Nosferatu - Der Untote (USA/GB/H 2024, R: Robert Eggers, D: Bill Skarsgård, Nicholas Noult, Lily-Rose Depp, Aaron Taylor-Johnson, Emma Corrin, Willem Dafoe) Ich weiß ja, dass der Film hier im Forum bisher eher mäßig ankam. Bis auf die meiner Meinung nach schauspielerische Eindimensionalität von Lily-Rose Depp (ja, sie kann gut zucken und die Augen verdrehen) und ein paar Momente, wo der Film drüber war, bin ich eher der Meinung der Cinema, die 5/5 gegeben hat. Vielleicht liegt es daran, dass ich bislang keine der beiden wichtigen Nosferatu-Verfilmungen gesehen habe und mein Referenzwerk für den Stoff Francis Ford Coppolas bildgewaltiger, cooler, erotischer Dracula von 1992 ist. Ich sehe hier in der Dramaturgie und der Umsetzung durchaus Parallelen (was ja kein Wunder ist, schließlich beruhen beide auf Bram Stokers Roman), aber dann mach Eggers doch alles etwas anders. Einige der Aufnahmen sind gigantisch, die Nachtaufnahmen wirken wir Schwarz-Weiß (interessant: Sie wurden am Tag gedreht und hinterher entzog er ihnen Gelb und Rot, um den Look hinzubekommen) und die Atmosphäre hat mich durchgehend gefesselt. Dass unter der Maske von Graf Orlok Bill Skarsgård steckt, hätte ich nicht erkannt - aber der Grusel vor dieser Figur ist auch permanent gegeben. Von mir eine klare Empfehlung. 8/10
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Faustrecht der Freiheit (D 1975, R: Rainer Werner Fassbinder, D: Christiane Maybach, Karl-Heinz Böhm, Rainer Werner Fassbinder, Peter Chatel, Adrian Hoven, Ulla Jacobsen) Franz ist ein armer Schlucker, der als Attraktion namens Fox auf dem Jahrmarkt sein Geld verdient. Doch er träumt vom großen Lottogewinn. Als er wirklich eine halbe Million Mark reicher ist, lernt er Eugen kennen, einen Sohn aus gutem Hause. Eugen bringt dem Neureichen bei, "ein Mensch" zu sein - und nutzt Fox' Naivität aus. Für seine Rolle speckte Fassbinder ordentlich ab, der Schnauzer verschwand ebenfalls. Für die Rolle des Proletariers ist er perfekt geeignet. Auch die Grandezza von Karlheinz Böhm (der in den Credits mit Bindestrich geschrieben wird) ist toll. Der Film selbst spielt mit den Unterschieden zwischen den gesellschaftlichen Schichten, in denen sich Fox und Eugen bewegen und tut weh, weil Fox wie ein Unmensch behandelt wird. Besonders die letzte Szene des Films ist bedrückend. 8/10
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Ich bin ein großer Freund von Musical-Verfilmungen. Und ABBA-Fan. Da ist so ein Film natürlich ein Muss. Hab ihn gestern Abend zusammen mit meiner Frau zum zweiten Mal geschaut und war wieder begeistert.
Ah, was mir gerade noch eingefallen ist - zum Abspann des Films lief ein toll gemixtes Instrumental-Medley diverser Abba-Songs, das auf dem Soundtrack leider nicht drauf ist. Bekommt man das irgendwie als Audio-Kopie von der Blu-ray runter?
Von der Blu-Ray ist es glaube ich schwierig, von der DVD ist es einfacher. Aber es gibt soweit ich weiß Programme, mit denen du aufzeichnen kannst, was über die Soundkarte ausgegeben wird.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Solltest du die BluRay am PC abspielen können, könntest du mit einem Aufnahmetool wie Audacity einfach den Computersound aufzeichnen. Weiß nur gerade die genauen Einstellungen nicht, das kann man aber nachlesen.
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Audacity koschd au nix. Do kannsch nix falsch mache.
