Zitat von minos im Beitrag #132Hinzu kommt die historische Dimension. Rassismus als Erfindung von Weißen zur Unterdrückung von Schwarzen im Kontext der Kolonialisierung. Selbstverständlich können auch Weiße diskriminiert werden, aber nicht rassistisch. Natürlich möchte dem nicht jeder zustimmen, manche mögen auch glauben, es gäbe Sexismus gegen Männer. Was der privilegierte Herr mit – nichts für ungut! - Nickname aus einer Diskriminierungscomedy jedoch eh schon alles wusste.
Es ist natürlich einfach, statt einer inhaltlichen Antwort (man wird ja nicht mal direkt zitiert oder angesprochen) auf einen 14 Jahre alten Nickname zu schießen. Es geht nicht ums Aufrechnen, mich würde wirklich interessieren, inwiefern mein oben genanntes Beispiel nicht unter die Definition von Rassismus fällt. Aber statt einer inhaltlichen Antwort kommt eben das ("privilegierter Herr", "Diskriminierungscomedy", "ist ihm eh alles klar", und eine Wiederholung der Behauptung ohne neue Fakten). Anstrengend, schwach, unproduktiv.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von minos im Beitrag #132Hinzu kommt die historische Dimension. Rassismus als Erfindung von Weißen zur Unterdrückung von Schwarzen im Kontext der Kolonialisierung. Selbstverständlich können auch Weiße diskriminiert werden, aber nicht rassistisch. Natürlich möchte dem nicht jeder zustimmen, manche mögen auch glauben, es gäbe Sexismus gegen Männer. Was der privilegierte Herr mit – nichts für ungut! - Nickname aus einer Diskriminierungscomedy jedoch eh schon alles wusste.
Es ist natürlich einfach, statt einer inhaltlichen Antwort (man wird ja nicht mal direkt zitiert oder angesprochen) auf einen 14 Jahre alten Nickname zu schießen. Es geht nicht ums Aufrechnen, mich würde wirklich interessieren, inwiefern mein oben genanntes Beispiel nicht unter die Definition von Rassismus fällt. Aber statt einer inhaltlichen Antwort kommt eben das ("privilegierter Herr", "Diskriminierungscomedy", "ist ihm eh alles klar", und eine Wiederholung der Behauptung ohne neue Fakten). Anstrengend, schwach, unproduktiv.
Lieber Berthold Heisterkamp, auf Dein Posting #122 gab es bereits insbesondere von beth und auch lumich eine inhaltliche Erwiderung. Diese habe ich mit Zitierung Deines und beths Post inhaltlich ergänzt. Allerdings dachte ich, auch aufgrund deines Posts #130, tatsächlich, dass du weißt, dass es keinen Schwarzen Rassismus gegen Weiße geben kann, und die Nachfrage in #122 vordergründig dem Zweck diente, vernachlässigte Begriffsdifferenzierungen aufzudecken. Falls dem so ist, nehme ich mein „ist ihm eh alles klar“ zurück und entschuldige mich dafür.
Ich glaube, man muss unterscheiden zwischen der landläufigen Definition bzw. dem Verständnis des Begriffes "Rassismus" und dem, was sich Leute darunter vorstellen, die sich tagtäglich mit dem Begriff auf wissenschaftlicher Ebene auseinandersetzen. Genau den Eindruck habe ich nämlich von dir, Minos. Mag sein, dass die Fachliteratur das so sieht und man sich in akademischen Kreisen einig ist, dass es keinen Rassismus geben Weiße geben "kann". Der einfache Mensch von der Straße sieht das aber womöglich anders und fühlt sich über den Mund gefahren.
ich glaube zudem, dass viele noch immer sehr an der biologistischen variante festhalten bzw. diese sehr verinnerlicht haben. "rassismus ist, wenn jemandem aufgrund seiner hautfarbe bestimmte biologische/genetische merkmale zugeschrieben werden." mit dieser definition kann es rassimus in alle richtungen geben. zudem individualisiert sie und begreift rassimus nicht als system. und wie ich schon weiter oben geschrieben habe, ist das ausschlaggebende meiner meinung nach das machtgefälle, das durch solche zuschreibungen entstanden ist und das sehr weit in unsere gesellschaft hineinwirkt.
