Zitat von minos im Beitrag #90Den obigen Post so - bis auf wenige Reaktionen - stehen gelassen zu sehen, ist schwer erträglich. Das ist nicht nur "das wird man wohl noch sagen dürfen", sondern von rassistischen Denkmustern durchsetzt, relativierend und verharmlosend. Was sind das für absurde Zahlen aus dem zitierten Kommentar? Sowas sollte man nicht weiterverbreiten. Im Kommentar wird auf Charlie Kirk verwiesen, Gründer von "Turning Point USA", einer Organisation, die u.a. mit der White Supremacy Ideologie in enger Verbindung steht.
so was ähnliches hab ich mir schon gedacht, daher meine frage nach der herkunft des zitats. aber da meine nachfrage ergebnislos war und der king schrieb, dass er sich dazu eh nicht mehr äußern wird und ich der diskussion müde geworden bin, habe ich meine antwort kurz gehalten, aber doch mein nicht-einverständnis ausgedrückt. danke für die replik, die ich voll und ganz teile.
Nur um das mal festzuhalten: George Floyd wurde verhaftet, weil jemand die Polizei gerufen hat, nachdem dieser wohl mit einer gefälschten 20-Dollar-Note bezahlt haben soll. Das wird wohl nicht der Grund gewesen sein, warum er zu Boden geworfen wurde und am polizeilichen Knie erstickt ist.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von minos im Beitrag #90 Bei den benannten Fällen von Halle oder Hanau ging es nicht darum, dass irgendein Arschloch komplett durchgedreht ist. Es geht nicht um irgendein Arschlochtum und ein Durchdrehen, sondern um Rassismus und Antisemitismus, gezielt und planvoll ausgeführte Gewalt.
Ach, wirklich? Wer hätte das nun wieder gedacht. Der Post war relativ spontan runtergehackt, ohne mir viel Gedanken zu machen, das gebe ich zu. Ansonsten werde ich mit Sicherheit mit niemandem diskutieren, der mir - ohne mich zu kennen - rassistische Denkmuster unterstellt. Da ist jegliche Diskussion hinfällig. Zeitverschwendung.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #91 so was ähnliches hab ich mir schon gedacht, daher meine frage nach der herkunft des zitats. aber da meine nachfrage ergebnislos war und der king schrieb, dass er sich dazu eh nicht mehr äußern wird und ich der diskussion müde geworden bin, habe ich meine antwort kurz gehalten, aber doch mein nicht-einverständnis ausgedrückt. danke für die replik, die ich voll und ganz teile.
Das war einfach das Zitat eines Zitats. Ich hätte mir die Mühe machen sollen, nachzurecherchieren, wer Charlie Kirk ist. Mea culpa.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #93 Ansonsten werde ich mit Sicherheit mit niemandem diskutieren, der mir - ohne mich zu kennen - rassistische Denkmuster unterstellt.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #91danke für die replik, die ich voll und ganz teile.
ok, stimmt nicht ganz. deinem einwand entsprechend stimme ich minos hier nicht zu.
Seit 2005 war ich regelmäßig unregelmäßig schreibend und vor allem lesend im Vorgängerforum dabei, auch hier schau ich immer wieder gerne rein. Den obigen Post so - bis auf wenige Reaktionen - stehen gelassen zu sehen, ist schwer erträglich. Das ist nicht nur "das wird man wohl noch sagen dürfen", sondern von rassistischen Denkmustern durchsetzt, relativierend und verharmlosend. Was sind das für absurde Zahlen aus dem zitierten Kommentar? Sowas sollte man nicht weiterverbreiten. Im Kommentar wird auf Charlie Kirk verwiesen, Gründer von "Turning Point USA", einer Organisation, die u.a. mit der White Supremacy Ideologie in enger Verbindung steht. Jedem bleibt es selbst überlassen, ob er sich der "Black-Lives-Matter-Bewegung anschließt. Von Schwarzen in den USA wird die internationale Solidarität allerdings sehr wohl registriert. Die Bewegung hatte ihren Ursprung in den USA, ist allerdings nicht erst seit dem Tod von George Floyd eine internationale. Auch in Deutschland wird für "Black-Lives-Matter" auf die Straße gegangen, dass Schwarze keine Angst davor haben müssen, getötet zu werden. Wie in den USA gibt es auch in Deutschland das Problem des strukturellen, institutionellen Rassismus. Bei den benannten Fällen von Halle oder Hanau ging es nicht darum, dass irgendein Arschloch komplett durchgedreht ist. Es geht nicht um irgendein Arschlochtum und ein Durchdrehen, sondern um Rassismus und Antisemitismus, gezielt und planvoll ausgeführte Gewalt. Die Gesellschaft in den USA als auch in Deutschland hat ein Problem mit strukturellem und institutionellem Rassismus. Die Verwendung des Wortes "Rassenproblem" ist dabei mehr als problematisch, wird damit doch suggeriert, es gäbe menschliche Rassen. Bei derart dezidierten Äußerungen sollte man das auf dem Schirm haben. Dass man sich zunächst gegen schlichtes "Gut - Böse"-Denken verwehrt, um ein paar Zeilen später davon zu schreiben, ein Land sei in seiner Gesamtheit das Problem, bis ins Mark verrottet und verloren, ist der absurde Schlusspunkt.