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Die miniaturisierte Reise in einem menschlichen Körper ist absurd und überzeichnet, weiß aber dennoch zu unterhalten. Getragen wird der Film von einem Trio sehr unterschiedlicher, aber gleichermaßen unwiderstehlicher Hauptdarsteller ... speziell Martin Short gefällt mir hier sehr gut. "Oh God! Somebody help me! I'm possessed!" (Jack Putter)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #6902Faustrecht der Freiheit (D 1975, R: Rainer Werner Fassbinder, D: Christiane Maybach, Karl-Heinz Böhm, Rainer Werner Fassbinder, Peter Chatel, Adrian Hoven, Ulla Jacobsen)
gestern aufgrund deines postings angeschaut und für - wenn auch etwas steif - absolut sehenswert befunden. danke für den tip!
Zitat von gnathonemus im Beitrag #6867die saat des heiligen feigenbaums (mohammad rasoulof, 20024)
wow, ich bin immer noch total geflasht. bei filmen mit solchen titeln bin ich immer eher vorsichtig, denn da lauert oft öde arthouse-kost, die in cannes, berlin, et al. abräumt, weil sie einem land mit repressivem system entspringt, aber künstlerisch eher mau bis mittelmäßig ist (ein negativbeispiel, das wie dieser film aus dem iran kommt: "der geschmack der kirsche" - schnaaaaaarch). aaalso, mit was haben wir es zu tun? zunächst mit einem familiendrama vor aktuellem hintergrund. ein familienvater wird just zu dem zeitpunkt zum untersuchungsrichter befördert, als die aufstände ausgelöst durch den tod von jina mahsa amini (die angeblich ihr kopftuch nicht korrekt getragen hat) beginnen. von den beiden töchtern (14 bzw. 21 jahre alt) wird erwartet, dass sie sich systemkonform verhalten, um die position des vaters nicht zu gefährden, doch die erkennen, welches unrecht da passiert. es entstehen konflikte, die mutter moderiert, verteidigt aber hauptsächlich den standpunkt des ehemanns ... der zur selbstverteidigung eine waffe ausgehändigt bekommen hat und die verschwindet eines tages. es beginnt ein zähes ringen um die auffindung derselbigen. die konflikte verschärfen sich zusehends. der vater wird immer paranoider und dann biegt der film in eine richtung ab, die mich kalt erwischt hat und in einem showdown endet, dass einem die spucke wegbleibt. die letzten minuten haben mich dermaßen in den kinosessel gepresst, dass ich bis zur letzten sekunde des abspanns nicht aufstehen konnte. ein meisterwerk und ich finde es so toll, dass sich die verantwortlichen dazu entschlossen haben, den film als deutschen beitrag zu den oscars zu schicken (wg. deutscher beteiligung an der produktion), da er das von iranischer seite natürlich nicht geschafft hätte und ich drücke ihm alle vorhandenen daumen.
Jetzt endlich auch gesehen. Bin sehr beeindruckt von den SchauspielerInnen und dem Mut, der aufgebracht wurde, um diesen Film zu verwirklichen. Der Film ist durchsetzt mit Amateurfilmmaterial aus Social Media, die die Proteste im Iran und vor allem die Brutalität der „Sicherheitskräfte“ dokumentieren. Das schon ziemlich rabiat, wenn einem bewusst wird, dass die Menschen, die da auf der Straße in einer Blutlache liegen keine Statisten sind, sondern echt. Filme wie dieser werden einmal noch wichtiger sein, wenn es eines Tages darum geht, die Geschichte um das Mullah-Regime aufzuarbeiten. Wie dieses Regime funktioniert, und wie es in die Familien hineinwirkt, kann man hier sehr gut nachvollziehen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ein junger Mann, der wegen Raubes zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurde, verbringt am Ende drei Jahrzehnte in Einzelhaft. Während dieser Zeit wird seine eigene Persönlichkeit durch sein Alter-Ego, Charles Bronson, ersetzt.
Tom Hardy zeigt hier eine gelungene und sehr dynamische Performance ... dabei ist seine Figur weder Opfer noch Held, sondern ein Psychopath, der in jedem erdenklichen Sinne hinter Gitter gehört. Der Film mäandert stellenweise ähnlich ziellos umher wie sein Protagonist ... weiß aber trotzdem zu unterhalten.
"Inside, I'm somebody nobody wants to fuck with do you understand? I am Charlie Bronson, I am Britain's most violent prisoner." (Charles Bronson)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)