Das ist genau das, was ich in meiner Review meinte und das rechne ich dem Film aus mehreren Gründen positiv an. Gerade auch, wie er damit umgeht. Das ist aber auch nur eine Randnotiz. Anschauen ist mMn aber so oder so Pflicht.
Ein leidlich spannendes Remake des Klassikers von 1974. Marcus Nispel und Scott Kosar (Drehbuch) bieten keinerlei Lacher, Schrecken oder gar gelungene Überraschungen. Aber immerhin macht Jessica Biel eine gute Figur ...
Wenn "Texas Chainsaw Massacre", dann eher beim Original von Tobe Hooper bleiben!
"I smell bullshit." (Sheriff Hoyt)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von Mory im Beitrag #6605Hoopers (bessere!) Version läuft hier im örtlichen Minikino an Halloween als Sondervorstellung. Ich überlege, hinzugehen.
Ich würde hingehen ...
Nach dem Remake habe ich mir heute das Original gegeben:
The Texas Chainsaw Massacre (Tobe Hooper, 1974)
Tobe Hoopers Film aus dem Jahr 1974 gehört zu den Standardwerken des Low-Budget-Horrors. Zusammen mit "Night Of The Living Dead" und "The Last House On The Left" läutete er in den 1970er Jahren das moderne Zeitalter des Horrors ein.
Trotz des minimalen Budgets gelten die Kulissen und die Ausstattung des Films heute als legendär. Zur Gestaltung des morbiden Bühnenbilds bediente sich Set-Designer Robert Burns unter anderem auf der Entsorgungshalde des örtlichen Tierarztes. So fanden sich auf dem Set diverse Tierkadaver ... der Gestank soll unerträglich gewesen sein.
"The Texas Chainsaw Masscre" ist zweifelsohne einer der großen transgressiven amerikanischen Horrorfilme. Es gibt zahllose Nachahmungen, Remakes und Fortsetzungen, von denen allerdings keine an das Original heranreicht. Die letzte halbe Stunde des Films bietet reinsten Terror und anarchische Hysterie ...
Der Film wurde zwischenzeitlich in die Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art und in die "Horror Hall of Fame" aufgenommen.
"Hit her, grandpa!" (Hitchhiker)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von CHX im Beitrag #4361Dune (Denis Villeneuve, 2021)
Kino ist ein audiovisuelles Medium, und Dune zeigt, was das wirklich bedeutet: Überwältigungskino par exellence. Villeneuve nimmt sich Zeit für die Geschichte und erzählt sie ohne Eile. Dabei gerät die Dualität zwischen intellektuellen und philosophischen Fragestellungen und den beeindruckenden Bildern leider etwas unausgewogen. Die Grafik ist faszinierend, aber das Weltgebäude bleibt eher flach. Trotz seiner Schwächen und der Überlänge erscheint der Film kurzweilig ... das ist nicht zuletzt dem guten Cast zu verdanken.
Dune: Part Two (Denis Villeneuve, 2024)
Denis Villeneuves Film ist wie sein Vorgänger ein Lehrstück für die visuelle Pracht, die durch einen akribischen minimalistischen Maximalismus ermöglicht wird ... mit anderen Worten: ein ästhetisches Meisterwerk.
Die Story- und Charakterentwicklung lässt allerdings auch hier zu wünschen übrig. Trotzdem gelingt der Film halbwegs fesselnd und mitreißend ... weniger geschwätzig als Teil 1, aber dafür mit besserem Pacing.
