Ich habe sie in einem Borowski-Tatort gesehen und in "Ein Freund von mir".
Die letzten Sechs in der Playlist: Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed || Idles - Joy As an Act of Resistance || Wild Nothing - Indigo
Zitat von CobraBora im Beitrag #6953Koyaanisqatsi (USA 1982, R: Godfrey Reggio) Da ich gerade leicht angeschlagen bin, habe ich zum x-ten Mal die Blu-Ray eingelegt und mich von diesem Film und seiner Musik einsaugen lassen. Und siehe da, gleich geht es besser. Keinen Film habe ich öfter gesehen, aber er wirkt immer. Unfassbares Meisterwerk. 10/10
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Hab den jetzt dreimal gesehen und war jedesmal überwältigt. Aber man muß sich drauf einlassen wollen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Die Ermittlung (D 2024, R: RP Kahl, D: Rainer Bock, Clemens Schick, Bernhard Schütz, Arno Frisch, Thomas Dehler, Sabine Timoteo, Christiane Paul, Nicolette Krebitz, Barbara Philipp, Tom Wlaschiha, Karl Markovics, Wilfried Hochholdinger) RP Kahls filmische Umsetzung von Peter Weiss' Theaterstück fordert vom Zuschauer viel. Nicht nur knapp vier Stunden, die dieses Kammerspiel dauert. Sondern auch drastische Schilderungen in den "11 Gesängen", wie die Themenkomplexe genannt werden. Vorbild dieser Gerichtsverhandlung sind die Frankfurter Auschwitz-Prozesse. Zeugen berichten von den Gräueltaten, die sie gesehen oder selbst erlebt haben. Die Angeklagten, ehemalige NS-Soldaten und -Offiziere, viele Ärzte, streiten vehement alle Vorwürfe ab. Mehr als die karge Kulisse eines Theaters gibt es nicht, die Bilder werden im Kopf des Zuschauers erzeugt. Und auch wenn man viele der Abscheulichkeiten schon gehört hat, ist man doch immer wieder erstaunt darüber, wie grausam Menschen gegeneinander sein können. Furchtbar gut. 9/10
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #6965Die Ermittlung (D 2024, R: RP Kahl, D: Rainer Bock, Clemens Schick, Bernhard Schütz, Arno Frisch, Thomas Dehler, Sabine Timoteo, Christiane Paul, Nicolette Krebitz, Barbara Philipp, Tom Wlaschiha, Karl Markovics, Wilfried Hochholdinger) RP Kahls filmische Umsetzung von Peter Weiss' Theaterstück fordert vom Zuschauer viel. Nicht nur knapp vier Stunden, die dieses Kammerspiel dauert. Sondern auch drastische Schilderungen in den "11 Gesängen", wie die Themenkomplexe genannt werden. Vorbild dieser Gerichtsverhandlung sind die Frankfurter Auschwitz-Prozesse. Zeugen berichten von den Gräueltaten, die sie gesehen oder selbst erlebt haben. Die Angeklagten, ehemalige NS-Soldaten und -Offiziere, viele Ärzte, streiten vehement alle Vorwürfe ab. Mehr als die karge Kulisse eines Theaters gibt es nicht, die Bilder werden im Kopf des Zuschauers erzeugt. Und auch wenn man viele der Abscheulichkeiten schon gehört hat, ist man doch immer wieder erstaunt darüber, wie grausam Menschen gegeneinander sein können. Furchtbar gut. 9/10
Ebenfalls gesehen und für sehr gut befunden, aber auch nur schwer erträglich. Wird mir wohl noch länger durch den Kopf geistern.
DAS! mit Prof. Aladin El-Mafaalani Soziologe und Professor für Migrations- und Bildungssoziologie
Kindern in Deutschland geht es immer schlechter, sagt Prof. Aladin El-Mafaalani. Und kaum einer merke, wie gesellschaftliche Krisen sich auf die Jüngsten auswirken. Der Soziologe und Professor für Migrations- und Bildungssoziologie an der TU Dortmund sorgt sich, dass Kinder in einer alternden Gesellschaft zu einer Randerscheinung werden und erklärt auf dem Roten Sofa, wie wir umdenken müssen.
