Ich hab den Film nicht als vorhersehbar empfunden, was zugegebenermaßen genau so gut gegen mich wie für den Film sprechen kann. Atmosphärisch kann man ihm aber nichts vorwerfen, ich habe ihn als höchst packend in Erinnerung. "The Wolf of Wall Street" war nett, mit schöner Ausstattung und ein paar lustigen Szenen, insgesamt fand ich ihn aber nicht in irgendeiner Form herausstechend. Gegen "Casino" wollte ich mit keinem Wort etwas gesagt haben.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Ach, das geht schon in Ordnung, ich will ja auch keinem den Spaß an "Shutter Island" madig machen. Für mich hat der Film aber überhaupt nicht funktioniert.
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Ich auch. Shutter Island war schon OK (und ich fand ihn auch nicht vorhersehbar), mir aber zu reißerisch (ähnlich wie damals z.B. Cape Fear), und er hat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wolf Of Wall Street fand ich wirklich durchgehend großartig, hier (wie auch in Goodfellas oder Casino) passte der überhitzte Scorsese-Stil halt gut zum Sujet.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Sicario In den Händen eines weniger begabten Regisseurs hätte das auch schnell zu einem 08/15 Cop/Drogenkartell-Thriller werden können. Denis Villeneuve (wir erwähnten es bereits) ist aber ein absoluter Meister seines Fachs, so war jede Szene enorm packend inszeniert. Emily Blunt ist super mit ihrer Mischung aus badass und Verzweiflung. Benicio del Toro hat hier außerdem seine beste Rolle (seit vielleicht "Che") bekommen, die ist ihm ja förmlich auf den Leib geschneidert. Ausnahmsweise freue ich mich hier tatsächlich auf die nun angekündigte Fortsetzung, da gibt es noch einiges zu erzählen. Spitzenfilm.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von McDermott im Beitrag #793Batman v Superman: Dawn of Justice
Komplett irrsinnig, bombastisch, rücksichtslos, furchteinflößend und stellenweise unheimlich episch. Unglaublich und schön zugleich, dass man diesem Ungetüm bei Warner Brothers grünes Licht gab. Hoffentlich lässt man sich durch die vielen übertrieben negativen Kritiken nicht abschrecken und gewährt Snyder bei den "Justice League" Filmen weiterhin relative Narrenfreiheit. Film des Jahres bisher, für mich zumindest.
Dann kann es dieses Jahr noch nicht so viele tolle Filme gegeben haben. Ich habe ihn gerade gesehen und fand ihn nicht mehr als mittelmäßig. Die Marvelisierung der DC-Filme schreitet unaufhaltsam voran. Der Film startet nicht schlecht, und bis zum großen Duell gefällt mir die ganze Debatte um Allmacht und Heldentum sehr gut. Eine schöne Durchdeklinierung der Thematik, die Marvel mit "Civil War" ja auch plant. Und vernünftig von den Diktatur-verherrlichenden Tönen der Comicvorlage befreit. Dann vergisst der Film aber sein Thema und wird zum reinen Superheldenspektakel – und damit langweilig.
Die mittelmäßige Wertung hängt wohl auch stark damit zusammen, dass Christopher Nolan im Vorfeld so starke Arbeit geleistet hat und den Comic-Batman auf eine rein menschliche, interessante Ebene gehoben hat. "Batman v Superman" macht das wieder rückgängig und bringt den Comic zurück. Das heißt dann leider auch Hochglanzoptik, Superkräfte und ganz viel extraterrestrisches. Bei Marvel ist das auszuhalten, denn die Filme sind zwar stumpf und albern, aber eben auch witzig und unterhaltsam. Mindestens jeder zweite aber eben auch ein Griff ins Klo. "Batman v Superman" kann sich nicht entscheiden, in welche der zwei Kerben er schlagen will und schlägt deshalb irgendwo dazwischen.