"I will lead you to paradise!" (Paul Atreides)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zeit der Unschuld (USA 1993, R: Martin Scorsese, D: Daniel Day-Lewis, Michelle Pfeiffer, Winona Ryder) Ich habe den nun wirklich lange vor mir hergeschoben - solange, bis er dann fast ausgelaufen wäre bei Netflix. Gesellschaftsdramen aus dem 19. Jahrhundert sind jetzt nicht so ganz meins. Und insgesamt wurde ich auch bestätigt. Ich habe mich nun doch etwas gelangweilt über die Stocksteife dieser ach so feinen Gesellschaft. Und ja, ich weiß, dass der Film genau darüber funktioniert. Der Anwalt Newland Archer, der mit der immer freundlichen May verlobt ist, verliebt sich in die Gräfin Ellen Olenska. Als wäre diese heimliche Liebschaft nicht schon schlimm genug Ist! Die! Auch! Noch! Von! Ihrem! Grafen! Getrennt! Und! Will! Sich! Scheiden! Lassen!!! (schockiert einatmet) That's it. Das ist die Story, die in knapp 140 Minuten erzählt wird. Ja, die drei Hauptdarsteller und auch einige Nebendarsteller machen ihre Sache fantastisch. Die Bilder von Michael Ballhaus sind edel wie der Zwirn der Protagonisten. Und die Musik von Elmer Bernstein ist ebenfalls großartig. Aber emotional hat mich das alles nicht gepackt. Ich erkenne aber viel gutes an, subjektiv bleibt dann aber eine 6/10.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Mandibules (2020) Nachdem ich Quentin Dupieuxs Smoking Causes Coughing vor zwei Jahren auf dem Fantasy Filmfest ziemlich unterhaltsam fand - wenn auch extrem bizarr - und der Liebste mich daran erinnerte, dass auch der großartige Rubber von Dupieux stammt (ihr wisst schon, der Autoreifen, der durch die Gegend zieht und Leute ermordet!), wollte ich auch diesen Film sehen, der uns bei Prime über den Weg lief. Die Story ist simpel: Die nicht sehr schlauen Möchtegern-Ganoven Jean-Gab und Manu finden im Kofferraum eines gestohlenen Wagens eine gigantische Fliege. "Gigantisch" wie in "hundegroß". Auf welche Idee kommt man dann, wenn man unbedingt reich werden will? Klar, man dressiert die Fliege, auf dass sie schon bald Diebstähle für ihre Herrchen begeht! Leichter gesagt als getan, wenn man keine Kohle hat und irgendwie immer alles schiefgeht ... Das ist genauso bizarr, wie es klingt, und macht konstant sehr viel Spaß. Die Figuren, wenn auch durchaus nicht harmlos, weil nun mal Gangster, sind liebevoll gezeichnet und in ihrer Einfachheit und der unerschütterlichen Freundschaft zueinander sehr sympathisch. Die Fliege, "Dominique" wird sie getauft, hat erstaunlich viel Persönlichkeit und ist toll gestaltet. Eine unbedingte Empfehlung für alle, die absurdes Kino mögen.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Zitat von Mory im Beitrag #6609Mandibules (2020) Nachdem ich Quentin Dupieuxs Smoking Causes Coughing vor zwei Jahren auf dem Fantasy Filmfest ziemlich unterhaltsam fand - wenn auch extrem bizarr - und der Liebste mich daran erinnerte, dass auch der großartige Rubber von Dupieux stammt (ihr wisst schon, der Autoreifen, der durch die Gegend zieht und Leute ermordet!), wollte ich auch diesen Film sehen, der uns bei Prime über den Weg lief. Die Story ist simpel: Die nicht sehr schlauen Möchtegern-Ganoven Jean-Gab und Manu finden im Kofferraum eines gestohlenen Wagens eine gigantische Fliege. "Gigantisch" wie in "hundegroß". Auf welche Idee kommt man dann, wenn man unbedingt reich werden will? Klar, man dressiert die Fliege, auf dass sie schon bald Diebstähle für ihre Herrchen begeht! Leichter gesagt als getan, wenn man keine Kohle hat und irgendwie immer alles schiefgeht ... Das ist genauso bizarr, wie es klingt, und macht konstant sehr viel Spaß. Die Figuren, wenn auch durchaus nicht harmlos, weil nun mal Gangster, sind liebevoll gezeichnet und in ihrer Einfachheit und der unerschütterlichen Freundschaft zueinander sehr sympathisch. Die Fliege, "Dominique" wird sie getauft, hat erstaunlich viel Persönlichkeit und ist toll gestaltet. Eine unbedingte Empfehlung für alle, die absurdes Kino mögen.
