Das Remake ist ja auch besser. Es ist zum einen atmosphärischer, zum anderen spannender und zu guter Letzt fügt es dem Original noch eine subliminale Ebene hinzu. Ach, und Naomi Watts natürlich.
Aber; Vielleicht würde ich das anders sehen, wenn ich Ringu zuerst gesehen hätte.
Zitat von Lumich im Beitrag #6375Für den Preis hättest du vermutlich auch die DVD bekommen.
Am End. Aber die würde dann hier rumstehen und Staub sammeln. Ich hab nicht besonders viel Platz und den brauch ich für Bücher.
Naomi Watts ist ein großes Plus fürs Remake, aber insgesamt finde ich die japanische Fassung besser. Nicht viel besser, nur ein bisschen. (Und ja, ich hab Ringu zuerst gesehen. Vielleicht ist da echt was dran.)
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Zitat von victorward im Beitrag #6371Challengers (Luca Guadagnino)
Vordergründlich ein Sport-Film im Tennis-Gewand, aber eigentlich ein typischer Guadagnino. Abgesehen von der melancholischen Stimmung ist das Ganze von „Call me by your name“ nicht so weit weg. Erzählt wird eine verzwickte Dreiecksgeschichte, es geht überwiegend um Verlangen, Leidenschaft, Ehrgeiz, Macht. Die Geschlechter stehen dabei immer gleichberechtigt nebeneinander. Es gibt viele Nahaufnahmen, Muskeln, pulsierende Adern, der Schweiß fließt in Strömen, alles ist ausgesprochen schick gefilmt. Der ganze Film wirkt sehr sexy. Erwähnenswert sind sicher noch die originellen Kamerafahrten, die mitunter zum Einsatz kommen und der geschickte Handlungsablauf mit vielen Zeitsprüngen, bzw. Rückblenden. Ich fand die Charaktäre nicht immer sonderlich sympathisch und habe manchmal ein wenig das Interesse an ihnen verloren. Den markant eingesetzten Soundtrack von Reznor/Ross fand ich teilweise nervig, aber das ist natürlich reine Geschmacksache. Gerade wenn LCD Soundsystem dreist kopiert werden, dachte ich mir, hätten sie den Soundtrack doch lieber gleich von James Murphy machen lassen. Dann wären einem vielleicht auch die doofen Bollerbeats erspart geblieben. Penetrant war auch die Anzahl der Produktplatzierungen. Gefühlt kaum ein Bild ohne Logo drauf.
ich finde den film fantastisch. mag ich jetzt nicht begründen - die pluspunkte hast du weitgehend aufgeführt. aber zu den kritikpunkten: sympathisch sollen die protagonisten auch nicht sein - sie sollen mit all ihren widersprüchen/ambivalenzen dargestellt werden (was die schauspiler:innen hervoragend umsetzen), soundtrack: also bitte, wer war zuerst da? reznor/nine inch nalis oder lcd soundsystem? wer hat da wen kopiert, bzw. wer war da von wem inspiriert? und das product placement: so funktioniert das im populären sport und das gehört hier genauso dargestellt, ohne zu beschönigen und ich habe nicht das gefühl, dass auch nur eine marke in solch einem film davon profitiert.
Ich stelle gerade fest, dass mein Beitrag viel negativer klingt, als ich das im Sinn hatte. Fand den schon auch super. Vor allem ein Film, der mir auch am Tag nach dem Sehen noch im Kopf herum gespukt ist.
