Ich habe jetzt endlich mal den Assembly Cut von "Alien 3" gesehen, der immerhin 30 Minuten länger als die Kinoversion ist. Der Assembly Cut bringt deutlich mehr Hintergründe über einzelne Filmfiguren und macht den Film damit wesentlich runder als die relativ missglückte Kinoversion.
Trotz einer überaus chaotischen Produktionsgeschichte hat es David Fincher geschafft, dem nihilistischen dritten Teil des Franchise seinen Stempel aufzudrücken.
Bei weitem nicht so gut wie "Alien" und "Aliens", aber durchaus atmosphärisch und im Assembly Cut einen Blick wert ...
"As long as it's alive, sister, you're not gonna save any universe." (Dillon)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
der horny liebesdreieck-in-der-tenniswelt-film. und es ist wirklich ein dreieck, es gibt keine weitere nennenswerte rolle in diesen über 2h. ich respektiere eigentlich jedes filmprojekt, welches in einer nische angesiedelt ist - neue welten/szenen zu beleuchten ist meistens interessant und frisch. für mich hat der film trotzdem nicht funktioniert. nicht als sportfilm, was ja ohnehin eine der schwersten aufgaben ist. die eigentlich reizvolle prämisse „freigeist mit talent vs systematischem erfolgslangweiler treffen sich an unterschiedlichen punkten der karriere“ wird nicht gross erklärt oder portraitiert. die ballwechsel selbst sehen zwar dynamisch aus, aber bieten einfach nicht normales tennis. jeder ballwechsel ist ewig lang und zendaya drischt halt aus der fast unveränderten position einfach vorhand und rückhand zurück. sowas kann ich nicht ausblenden. er hat für mich auch nicht als erotischer thriller/ liebesfilm funktioniert, weil diese fluide stimmung aus attraktion, machtspielen, freundschaft für mich einfach nicht packend war - dafür war das nichterzählen, die ausgelassenen teile einfach zu gross. sie will kontrollieren, art will sie lieben, patrick will… ja was will er eigentlich ? ich empfand bei beiden männern wenig hunger nach erfolg, und bei tashi und patrick wenig hunger nach liebe oder sex. der film besteht wirklich aus vielen nahezu ruhenden blicken auf die verschwitzten athleten, da hätte man viel zeit für substanzielles hinsichtlich gedankenwelt der protagonisten opfern können. positiv: den soundtrack empfand ich äusserst gelungen, und das schauspiel von allen dreien ist grandios.
Seit dem ersten kryptischen Teaser Anfang des Jahres war ich hooked, vor wenigen Wochen hielt ich mir noch im Londoner Kino die Ohren zu, als der Trailer lief (eine gute Idee übrigens, der Trailer gibt sich viel Mühe, wirklich alles zu zeigen, was man dort nicht sehen möchte). Die Stimmung setzt der Perkins-Spross ganz hervorragend. Er findet Bilder, die andauernd die Erwartung wecken, alles fällt gleich in sich zusammen oder ändert sich schlagartig. Die Hoffnungslosigkeit und die Hilflosigkeit ist laufend zu spüren. Wir erhalten durch ein meist gutes Drehbuch einen unangenehmen Blick in die Psyche der Hauptfigur und der vermeintliche Antagonist darf sich gerade so vor der Albernheit retten. Leider ist die Geschichte ein paar Tacken zu dünn, gegen Ende erfüllt er wirklich jede Erwartung, die man an einen solchen Film haben darf und das Ende ist eine mittlere, weil inkonsequente und faule, Katastrophe. Der Weg dahin ist mit viel Unbehagen gepflastert und macht richtig "Spaß", aber dem Hype wird das Ergebnis nicht ganz gerecht.
Alien: Romulus
Eine Memberberry-Parade, die zumindest zu Beginn versucht, einen eigenen Pfad zu finden und zumindest so lange erfolgreich ist, bis die Vergangenheit anklopft. Alvarez ist eigentlich ein fähiger Horror-Regisseur, zeigen darf er das, bis auf wenige Ausnahmen nicht. Alien ist eine dieser Reihen, die keine eigene Mythologie oder große Lore braucht, sie aber bekommen musste, weil sie Opfer ihres Erfolges wurde. Unabhängig von der Qualität der ersten drei Fortsetzungen, ist aber jede von ihnen zumindest "einzigartig". Jede erzählt prinzipiell die gleiche Geschichte, kann aber mit der Handschrift ihrer Regisseure aufwarten. Das fehlt hier wirklich völlig. Wirklich kaum der Rede wert, bis auf die Performance des Darstellers von Andy, das war maximal beeindruckend. Wenn man den aber sehen möchte, sollte man das im Kino erledigen.
