Man merkt deutlich, dass hier diverse Anleihen an Tarantino genommen wurden ... so ist man sehr darauf bedacht, einen heiter-frech-unkonventionellen Film vorzulegen. Das gelingt allerdings nur teilweise, größtenteils wirkt die Story zusammengeschustert mit beliebigen Versatzstücken.
Das Ende gelingt melancholisch ... und Moritz Bleibtreu sticht mit seiner Darstellung des Abdul hervor ...
"Rutsch rüber oder soll ich erst dein Gehirn pusten, oder was?" (Abdul)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
12 Uhr nachts - Midnight Express (GB/USA 1978, R: Alan Parker, D: Brad Davis, John Hurt) Es ist schon bezeichnend, wenn sich Jahre nach der Veröffentlichung der für das Drehbuch oscar-prämierte Autor Oliver Stone und der Autor der autobiografischen Vorlage, Billy Hayes, bei der Türkei entschuldigen, weil die Darstellung des Landes und auch der Gefängniszeit zu negativ dargestellt wurde. Vor dem Hintergrund ist dann auch dieser Film, dessen deutscher Titel überhaupt keinen Sinn ergibt ("Midnight Express" ist eine andere Wort für die Flucht aus dem Knast), sehr zwiespältig zu betrachten. Die ersten 15 Minuten gehören mit zum spannendsten, das ich seit langem gesehen habe. Und auch danach ist es filmisch gar nicht schlecht: US-Student will Drogen aus der Türkei schmuggeln, wird erwischt und dann ins Gefängnis gesteckt. Dort gibt es einen sadistischen Oberwärter, einen verräterischen Insassen, aber auch zwei Freunde. Alles ist unmenschlich, es wird gefoltert, die Gewalt ist hoch. Doch ganz so furchtbar war es dann laut Billy Hayes überhaupt nicht. Tja. Es bleibt ein Knastthriller mit bitterem Beigeschmack. 6/10
Music Box - Die ganze Wahrheit (USA 1989, R: Costa-Gavras, D: Jessica Lange, Armin Mueller-Stahl, Frederic Forrest, Lukas Haas) Seit vielen Jahren ist der aus Ungarn immigrierte Mike Laszlo Bürger der Vereinigten Staaten. Plötzlich werden Stimmen laut, dass er im Zweiten Weltkrieg Teil einer Spezialeinheit war, die in Budapest furchtbare Kriegsverbrechen begangen hat. Es beginnt ein Verfahren gegen ihn. Laszlo streitet alles ab, die Verteidigung übernimmt seine Tochter Ann, eine renommierte Anwältin. Und sie gerät angesichts der Beweise, die die Staatsanwaltschaft ans Licht fördert, an ihrem Vater, der sich als Anti-Kommunist sieht, zu zweifeln. Ich mag die Filme von Costa-Gavras, auch dieses Justizdrama, das dann doch mehr ist, gehört dazu. Es geht mehr um das Innenleben einer Familie, um das Verhältnis zwischen Tochter und Vater, darum, ob jahrelange Rechtschaffenheit vielleicht begangene Kriegsverbrechen wettmacht. Schon spannend. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Sehr süss, stellenweise erstaunlich ergreifend, manchmal ein bisschen naiv bzgl. der Thematik Roboter/Artificial Companions aber insgesamt schon ein perfekter Mehrgenerationenfilm ohne Dialog aber mit jede Menge sentimentalen Big Apple Vibes. Wir hatten in unserer Gruppe eine Mischung vom 5 Jährigen über meine 11 Jährige, meine Frau und mich (Mitte (hüstel) Vierzig) bis zu meinen Eltern jenseits der 80. Alle hatten eine gute Zeit.
Das Ende war nicht weniger als perfekt. New York, Hunde, Roboter, Freundschaft, Liebe. Und dann der große Schmerz. Aber wie dieser ohne ein Wort vermittelt wird, was Loslassen wirklich bedeutet und wie das beste für andere manchmal das schlimmste für uns bedeutet: Groß. Und "September" höre ich nie wieder anders.
Jägarna (Die Spur der Jäger) Den hatte ich besser in Erinnerung. Ist natürlich auch ein paar Jährchen her. Aus heutiger Sicht ist das ein ziemlich stumpfer Film ohne großartige Nuancen. Immer noch ganz spannend anzusehen, aber es reicht dem Drehbuch nicht, ein paar fiese Gestalten einzuführen, die müssen dann auch auf fünf Ebenen gleichzeitig böse sein. War mir alles etwas zu viel. Vielleicht lag's auch an der Synchro. 6/10
Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart (USA 1986, R: Leonard Nimoy, D: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, James Doohan, George Takai, Walter Koenig, Nichelle Nichols, Catherine Hicks) Mein vorerst letzter Film bei Wow - oder muss ich sagen: Walw? In der Gegenwart der Enterprise-Crew bedroht eine Sonde, die seltsame Geräusche von sich gibt, die Erde. Spock hat die entscheidende Idee: Das Geräusch besteht aus den Gesängen von Buckelwalen. Nur sind die seit Jahrhunderten ausgestorben. Also heißt es: Let's do the time warp - und die Crew landet im Jahr 1986 wo sie a) Wale entführen, b) durchsichtiges Aluminium erfinden und c) Atomenergie abzapfen muss. Denn es ist nicht die Enterprise, mit dem die Crew um Kirk unterwegs ist, sondern ein Klingonenschiff, dem der Saft ausgeht. Auf der Erde des ausgehenden 20. Jahrhunderts ist natürlich alles etwas anders als 400 Jahre später - was zu ein paar interessanten und komischen Begebenheiten führt. Leonard Nimoy als Regisseur ist allerdings sehr darauf bedacht, dass das hier nicht zum Klamauk ausartet. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Animierte Sati(e)re aus der Feder von Jan Böhmermann, die mit 30 Minuten eigentlich noch zu lang ist. Ähnlich wie bei Dieter - Der Film oder Bullys Lissi und der wilde Kaiser will der Humor nicht recht zünden, während die Animationen ausdrücklich zu loben sind.
5/10
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
Man nehme die Nebendarsteller aus "Aliens" und die Barbesucher aus "Terminator 2" (Bigelow war damals mit James Cameron liiert ...), werfe Tim Thomerson hinein und schon hat man eine melancholische Western-Vampir-Roadmovie-Mixtur, die mittlerweile als Kultklassiker gehandelt wird.
Bill Paxton ist eine Wucht ...
"It's finger-lickin' good!" (Severen)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)