Eine zauberhafte Nanny - Knall auf Fall in ein neues Abenteuer (GB/F/USA/J 2010, R: Susanna White, D: Emma Thompson, Maggie Gyllenhaal, Rhys Ifans, Maggie Smith) Da mein Wow-Film-Abo am 22. ausläuft, gucke ich jetzt noch ein paar Filme "von oben" in meiner Liste weg. Gestern habe ich dann ausgenutzt, dass die Jungs da waren und mit ihnen diese Fortsetzung von "Eine zauberhafte Nanny" gesehen (den ich nie gesehen habe). Nun ja, was soll ich sagen: Für die ganz kleinen Kinder mag das ganz schön toll sein, ich fand es dann aber etwas zu sehr auf albern und kindlich gemacht. Lustig natürlich, hier Asa Butterfield aus "Sex Education" zu sehen. Und zwei schöne Cameo-Auftritte von Ralph Fiennes und Ewan McGregor sind auch ganz schön. 6/10
Past Lives - In einem anderen Leben (USA/ROK 2023, R: Celine Song, D: Greta Lee, Teo Yoo, John Magaro) Als Kinder in Südkorea sind Na Young und Hae Sung sehr gut befreundet. Dann wandern Na Youngs Eltern mit den beiden Töchtern nach Kanada aus. Zwölf Jahre später sucht Hae Sung per Facebook nach Na Young, die mittlerweile Nora heißt. Die beiden Studenten verbringen über Wochen hinweg täglich Stunden per Skype miteinander. Aber Seoul respektive New York, wo Nora mittlerweile wohnt, sind zu weit entfernt und ein Flug zu teuer. Die beiden brechen den Kontakt ab. Wieder zwölf Jahre später kommt Hae Sung, der sich gerade von seiner Freundin getrennt hat, nach New York und trifft sich auch mit der mittlerweile verheirateten Nora. Dieser Liebesfilm, der irgendwie gar keine ist, ist ein typischer Fall von "Was wäre wenn...?" Wären Na Young und Hae Sung in Südkorea zusammengekommen? Wären sie zusammen, wenn einer doch als Twen über seinen Schatten gesprungen wäre? Und gibt es doch noch eine Chance für sie? Celine Song ist hier ein äußerst gelungener Film über eine Beziehung, die keine ist, gelungen. 8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Der erste Teil der zauberhaften Nanny ist imho viel schöner und spannender. Mir gefällt der richtig gut, und ich könnte ihn immer wieder ansehen, was ich vom zweiten Teil nicht behaupten kann. give it a try ;-)
Beau Is Afraid (USA/GB/FIN/CDN 2023, R: Ari Aster, D: Joaquin Phoenix, Nathan Lane, Amy Ryan, Stephen McKinley Henderson, Hayle Squires, Denis Ménochet, Kylie Rogers, Armen Nahapetian, Parkey Posey, Patti LuPone) Was zur Hölle habe ich da gesehen? Einen dreistündigen Alptraum, einen Angst-Trip, Being Joaquin Phoenix bzw. Being Beau Wassermann. Getrieben von seinen Ängsten lebt Beau in einem einzigen Horrortrip. Er hat Angst vor allem. Vor den Menschen auf der Straße, vor dem Leben, vor seiner Mutter. Und so stürzt er von einem Desaster ins nächste. Als Zuschauer weiß man nie: Was ist echt? Was ist Angst? Was ist Nebenwirkung? David Lynch hätte einen Riesenspaß. Ich sage nur: Mindestens 30 Minuten weniger hätten es auch getan, aber faszinierend ist das schon. Beim Publikum ist der Film aber komplett durchgefallen. Produktionskosten von 35 Millionen Dollar stehen elf Millionen Dollar Einspielergebnis gegenüber. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Die Kanonen von Navarone (GB/USA 1961, R: J. Lee Thompson, D: Gregory Peck, David Niven, Anthony Quinn, Stanley Baker, Anthony Quayle, James Darren, Gia Scala, Irene Papas) Ich gebe zu: Es ist eigentlich falsch, den Film zu bewerten, da ich schon gestern irgendwie sehr große Konzentrationsschwierigkeiten hatte und oft mehr aufs Handy als auf den Fernsehbildschirm geschaut habe. Was ich mitbekommen habe, könnte man auch als die Urform der Expendables bezeichnen. Männer, die zu alt sind für den Scheiß, müssen 1943 zwei riesige Kanonen auf einer fiktiven griechischen Insel ausschalten, die kaum zu erreichen und voller Nazis ist. Jeder dieser Männer (und später auch Frauen) hat Spezialfähigkeiten. Und natürlich macht es Spaß, Peck, Niven und Quinn beim Spielen zuzuschauen. Ja, ein paar Dinge wirken heute aus der Zeit gefallen, aber auch mehr als 60 Jahre nach seinem Erscheinen ist dieser 2,5-Stünder erstaunlich kurzweilig. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Robot Dreams (Esp./ Fr. 2023) — Zeichentrickfilm, der gleichermaßen für Kinder wie für Erwachsene geeignet ist.