Amerikanische Fiktion (USA 2023, R: Cord Jefferson, D: Jeffrey Wright, Tracee Ellis Ross, Issa Rae, Sterling K. Brown) Ein verbitterter schwarzer Autor hat es satt: Seine intellektuellen Bücher interessieren keine Sau, dafür aber der Roman einer Kollegin, für den sie abgefeiert wird, weil er so authentisch das Leben armer Schwarzer zeigt (obwohl er nur aus Klischees besteht). Aus Trotz beschließt der Autor, unter Pseudonym ebenfalls das zu liefern, was Weiße sich unter schwarzer Realität vorstellen. Heraus kommt ein Hit. Hinzu kommen noch einige Familiendramen. Cord Jefferson gewann für sein Regiedebüt den Oscar für das beste Drehbuch. Jeffrey Wright liefert eine tolle Leistung, ein bisschen drüber ist Sterling K. Brown, der bewusst nach "This Is Life" eine komplett gegenteilige Rolle annahm. Mir hat's gefallen, denn es ist ja nicht nur ein Film über schwarze Stereotypen, sondern vor allem einer über einen Menschen, der auch als längst Erwachsener immer noch nicht seinen wirklichen Platz im Leben gefunden hat. 8/10
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Monolith (2022) Eine namenlose Journalistin zieht sich nach einem selbst verschuldeten Skandal ins Haus ihrer offenbar ziemlich reichen Eltern zurück, um mit einem Podcast über rätselhafte Phänomene ihre Karriere neu anzuschieben. Die Geschichte um mysteriöse ziegelsteinartige Gebilde, die im Leben verschiedenster Menschen auftauchen und seltsame Auswirkungen haben, fasziniert sie - sie beginnt ihre Recherche und muss schon bald feststellen, dass sie mehr mit diesen Steinen zu tun hat als gedacht. Die Kritiken zu diesem SciFi-Drama-Hybriden sind gemischt, vermutlich, weil man sich den Film theoretisch auch einfach anhören könnte: die meiste Zeit sehen wir die Protagonistin, die mit Zeug*innen telefoniert oder ihren Podcast schneidet, dazwischen Bilder von verlassenen Orten. Aber nur beim Hören würde man verpassen, wie sehr sie sich im Laufe ihrer Recherche selbst im Elternhaus einsperrt, wie sehr sie die Außenwelt zunehmend ausschließt. Sie wird regelrecht erdrückt. Die Leistung von Lily Sullivan fand ich beeindruckend - der Fokus liegt naturgemäß auf ihr, denn sie ist die einzige Person, die wir zu sehen bekommen. Alle anderen Beteiligten hören wir nur. Das Ende ist ein bisschen rätselhaft, aber nach einigem Überlegen folgerichtig. Ich mochte den Film.
I Saw the TV Glow (2024) Highschool-Außenseiter Owen und Außenseiterin Maddy freunden sich über eine Grusel-Fernsehserie für Jugendliche - "The Pink Opaque" - an und schauen fortan zusammen. Beide sind unglücklich in ihrer kleinen Vorstadt und mit ihren Familien, Einsamkeit strahlt aus jeder Einstellung. Eines Tages spricht Maddy davon, abzuhauen, woanders neu anzufangen und endlich ein gutes Leben zu führen. Owen soll mitkommen, will aber nicht. Und dann verschwindet Maddy wirklich. Und taucht nach Jahren wieder auf, mit einer haarsträubenden Geschichte: Sie hat erfahren, dass sie und Owen gar nicht in diese Welt gehören, sonden in die Serie. Sie sind in Wahrheit die Dämonenschlächterinnen aus "The Pink Opaque"! Das ist kein Horrorfilm, gar nicht. Das ist ein anrührendes Drama um einsame Menschen, die nach Zugehörigkeit suchen. Ja, es gibt auch einen überdeutlichen trans Subtext. Da ich nicht trans bin, kann ich nicht beurteilen, wie stimmig das ist. Was ich jedoch beurteilen kann, ist die Stimmigkeit der Suche dieser Jugendlichen nach Liebe, Freundschaft, Verbundenheit und natürlich auch ein Stück weit die Suche nach dem eigenen Ich. Und da funktioniert der Film. Ich war berührt, ein bisschen traurig, eindeutig sehr nachdenklich - der Film wirkt nach, auf eine gute Art. Nicht zu vergessen: Der Nostalgiefaktor, denn die fiktive Serie ist sehr stark an "Buffy die Vampirjägerin" angelehnt und weckt entsprechende Erinnerungen. Ein ganz, ganz toller Film, langsam, ruhig, schwer beeindruckend.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