Hardcore Never Dies Coming-of-age im Rotterdammer Gabber-Milieu der 90er Jahre inklusive Kriminalität und Bruderzwist. Einer ist nämlich Pillenverticker und genereller Unruhestifter, der andere spielt Klavier und möchte auf eine Musikakademie. Hat mir gut gefallen, einfach weil man aus dieser Welt nie was sieht. Der Film lebt hauptsächlich von den Schauspielern und der Atmosphäre, die Handlung geht einen erwartbaren Gang. Freue mich immer, wenn ich mal was auf Niederländisch sehen kann, auch wenn ich hier ohne Untertitel keine Chance gehabt hätte. In den Kommentaren bei Letterboxd habe ich zudem gelernt, dass Rotterdam das niederländische Detroit ist. 8/10
Ein Film, der mich ausnehmend gut unterhalten hat:
The Party ein Film von Sally Potter
Hochrangige Besetzung: Patricia Clarkson, Bruno Ganz, Kristin Scott Thomas u. a.
Eine Komödie, bei der einem das Lachen im Halse stecken bleibt, so realistisch, so zynisch und so gut böse, einfach herrlich... und das Ende, einfach grandios.
Janet (Scott Thomas) wird zur Gesundheitsministerin im Schattenkabinett ernannt. Sie lädt daher zu einer kleinen Party in ihr Londoner Stadthaus. Freunde, Freundinnen und WeggefährtInnen treffen ein, bringen ihre Stories mit, und mittendrin platzt der Ehemann Janets mit einem Geständnis heraus. Nun nimmt die Party Fahrt und diverse Richtungswechsel auf.
Bruno Ganz als deutscher Esoteriker und Küchenphilosoph, einfach toll.
Mehr kann man im Vorwege nicht erzählen. Empfehlenswerte Kurzweil.
Möglicherweise mein Film des Jahres (kam hier erst dieses Jahr raus). Dieser wundervolle leicht hakelige französische Animationsstil passt hervorragend zu einer aufregenden Sci-Fi-Noir-Story, die sich nur auf der Oberfläche mit dem Mord an zwei jungen Frauen befassen möchte. Darunter schlummert das Wesentliche, nämlich ein bis ins Detail ausgearbeitetes Gesellschafts- und Zukunftsbild, das viele Fragen an uns hat, denen wir uns stellen müssen. Der Film kommt auf Ideen, die ich so noch nie gesehen habe, das World Building ist schlicht phänomenal. Und hier kommt endlich mal wieder ein FIlm ums Eck, der weiß, wie man eine große Idee zu Ende denkt. Grandios.
Der Trailer suggeriert, wie immer, mehr Action als eigentlich vorhanden. Das hat mich auch erst abgeturnt, wird dem Film aber zum Glück nicht gerecht.
71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls (Fremde) (A/D 1993, R: Michael Haneke, D: Gabriel Cosmin Urdes, Lukas Miko, Otto Grünmandl, Anne Bennent, Udo Samel, Branko Samarovski) Das Ende des Films wird schon in einer Texttafel zu Beginn vorweggenommen. Einen Tag vor Heiligabend 1993 richtet ein Student in einer Wiener Bank ein Blutbad an, tötet drei Menschen und danach sich selbst. Dokumentarisch und - wie der Name schon sagt - fragmentarisch schildert Haneke die letzten Wochen im Leben der Opfer und des Täters. Da wäre der Geldbote, der gerade Vater geworden ist, der sich aber mit seiner Frau nichts zu sagen hat. Da wäre die junge Frau, die unbedingt Mutter werden will, aber keine Kinder bekommen kann. Und da wäre der Rentner, dessen Tochter in der Bank arbeitet. Und der Täter? Ein frustrierter Student, der einfach durchdreht wie Michael Douglas in "Falling Down", weil ihn das Leben ankotzt. Dazwischen, so gesehen als Einordnung, zeigt Haneke Ausschnitte aus Nachrichtensendungen: Krieg im Balkan, Terroranschläge in Irland und Türkei, Michael Jackson und die Vorwürfe wegen Kindesmissbrauchs. Es ist eine schlechte Welt, die Haneke hier zeigt. Eine gefühlskalte. Eine zum Durchdrehen. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Möglicherweise mein Film des Jahres (kam hier erst dieses Jahr raus). Dieser wundervolle leicht hakelige französische Animationsstil passt hervorragend zu einer aufregenden Sci-Fi-Noir-Story, die sich nur auf der Oberfläche mit dem Mord an zwei jungen Frauen befassen möchte. Darunter schlummert das Wesentliche, nämlich ein bis ins Detail ausgearbeitetes Gesellschafts- und Zukunftsbild, das viele Fragen an uns hat, denen wir uns stellen müssen. Der Film kommt auf Ideen, die ich so noch nie gesehen habe, das World Building ist schlicht phänomenal. Und hier kommt endlich mal wieder ein FIlm ums Eck, der weiß, wie man eine große Idee zu Ende denkt. Grandios.