Ein Hund im NYC der 80er-Jahre ist einsam und langweilt sich, als er in einer Werbung ein Angebot für einen Roboter sieht, den er sofort bestellt. Die beiden sind sofort die besten Freunde (man könnte fast meinen noch mehr als das) und unternehmen fortan alles zu zweit. Nach einem Strandbesuch kann der Roboter sich nicht mehr bewegen, und der Hund muss ihn zurücklassen. Als er gleich am nächsten Tag mit Werkzeug zurückkehrt, muss er feststellen, dass die Saison beendet ist, und ihm bis zum nächsten Juni kein Zutritt mehr gewährt wird.
Der Hauptteil des Films befasst sich somit, wie die beiden diese Trennung erleben. Der Roboter kommt dabei mehrmals ins Träumen. Auch der Hund lässt nichts unversucht, um mit dieser Situation zurecht zu kommen.
Der gesamte Film kommt ohne Dialoge aus und besticht durch liebevolle Details und einigen originellen Filmzitaten. Taschentücher sollte man besser in Reichweite haben. Sehr guter Film!
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
The Creator Gareth Edwards kann machen, was er will, bei mir funktioniert es immer. Neben dem tollen Worldbuilding hier, an dem ich mich gar nicht sattsehen konnte, steht eine emotionale Familiengeschichte der anderen Art im Mittelpunkt. Mich hat die voll abgeholt und auch das eine oder andere Tränchen erzeugt. Gegen einen anderen Hauptdarsteller hätte ich nichts einzuwenden gehabt und wirklich überraschend gerät in der Handlung auch nichts, aber ich war sehr angetan und sehe mir den sicher noch mal an. 8/10
Zitat von Lumich im Beitrag #6383Robot Dreams (Esp./ Fr. 2023) — Zeichentrickfilm, der gleichermaßen für Kinder wie für Erwachsene geeignet ist.
Ein Hund im NYC der 80er-Jahre ist einsam und langweilt sich, als er in einer Werbung ein Angebot für einen Roboter sieht, den er sofort bestellt. Die beiden sind sofort die besten Freunde (man könnte fast meinen noch mehr als das) und unternehmen fortan alles zu zweit. Nach einem Strandbesuch kann der Roboter sich nicht mehr bewegen, und der Hund muss ihn zurücklassen. Als er gleich am nächsten Tag mit Werkzeug zurückkehrt, muss er feststellen, dass die Saison beendet ist, und ihm bis zum nächsten Juni kein Zutritt mehr gewährt wird.
Der Hauptteil des Films befasst sich somit, wie die beiden diese Trennung erleben. Der Roboter kommt dabei mehrmals ins Träumen. Auch der Hund lässt nichts unversucht, um mit dieser Situation zurecht zu kommen.
Der gesamte Film kommt ohne Dialoge aus und besticht durch liebevolle Details und einigen originellen Filmzitaten. Taschentücher sollte man besser in Reichweite haben. Sehr guter Film!
ha, heute auch geguckt. herzallerliebst und in der tat sehr rührend ... und dann klingt an prominenter stelle "let's go" von den feelies an. da ging mir das herz noch ein stückchen weiter auf. wunderbar!
und dann jetzt noch:
spider-man: far from home (jon watts, 2019)
noch mal ein bisschen dümmer als "homecoming", aber es gibt halt jede menge action, eine pittoreske, europäische stadt nach der anderen wird effektreich plattgemacht (zahl der opfer: egal), dabei kommt nur leidlich spannung auf und die zahlreichen, eigentlich ganz guten darsteller:innen schaffen es leider nicht, gegen das hanebüchene skript mit seinen dämlichen dialogen anzuspielen. mal sehen, ob ich den multiverse-film auch noch mal irgendwann zu gesicht bekomme und der es geschafft hat, dieses machwerk noch weiter zu unterbieten. ich bin ziemlich zuversichtlich.
Als passionierter Kopfausschalter mit Hang zu Heldengeschichten würde ich sagen: Der Multiverse-Film ist besser als die zwei anderen Spider-Mans - aber am Ende halt doch immer noch ein Marvel-Film. Popkulturell aber natürlich irgendwie ein interessantes Ereignis.
Was ist daran denn popkulturell interessant, das würde mich wirklich mal interessieren. Bei den ersten Marvel-Filmen oder vielleicht dem Abschluss der ersten Phase kann ich das noch nachvollziehen. Aber an dieser Stelle?
