ich habe mir "carol" angeschaut. ist natürlich die übliche großartige schauspielerische leistung von cate blanchet, deren tiefe stimme ich wirklich sexy finde. und ein wenig verlieben in rooney mara muss man sich ja auch. aber zwei große schauspielerinnen machen offenbar nicht unbedingt einen großen film. kann nicht mal sagen, woran genau es lag, aber so wirklich gepackt hat mich die geschichte jetzt doch nicht. vielleicht schaue ich ihn mir noch mal an, aber bisher kann ich den hype dann doch nicht so ganz nachvollziehen.
Eddie Redmayne hätte dafür sicher einen Oscar verdient. Ansonsten merkt man leider, dass es dem Film an Geld gefehlt hat. Die schlechten Perücken (auch die, die keine sein sollten) haben mich extrem irritiert. Und jedes Motiv schreit mit dem Holzhammer "Belle Epoque" obwohl man Ende der 20er schon auf ganz andere Zeiten zuging. Das Ganze ist auch gefühlt 20 Minuten zu lang. Nicht mein Film!
Auch wenn da einige Ereignisse wohl nie so stattgefunden haben: Mir hat er sehr gut gefallen. Alleine Benedict Cumberbatch zu hören ist ja schon ein Genuss! Die Story mit der Enigma-Entschlüsselung alleine hätte einen sehr guten Film gemacht. Dass man natürlich auch auf Turings Homosexualität eingehen muss und die damals in England übliche Bestrafung gehört ebenfalls rein. Auf die Jugendepisoden hätte man verzichten können. Dass jemand wie Turing mit seiner Obskurität als Kind gehänselt wurde, hätte man sich denken können. Die "Christopher"-Geschichte zum Anlass zu nehmen, dass Turing anschließend seine Maschinen auch Christopher nannte ist dann vielleicht etwas zu viel. Dennoch 8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Das weiß ich. Gesehen habe ich ihn auch noch nicht. Aber ich habe im Kopf, dass er mittelmäßige Kritiken bekam.
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Hail, Caesar! Vorwarnung an alle Interessenten: Der Film ist bei weitem nicht so klamottig, wie es der temporeiche Trailer erwarten ließ. Ich habe mich sehr gut unterhalten, auch in den Coen-typischen langen Dialogen, die eigentlich ja nur die Sinnlosigkeit / Absurdität des jeweiligen Unterfangens dokumentieren. Das ist eine sehr schöne Hommage an das alte Hollywood-Studiosystem, mit dem entscheidenden Kniff, dass ausgerechnet der mächtige Studioboss (großartig stoisch: Josh Brolin) eben die aufrichtigste und sympathischste Figur des ganzen Films ist. Clooney ist ebenfalls großartig, und auch die Gastauftritte von Channing Tatum (Szene auf dem Ruderboot!), Scarlett Johansson und Tilda Swinton sind denkwürdig. Es ist letztlich aber eher eine amüsante, nette Nummernrevue mit geringem Tiefgang. Auch mal wieder nett, sowas im Kino zu sehen nach den schweren Brocken zuletzt. Im Coen-Universum allerdings dann doch eher im unteren Mittelfeld angesiedelt.
Haben wir eigentlich schon einen Coen-Thread? Würde gerne ein Ranking machen.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Singin' In The Rain Schön, dass Netflix neuerdings auch mal ein paar Klassiker ins Angebot aufnimmt, da kann man ein paar Lücken schließen. “Du sollst mein Glücksstern sein” (Prost!) also. Dass es gute Tanzszenen und viele Lieder zu hören geben würde, war vorher klar. Aber dass der Film dermaßen lustig ist, hatte ich nicht gedacht. Außerdem weiß ich jetzt, wo “The Artist” seine Grundidee geklaut hat. 8/10
Zitat von Olsen im Beitrag #668Singin' In The Rain Schön, dass Netflix neuerdings auch mal ein paar Klassiker ins Angebot aufnimmt, da kann man ein paar Lücken schließen. “Du sollst mein Glücksstern sein” (Prost!) also. Dass es gute Tanzszenen und viele Lieder zu hören geben würde, war vorher klar. Aber dass der Film dermaßen lustig ist, hatte ich nicht gedacht. Außerdem weiß ich jetzt, wo “The Artist” seine Grundidee geklaut hat. 8/10
Ja, man ist gottseidank nun nicht immer nur auf arte angewiesen, um auch mal einen Klassiker zu sehen. "Singin In The Rain" ist pure Filmkunst und nicht so sehr altbacken wie viele andere Klassiker aus den 50ern.
Ebenfalls auf Netflix: To Rome With Love Ja, ein paar nette Gags, aber das ist in erster Linie eine wahnsinnig öde Nummernrevue, der alles abgeht, was Allen mal an Stärken hatte. Wirklich schlimm mitanzusehen, was die vielen guten Schauspieler da so zu tun haben. Nach 2/3 abgebrochen.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Mit "To Rome With Love" konnte ich auch wenig anfangen, Abbrechen verbot sich aber weil im Kino gesehen. "Midnight In Paris" fand ich charmant, nicht weltbewegend, aber gut unterhaltend.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Mir ging es mit dem ganz ähnlich, nur dass ich nicht abgebrochen habe. Wenn neben mir jemand bei einem Film einschläft, fühle ich mich immer irgendwie verpflichtet, ihn stellvertretend zu ende zu gucken. Und an dem Abend schliefen gleich zwei Mitbewohnerinnen bei dem Streifen ein.
Biutiful Nach jahrelangem Zögern habe ich mich endlich an diesen schweren Brocken von Alejandro González Iñárritu rangewagt. Wer "Amores Perros", "21 Gramm" oder "Babel" gesehen hat, weiß, was einem Iñárritu zumuten kann. Und auch "Biutiful" gehört in die Kategorie "Großartige Filme, die ich mir aber vermutlich kein zweites Mal ansehen werde". Dazu geht er einfach zu sehr an die Nieren. Der todkranke Javier Bardem stolpert durch Barcelonas Gossen und versucht alles, um seinen Kindern (und anderen) noch ein einigermaßen gutes Leben nach seinem Tod zu ermöglichen. Es gibt einige sehr harte Szenen (der Film zeigt auch das beschissene Leben afrikanischer und chinesischer Migranten), aber der Naturalismus wird auch immer wieder durch kurze magische Einsprengsel aufgebrochen. Ganz wunderbar fand ich neben dem überwältigenden Bardem vor allem die Darsteller der beiden Kinder (was nur dafür gesorgt hat, dass die Szenen mit ihnen einem noch mehr ans Herz gehen).
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Der hatte mir damals gar nicht gefallen. Weiß aber nicht mehr warum.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed