Der Geschmack der Margariten (O Sabor das Margaridas)
Für den Algorithmus von Netflix bin ich anscheinend leicht zu durchschauen. Ah, der junge Mann schaut gerne Thriller- oder Mystery-Serien und spanische Serien auch, dann schlagen wir ihm doch mal eine spanische Mystery-Serie vor. Und ja, das funktioniert natürlich.
In der ersten Staffel von Der Geschmack der Margariten untersucht eine Ermittlerin der Justizpolizei das Verschwinden eines jungen Mädchens in einer galicischen Kleinstadt. Zusammen mit den anfangs eher widerwilligen örtlichen Kollegen findet sie auf dem Gelände einer alten Fabrik ein Dutzend Leichen, was die Vermutung nahelegt, dass es sich um einen Serientäter handelt.
Am Ende geht es dann um Menschenhandel und Zwangsprostitution und einem Geheimclub reicher alter Säcke ("Eyes Wide Shut" lässt grüßen), die Prämien zahlen, um mit jungen Mädchen Sex haben zu können. Und natürlich ist die Ermittlerin auch persönlich in diese Sachen verstrickt.
So weit, so gut, man merkt schon, dass das Ding nicht mit dem ganz großen Budget gedreht wurde und das Drehbuch hat auch einige Schwächen (es gibt Szenen, da stehen drei Personen nebeneinander und erzählen sich gegenseitig die Handlung - das fand ich schon putzig), und den den Machern läuft die Sache ein wenig aus dem Ruder. ABER irgendwie kriegen sie immer wieder die Kurve und es gibt immer wieder starke Szenen und ich wollte dann schon wissen, wie es weiter geht und habe bis zum Ende geschaut. Das ist dann auch ganz gut, wie ich finde.
Staffel 2 ist dann ein reiner Rachethriller, aber auch mit einigen cleveren Wendungen.
Ich habe die Serie also ganz gerne geschaut und empfehle sie genauso gerne weiter. Eine Einschränkung gibt es, die Serie gibt es nur im galicischen Original oder in einer synchronisierten spanischen Version, immerhin mit deutschen Untertiteln.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
The Virtues (GB 2019) - die bisher noch neueste Serie von Shane Meadows („This is England“), mit Stephen Graham in der Hauptrolle, Soundtrack von PJ Harvey
Kann man eigentlich über die wirklich gelungenen Serien aus GB schreiben, ohne dabei über deutsche Serien zu schimpfen, und darüber zu jammern, dass man hierzulande (mit Ausnahme von Andreas Dresen, aber der macht Kino und nicht TV) so etwas nicht hinbekommt? Nunja, ich versuch es erst gar nicht.
Die Kritiken waren zwar einigermaßen verhalten, aber allein Stephen Graham in Bestform ist seine paar Kröten für die Doppel-DVD (anders gibt es die Mini-Serie zur Zeit nicht) wert. Es sind nur 4 Episoden, aber die haben es in sich. Stephen Graham spielt dabei einen Bauarbeiter, der mit Alkoholismus zu kämpfen hat, während seine Ex-Frau mit dem gemeinsamen Sohn nach Australien auswandert. Er kehrt von Sheffield aus in seine irische Heimat zurück, um dort einen dramatischen Teil seiner Familiengeschichte aufzuarbeiten.
Drama haben die britischen FilmemacherInnen einfach drauf. Auch hier geht es ganz tief unter die Haut. Die einfachen Leute werden glaubwürdig porträtiert, so wie man es fast nur von der kauzigen Insel kennt. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Stephen Graham spielt wieder so phantastisch, mir fallen da z.Zt. nicht viele ein, die diese Klasse erreichen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Was habe ich das mal abgefeiert. Und jetzt? Das vielleicht schlechteste Serien-Finale, das ich je gesehen habe. Alles was mich an S3 und S4 gestört hat wurde noch einmal auf Maximum gedreht.
Verfilmung des dritten Buches von Elena Ferrantes "Neapolitanischer Saga". Fand schon die zweite Staffel irre gut, aber nun ist die Serie für mich in der Champions League angekommen. Da denkt man auch gar nicht mehr an die viel zu lange Wartezeit. MVPs sind dieses Mal Kostüm und Maske, die nicht nur kleidungstechnisch die 70er wieder aufleben, sondern auch die voranging 18/19-jährigen DarstellerInnen glaubwürdig altern lassen. Schön auch, wie am Ende die Brücke zur nächsten und gleichzeitig letzten Staffel geschlagen wird, denn fast die komplette Besetzung wird ja ausgetauscht. Mir fehlen die "alten" jetzt schon. Jetzt muss ich aber wirklich mal die Bücher lesen.
Zitat von Lumich im Beitrag #3603The Virtues (GB 2019) - die bisher noch neueste Serie von Shane Meadows („This is England“), mit Stephen Graham in der Hauptrolle, Soundtrack von PJ Harvey
Kann man eigentlich über die wirklich gelungenen Serien aus GB schreiben, ohne dabei über deutsche Serien zu schimpfen, und darüber zu jammern, dass man hierzulande (mit Ausnahme von Andreas Dresen, aber der macht Kino und nicht TV) so etwas nicht hinbekommt? Nunja, ich versuch es erst gar nicht.
Die Kritiken waren zwar einigermaßen verhalten, aber allein Stephen Graham in Bestform ist seine paar Kröten für die Doppel-DVD (anders gibt es die Mini-Serie zur Zeit nicht) wert. Es sind nur 4 Episoden, aber die haben es in sich. Stephen Graham spielt dabei einen Bauarbeiter, der mit Alkoholismus zu kämpfen hat, während seine Ex-Frau mit dem gemeinsamen Sohn nach Australien auswandert. Er kehrt von Sheffield aus in seine irische Heimat zurück, um dort einen dramatischen Teil seiner Familiengeschichte aufzuarbeiten.
Drama haben die britischen FilmemacherInnen einfach drauf. Auch hier geht es ganz tief unter die Haut. Die einfachen Leute werden glaubwürdig porträtiert, so wie man es fast nur von der kauzigen Insel kennt. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Stephen Graham spielt wieder so phantastisch, mir fallen da z.Zt. nicht viele ein, die diese Klasse erreichen.
ist bestellt, ich bin sehr gespannt. danke für den tip!
Wie toll, dass Staffel 3 von Atlanta dann in Deutschland nicht mehr bei Sky, sondern bei Disney läuft ab 29.6...
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Ich bin da nicht geduldig genug. Wenn ich sehe, dass eine Serie wieder startet, die ich sehr mag, dann möchte ich sie auch schauen. Einige Anbieter kriegen das ja hin. Und falls wirklich wer auf eine Synchro zu Atlanta warten sollte, kann man ja auch wie Sky einfach schon mal das Original an den Start bringen.
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Zitat von McDermott im Beitrag #3593Seit heute gibt es die fünfte Staffel von "Elite" auf Netflix zu sehen. Meine liebste Trash Serie in letzter Zeit.
War wieder sehr unterhaltsam. Schade, dass ich schon damit durch bin.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Hab jetzt, da mir immer noch der Mut fehlt, mich dem Better-Call-Saul-Finale zu nähern, die 2. Staffel von Russian Doll geschaut.
Bin mir nicht sicher, ob ich das Ende verstanden habe (bzw. ob es da noch irgendwas besonderes zu verstehen gab, was ich übersehen habe), aber egal, denn Natasha Lyonne finde ich derart cool (eigentlich noch besser als in der 1. Staffel), dass ich die Finalfolge auch noch ein 2. Mal anschaue.
Winning Time dürfte genau meine Serie sein, auch wenn Adam McKay es mal wieder darauf anlegt, dass man alles nur noch anstrengend findet. Aber solche Stories, gerade im Basketball der 80s/90s, sind einfach was für mich. Ich bleib' mal dran.
Barry ist nach drei Jahren Pausen wieder ein sofortiges Vergnügen, aber viel zu kurz.