The Farewell (USA/CHN 2019, R: Lulu Wang, D: Awkwafina, Tzi Ma, Diana Lin) Was für ein schöner Film! Die chinesisch-stammige Billi, deren Eltern vor Jahren in die USA ausgewandert sind, reist zum ersten Mal seit Langem zurück in ihr Heimatland. Der Grund ist traurig: Die geliebte Oma hat Lungenkrebs im Endstadium. Aber wie in China üblich, verschweigt die Familie die Diagnose. Stattdessen wird die Hochzeit eines Cousins fingiert, damit die Oma keinen Verdacht schöpft. Das Besondere an dieser aberwitzigen Geschichte: Sie basiert auf der Wahrheit und auf Lulu Wangs eigener Geschichte. Billi ist ihr Alter ego, das permanent hin- und hergerissen ist zwischen Ausplaudern oder Weiterlügen. Es ist schon aberwitzig, wie ein paar Tage vor der Hochzeit alle mit hängenden Köpfen am Tisch sitzen und die Oma keinen Verdacht schöpft und es auf den Jetlag oder Nervosität schiebt. Ebenfalls skurril, dass die Weltsprache Englisch, die ein Großteil der Familie nicht beherrscht, zur Geheimsprache wird, um über die Krankheit zu sprechen. Aber es zeigt auch, dass Billi, die in den USA unglücklich ist, in China immerhin eines hat: ein Zusammengehörigkeitsgefühl. 8/10
Doctor Strange in the Multiverse of Madness (USA 2022, R: Sam Raimi, D: Benedict Cumberbatch, Elizabeth Olsen, Chiwetel Ejiofor, Benedict Wong, Xochitl Gomez, Michael Stühlbarg, Rachel McAdams) Ich kann das alles nicht mehr. Nicht nur, dass hier ein Universum in Schutt und Asche gelegt wird. Nein, es werden gleich Unzählige Universen dem Erdboden gleich gemacht. Ein Hui-Buh-Buch hat Wanda Maximoff den Kopf verdreht, die komplett freidreht und alles tötet, was sich ihr in den Weg stellt - auch Superhelden leiden an posttraumatischen Belastungsstörungen. Lange Zeit habe ich das Marvel Cinematic Universe verteidigt, einige Filme finde ich auch wirklich gelungen. Aber das hier ist eine Zerstörungsorgie sondergleichen, die vorgibt mehr zu sein, als sie wirklich ist. 4/10
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Eine moderne Vampirgeschichte mit queerem Subtext, die ein Gleichgewicht zwischen Camp und klassischen Horrortropen schafft. Der Film überzeugt nicht auf ganzer Länge, bietet aber sehenswerte Practical Effects und eine geschickte Mischung aus Humor und Spannung.
"You have to have faith for that to work, Mr. Vincent. Remember?" (Jerry Dandridge)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von CHX im Beitrag #6888Fright Night (Tom Holland, 1985)
Eine moderne Vampirgeschichte mit queerem Subtext, die ein Gleichgewicht zwischen Camp und klassischen Horrortropen schafft. Der Film überzeugt nicht auf ganzer Länge, bietet aber sehenswerte Practical Effects und eine geschickte Mischung aus Humor und Spannung.
...und er kann mit der blutjungen Amanda Bearse, später Co-Star der SitCom Married with Children punkten. Das Remake mit Colin Farrell hat mich dennoch mehr überzeugt.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
Seltsam, faszinierend, phantasievoll, schaurig ... so könnte man die Romanvorlage und den Film beschreiben ... und dennoch weiß der Film nicht hundertprozentig zu überzeugen. Dafür ist er teilweise zu blutleer, man bleibt eher ungerührt. Einen Blick ist er trotzdem wert ... alleine schon wegen seiner visuellen Brillanz und einer sehr jungen aber dennoch sehr überzeugenden Kirsten Dunst.
"Goodnight sweet prince, may flights of devils wing you to your rest." (Claudia)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Something Wild (USA 1986, R: Jonathan Demme, D: Melanie Griffith, Jeff Daniels)
Nachdem Amazon mich heute zum zweiten Mal daran erinnert, dass der Film demnächst aus dem Programm fliegt, habe ich nun nach fast 40 Jahren zum zweiten Mal angeschaut. Der Film ist ein Road Movie, das als Komödie beginnt und im letzten Drittel zum Drama wird.
