"Poltergeist" ist deutlich familienfreundlicher als Hoopers andere Werke und zählt heute (trotz des subreligiösen Geschwafels) zu den Horrorklassikern. Der Film entstand etwa zur gleichen Zeit wie "E.T." ... und kann in vielerlei Hinsicht als die kranke B-Seite von Spielbergs Meisterwerk angesehen werden.
Der Einfluss von Steven Spielberg (Drehbuch & Produktion) ist bei "Poltergeist" nicht zu übersehen ... manche munkeln sogar, dass Spielberg einen Großteil der Regie übernommen haben soll. Spielberg bestreitet dies bis heute, Hooper hatte sich bis zu seinem Tod 2017 diesbezüglich nie geäußert. Laut Kamera-Assistent John Leonetti sei Spielberg an die Vorproduktion von "E.T." gebunden gewesen und hätte deshalb nur außervertraglich agieren können. Hooper wiederum wurde von der Postproduktion (Schnitt, Musik, Effekte usw.) von "Poltergeist" ausgeschlossen.
"They're here." (Carol Anne Freeling)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Mia Goth glänzt auch im dritten Teil der Trilogie nach "X" und "Pearl" ... dabei wirkt der Film visuell ausgefeilter als seine Vorgänger, dramaturgisch gerät er aber deutlich steriler ... zumal die Geschichte recht schnell auseinanderfällt. Schade um das vergeudete Potential ... da wäre noch mehr drin gewesen.
"I will not accept a life I do not deserve!" (Maxine Minx)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
William Friedkins todernster zeitgenössischer Horrorfilm, der nach dem Bestseller des Schriftstellers William Peter Blatty verfilmt wurde, gilt als einer der Urväter des Horrorgenres und hat bis heute seine hypnotische, erzählerische Kraft behalten. Ein 132-minütiger Jump Scare, dessen düstere Desillusionierung in der amerikanischen Mittelschicht stattfindet.
Der 10 Minuten längere Extended Director's Cut ist besser als die Kinoversion ... allerdings sollte man den Film unbedingt in der englischen Originalversion anschauen ... die neue deutsche Synchro ist nämlich Mist.
"What an excellent day for an exorcism." (Demon)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Mishima - Ein Leben in vier Kapiteln (USA/J 1985, R: Paul Schrader, D: Ken Ogata)
Ich gebe zu: Als Banause habe ich noch nie von Yukio Mishima gehört. Dabei ist er wohl einer der berühmtesten Autoren Japans gewesen. Und sein Tod war natürlich schon sehr besonders. Mit vier Kadetten einer Privatmiliz nimmt er einen General als Geisel, spricht zu japanischen Soldaten und will das Kaiserreich wieder ausrufen. Der Zuspruch ist aber nicht vorhanden und Mishima begeht Seppuku. Diese reale Begebenheit ist Teil des vierten Kapitels dieser Quasi-Dokumentation von Paul Schrader. Der Weg zu diesem Putschversuch bilden die Rahmenhandlung, die von den drei weiteren Kapiteln unterbrochen werden und in denen Schrader drei Romane des Autors in jeweils rund 30 Minuten erzählt, die auch dafür stehen könnten, warum Mishima am Ende so geworden ist. Toll gefilmt, toll dargestellt, aber eben dann auch ein Episodenfilm. 7/10
Und jetzt gerade:
Tatort: Borowski und der gute Mensch (D 2021, R: Ilker Çatak, D: Axel Milberg, Almila Bagriacik, Lars Eidinger, Sabine Timoteo) Ab und zu gucke ich ja mal Tatort-Episoden. Hier wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, die zwei weiteren Folgen mit Lars Eidinger als psychopathischem Serienverbrecher Kai Korthals auch zu kennen, aber es funktioniert auch so. Korthals ist bei einem Gefängnisaufstand ausgebrochen und auf der Flucht. Klaus Borowski, den er für einen Freund hält, ist eines der Ziele - aber auch die Frauen, die ihm ins Gefängnis geschrieben haben. Ermittlungsarbeit ist deshalb irgendwie nicht. Borowski stolpert irgendwie Korthals hinterher oder zofft sich lieber mit Kollegin Mila Sahin. Das ist aber alles gut gefilmt und auch spannend. Und Eidinger zeigt besonders in der Eröffnungssequenz, was für ein guter Theaterschauspieler er ist. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
So, jetzt könnt ihr mich alle mal auslachen, weil ich Megalopolis (USA 2024)
im Kino gesehen habe. Dass Francis Ford Coppola möglicherweise den Verstand verloren hat, ist eine Sache. Aber, wie zur Hölle konnte er nur einen Menschen davon überzeugen, auch nur ein Minimum an Zeit, Geld und Energie an dieses Schmierentheater zu verschwenden? Ich bin echt fassungslos. Die Story ist banal, nicht zu Ende gedacht, und die Charaktere könnten einem kaum egaler sein. Der Film beginnt damit, dass die Hauptfigur, gespielt von Adam Driver, die Zeit anhalten kann. Diese Fähigkeit wird aber an keiner sinnvollen Stelle eingesetzt. Es spielt eigentlich gar keine Rolle. Adam Driver möchte mit einem neuen, zauberhaften Werkstoff eine neue Stadt, wenn nicht sogar eine neue Welt erschaffen, und die Beton-Mafia (alle böse, weil eben deshalb) ist dagegen. Dann wird noch die Bevölkerung zum Faschismus angestachelt und Driver (Caesar) wird mehrfach verleumdet und einiges mehr. Untermalt wird alles durch eine Erzählerstimme und durch banale Texttafeln. Und hier spoiler ich mal unverdeckt: Die letzte Tafel ist der amerikanische Treueschwur.
