Ja, in dem kann man auch interessante Gedanken finden, wenn man will. Ich fand ihn als Film aber auch eher doof. Wie gesagt ist auch "No Way Home" kein filmisches Meisterwerk. Aber als erzählerische Kulmination von 20 Jahren Superheldenfilmgeschichte über drei Franchises hinweg war er als Happening schon spannender als der Vorgänger.
Edit: Aber wie eingangs erwähnt bin ich auch wirklich oft einfach mit abgeschaltetem Gehirn gern bereit, irgendwelchen CGI-Hampelmännern zwei Stunden beim Hampeln zuzugucken; einfach, weil es die kindische Freude über Superhelden bedient und schön bunt blinkt. Daher sind meine Einlassungen hier vielleicht auch mit Vorsicht zu genießen.
na ja, ich bin ja auch dabei geblieben, obwohl ich wusste, dass mich da jetzt 2 stunden filmischer mumpitz erwartet. ich brauch das auch zwischendurch. und hab mich, ehrlich gesagt, nicht gelangweilt. man kann ja nicht immer nur tarkowski und kurosawa.
THX 1138 (USA 1971, R: George Lucas, D: Robert Duvall, Donald Pleasance, Don Pedro Colley, Maggie McOmie, Ian Wolfe) Tatsächlich zum ersten Mal gesehen - und ich bin begeistert. Der Look dieser Sci-Fi-Dystopie ist ebenso faszinierend wie die Stimmung, die dadurch erzeugt wird. Im 25. Jahrhundert lebt die Menschheit unter der Erde. Wie in einem Ameisenbau geht es nur um Arbeit. Privatleben oder gar Sex sind verboten, Drogen helfen dabei, die Menschen zu kontrollieren. Namen gibt es nicht mehr, nur noch Bezeichnungen, bestehend aus drei Buchstaben und vier Ziffern. Einer dieser Arbeiter ist THX 1138, der mit hochradioaktivem Material Wachroboter herstellt. Als er sich in seine Mitbewohnerin verliebt und mit ihr Sex hat, setzt das eine Spirale in Gang, die im Wunsch nach Flucht endet. In gut 80 Minuten zeigt George Lucas, was in ihm steckt, abseits vom Star-Wars-Popcorn-Kino, das er später mit Steven Spielberg begründet hat. Dieser Film ist deprimierend, aber durchgehend spannend. Das, was man sich vor 50 Jahren als Zukunft vorgestellt hat, hat heute natürlich wunderbaren Retro-Charme. Eine Schande, dass bei der Synchronisation natürlich niemand was mit dem Wort "Wookie" anzufangen wusste, und am Ende eben der Spruch "Ich glaube, ich habe einen Arbeiter überfahren" aus dem Orginal wird. Der Film war kommerziell ein Flop, visuell ist er aber großartig. 8/10
The Hidden - Das unsagbar Böse (USA 1987, R: Jack Sholder, D: Michael Nouri, Kyle MacLachlan, Ed O'Ross) Ja, ich weiß, Kultfilm und so. Betrachtet man diesen Sci-Fi-Actionhorror (wobei der Horroranteil äußerst gering ist) aber aus heutiger Sicht, ist er sowas von 80er-Jahre, dass es fast schon peinlich ist. Das ist teilweise sehr trashig, hat ganz viel von Police-Buddy-Movies mit ein wenig Mystery, es gibt ein wenig Frauen-Fleischbeschau, Logiklöcher und es wirkt irgendwie alles ein wenig hanebüchen. Aber: The Hidden ist auch unterhaltsam und er bietet einen jungen Kyle MacLachlan, der hier schon mal für seine spätere Paraderolle als FBI-Agent üben konnte. Joa, das macht dann eine 6/10.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
@Quork Vielen Dank für die Erläuterung. Ich kann nichts darauf erwidern, aber ich danke dir, dass du dir so viel Mühe gegeben hast.