Marvel und andere Superheldenstories bauen eine Art moderne Mythologie und funktionieren erzählerisch als Teile eines großen Ganzen, immer neue, sich zum Teil widersprechende Iterationen der gleichen Geschichten formen ein über die Zeit wachsendes Bild von bestimmten Figuren. Das ist an sich nicht neu, das haben Comics schon immer getan und langlebige Franchises sowieso. Das ist kulturell gar nicht so anders als z.B. alte Nordische Sagen und damit grundsätzlich als moderne Fortsetzung seriellen Erzählens schon mal für sich spannend, finde ich. (Und ja, da war Marvel mit seinem MCU besonders in den ersten Phasen besonders spannend zu beobachten)
Gleichzeitig nehmen moderne Geek-Superfans die diegetische Geschlossenheit und Konsistenz der jeweiligen Fantasie-Welten heutzutage extrem wichtig und ergehen sich im Second Screen in der x-ten Nerd-Diskussion über die verschiedenen Inkarnationen ihrer Helden.
Mit dieser Multiversum-Geschichte adressiert und reflektiert Marvel quasi den iterativen Charakter seines eigenen Geschichten-Erzählens und bricht gleichzeitig mit den Anforderung der geschlossenen Fantasie-Welt, weil auf einmal alles mögliche gleichzeitig sein darf, was eigentlich in der absoluten Hardcore-Continuity-Hölle des Marvel-Universums eigentlich nicht sein darf. Zusätzlich gibt es dann da auch noch die Meta-Ebene der realweltlichen Rezeption der diversen Spiderman-Franchises und der Internet-Memes, die der Film durch viele kleine Andeutungen oder Witzchen mit einbezieht.
Das ist quasi Intertextualität in Reinform.
Dazu kommt, dass in den letzten Jahren Multiversums-Geschichten Hochkonjunktur haben (siehe die Begeisterung für Rick and Morty, Everything Everywhere All At Once etc.). Als Topos aktueller Massenprodukte finde ich auch das interessant. Spiderman ist da halt eines der großen in der Breite erfolgreichen Beispiele. Ich finde es schon interessant, darüber nachzudenken, warum gerade diese Art von Geschichte gerade so beliebt ist (jenseits der Tatsache, dass das mit der Quantenphysik halt irgendwie so ein Thema ist in den letzten Jahren). Was sagt das über unsere Gesellschaft aus, wenn so viele Menschen so eine Faszination für die Fantasie einer alternativen Realität haben, in der alles auch anders sein könnte. Welche tiefen Sehnsüchte werden da angesprochen. Spiderman - und andere Multiverse-Stories - erzählen oft Geschichten von Eskapismus (andere Realitäten sind bestimmt besser als meine eigene) aber auch von vergangenen Verfehlungen, die man in einer alternativen Realität wiedergutzumachen hofft. Küchenpsychologisch kann man auch da einige Schlussfolgerungen über unseren Zeitgeist in einer Welt draus ableiten, in der wir auf viele Verfehlungen der vergangenen Jahrzehnte zurückschauen und uns wünschen, die Welt wäre anders und besser.
Da kommt also die Fan-Perspektive, die all die parallel existierenden Iterationen ein und der selben Geschichte irgendwie unter einen Hut bringen will mit den Eskapismus-Fantasien unserer Zeit zusammen - alles verpackt in eine quietschbunte, auf Action-Unterhaltung getrimmte Story - und in ein kommerziell ziemlich erfolgreiches Mega-Produkt. Das finde ich schon popkulturell interessant.
Jenseits dessen fasziniert mich der Film aber auch als crossmedial hervorragend vermarketetes Produkt inklusive "Enthüllungen" über das "Traumpaar" Tom Holland und Zendaya einfach, aber das ist vielleicht weniger popkulturell interessant, als dass ich einfach ein Faible für Marketing-Mechanismen habe.
in "far from home" gäbe es ja durchaus auch interessante aspekte und ansätze, z.b. die gegenüberstellung von simulation und realität und inwieweit man sich überhaupt sicher sein kann, worin man sich gerade befindet. das nahm die KI-diskussion durchaus schon ein wenig voraus. aber das wird dann halt auf so einer oberflächlichen ebene verhandelt, dass es (1) mich nicht besonders überzeugt und (2) den zuschauer bloß nicht zum tieferen nachdenken verleitet - denn wer will das schon in einem popcorn-kracher?