Da hilft es dann auch nicht, dass der Film einen ganz merkwürdigen Rhythmus (oder keinen?) hat und etwas zu lang ist.
Jesse Eisenberg als Lex Luthor ist allerdings sehr toll – obwohl er mir im Vorfeld größter Dorn im Auge war.
Und zum richtigen Inhalt: Die ständig angesprochene Kritik, dass Batman hier gewissenlos mordet, finde ich nicht berechtigt. Passt sehr gut in den Charakter und ist beim Film-Batman auch keine Neuheit (siehe Burton).
Viel mehr stören die Logiklöcher, die der Film häufiger hat und die völlig an den Haaren herbeigezogenen Punkte in der Handlung, die auch keinen Zweck erfüllen. Batman wirft seine Kryptonitwaffe einfach weg und vergisst sie, Lois wirft sie in ein Loch voll Wasser. Und das alles nur, damit beiden ca. 1 Minute später einfällt, dass sie das Ding ja noch gebrauchen könnten. Muss die arme Frau also direkt wieder ins Wasser springen, um das Ding zu holen.
Unterhaltsam schon, und für Fans des Comics mit allerlei Wiedererkennungsmomenten versehen – aber am Ende doch irgendwie auch deutlich platter, als er gerne wäre.
Crimson Peak Ein sehr klassischer Mix aus Gothic Horror, Thriller und Liebesgeschichte. Hübsch altmodisch auch der Aufbau der Story. Wie immer bei Guillermo DelToro voller schöner Details, Ausstattung, Kostüme und visueller Effekte. Dazu gut besetzt mit Mia Wasikowska, Tom Hiddleston (in seiner üblichen Rolle als blass-leidender Gentleman) und Jessica Chastain. Nach einer tollen ersten Stunde kommen am Ende die Stränge aber irgendwie nicht richtig zusammen bzw es wird im Finale dann auch ziemlich banal. Daher dann doch nur eine 7/10.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Alter Schwede -- sowas hab ich noch nicht gesehen! Die Story ist so unbedeuted wie egal: Henry erwacht, angeblich von den Toten, zurückgeholt von seiner Frau, bedroht von einem Warlord nahmens Akan, der eine Armee von untoten Cyborgs aufbauen will, flieht durch ein durchweg feindseliges Moskau und findet als einzige Unterstützung einen sehr obskuren Briten namens Jimmy. Was er tun soll? Weiß er selber nicht genau, aber seine Frau retten steht auf der Prioritätenliste recht weit oben.
Eine nicht so spannende Story gewinnt oft durch die Form, in der sie erzählt wird - bei Hardcore ist es so, dass der ganze Film aus der First-Person-Perspektive Henrys erzählt wird, so dass das Ganze ein bisschen wie ein Ego-Shooter wirkt. Viele charmante Einfälle und grandiose Gags sorgen neben völlig absurd-übertriebender Gewalt für Kurzweil. Ja, es ist anstrengend, der Perspektive zu folgen, besonders wenn es schnell und hektisch wird (was häufig vorkommt, immerhin rennt der Mann um sein Leben), ich fand das aber als nicht allzu schlimm. (Bin aber auch ein Fan von Found Footage-Horrorfilmen, so dass ich mit wackligen Kameras einigermaßen klarkomme.) Eindeutig eine Empfehlung, wenn man kein Problem mit überhöhter und sehr drastischer Gewaltdarstellung hat. Extrapunkte gibt es für Tim Roth.
Einer unserer freien Filmkritiker schrieb dazu ganz fachmännisch, dass man Ego-Shooter ja mit Maus und Joystick spielt.
Willkommen im Jahr 1995.
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Völlig ironiefrei: Das finde ich tatsächlich nett. Ich würde mir da oft deutlichere Warnungen wünschen. Inzwischen habe ich aber ein besseres Gespür dafür, welchen Film ich gar nicht erst einzuschalten brauche, weil ich eh nach dreißig Minuten angeekelt ausschalten werde.