Der eher spießige Finanzfachmann Charles Driggs lernt während seiner Mittagspause Lulu kennen, als diese ihn dabei ertappt, wie er die Zeche prellt. Sie bietet ihm an, in zurück in die Firma zu fahren, fährt aber stattdessen zu einem Motel, wo sie ihn verführt.
So weit so blöd die Ausgangssituation des Films. Aber der Film ist lustig und Jeff Daniels erinnert ein wenig an Cary Grant in "Bringing Up Baby". Lulu, die in Wirklichkeit nimmt Charles mit zu ihrer Mutter, wo sie ihn als ihren Ehemann vorstellt, und anschließend auf ein Klassentreffen, wo sie unter anderem Irene und Ray treffen. Als sie vom Klassentreffen gehen wollen, nötigt Ray die beiden, mit ihm und Irene mitzufahren und noch ein bisschen feiern zu gehen.
Ab diesem Zeitpunkt wandelt sich der Film zu einem mäßig blutigen Drama, dass ich etwas dramatischer in Erinnerung hatte. Und das biedere Ende ließ mich dann doch etwas unbefriedigt zurück. Aber es gibt durchaus ein paar lustige Szenen, am besten ist die, als Jeff Daniels auf dem Klassentreffen zu der Musik der Feelies David Byrne imitiert. Und der Soundtrack ist auch ziemlich gut. Also kann man sich schon anschauen das Ganze.
Und hier noch für die, die es interessiert, die Songs aus dem Film, die ich bei Spotify gefunden habe:
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Wie gesagt, ich habe ihn damals im Kino gesehen und bin jetzt auch verwundert, dass ich ihn als so gut in Erinnerung hatte.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Warnung vor einer heiligen Nutte (D/I 1971, R: Rainer Werner Fassbinder, D: Lou Castel, Eddie Constantine, Hanna Schygulla, Marquard Bohm, Margarethe von Trotta) Mein erster Fassbinder - und dann gleich einer, der sich auf die Dreharbeiten eines anderen Films bezieht und diese in den Mittelpunkt des Geschehens stellt. Denn was hier passiert, ist so ähnlich am Set von Fassbinders Film "Whity" vorgefallen. Der Produktion gehen das Geld und das Material aus. Die Crew ist gelangweilt, kippt im Hotel einen Cuba Libre nach dem anderen inklusive diverser unter alkoholinduzierter Stimmungslagen und erlaubt sich amouröse Abenteuer nach dem Prinzip "Jeder wie er Lust" hat. Der Regisseur, der wohl Fassbinder sein soll, benimmt sich kinskiesk. So konfus das Ganze ist, so amüsant ist es dann auch. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Dick Van Dale im Beitrag #6889Das Remake mit Colin Farrell hat mich dennoch mehr überzeugt.
Da ich gerade Disney+ wegen Shogun und What We Do In The Shadows im Abo habe ...
Fright Night (Craig Gillespie, 2011)
Ein wilder Ritt mit guten Darstellern ... nicht ganz so käsig wie das Original, aber mit einem ähnlichen augenzwinkernden Humor, der schon den Vorgänger gut gemacht hat. Leider ziemlich viel CGI, und wenig Practical Effects ... unterm Strich ein gelungenes Remake.
"Fucking ebay!" (Peter Vincent)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
ein haushaltsroboter strandet in der wildnis und zieht eine ente gross. für meinen bescheidenen einblick der ästhetisch schönste film der letzten jahre (irgendwas in mir ist aber auch auf pacific northwest vorprogrammiert). die buchadaptierte geschichte wird in der zweiten hälfte auch etwas wild, oder eher ein bisschen gedrängt, aber dafür werden gewisse themen wie elternschaft, erziehung, zugehörigkeit so emotional echt dargestellt, dass ich immer wieder tränen in den augen hatte. grosser wurf von dreamworks !
Zitat von Sugate im Beitrag #6899the wild robot ... grosser wurf von dreamworks !
Jup, einer der besten Animationsfilme der letzten Jahre ... ich hatte ihn hier auch schon kurz vorgestellt:
Zitat von CHX im Beitrag #6844The Wild Robot (Chris Sanders, 2024)
Einer der besten Animationsfilme der letzten Jahre aus dem Hause DreamWorks ... ermutigend, sehr inspirierend und ein wenig traurig zeigt sich "Der wilde Roboter", der in der Original-Version mit tollen Sprechern glänzt. Sanders selbst beschreibt den verwendeten Animationsstil als ein Monet-Gemälde in einem Miyazaki-Wald ... das trifft es ziemlich gut.
"Do you need assistance?" (Roz)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)