Die Klavierspielerin Muss ich komplett subjektiv halten: Manchmal wünschte ich mir, dass ich diesen Film-Komplettismus nicht hätte. Bei Musik ist es doch auch möglich, dass ich Lücken lasse. Warum nur nicht bei diesem Medium? Dann müsste ich mich nicht durch Filme durchquälen, bei denen ich schon beim Lesen des Teasers weiß, dass ich überfordert sein werde. Ich erwarte bei Werken von Michael Haneke, dass ich mich unwohl fühle, aber eine gesellschaftskritische Aussage mitnehmen kann. Hier überwog ein Gefühl von Angewidertheit und der Wunsch, auszuschalten. Was haben mir diese zwei Stunden jetzt gebracht? Absolut nichts. Filmisch und schauspielerisch ist diese Arbeit sicherlich interessant, aber inhaltlich bleibt ein großes Fragezeichen. (Randnotiz: Es ist äußerst irritierend, Isabelle Huppert mit der Synchronstimme von Corinna Harfouch zu sehen. Gehirn explodiert.) 4/10
Die drei Musketiere - D'Artagnan (F/D/E/B 2023, R: Martin Bourboulon, D: Francois Civil, Vincent Cassel, Romain Duris, Pio Marmai, Eva Green, Louis Garrel, Vicky Krieps, Lyna Khoudri, Jacob Fortune-Lloyd) Schon interessant, dass es in den letzten sechs Jahrzehnten keine französische Umsetzung des Dumas-Stoffes gab. Diese neue (die übrigens nur den ersten Teil darstellt) bietet Schauwerte und ist unterhaltsam. Der junge D'Artagnan will Musketier werden und verscherzt es sich am ersten Tag direkt mit Athos, Aramis und Porthos. Doch weil der Junge den drei Musketieren im Kampf gegen ein paar Schergen zur Seite steht, nehmen sie ihn unter ihre Fittiche. Gleichzeitig soll König Louis XIII. in einen Kreuzzug gehen, weigert sich aber und wird zum Ziel eines Komplotts. Und auch die Königin hat ein Geheimnis. Jau, kann man gut ansehen, sollte aber jetzt kein Meisterwerk erwarten. 7/10
El Dorado (USA 1966, R: Howard Hawks, D: John Wayne, Robert Mitchum, James Caan, Charlene Holt, Paul Fix, Arthur Hunnicutt, Michele Carey) Ich finde ja, dass viele hochgelobte Western heute wie aus der Zeit gefallen wirken. Lange Einstellungen von öden Landschaften, simple Heldenstorys, Gut und Böse klar verteilt. El Dorado ist da ein wenig anders. Ja, die Story ist auch dünn, das war sogar Hauptdarsteller Robert Mitchum aufgefallen, der das Hawks gegenüber erwähnte und als Antwort erhielt: Es geht nicht um die Story, sondern die Helden. Und ja, El Dorado ist ein wunderbarer Ensemblefilm, in dem die Darsteller Spielfreude zeigen - und der Einflüsse der Italo-Western enthält. James Caan als Mississippi erinnert öfter an Terence Hill. Ob El Dorado wirklich zwei Stunden gehen musste, sei dahingestellt. Aber der Film ist unterhaltsam. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #6396Die drei Musketiere - D'Artagnan (F/D/E/B 2023, R: Martin Bourboulon, D: Francois Civil, Vincent Cassel, Romain Duris, Pio Marmai, Eva Green, Louis Garrel, Vicky Krieps, Lyna Khoudri, Jacob Fortune-Lloyd) Schon interessant, dass es in den letzten sechs Jahrzehnten keine französische Umsetzung des Dumas-Stoffes gab. Diese neue (die übrigens nur den ersten Teil darstellt) bietet Schauwerte und ist unterhaltsam. Der junge D'Artagnan will Musketier werden und verscherzt es sich am ersten Tag direkt mit Athos, Aramis und Porthos. Doch weil der Junge den drei Musketieren im Kampf gegen ein paar Schergen zur Seite steht, nehmen sie ihn unter ihre Fittiche. Gleichzeitig soll König Louis XIII. in einen Kreuzzug gehen, weigert sich aber und wird zum Ziel eines Komplotts. Und auch die Königin hat ein Geheimnis. Jau, kann man gut ansehen, sollte aber jetzt kein Meisterwerk erwarten. 7/10
Da gibt es inzwischen ja schon den zweiten Teil. Da der erste bei uns im Kino gefloppt ist, allerdings nur auf DVD.
Ein interessanter aber wenig essentieller Film von Godard, der ohne Drehbuch realisiert wurde (was man dem Film anmerkt ...). Godard widmet sich hier in parodistischer Form der amerikanischen Pulp-Kultur und den B-Movies. Hervorzuheben ist die berühmte Tanzszene, die Quentin Tarantino als Vorlage für den Tanz von Uma Thurman und John Travolta in "Pulp Fiction" diente.
"A minute of silence can last a long time... a whole eternity." (Franz)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
der komplettist in mir ist zufrieden (endlich alle abendfüllenden spielfilme von kar-wei wong gesehen habend) ... aber nicht nur der: vor allem der cineast: denn - mein lieber schwan - was für ein visueller hochgenuss. die story um einen mann, der einsam in der wüste residiert und gegen geld schwertkämpfer als killer vermittelt, ist anfangs äußerst verwirrend, episodenhaft und es will irgendwie gar nichts zusammen passen. aber kar-wei wong wäre nicht kar-wei wong, wenn sich das nicht doch noch fügen würde - zwar auch erzählerisch, aber v.a. was die thematiken um liebe, verlust, rache, eifersucht und bindungsangst betrifft. und wie gesagt: die bilder, die bilder. umwerfende landschaften, satte farben, irre blickwinkel, eindringliche close-ups, die kämpfe wie mit dem expressionistischen pinsel gemalt - man kann sich nicht satt sehen. christopher doyle hatte auch hier mal wieder eine sternstunde. und natürlich die üblichen verdächtigen leslie cheung, tony leung, maggie cheung und brigitte lin in den wichtigsten rollen in hochform. traumhaft!