Lustig, den hab ich letzte Woche auch mal wieder gesehen. Schöner Genre-Mix, allerdings würde ich die Protagonisten nicht unbedingt als Gangster bezeichnen, für mich waren das eher sympathische Loser a la Lebowski.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
Na ja, wer per Kopfnuss einen Wohnwagen klaut und mit einer Knarre rumfuchtelt, den würd ich schon eher in die kriminelle Ecke stecken. Aber der Lebowksi-Vergleich passt auch.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Zitat von Mory im Beitrag #6609eine gigantische Fliege. "Gigantisch" wie in "hundegroß".
Schräg: vorgestern Nacht hatte ich einen bizarren Alptraum, in dem ich es auf dem Balkon auch mit einer hundegroßen Stubenfliege zu tun hatte, ohne von der Existenz des Films zu wissen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ein bemerkenswerter Horrorfilm, der die Schrecken des Erwachsenwerdens auf kühle, unnachgiebige Weise einfängt. Mit kompromissloser Schönheit und Zärtlichkeit lässt Regisseur Tomas Alfredson seine beiden gegensätzlichen Charaktere in einer unwirtlichen Welt zueinander finden und sich gegenseitig stärken.
"Let The Right One In" (dt. Titel: "So finster die Nacht") ist eine bezaubernde Gothic-Fabel, seltsam charmant und gleichzeitig unverschämt makaber.
"I'm twelve. But I've been twelve for a long time." (Eli)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Enter the Void (F/D/I/CDN/J 2009, R: Gaspar Noé, D: Nathaniel Brown, Paz de la Huerta, Cyril Roy, Emily Alyn Lind, Jesse Kuhn, Olly Alexander, Ed Spear, Masato Tanno) Ich könnte es mir einfach machen, "prätentiöser Mist" schreiben und wäre fertig. Ich könnte aber auch versuchen, in Worte zu fassen, was mir gerade 160 Minuten meiner Lebenszeit gestohlen hat. Fangen wir mit dem Guten an: Die Story ist insgesamt ansprechend genug, dass ein Regisseur, der Bock auf eine Handlung gehabt hätte, da etwas hätte rausholen können. Ken Loach zum Beispiel. Denn dieses Leben der Geschwister Oscar und Linda ist ja eines voller Tiefen. Das gibt einiges her für 80 Minuten. Das allein ein bisschen tiefgründiger erzählt mit der tollen Neonwelt von Tokio als Kulisse, hat man einen guten Film. Aber Noé wollte mehr und setzt auf einen visuellen Rausch. Man könnte es so verstehen, dass all das, was ab Minute 27 passiert, Oscars Seele erlebt. Noé selbst hat allerdings erklärt, dass das nur Oscars Trip ist und er das letzte gelesene Buch und eben das, was in Minute 27 passiert, miteinander verbindet. Schon die Drogeneinnahme mit dem Tanz der Moleküle hat mich so genervt, dass ich zwischendurch Wein holen war, mir Eis aus dem Gefrierschrank genommen und der Mist immer noch nicht vorbei war. Noé hat mich mit ähnlichen Szenen dann weiter genervt. Immer wieder gibt es einen Farbrausch. Odyssee in Tokio sozusagen. An der Perspektive hatte ich mich dann auch irgendwann sattgesehen. Eine Nähe zu den Figuren kommt dadurch nur ganz selten auf. Hinzu kommt diese ständige Flirren durch die permanente Geräuschkulisse. "The Void" stimmt. Aber noch einmal werde ich sie mit Sicherheit nicht entern. 4/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Dogman Dieser Film ist leider etwas uneben erzählt, mit einigen dümmlichen Momenten speziell in der ersten Hälfte. Unterm Strich hat er mir aber trotzdem recht gut gefallen, weil die Handlung halt originell und nicht komplett vorhersehbar daherkommt. Caleb Landry Jones spielt seine Rolle eindrücklich, hat aber auch eine dankbare Figur abbekommen, in der er sein Talent vielseitig beweisen kann. Christopher Denham in einer Zehn-Minuten-Nebenrolle zu sehen, ist ein schöner Bonus. Zwischendurch kommen leichte "Joker"-Vibes auf. 7/10
(Das war jetzt übrigens der sechste 7/10-Film hintereinander bei mir. Langsam muss mal was passieren, entweder nach oben oder unten.)