Der Trailer suggeriert, wie immer, mehr Action als eigentlich vorhanden. Das hat mich auch erst abgeturnt, wird dem Film aber zum Glück nicht gerecht.
Der ist wirklich top. Schön, dass der wohl auch ein bisschen Exposure jenseits der Festivals bekommen hat. So muss Science Fiction.
Benny's Video (A/CH 1992, R: Michael Haneke, D: Arno Frisch, Angela Winkler, Ulrich Mühe, Ingrid Strassner) "I Shot a Man in Reno Just to Watch Him Die". Den Satz aus Johnny Cashs "Folsom Prison Blues" könnte man so auf den 14-jährigen Benny übertragen. Während der Abwesenheit seiner Eltern lernt er in einer Videothek ein Mädchen kennen und nimmt es mit nach Hause. Dort erschießt er es mit einem Bolzenschussgewehr. Währenddessen läuft die Videokamera. Als er das Video später seinen Eltern zeigt, reagieren die auf eine eigene Art. Gewalt aus Langeweile? Just to Watch Her Die? Und wie weit gehen Eltern, um ihr Kind zu schützen? Das sind die Fragen, die Haneke in seinem Kinofilm stellt. Die Tat ist natürlich ein Schock. Optisch weniger drastisch als der Tod des Schweins ganz zu Beginn des Films. Mit den Schreien des Opfers mental aber schwieriger zu ertragen. Noch krasser ist aber das analytische Verhalten des Vaters. "Benny's Video" hat Längen. Aber er ist schon schwer anzuschauen. Haneke setzte mit Arno Frisch später noch einen drauf und drehte mit ihm "Funny Games". 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Killers of the Flower Moon (USA 2023, R: Martin Scorsese, D: Leonardo DiCaprio, Robert De Niro, Lily Gladstone, Jesse Plemons) Als jemand, der nicht allzu groß ist, weiß ich: Es kommt nicht auf die Länge an. Nur hat das Martin Scorses offenbar niemand gesagt. Dessen Filme werden immer länger. Er nimmt sich immer mehr Zeit. 3,5 Stunden sind es bei "Killers of the Flower Moon". Und offenbar ist niemand da, der ihm beim Schnitt sagt: "Marty, mach's mal ein, besser noch anderthalb Stunden kürzer." Ja, "Killers of the Flower Moon" ist erstklassig besetzt (damit meine ich vor allen Dingen einige der Nebenfiguren). Ja, die Bilder sind toll. Ja, die Geschichte ist auch eigentlich sehr stark. Nur zieht sie sich ewig in die Länge. Und am Ende des Films schaut man so drein, wie Leonardo DiCaprio in den letzten 1,5 Stunden. Den Mund zusammengepresst, das Kinn nach vorne, die Mundwinkel hängen, der Blick ist ernst. Ich konnte diesen Anblick auch tatsächlich irgendwann nicht mehr ertragen. Dass man Lily Gladstone, zu Beginn des Films die tollste Figur, dann später fast nur noch bettlägerig zeigt, ist sehr schade. So ist es für mich nur eine 6/10.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Alien: Romulus So sind sie, die neuen Hollywood-Filme: selbstreferentiell ohne Ende, gespickt mit Zitaten an vorhergehende Teile der Reihe, immer denselben Gang gehend und Drehbuchdefizite mit viel Brimborium auf der Tonspur ausgleichen wollend. Das ist traurig, denn der Anfangsteil ist sehr gelungen, mit schönem Worldbuilding und guter Einführung. Davon hätte man gerne mehr gesehen, aber die Reihe verlangt danach, bald irgendein Raumschiff zu besteigen. Ab da werden die uninteressanten und austauschbaren Charaktere zu einem Problem, denn wir sollen mit ihnen mitfiebern, klappt aber leider nicht. Dabei wummert und pulsiert der Bass doch so schön und jede Bewegung kreischt und quietscht. Dann kommt noch eine Entwicklung zum Schluss hin, die mit "unfreiwillig komisch" nur unzureichend beschrieben ist, und wir sind durch. Schade um einige schöne Einfälle (wechselnde Schwerelosigkeit) und ein paar tolle Bilder, es wäre wirklich mehr drin gewesen. 5/10
Kleines Highlight am Rande: Ich war im Kino mit der hellsten Notausgangsleuchte aller Zeiten. Nach fünf Minuten stand ein Zuschauer auf und hängte sie mit seinem Hemd zu. Szenenapplaus des gesamten Saales!
