Bojack ist super :D Und Tragik gibt es immer noch genug. Das Schicksal von Sarah Lynn etwa hat mich erschüttert. Ich habe sie geliebt wie eine Schwester.
Kimmy nervt.
Im Regal: Soul, Funk, Jazz, HipHop, Disco, Dance und Songwriter + Obskures und Gerümpel aus dem Keller, der Garage und vom Dachboden.
Ich komme nicht immer direkt zum schreiben, bin nämlich in erster Linie schon froh, wenn ich dazu komme, etwas zu schauen, deshalb noch ein paar Worte zu vor kurzem abgeschlossenen Stars:
4 Blocks (TNT)
6 Stunden ist fast zu wenig, oder? Insgesamt aber endlichendlichendlich mal etwas frisches aus Deutschland, das mich über die letzten Wochen fesselte, da schenke ich mir die Szenen, die dann doch wohl so gelernt sind, weil sie eine hiesige Produktion halt haben muss. An sich ist die Story natürlich nicht unsagbar originell, aber was der Serie hilft ist zum einen das total unverbrauchte, realitätsnahe Setting und zum anderen Frederick Lau, der die ansonsten teilweise mittelmäßigen Schauspieler rettet.
Eine arabische Gangster-Familie, welche Teile Berlins in Beschlag genommen hat, bekommt nicht nur im Drogen-Business Konkurrenz, sondern auch Probleme im internen Alpha-Tier-Gehege. Plötzlich kommt ein alter Bekannter wieder und wirbelt den Laden auf, zieht aber gleichzeitig einiges an Misstrauen an. Ich mochte den Stil (wie letztens erwähnt: Sicario war eine offensichtliche Inspiration), dieses Nahe, die Rauheit, den Dreck, die Sprache, die Musik (!) und Figuren wie Toni, die mir einfach sympathisch sein müssen. Ich fühle mich einfach wohl in diesen Geschichten und mag da verzeihlicher sein, aber trotzdem würde ich das uneingeschränkt empfehlen.
Master of None (Season 2 / Netflix)
Bislang neben BCS die beste Staffel des Jahres und das upgecrankte Notch im Vergleich zur bereits fantastischen ersten Staffel. S2 fühlte sich teilweise an wie "Atlanta" (MoN sollte ja auch erst zu FX, was sich total richtig angefühlt hätte), was zum einen an dieser unfasslich schönen bildlichen Umsetzung lag, aber auch an den gelungenen Experimenten. Episode 1 ist letztlich eine bildschöne Hommage an den Fahrraddieb in s/w, dazu nehmen sich Yang (what a talent!) und Ansari Zeit für Kurzfilme (z.b. der wunderbar zusammenlaufende Episodenfilm oder die 90s-infizierte coming-of-age-Story von Denise). Der Soundtrack passt wieder wunderbar, die Gäste heben den ohnehin tollen Cast weiter an, aber mir die Auflösung der Love-Story gefällt, weiß ich erst in der (hoffentlich!) irgendwann kommenden dritten Staffel. Ganz groß.
+ Unbreakable Kimmy Schmidt, zu der ich ja die Tage schon was schrieb. Aber Season 3 ist final nochmals besser als 2, tänzelt souverän auf dem dünnen Eis, das die Absurditäten und wtf-Momente jederzeit in die eiskalte Albernheit brechen lassen könnte und traut sich in bunten Farben viel mehr über die Gesellschaft und Pop-Kultur 2017 zu erzählen als der Rest vom Fest. Episode 5 bleibt eine der Folgen für die Jahres-Liste (mittlerweile 3x gesehen). Tina Fey spielt auch wieder mit, Jaqueline bricht in eine neue Rolle, die Jane Krakowski mal etwas mehr abverlangt, Titus ist offiziell stärker als Beyoncè und dank Judah Friedlander wissen wir jetzt, dass die "Boobs in California" die besten boobs überhaupt sind. Champions League in fast jeder Folge.
Master of None ist erträglicher als seine Standup-Shows, er ist mir aber als Typ durchgehend zu... ich weiß gar nicht genau, was mein Problem mit ihm ist. Mir will gerade nur "Woody Woodpecker" als Assoziation kommen. Der Soundtrack der vier-fünf Folgen, die ich gesehen habe, war in der Tat toll. Mir war das aber irgendwie zu viel New-Yorker-Millenial-, "wo gibts den besten cold brew coffee"-Kram.