Grüß dich, @minos (auch wenn Du schon seit 15 Jahren dabei bist). Ich kann Deinen Post komplett nachvollziehen und unterschreiben, auch ich mach mir so meine Gedanken hier in letzter Zeit, was man auf so manchen Post hier antworten soll, lass es aber immer wieder, vielleicht auch aus den falschen Gründen. Kontra versuche ich im echten Leben zu geben und meinen Teil (auch online) irgendwie zu leisten, bin aber noch lange nicht soweit, dass ich damit "zufrieden" sein könnte (sollte man eh nie). Lass Dir auf jeden Fall gesagt sein, dass das hier Gehört findet.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #83Das in den USA ist nicht nur ein Rassenproblem, sondern allgemein ein gesellschaftliches: eine Mischung aus Gun Craze, religiösem Fanatismus, Gangkriminalität, Rassismus, Homophobie und Misogynie.
Mit dem Rassismus fängt aber alles an und auch wenn du nicht gerne in gut und böse teilen willst. Es ist in erster Linie weisser Rassismus, also "unser" Problem. Dass sich andere Ethnien auch auf die Mütze hauen, ist zwar schade, aber wie gesagt nicht das Hauptproblem.
Zitat von minos im Beitrag #90 Bei den benannten Fällen von Halle oder Hanau ging es nicht darum, dass irgendein Arschloch komplett durchgedreht ist. Es geht nicht um irgendein Arschlochtum und ein Durchdrehen, sondern um Rassismus und Antisemitismus, gezielt und planvoll ausgeführte Gewalt.
Ach, wirklich? Wer hätte das nun wieder gedacht. Der Post war relativ spontan runtergehackt, ohne mir viel Gedanken zu machen, das gebe ich zu. Ansonsten werde ich mit Sicherheit mit niemandem diskutieren, der mir - ohne mich zu kennen - rassistische Denkmuster unterstellt. Da ist jegliche Diskussion hinfällig. Zeitverschwendung.
Wüsste auch nicht, was man über rassistische Meinungskonstrukte und Aussagen diskutieren sollte.
Entscheidend ist, dass man benennt und sichtbar macht. Auch ich, wie alle, die wir in rassistischen Strukturen aufwachsen und leben, sind nicht immer frei von rassistischen Denkweisen. Was wir tun können, ist ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, zu reflektieren und sensibilisieren. Das ist dann auch keine Zeitverschwendung.