AVPR: Alien Vs Predator Requiem Alien/Predator goes 80er-Jahre-Kino, Kleinstadt und so. Das ist prinzipiell erstmal eine charmante Idee, aber diese Pseudo-Teenager-Klischees (alles Leute über 20) taten schon weh. Außerdem ist das der dunkelste Film aller Zeiten, teilweise erkennst du gar nichts. In manchen Szenen ergibt das Sinn, in den meisten nicht. Ich hab den schönen Ausdruck "cut away kills" gelernt, davon hat dieser Streifen etliche, ist halt billiger. Schlagt mich, aber ich finde das Ergebnis trotzdem sympathischer als einige Teile aus den Mutterserien, weil das Ding nichts anderes als ein kleines Horroractionfilmchen sein möchte. 6/10
Alien: Covenant Der letzte Film der Reihe, den ich noch nie gesehen hatte, damit bin ich auch durch. Fängt ganz interessant an und endet dann so vorhersehbar wie ein evangelischer Kirchentag. Die Idee, eine Geschichte wie Alien mit einer Mythologie anzureichern, hat schon im Vorgänger nur bedingt funktioniert. Überhaupt ein Problem neuerer Filme, alle Leerstellen auszumalen, anstatt den Menschen Spielraum für eigene Ideen und Spekulationen zu lassen. Irgendwo habe ich den Vergleich "Alien trifft Apocalypse Now" gelesen, der ist gar nicht verkehrt. Billy Crudup ist total verschenkt, der Rest der Besetzung darf auch nicht glänzen. 5/10
Ich bin auf den Film aufmerksam geworden, weil ich die Kombi Emma Thompson und Alan Rickman sehr schätze und mich einfach mal umgeschaut habe, was es noch an Filmen von/mit den beiden zu entdecken gibt. Diesen leisen und gleichzeitig eindringlichen Film hat Rickman mitproduziert und er hat auch die Regie geführt. Und ich meine, ihn für den Bruchteil eines Moments als versehentlich rempelnden Passanten entdeckt zu haben. Solches kennt man ja, ich mag das.
Zur Handlung: Ein winterlich öder, verfrorener, verschneiter Ort am Meer. Frances (Thompson) hat ihren Partner verloren, trauert und vermisst ihn sehr. Sie lebt mit ihrem fast Erwachsenen Sohn zusammen. Frances Mutter (Phyllida Law, Thompsons echte Mutter) macht sich auf den beschwerlichen Fußweg zur Tochter. Es geht in diesem Film um Zweierbeziehungen. So denn primär um das Verhältnis von Mutter und Tochter zueinander, Witwe und verlorenem Partner und die Form/der Beziehung des Weiterlebens mit dem Schatten, dem Trauerbild. Um Sohn und Mutter, Sohn und (Bild vom) Vater (Fotografien spielen eine große Rolle) sowie drei weiteren Zweierbeziehungen. Denn nebenher wird die Geschichte von zwei Jungen erzählt, die an diesem einen Tag im Winter die Schule schwänzen, deren Beziehung zueinander. Es geht außerdem um zwei ältere Damen, die durch jahrelange Freundschaft rirualisiert miteinander verflochten sind und Beerdigungen fremder Leute besuchen. Und schließlich hat eine junge Frau Interesse an Frances Sohn und versucht, seine Aufmerksamkeit zu erlangen und in seine Nähe zu kommen. Alle Stränge sind miteinander verwoben, es wird leise aber intensiv erzählt, phantastisch gespielt. Abgesehen von der insgesamt großartigen Besetzung, hat mich Sean Biggerstaff als Tom sehr beeindruckt. Ein Film in einer Art winterharter sepia-Stimmung, die Bilder wunderschön, wenn auch karg und rauh, die Wärme kommt mit dem Anstieg der Emotionen, den Gefühlen der Menschenpaare zueinander. Habe ihn in der englischen Originalfassung gesehen. Teilweise etwas schwierig zu verstehen, insbesondere durch die Dialekte, aber ich werde ihn mir auf jeden Fall ein zweites Mal ansehen, weil der Film so beeindruckend ist.
