Zitat von gnathonemus im Beitrag #597wieso denn? hier wird über einen film diskutiert, den quork zuletzt gesehen hat. zwar mit einigen schlenkern, aber was ist denn daran off topic?
"Off topic" war vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt, "zu ausufernd" wäre die bessere Wahl gewesen. In so einem Fall halte ich einen eigenen Thread für angebracht. Das sei hiermit geschehen, und somit leite ich die Diskussion mal in diesen um.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #600Jetzt fangt hier nicht gleich an zu heulen. Fände bei so vielen Seiten einen Lynch- Thread einfach angebrachter als die komplette Diskussion hier auszufechten.
Es geht ja bei der Diskussion weniger um Lynch als um Filmkritik.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #600Jetzt fangt hier nicht gleich an zu heulen. Fände bei so vielen Seiten einen Lynch- Thread einfach angebrachter als die komplette Diskussion hier auszufechten.
Es geht ja bei der Diskussion weniger um Lynch als um Filmkritik.
also braucht's nochmal 'nen thread über filmkritik.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Der Lokus im Beitrag #564 daß ich wahrscheinlich der einzige Mensch auf diesem Planeten bin, der Twin Peaks weder als Film noch als Serie gesehen hat.
Komme gerade aus The Revenant. Weggeblasen. Bei manchen Naturaufnahmen wollte ich wirklich weinen.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Eins vorweg: Der Film ist viel zu lang. Bin in der ersten Hälfte etwas weggedämmert, weil sich die Dialoge zogen wie ein Kaugummi. Es erschließt sich mir nicht, warum Tarantino Wert auf eine dermaßen lange Exposition gelegt hat. Vieles innerhalb eines Gesprächs ist schlicht redundant. Und dann wird hunderttausendmal "N****" gesagt. Mir ist klar, dass Südstaatler in dieser Zeit Schwarze so bezeichnet haben - aber müssen wir das wirklich so oft und den ganzen Film hindurch hören? Hm, vielleicht. Aber es war auch nicht wirklich so relevant, um die Story voranzubringen - Rassismus war allgegenwärtig damals, ist aber auch nicht das zentrale Thema des Films. "12 Years A Slave" it ain't. Hat mich jedenfalls genervt, so als wollte Tarantino das auf die Spitze treiben. A propos "auf die Spitze treiben" - damit wären wir in der zweiten Hälfte des Films:
Was für ein Blutbad. Was für eine nicht enden wollende Gewaltorgie. Ja, es gibt Splattereffekte. Ja, Jennifer Jason Leighs Figur muss unendlich viel Gewalt einstecken. Dass am Ende wirklich keiner übrigbleibt, ist nur konsequent. Der Nihilismus war dann wirklich direkt übernommen aus dem "Leichen pflastern seinen Weg" - damals gab es mit Jean-Louis Trinitgnant aber ja fast noch eine Sympathiefigur. Die fehlt hier völlig - alle Charaktere sind durchweg verroht, bösartig, grausam.
In seiner Konsequenz hat mich das aber dann auch beeindruckt, das Finale verfehlt seine Wirkung nicht (und damit gefiel mir der Film auch besser als "Django Unchained", der mich in der zweiten Hälfte sehr enttäuscht hatte). Am Ende also doch vielleicht eine 7,5/10.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Hmmmm, mein Bauchgefühl hat mir das schon fast gesagt, dass der Film unnötig lang sein könnte. Und nun lese ich da dein Posting. Ich fand damals schon die beiden "Kill Bill" Teile an einigen Stellen zu lang, womit der Film für mich einiges an Kraft eingebüßt hat
Ich würde eigentlich alles unterschreiben, was du zu The Hateful 8 gesagt hast, außer dass es mir genau anders herum erging mit den Eindrücken der zwei Hälften. Mir hat die langsame, trotzdem irgendwie von difuser Spannung durchzogene erste Hälfte sehr gut gefallen. Bzw. die ersten zwei Stunden.
Aber der Kaffee-Szene wurde es für mich zu viel Gewalt und Blut. Ich verstehe schon, dass das irgendwie Tarantinos Ding ist, aber zum Beispiel bei Django Unchained habe ich das gerne angesehen, weil es da irgendwie so ironisch überzogen war, dass es das Geballer alter Westernstreifen aufs Korn genommen hat. Hier war es einfach sehr, sehr brutal, sehr sehr blutig, sehr sehr unangenehm anzusehen. Und für nichts wirklich gut. Im Übrigen fand ich diesen Artikel sehr treffend: http://www.theatlantic.com/entertainment...-review/421632/
Zitat von Quork im Beitrag #611Ich würde eigentlich alles unterschreiben, was du zu The Hateful 8 gesagt hast, außer dass es mir genau anders herum erging mit den Eindrücken der zwei Hälften. Mir hat die langsame, trotzdem irgendwie von difuser Spannung durchzogene erste Hälfte sehr gut gefallen. Bzw. die ersten zwei Stunden. Aber der xxx-Szene wurde es für mich zu viel.
Hmmm....in früheren Tarantino-Filmen empfand ich ja auch eine "diffuse Spannung" während der sehr langen Dialoge (Reservoir Dogs komplett, vieles in Pulp Ficition, Kurt Russells Monolog in Death Proof, diese Kneipenszene in Inglourious Basterds), aber hier erschienen sie mir als wenig wirkungsvoll. Finde ich interessant, dass man das auch andersrum empfinden kann. Wobei ich verstehe, wenn einen die zweite Hälfte aus den naheliegenden Gründen viel eher abstößt.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Achso, inzwischen gibt es da auch noch mehr zu lesen – ich hatte nur den Spoiler-Code im Direktantwortfeld vergessen. Mich hat das auch weniger abgestoßen, als dass ich es einfach unnötig fand. Also, man kann das ja alles machen, wenn es irgendeine Aussage trifft. Für mich sah es dann doch eher nach Selbstzweck aus.
Zitat von Quork im Beitrag #613Achso, inzwischen gibt es da auch noch mehr zu lesen – ich hatte nur den Spoiler-Code im Direktantwortfeld vergessen. Mich hat das auch weniger abgestoßen, als dass ich es einfach unnötig fand. Also, man kann das ja alles machen, wenn es irgendeine Aussage trifft. Für mich sah es dann doch eher nach Selbstzweck aus.
Ja, kann man so sehen. Der gute Atlantic-Artikel trifft es wirklich: At moments, it feels like Tarantino is really trying to say something about the bizarre, angry jigsaw of people who help make this country the polarized mess it remains today, but once the film shifts into an expected cacophony of violence, whatever that might be slips through his gore-stained fingers. Aber ich mochte halt den Gore dann doch irgendwie lieber als den langsamen Aufbau dahin.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)