Ich finde es problematisch, institutionellen Rassismus und individuellen Rassismus gegeneinander auszuspielen. Es gibt beides. Der menschliche Impuls ist erstmal derselbe, auch wenn sie vor unterschiedlichen historischen Hintergründen stehen, die dem Individuum in der Regel weder bewusst noch bedeutsam sein werden. Was ich über meinen singhalesischen (Ex-)Bekannten erzählt habe nicht rassistisch zu nennen, ein und dieselbe Aussage getätigt von einem fiktiven Hans-Jürgen aus Mühlheim an der Ruhr aber schon, hat in einem bestimmten Kontext seine Berechtigung, mutet aber ansonsten völlig widersinnig an.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #141Ich finde es problematisch, institutionellen Rassismus und individuellen Rassismus gegeneinander auszuspielen. Es gibt beides. Der menschliche Impuls ist erstmal derselbe, auch wenn sie vor unterschiedlichen historischen Hintergründen stehen. die dem Individuum in der Regel weder bewusst noch bedeutsam sein wird. Was ich über meinen singhalesischen (Ex-)Bekannten erzählt habe nicht rassistisch zu nennen, ein und dieselbe Aussage getätigt von einem fiktiven Hans-Jürgen aus Mühlheim an der Ruhr aber schon, hat in einem bestimmten Kontext seine Berechtigung, mutet aber ansonsten völlig widersinnig an.
Danke, so ähnlich war es von mir auch gemeint. Ich will nicht den Rassismus verschiedener Menschen gegeneinander ausspielen oder aufrechnen. Das Thema "schwarzer Rassismus" hätte ich auch im Leben nicht angeschnitten, weil es meines Erachtens hier nicht hingehört. Aber wenn Sätze wie "Schwarzen Rassismus kann es ja gar nicht geben" so in den Raum gestellt werden, interessiert mich schon der Gedanke dahinter. "Schwarzer Rassismus ist nicht das vorherrschende Problem" bzw. "Schwarzer Rassismus ist bei uns nicht systemisch verankert" oder auch "Schwarzer Rassismus ist hier aktuell nicht das Thema" hätte ich verstanden und unterschrieben, so regte sich Unverständnis, deshalb die Nachfrage. Für mich ist das hinreichend geklärt.
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Zitat von Lumich im Beitrag #141Ich finde es problematisch, institutionellen Rassismus und individuellen Rassismus gegeneinander auszuspielen. Es gibt beides. Der menschliche Impuls ist erstmal derselbe, auch wenn sie vor unterschiedlichen historischen Hintergründen stehen. die dem Individuum in der Regel weder bewusst noch bedeutsam sein wird. Was ich über meinen singhalesischen (Ex-)Bekannten erzählt habe nicht rassistisch zu nennen, ein und dieselbe Aussage getätigt von einem fiktiven Hans-Jürgen aus Mühlheim an der Ruhr aber schon, hat in einem bestimmten Kontext seine Berechtigung, mutet aber ansonsten völlig widersinnig an.
mir geht es nicht um ein ausspielen. im gegenteil, ich denke, dass das eine das andere bedingt. der punkt, den ich machen wollte, ist, dass sich heute zumindest kaum jemand mehr offen traut, biologistische thesen zu vertreten, auf denen aber struktureller rassismus fußt und man es sich daher zu einfach macht, wenn man sagt, dass es keinen rassismus gibt, weil die biologistische definition nicht mehr gesellschaftstauglich ist. ist das einigermaßen verständlich formuliert?