Für FreundInnen der Selbstkasteiung seien diese 140 Minuten wärmstens empfohlen, aber selbst leidenschaftlichen Unfall-Gaffern dürfte dieser Schmu zu viel sein.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ist natürlich Geschmacksache, aber ich kann der Ästhetik nicht viel abgewinnen. Ich kann darin auch keine charakteristische Filmsprache sehen. CGI lässt ohnehin vieles gleich aussehen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich will den sehen. Aber ins Kino gehe ich dafür auch nicht.
Edit: Wobei, vielleicht auch nicht. Nach dem, was ich mir gerade über die Produktionsbedingungen durchgelesen habe. Da kommt in ein paar Jahren sicher "Heart Of Darkness 2".
Ein unterhaltsamer, wenn auch etwas selbstgefälliger Blick auf einen großen Musiker und Künstler ... "Rocketman" setzt voll und ganz auf Elton Johns schrille Exzentrik ... ein paillettenübersätes Vergnügen, das auf der Leinwand mit der Art von Farbe, Energie und Kitsch explodiert, die wohl nur Elton John selbst hervorrufen konnte.
"Rocketman" ist deutlich risikobereiter und damit deutlich besser als das kreuzbrave und biedere Biopic "Bohemian Rhapsody" ...
"My name is Elton Hercules John. And I'm an alcoholic. And a cocaine addict. And a sex addict. And a bulimic. Also a shopaholic and has problems with weed, prescription drugs and anger management." (Elton John)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von Lumich im Beitrag #6621So, jetzt könnt ihr mich alle mal auslachen, weil ich Megalopolis (USA 2024)
im Kino gesehen habe. Dass Francis Ford Coppola möglicherweise den Verstand verloren hat, ist eine Sache. Aber, wie zur Hölle konnte er nur einen Menschen davon überzeugen, auch nur ein Minimum an Zeit, Geld und Energie an dieses Schmierentheater zu verschwenden? Ich bin echt fassungslos. Die Story ist banal, nicht zu Ende gedacht, und die Charaktere könnten einem kaum egaler sein. Der Film beginnt damit, dass die Hauptfigur, gespielt von Adam Driver, die Zeit anhalten kann. Diese Fähigkeit wird aber an keiner sinnvollen Stelle eingesetzt. Es spielt eigentlich gar keine Rolle. Adam Driver möchte mit einem neuen, zauberhaften Werkstoff eine neue Stadt, wenn nicht sogar eine neue Welt erschaffen, und die Beton-Mafia (alle böse, weil eben deshalb) ist dagegen. Dann wird noch die Bevölkerung zum Faschismus angestachelt und Driver (Caesar) wird mehrfach verleumdet und einiges mehr. Untermalt wird alles durch eine Erzählerstimme und durch banale Texttafeln. Und hier spoiler ich mal unverdeckt: Die letzte Tafel ist der amerikanische Treueschwur.
Für FreundInnen der Selbstkasteiung seien diese 140 Minuten wärmstens empfohlen, aber selbst leidenschaftlichen Unfall-Gaffern dürfte dieser Schmu zu viel sein.
Das deckt sich mit allem, was ich bisher über diesen Film gehört und gelesen habe ... Megalopolis = Megaflopolis
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von Lumich im Beitrag #6621So, jetzt könnt ihr mich alle mal auslachen, weil ich Megalopolis (USA 2024)
im Kino gesehen habe. Dass Francis Ford Coppola möglicherweise den Verstand verloren hat, ist eine Sache. Aber, wie zur Hölle konnte er nur einen Menschen davon überzeugen, auch nur ein Minimum an Zeit, Geld und Energie an dieses Schmierentheater zu verschwenden? Ich bin echt fassungslos. Die Story ist banal, nicht zu Ende gedacht, und die Charaktere könnten einem kaum egaler sein. Der Film beginnt damit, dass die Hauptfigur, gespielt von Adam Driver, die Zeit anhalten kann. Diese Fähigkeit wird aber an keiner sinnvollen Stelle eingesetzt. Es spielt eigentlich gar keine Rolle. Adam Driver möchte mit einem neuen, zauberhaften Werkstoff eine neue Stadt, wenn nicht sogar eine neue Welt erschaffen, und die Beton-Mafia (alle böse, weil eben deshalb) ist dagegen. Dann wird noch die Bevölkerung zum Faschismus angestachelt und Driver (Caesar) wird mehrfach verleumdet und einiges mehr. Untermalt wird alles durch eine Erzählerstimme und durch banale Texttafeln. Und hier spoiler ich mal unverdeckt: Die letzte Tafel ist der amerikanische Treueschwur.
Für FreundInnen der Selbstkasteiung seien diese 140 Minuten wärmstens empfohlen, aber selbst leidenschaftlichen Unfall-Gaffern dürfte dieser Schmu zu viel sein.
dieser großartige rant macht fast schon wieder lust, den film zu sehen. aber nein, die lebenszeit. :)