45 Years (GB 2015, R: Andrew Haigh, D: Charlotte Rampling, Tom Courtenay) Kurz vor dem 45. Hochzeitstag erhält Geoff die Nachricht, dass die Leiche seiner Ex-Freundin in einem Gletscher in der Schweiz gefunden wurde. Geoffs Erinnerungen an Katya kommen wieder. Seine Frau Kate beginnt, an ihrer Ehe und damit auch an ihrem Leben zu zweifeln. In diesem sehr reduzierten Film kommt das Spiel der beiden grandiosen Hauptdarsteller voll zur Geltung. Gezeigt wird ein Paar, das sich arrangiert hat im Leben. Diese festen Abläufe werden durch die Hiobsbotschaft erheblich gestört. Eigentlich ist nichts passiert, aber doch hat sich alles verändert. 8/10
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Basierend auf dem Roman von William S. Burroughs nach "Challengers" gleich der nächste Film von Guadagnino. Daniel Craig spielt einen alkoholkranken Schriftsteller im mexikanischen Exil der 50er Jahre. Diese fiebrige und schwülheiße Atmosphäre ist unglaublich gut eingefangen. Gemeinsam mit Kameramann Mukdeeprom sind da visuell einfach nur brillante, intensive Bilder entstanden. Craig spielt hier zudem die Rolle seines Lebens. Wie er Leidenschaft, Hingabe und unerfüllte Liebe darstellt, ist beeindruckend. Aber wie bei "Challengers" bin ich wieder nicht rundum glücklich. Craigs Gegenpart, ein Eugene Allerton, ist ein schwer greifbarer Mensch, der seine Motive im Unklaren lässt. Das ist sicherlich so gewollt, aber ich finde diese Figur so uninteressant und öde, dass man an ihm das Interesse verliert. Damit hakt auch die Handlung ein wenig. Was bitte schön, findet William Lee an diesem Menschen so besonders? Das bleibt den ganzen Film über unklar und wenig nachvollziehbar. Bei "Call Me By Your Name" gab es auch unterschiedliche Gefühlslagen der beiden Hauptpersonen, sie waren aber besser erzählt und einfach greifbarer. Die Handlung wandelt sich im zweiten Teil des Films dann zu einer Art Roadtrip und zerfasert hier ein wenig. Visuell ist aber auch dieser Teil sehr gelungen. Die Drogensequenzen erinnern stilistisch dabei ein wenig an Guadagninos "Suspiria"-Verfilmung. Unterm Strich auf alle Fälle ein sehr sehenswerter Film, der für mich aber dennoch einige Schwächen hat.
Das grüne Leuchten (F 1986, R: Éric Rohmer, D: Marie Rivière, Vincent Gauthier, Rosette, Carita, Béatrice Romand, Lisa Heredia) Sekretärin Delphine freut sich auf den Urlaub mit ihrer Freundin. Als diese zwei Wochen vorher absagt, fällt Delphine in eine Sinn- und Lebenskrise. Sie fährt mehrere Urlaubsorte an, verlässt diese aber meist überstürzt. Nirgendwo fühlt sie sich wohl. Im Gegenteil: Delphine ist einsam unter lauter Leuten. Mein erster Rohmer, wenn ich das richtig gesehen habe. Und dann einer, in der die Dialoge wild improvisiert werden. Das macht den Film - neben den Aufnahmen in 16 Millimetern - sehr roh und direkt. Wenn Model Carita als Schwedin im Gespräch mit Jungs vom Spanischen, ins Englische, ins Deutsche und ins Französische fällt, ist das beeindruckend. Rohmers Spiel mit den Farben als Symbolik ist ebenfalls toll, wie das Spiel von Marie Rivière. 7/10
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Der Wildeste unter tausend (USA 1963, R: Martin Ritt, D: Paul Newman, Melvyn Douglas, Patricia Neal, Brandon de Wilde) Was für ein Arschloch! Hud (nach der Hauptfigur ist auch der Film im Original benannt) ist ein Säufer, Frauenheld, Egoist, Rebell. Sein Vater verachtet ihn, spätestens seit dem Tod seines anderen Sohnes. Huds Neffe allerdings sieht zu ihm auf - und das, obwohl der Taugenichts kein gutes Vorbild ist. Paul Newman hat diesen Hud bewusst als Kotzbrocken gespielt - und war hinterher überrascht, das vielen Menschen das egal war und sie sich trotzdem den Unsympathen als Vorbild genommen haben. Hud ist jemand, der sich nimmt, was er will, der am liebsten den Vater entmündigen und dessen kranke Rinder verkaufen will (anstatt sie zu töten), um dann auf dem Land nach Öl zu suchen. Hud ist das, was Trump heute darstellt. 7/10
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #6974Paul Newman hat diesen Hud bewusst als Kotzbrocken gespielt - und war hinterher überrascht, das vielen Menschen das egal war und sie sich trotzdem den Unsympathen als Vorbild genommen haben.