Zitat von beth im Beitrag #143mir geht es nicht um ein ausspielen. im gegenteil, ich denke, dass das eine das andere bedingt. der punkt, den ich machen wollte, ist, dass sich heute zumindest kaum jemand mehr offen traut, biologistische thesen zu vertreten, auf denen aber struktureller rassismus fußt und man es sich daher zu einfach macht, wenn man sagt, dass es keinen rassismus gibt, weil die biologistische definition nicht mehr gesellschaftstauglich ist. ist das einigermaßen verständlich formuliert?
Ich weiß nicht so recht… Die Behauptung, dass es keinen Rassismus mehr gäbe, habe ich so noch nie gehört. Ich fürchte, ich stehe gerade auf dem Schlauch.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von minos im Beitrag #121Festhalten sollte man aber noch, dass es, zumindest in dieser Welt, keinen Schwarzen Rassismus gegenüber Weißen geben kann.
Das höre ich häufiger, kann es aber nicht verstehen: Wenn ein Schwarzer der Meinung ist, Weiße wären generell dümmer, fauler, oder einfach weniger wert als Schwarze, inwiefern kann das dann kein Rassismus sein?
in unserem gesellschaftssystem steht der schwarze mit dieser meinung ziemlich alleine da. er hat keine macht. niemand unterstützt diese meinung, schon gar keine institutionen. umgekehrt ist es aber sehr wohl der fall. diskriminierung benötigt auch ein machtgefälle.
Hinzu kommt die historische Dimension. Rassismus als Erfindung von Weißen zur Unterdrückung von Schwarzen im Kontext der Kolonialisierung. Selbstverständlich können auch Weiße diskriminiert werden, aber nicht rassistisch. Natürlich möchte dem nicht jeder zustimmen, manche mögen auch glauben, es gäbe Sexismus gegen Männer. Was der privilegierte Herr mit – nichts für ungut! - Nickname aus einer Diskriminierungscomedy jedoch eh schon alles wusste.
Nur mal so ganz am Rande: hast Du nach "manche mögen auch" vielleicht das Wörtchen "nicht" vergessen?
2. Frage: warst Du jemals in deinem Leben in den Vereinigten Staaten von Amerika, auch USA genannt? Also bist Du mal dort in diversen Gegenden und Staaten herumgefahren, hast (wie man so schön sagt) Land und Leute kennengelernt?
Zitat von minos im Beitrag #121Festhalten sollte man aber noch, dass es, zumindest in dieser Welt, keinen Schwarzen Rassismus gegenüber Weißen geben kann.
Das höre ich häufiger, kann es aber nicht verstehen: Wenn ein Schwarzer der Meinung ist, Weiße wären generell dümmer, fauler, oder einfach weniger wert als Schwarze, inwiefern kann das dann kein Rassismus sein?
in unserem gesellschaftssystem steht der schwarze mit dieser meinung ziemlich alleine da. er hat keine macht. niemand unterstützt diese meinung, schon gar keine institutionen. umgekehrt ist es aber sehr wohl der fall. diskriminierung benötigt auch ein machtgefälle.
Hinzu kommt die historische Dimension. Rassismus als Erfindung von Weißen zur Unterdrückung von Schwarzen im Kontext der Kolonialisierung. Selbstverständlich können auch Weiße diskriminiert werden, aber nicht rassistisch. Natürlich möchte dem nicht jeder zustimmen, manche mögen auch glauben, es gäbe Sexismus gegen Männer. Was der privilegierte Herr mit – nichts für ungut! - Nickname aus einer Diskriminierungscomedy jedoch eh schon alles wusste.
Nur mal so ganz am Rande: hast Du nach "manche mögen auch" vielleicht das Wörtchen "nicht" vergessen?
2. Frage: warst Du jemals in deinem Leben in den Vereinigten Staaten von Amerika, auch USA genannt? Also bist Du mal dort in diversen Gegenden und Staaten herumgefahren, hast (wie man so schön sagt) Land und Leute kennengelernt?
Gut. Zu 1: dein Posting las sich so, als müsste "nicht" dazugehören. Zu 2: "Jo" will heißen? Zu der taz-Kolummne: interessant ist sie ja schon. Und dieser Lalon Sander hat Phantasie...das muss man ihm lassen.