Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von gnathonemus im Beitrag #5464 le mépris (jean-luc godard, 1963)
ja, ich weiß. das ist euer aller artsy fartsy hassfilm, aber ich liebe ihn und jetzt wurde er in einer beeindruckenden, restaurierten fassung wieder auf der großen leinwand gezeigt und jetzt liebe ich ihn noch viel mehr. diese komposition aus primärfarben, dieser reiche schatz von zitaten der film- und literaturgeschichte, diese unglaubliche auswahl an ikonischen set pieces (cinecittà, capri), diese kreative anwendung von cinesmascope (die godard von der produktion aufgezwungen wurde) und natürlich das tolle schauspiel von brigitte bardot, michel piccoli, jack palance, fritz lang und giorgia moll, die dieses irrwitzige skript zwischen philosophie und gaga umsetzten ... das ließ mal wieder mein herz hüpfen. herrlich!
Die Blu-Ray ist heute zugestellt worden. Ich freue mich drauf, die anzuschauen. Aber große Leinwand wäre auch nett.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
mir können ja die ganzen franscheißes gestohlen bleiben, aber auf indiana jones lass icn nix kommen. so klischeehaft wie das klingt: ohne ihn hätte ich nie archoälogie studiert. teil 4 war nervig wegen der außerirdischen, aber teil 5 ist ein würdiger abschluss. ich hab mich gut unterhalten gefühlt, trotz der irrealen komponente zum schluss. die verjüngung klappt gutm und die altersgeschichte ist glaubhaft. seine patentocher (waller-brige) ist e9n würdiger kompagnon, mads mikkelsen als bösewicht ielleicht etwas blass, aber egal. hat spaß gemacht.
Still: A Michael J. Fox Movie (USA 2023, R: Davis Guggenheim, D: Michael J. Fox, Tracy Pollan) Die ersten Bilder dieser Biografie tun weh. Im wahrsten Sinne. Michael J. Fox und sein Coach gehen über den Bürgersteig - und als ihn eine Frau grüßt, stürzt er. Er löst die Situation mit einem Gag - so wie man das von Fox kennt. Den Humor hat er nicht verloren. Und er jammert nicht, obwohl er seit mittlerweile 32 Jahren mit der Parkinson-Krankheit lebt. Erst am Ende, als der Regisseur ihn direkt fragt, wie es ihm geht, öffnet er sich. "Still" ist ein clever gewählter Titel. Zum einen, weil Fox eben noch da ist. Auch wenn er dann jetzt doch die Schauspielerei an den Nagel gehängt hat. Zum anderen, weil er gerade in seiner Karriere nie wirklich stillstehen konnte. Er war immer in Bewegung, reiste sogar durch die Zeit. Und dann gab es ab 1991 eben die Bewegungen, die nicht gewollt waren. Das Zittern, das an kleinen Finger der linken Hand anfing. Fox berichtet, wie ihm die Diagnose die Beine wegzog. Wie er dem Alkohol verfiel. Depressiv wurde. Durch permantes Arbeiten entkommen wollte, obwohl er am Set oft betrunken war. Erst sieben Jahre später öffnete er sich der Welt und wurde zum Botschafter der Parkinson-Krankheit. Und auch wenn es eine Doku über Fox ist, gibt es auch eine Heldin. Tracy Pollan, seine Frau. Die ihre eigene Karriere der Familie und besonders ihrem Mann unterordnete. Die bei ihm blieb, auch wenn er ein Arschloch war. Und am Ende, da hatte ich dann auch was im Auge. 8/10
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Kann ich nachvollziehen. Aber die Doku bekommt das ganz gut hin. Vor allen Dingen, weil Fox eben auch kein Gewese um die Krankheit mehr macht. Und er ist und bleibt halt witzig.
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Hier gibt's Untertitel. Aber auch das zeigt er: Er bekommt Sprechtraining, etwa um seine Hörbücher einzusprechen.
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die unschärferelation der liebe (lars kraume, 2023)
eines vorweg: ich liebe sowohl burghart klaußners als auch caroline peters' schauspiel gar sehr und fand kraumes "der staat gegen fritz bauer" (mit ersterem in der hauptrolle) großartig. deshalb musste ich diesen film sehen. und ich wurde nicht enttäuscht. wie sich peters mit todesgequassel an den mürrischen einzelgänger heranpirscht ist so nervtötend wie köstlich und wie klaußner dann so nach und nach auftaut und sich öffnet, peters wiederum ihre verletzlichkeit offenbart - wunderbar. ja, o.k., den theatercharakter der story merkt man dem film an und er hat auch nicht viel cineastisches zu bieten (obwohl es wirklich ein paar schöne shots von berlin gibt). der film weiß das sogar - man sehe sich nur die 70er-jahre-fernsehspiel-typographie der credits an - und ich nehme ihm das auch überhaupt nicht übel. man kann ihn sich aber durchaus auch später im kleinen format anschauen. das schmälert das vergnügen bestimmt nur wenig. eine unbedingte sehempfehlung muss ich allerdings hier aussprechen.