Indiana Jones und das Rad des Schicksals (USA 2023, R: James Mangold, D: Harrison Ford, Phoebe Waller-Bridge, Antionio Banderas, Karen Allen, John Ryhs-Davies, Toby Jones, Boyd Holbrook, Ethann Isidore, Mads Mikkelsen) Ja, natürlich kommt der Film nicht an die ersten drei heran. Aber: Es gibt keine Russen, es gibt keine Außerirdischen und es gibt keinen Shia LaBeouf. Dafür gibt es leider auch nicht mehr die spritzige Action wie in den ersten drei Teilen, denn Harrison Ford war ja bei den Dreharbeiten 80 Jahre alt. Dennoch ist es ein Indiana-Jones-Film mit Nazis und das ist immer gut. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt - nicht mehr, nicht weniger. Und jetzt ist aber auch gut. 7/10 Die zehn Gebote (USA 1956, R: Cecil B. DeMille, D: Charlton Heston, Yul Brynner, Anne Baxter, Edward G. Robinson, Yvonne De Carlo, John Derek, Vincent Price, John Carradine, Debra Paget, Cedric Hardwicke, Nina Foch, Martha Scott, Judith Anderson) Über den Inhalt müssen wir uns nicht lange unterhalten. Kann man nachlesen. Haben wir vermutlich mal im Religionsunterricht gelernt. Kurzfassung: Findelkind wird ägyptischer Thronfolger, bekommt Identitätskrise, bekennt sich zu seinem Volk, wird Sklave, wird verbannt, redet vermutlich im durch Wassermangel ausgelösten Delirium mit einem brennenden Busch, gerät dann (offscreen) an einen Friseurlehrling, der die neue Föhnfrisur des Typen ganz durfte findet, was wohl auch stimmt, denn plötzlich will ein ganzes Volk mit ihm ein Land suchen. Typ kennt sich offenbar mit den Gezeiten ganz gut aus, denn plötzlich teilt sich (*hust* na klar *hust*) das Meer, das die Feinde dann später verschluckt. Anschließend verschwindet Typ für 40 Tage auf einem Berg, ist erneut dehydriert und hat plötzlich auf Steintafeln zehn Regeln stehen. Die will er stolz dem wartenden Volk präsentieren, das aber keinen Bock hatte, 40 Tage auf einen Berg zu starren, und deshalb das macht, was man in Wüsten eben so macht, wenn man sich langweilt und es noch keine Nintendo Switch gab: Man vögelt einfach wild miteinander rum. Typ findet das nicht lustig, schmeißt die Steintafeln auf ein goldenes Kalb, das dann explodiert und alle Sünder tötet. Anschließend ist er ganz schön sickig und schreibt die zehn Gebote noch mal auf (sorry, Gott sendet sie ihm mit der Post zu). Danach läuft Typ 40 Jahre mit dem Volk durch die Wüste. Fertig. So kurz war das jetzt nicht. Aber das ist der Film auch nicht. Der dauert 3,5 Stunden. Und das liegt nicht daran, dass jeder der 15000 Statisten hier im Abspann genannt wird. Cecil B. DeMille schuf hier ein Monumental-Epos, bei dem das Wort Monumental mit Großbuchstaben geschrieben wird und hinter jedem steht auch noch ein Ausrufezeichen (AUSRUFEZEICHEN!). Und ich will das gar nicht weiter ins Lächerliche ziehen: Das Technicolor ist großartig, die Tricktechnik für die damalige Zeit phänomenal, die Inszenierung famos. Aber es ist eben auch nur ein Fantasy-Film. 8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Atmosphärisch recht gelungener Katatrophen-/Endzeitfilm. Es wird fast durchgehend ein beklemmendes Gefühl erzeugt und man ahnt schnell, dass die seltsamen Ereignisse zu keinem guten Ende führen. "Leave the World Behind" lässt einen lange Zeit im Unklaren, was hier vor sich geht und man weiß immer nur so viel wie die Protagonisten selbst. Was auch genau vor sich geht, letztlich löst die zwischenmenschliche Kälte einen Großteil des Unbehagen aus. Schauspielerisch ein toller Film, aber leider ist er mit 2 1/2 Stunden zu lang, was ihm teilweise die Kraft nimmt. Was schade ist, da es immer wieder interessante Einfälle gibt.
Dune Part 2 Gerade eben im Kino. Ich bin noch ganz hin und weg! Soooo toll! Auch das Kino übrigens: Clubkino im Residenz, wo auch immer das Fantasy Filmfest stattfindet. Also, FFF ist im Hauptsaal, das Clubkino ist ein ganz kleiner, intimer Saal mit Bücherregalen an den Wänden, extra bequemen, breiten Sesseln und Sevice am Platz. Richtig cool!
You all want the whole world to be changed so you will be different.