Good Boy (2022) Der sehr, sehr reiche Christian wohnt mit Frank zusammen, einem als Hund verkleideten Mann. Als er über eine Datingapp die hübsche Sigrid kennenlernt, ist die nach anfänglichem Spaß & tollen Dates ausgesprochen schockiert von dem vermeintlichen Puppyplay. Aber hey, der Typ sieht gut aus und ist richtig, richtig reich, also datet Sigrid ihn trotz allem weiter. Keine gute Idee, wie man sich denken kann. Tja, der Trailer war klasse und die Prämisse interessant. Leider liefert der Film nicht; zu behäbig, zu einfallslos, die Figur der Sigrid schlicht strunzdumm und Christian ein allzu billiger Abklatsch von Namensvetter Grey aus dem schrecklichen "50 Shades of Grey". Und ja, mal wieder wird die BDSM-Szene falsch, verzerrt und potenziell krank dargestellt. Keine Empfehlung.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Eine Memberberry-Parade, die zumindest zu Beginn versucht, einen eigenen Pfad zu finden und zumindest so lange erfolgreich ist, bis die Vergangenheit anklopft. Alvarez ist eigentlich ein fähiger Horror-Regisseur, zeigen darf er das, bis auf wenige Ausnahmen nicht. Alien ist eine dieser Reihen, die keine eigene Mythologie oder große Lore braucht, sie aber bekommen musste, weil sie Opfer ihres Erfolges wurde. Unabhängig von der Qualität der ersten drei Fortsetzungen, ist aber jede von ihnen zumindest "einzigartig". Jede erzählt prinzipiell die gleiche Geschichte, kann aber mit der Handschrift ihrer Regisseure aufwarten. Das fehlt hier wirklich völlig. Wirklich kaum der Rede wert, bis auf die Performance des Darstellers von Andy, das war maximal beeindruckend. Wenn man den aber sehen möchte, sollte man das im Kino erledigen.
Alien: Romulus So sind sie, die neuen Hollywood-Filme: selbstreferentiell ohne Ende, gespickt mit Zitaten an vorhergehende Teile der Reihe, immer denselben Gang gehend und Drehbuchdefizite mit viel Brimborium auf der Tonspur ausgleichen wollend. Das ist traurig, denn der Anfangsteil ist sehr gelungen, mit schönem Worldbuilding und guter Einführung. Davon hätte man gerne mehr gesehen, aber die Reihe verlangt danach, bald irgendein Raumschiff zu besteigen. Ab da werden die uninteressanten und austauschbaren Charaktere zu einem Problem, denn wir sollen mit ihnen mitfiebern, klappt aber leider nicht. Dabei wummert und pulsiert der Bass doch so schön und jede Bewegung kreischt und quietscht. Dann kommt noch eine Entwicklung zum Schluss hin, die mit "unfreiwillig komisch" nur unzureichend beschrieben ist, und wir sind durch. Schade um einige schöne Einfälle (wechselnde Schwerelosigkeit) und ein paar tolle Bilder, es wäre wirklich mehr drin gewesen. 5/10
Kleines Highlight am Rande: Ich war im Kino mit der hellsten Notausgangsleuchte aller Zeiten. Nach fünf Minuten stand ein Zuschauer auf und hängte sie mit seinem Hemd zu. Szenenapplaus des gesamten Saales!
Ja, hier jetzt auch Alien Romulus.
Ich bin da etwas milder in meinem Urteil. Ja, das mit der fehlenden Handschrift kann ich bestätigen, dafür war das Set-Design ganz famos. Wie man sich in dem Zusammenhang über laute Effekte beschweren kann, erschließt sich mir nicht ganz — dann muss man m.E. auch nicht ins Kino gehen. Nicht alles ist 100% schlüssig, aber dem Spaß hat das keinen Abbruch getan. Und den Schluss kann man lächerlich finden, aber hier kommt doch wirklich mal das neue Element, dessen Fehlen so sehr beklagt wurde.
Wirklich herausragend und stilbildend war der erste Film. Alles danach war (mal mehr, mal weniger) unterhaltend. Damit bin ich auch voll zufrieden. Alien Romulus reiht sich da gut ein und muss sich nicht verstecken. Ich habe den für 'nen Euro mehr in der OV-Fassung im IMAX gesehen und bereue nichts.
Eins noch: Wer traumatische Erfahrungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und/ oder Geburt machen musste, sollte den Film eher meiden.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.