bis jetzt tatsächlich noch nie gesehen. es geht um die 14jährige celie (desreta jackson), die von ihrem vater zunächst vergewaltigt wurde und zwei kinder geboren hat, die dieser direkt nach der geburt weggibt und schließlich als ehefrau an einen witwer ("mister" = danny glover) samt 4 stiefkinder verscherbelt wird, der sich in dessen bösartigkeit kaum unterscheidet. nachdem sich celies geliebte schwester nettie zu ihr geflüchtet hat, da ihr vater auch sie vergewaltigen wollte, fällt mister natürlich nix anderes ein, als ebenfalls zudringlich zu werden. nettie wehrt sich und wird folglich vom hof gescheucht. was folgt ist celies langer leidensweg, der von 2 frauen aufgebrochen wird: sophia (oprah winfrey), die resolute frau ihres ältesten stiefsohnes und shug avery (margaret avery), die eigentliche wahre liebe ihres ehemanns, die sie beide lehren, sich selbst wert zu schätzen und sich gegen das patriarchat aufzulehnen. das geschieht nur sehr zögerlich und wird in ihrem spielfilm-debut von whoopie goldberg (die erwachsene version der celie) meisterhaft dargestellt. auch die meisten anderen darsteller:innen sind hervorragend besetzt. kamera, set pieces und der soundtrack von quincy jones sind ebenfalls toll, aber es sind mal wieder der plot und die regie, die probleme bereiten. einerseits sei da die tonalität erwähnt: düsterste momente der unterdrückung werden mit seltsamen slapstick-elementen konterkariert. es wird auf die tränendrüse gedrückt, dass es kracht. und dann werden wichtige elemente aus dem roman (den ich nicht gelesen habe, die aber darin wohl eine wichtige rolle spielen), wie die sexuelle anziehung zwischen celie und shug, im film nur gestreift werden (vermutlich, um das publikum nicht allzusehr mit sexueller andersartigkeit zu konfrontieren). und alles in allem mündet das in einem kitsch-ende, das versucht, emotionen zu erpressen. aber das hat nicht funktioniert. nö, bei mir nicht.
Don't Worry, He Won't Get Far on Foot (2018) Zeichner & Säufer John Callahan findet nach einem schweren Unfall, der ihn gelähmt zurücklässt, Hilfe bei einer ausgesprochen weirden AA-Gruppe und seiner nicht minder weirden Kunst. Nach der wahren Geschichte des Künstlers, verfilmt von Gus Van Sant, unter anderem mit Joaquin Phoenix. Da kann man nix falsch machen, dachten wir, und das macht man auch nicht. Allerdings ist der Film stellenweise arg langatmig und - typisch Alkoholiker auf dem Pfad der Vergebung - kitschig. Trotzdem ein schöner Film für einen gemütlichen Abend.
Halloween Kills (2021) Ich kenne den 2018er-Halloween nicht, was es ein bisschen schwierig macht, diesem hier zu folgen. Ein bisschen viel "Wir werden uns diese Stadt zurückholen!"-Testosteron-und-Knarren-Pathos ist auch am Start, und wenn Michael Myers nicht nach wie vor ein ziemlich guter Slasher wäre, dann hätte dieser Film so gar nichts, das mir gefällt. Empfehlung? Na ja, eher nicht - die 78er-Version hat mehr Atmosphäre, mehr Spannung, mehr Flair und ist damit eher die Zeit wert. Aber vielleicht ändere ich meine Meinung, wenn ich das 2018er-Remake (?) gesehen habe. Falls ich mir das anschaue ...
Nope (2022) Gab es gestern auf Prime endlich für kleines Geld zu kaufen (€ 4,95! What a Deal!), also hab ich zugeschlagen, denn den Film will ich schon eeeeewig sehen. Und es hat sich gelohnt! Die Geschichte um die Geschwister OJ und Em, auf deren Pferdefarm plötzlich so etwas wie ein UFO auftaucht, ist so schräg, witzig, ein bisschen beängstigend und herrlich retro, dass man unmöglich keinen Spaß damit haben kann. Unheimliche Begegnung der Dritten Art als Western-Satire quasi!
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Ich bin reichlich spät damit dran, aber nach „Love“ hatte ich erstmals wenig Lust auf Noé. Eigentlich bin ich eher Freund seiner unkonventionellen Ideen. Andererseits kam gleich mal ein Genervt-Reflex, als mich am Anfang der Abspann begrüßte. Der ganze Film ist natürlich ein schmaler Grat, aber ich konnte mich gestern Abend irgendwie gut darauf einlassen. Ich mag schon mal diese Tanzszenen und letztlich auch, dass es keine Erklärungen für den ganzen Spuk gibt. Es passiert einfach. Durchaus faszinierend, wie die Tänzer*innen sich dem Rausch einerseits ergeben und dann wieder versuchen dagegen anzukämpfen. Aber vor allem diese seltsame Art der Bewegung des Films fand ich wirklich beeindruckend. Das Ganze wirkt wie ein finsteres animiertes Gemälde. Ich wüsste nicht, wie man Trance besser darstellen könnte.