Ich engagiere mich seit fast dreißig Jahren gegen Rechts, und zwar im realen Leben, nicht nur unter Nicknamen im Internet, sowie für die Flüchtlingshilfe und Seawatch. Mit Menschen mit Migrationshintergrund habe ich schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht, habe es aber immer geschafft, das als Einzelfälle zu sehen und nicht zu pauschalisieren. Darum versuche ich auch meistens (außer in eindeutigen Fällen) verschiedene Perspektiven zu betrachten, bevor ich mich irgendwo einreihe. Darum war mein Post auch etwas flapsig, weil ich davon ausgegangen bin, daß mich die Leute hier kennen und das irgendwie einzuordnen wissen. Daß halt jemand Neues ums Eck kommt und mir gleich Rassismus auf's Brot schmiert, damit war nicht zu rechnen. Das zeigt aber, wie das im Internet funktioniert. Wenn es blöd läuft, kommt man von der Arbeit heim, macht den Rechner an und hat einen Shitstorm am Hals, gegen den man absolut nichts mehr ausrichten kann, nur weil man sich in einer lauen Minute mißverständlich geäußert hat. Darum habe ich dazu auch bislang nichts geschrieben. Um es kurz zu machen: mir geht es auch um ein gewisses Maß an Eigenverantwortung, und das bezieht sich jetzt nur auf die USA. Mit Sicherheit gibt es ein Rassismusproblem, und viele der heute herrschenden Strukturen sind darauf zurückzuführen. Aber halt nicht alle. Die Black Community hat einige Probleme, die sie halt auch mal selbst angehen muß und die sich nicht immer mit Rassismus entschuldigen lassen, wie diese ganze Gangscheiße, die allgemein verbreitete Misogynie und Homophobie. Ich habe mal einen Bericht über eine vorwiegend von Schwarzen besuchte Schule gesehen (in welcher Stadt weiß ich leider nicht mehr), die von der Community total abgeschirmt wird, um die Gangs rauszuhalten ... und die Schüler dort haben teilweise Top - Abschlüsse. Sowas finde ich sehr gut und bewundernswert. Ich habe - unabhängig von der Hautfarbe! - halt ein generelles Problem damit. jegliche Verantwortung für die eigene Misere entweder dem System oder irgendwelchen anderen (wie hierzulande gerne Geflüchtete als Erklärung dafür herhalten müssen, daß man selbst nichts auf den Schirm kriegt) zuzuschieben. Es gibt einen Track von Ice - T ("Escape From The Killing Fields"), in dem er genau dieses Problem thematisiert, und es bräuchte halt auch einfach mal mehr solche Botschaften, statt nur in den immergleichen Klischees zu erstarren. Und diese beiden Faktoren (Rassismus und manchmal fehlende Eigenverantwortung) ergeben solch ein Ausmaß an Ursache und Wirkung, daß man gar nicht jede Verbindung aufdröseln kann, um nach der eigentlichen Ursache zu suchen.
P.S.: Willkommen im Forum.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Schön dargestellt. Afrikanische Einwanderer, die in den letzten Jahrzehnten in die USA kamen (über drei Millionen) , gehören übrigens zu den erfolgreichsten Einwanderergruppen (Wikipedia: "African immigrants to the US are among the most educated groups in the United States. Some 48.9 percent of all African immigrants hold a college diploma. This is more than double the rate of native-born white Americans, and nearly four times the rate of native-born African Americans"). Das widerlegt zum einen rassistische Thesen von den vermeintlich genetisch minderbegabten Schwarzen, aber eben auch, dass die Misere ausschließlich auf einen notorischen Rassismus der Weissen zurückzuführen ist. Die ganze Thematik muss man eben doch etwas differenzierter betrachten als uns diese bilderstürmenden "Aktivisten" eintrichtern möchten. Bin täglich aufs neue überrascht, wie viele kluge Menschen und anspruchsvolle Medienorgane diese einseitigen Thesen unkritisch nachplappern.
Ich habe gestern die Doku the 13th von Ava DuVernay auf Netflix gesehen, in der die rassistische Strukturen, v.a. die Gesetzgebung, sehr gut herausgearbeitet wurden. Mir hat das stellenweise echt die Schuhe ausgezogen. Sehr empfehlenswert.
es ist schon ein unterschied, ob du frisch einwanderst und versuchst, dein glück zu machen oder ob du in ein umfeld hineingeboren wirst, wo armut und kriminalität regiert, wo es beschissene bildungsangebote und fast ausschließlich junk food gibt, wo dir steine in den weg gelegt werden, wenn du wählen gehen möchtest und wenn du es doch schaffst wurde durch gerrymandering schon dafür gesorgt, dass es doch nichts nützt, usw. usf.. niemand hier behauptet, dass es ausschließlich am rassismus liegt, dass viele afro-amerikaner arm oder kriminell sind, aber eben zu einem großen anteil, sonst wäre die lage ja nicht so, wie sie ist.
Zu sagen, die Afroamerikaner sollten einfach mal aufhören mit ihrem Ghettoscheiß und sich mal am Riemen reißen ist schon eine ziemliche Marie-Antoinette-Aussage. Und was LFB aufführt ist in Wirklichkeit der Beweis, dass das Problem systemisch ist, weil Afrikaner, die dieses System nicht durchlaufen haben auch nicht dessen Benachteiligungen erlitten haben.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Über die Benachteiligungen und wie sich das für einen Betroffenen anfühlt, fand ich das Buch "Zwischen mir und der Welt" von Ta-Nehisi Coates ziemlich aufschlussreich. In Form eines Briefes an den eigenen Sohn verfasst, ist das eine sehr wütende und berührende Lektüre. Falls jemand ähnliche Tipps hat, gerne her damit