Seinen Stand-Up brauche ich auch nicht, aber der hat damit auch herzlich wenig zu tun. (Oft) ruhig, clever, lustig, brutal ehrlich, wunderschön (!) und immer richtig mit den richtigen Themen. Wer dazu halbwegs Filmbuff ist, Mitte 20-Mitte 30 ist und sowohl New York als auch Menschen noch sehen kann, die nicht wissen, was oder wie sie wollen, kommt nicht dran vorbei. Ich finde es toll, dass für sowas Platz ist.
Um auch mal nicht nur zu meckern: ich bin gerade mit der zweiten Staffel "Love" durch, die in meinen Augen wieder alles richtig gemacht hat.
The OA habe ich auch einige Folgen lang versucht und bin irgendwie enttäuscht. Gar nicht so spannend oder gut, wie gedacht. Aber dann doch irgendwie so aufgemacht, dass man wissen möchte, wie es weitergeht. Leider störe ich mich an fast allen wichtigen Hauptdarstellern. Der Rowdy und die Lehrerin sind toll, aber irgendwie noch total losgelöst vom eigentlichen Plot.
Atlanta habe ich, trotz großer Sympathie für Donald Glover (dessen Standup man auch nicht wirklich braucht) leider noch gar nicht gesehen.
Zitat von Quork im Beitrag #1870Um auch mal nicht nur zu meckern: ich bin gerade mit der zweiten Staffel "Love" durch, die in meinen Augen wieder alles richtig gemacht hat.
hier hak ich mich mal wieder ein: zwar blieb ich mittendrin stecken; das hat aber nur mit mir und meinen handelsüblichen zeitmanagementproblemen zu tun. ich freu mich sehr darauf, die staffel zuende sehen zu können. wunderbare serie!
Ich habe am Wochenende meinen freien Netflix-Monat gestartet und bei dem verregneten Wetter dann direkt "Stranger Things" weggebinged. Hat mir schon sehr gut gefallen. Optik, Soundtrack, Plot... Als Fan und Kind der 80er natürlich ein gefundenes Fressen, auch wenn einige Logikfehler schon ziemlich genervt haben. Danach gestern kurz die ersten beiden Folgen von "Master Of None" gesehen. Da bin ich noch unschlüssig, was ich davon halten soll. Ich finde es schon lustig und finde mich in der Serie auch sehr gut wieder. Beim Hauptdarsteller geht es mir aber ähnlich wie Quork oben. Mal schauen...
Was sollte ich denn unbedingt noch antesten? Den Film "Okja" hab ich noch auf meiner Liste. Und allgemein die Frage: Lohnt sich Netflix?
Ach, es scheint wohl vielen mit Aziz Ansari so zu gehen wie mir. Ich trau mich gar nicht an Projekte mit ihm ran, weil ich ihn so unsympathisch und unangenehm finde. Wie der Typ in der Klasse, der Klassenclown werden will, aber dem das Talent dazu fehlt und deshalb alle nur nervt.
Tip: Alle Skeptiker schauen sich vielleicht mal die Folgen "The Thief", "New York, I Love You" und/oder "Thanksgiving" aus der zweiten Staffel an. Was durchaus geht, sind sie nämlich sehr losgelöst vom Rest. Wunderschönstes Kino mMn. Wie man sich dann nicht in die Serie verlieben kann, verstehe ich nicht. Die Liebesgeschichte der letzten beiden Folgen ging mir auch sehr nahe. Wer sich von Ansari nerven lassen will, schaut eh lieber seinen Stand-Up.
@RegularJohn An sich schon, gerade über die PS4 sehr angenehm, aber am besten fährt man mit zusätzlichem VPN. Das vergleichsweise okaye Angebot aus Deutschland wird besonders durch das UK, Kanada (!!!) und USA ziemlich weit nach oben gedonnert, weil die sehr früh sehr gute Filme bekommen und eine Tonne weiteren, tollen Content haben. Nur mit Netflix Deutschland werde ich nicht so recht glücklich, aber das ist Geschmackssache. Mittlerweile schrauben sie allgemein das Angebot zurück, weil sie sich beinahe ausschließlich auf Original Content verlassen. Das ist mal herausragend (Orange Is The New Black, BoJack Horseman, Master Of None), mal sehr gut (House Of Cards, Kimmy Schmidt, Love, mit Abstrichen Stranger Things), mal mittel bis guilty pleasue (Marvel...), mal langweilig (The OA, GLOW), aber ohne will ich nicht mehr. Ist halt leider nicht mehr ganz die Videothek von früher.
Die Filme haben mich bislang kaum interessiert, wirklich toll war jedoch der erste: "Beasts Of No Nation" featuring Loofaaaah. "Okja" hätte ich ohnehin geschaut, ich mag den Bong-joon ho.