Zitat von minos im Beitrag #109 In den USA müssen die Schwarzen also einige ihrer Probleme auch selbst angehen, wie diese Gangscheiße, die allgemein verbreitete Misogynie und Homophobie. Gangscheiße, Misogynie und Homophobie sind also Probleme von Schwarzen. Und die Ursache dafür liegt worin?
Das sind sie auch, genau wie die von Weißen. Nur funktioniert bei Weißen das Regulativ von außen besser, vielleicht auch nur, weil wir es uns leisten können.
Genau wie die von Weißen. Jetzt können wir noch das „vielleicht“ streichen und benennen was hinter „Regulativ von außen“, und „leisten können“ steckt. Nämlich weiße Privilegien innerhalb eines rassistischen Systems. Es liegt nicht am Schwarzsein. Wenn man jetzt noch darauf verzichtet, sich in den Bereich des Kulturrassismus zu begeben, ist bei der Ursachenanalyse zuallererst das rassistische System zu benennen.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #115Ich habe mittlerweile mit manchen Hip Hop - Texten Probleme, auch wenn ich die Musik noch sehr gerne höre. Aber man muß doch zugeben, daß man bei Schwarzen nachsichtiger ist; würden weiße Bands (egal welcher Nationalität) solche teilweise menschenverachtenden und manchmal auch rassistischen Texte bringen, wäre der Aufschrei groß und die Band oder der Künstler wäre gerade von Leuten, die sich gerne als progressiv sehen, geächtet. Und das in 99,9 % der Fälle zurecht.. Bei schwarzen Künstlern sucht man aber immer nach Erklärungen dafür und verweist auf kulturelle Hintergründe und soziale Ungerechtigkeiten, und somit wird diese Haltung kultiviert. Ständig werden somit Klischees reproduziert. Natürlich ist es müßig, als weißer Mitteleuropäer schwarzen Amis erzählen zu wollen, daß sie auch mal ihren Saustall aufräumen sollen, aber eine kritische öffentliche Auseinandersetzung mit strittigen Inhalten findet höchstens in schwarzen Intellektuellenkreisen statt, die sich damit keine Freunde machen. Schwarzer Rassismus Weißen gegenüber ist zwar definitiv nachvollziehbarer, wenn diejenigen, die ihn äußern, nur negative Erfahrungen gemacht haben; aber als weißer männlicher Mitteleuropäer, der sich schon sein Leben lang bemüht, eben kein Arschloch zu sein, nehme ich mir das Recht heraus, Texte, in denen Weiße als "Honky" oder "Blue - Eyed Devils", die man ausrotten muß, bezeichnet werden, trotzdem scheiße zu finden.
Künstlerische Ausdrucksformen von Rassismus betroffener Personen sind ein eigenes Thema. Festhalten sollte man aber noch, dass es, zumindest in dieser Welt, keinen Schwarzen Rassismus gegenüber Weißen geben kann.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #115Was genau war dabei die Herausforderung, es „geschafft“ zu haben, nicht zu pauschalisieren? Und was bedeutet hierbei „nicht zu pauschalisieren“? Dass man nicht von Menschen mit Migrationshintergrund spricht, mit denen man schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat, sondern von Einzelfällen?Ich habe "geschafft" geschrieben, weil es mir grad einfiel. Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, bitte.Eben das. Es waren Einzelfälle. Arschlöcher, die halt mal nicht weiß und/oder autochthon deutsch waren. Das hat dennoch nicht verhindert, daß ich Schwarze und Leute aus dem Maghreb in meinem Freundes - und Bekanntenkreis habe.
Warum sollten diese Einzelfälle dies auch verhindern. Was es verhindern könnte ist nur rassistisches Denken. Besser ist, Menschen, mit denen man schlechte Erfahrungen gemacht hat, grundsätzlich nicht nach ihrer Herkunft, oder der Herkunft ihrer Vorfahren zu kategorisieren.
Zitat von minos im Beitrag #121Festhalten sollte man aber noch, dass es, zumindest in dieser Welt, keinen Schwarzen Rassismus gegenüber Weißen geben kann.
Das höre ich häufiger, kann es aber nicht verstehen: Wenn ein Schwarzer der Meinung ist, Weiße wären generell dümmer, fauler, oder einfach weniger wert als Schwarze, inwiefern kann das dann kein Rassismus sein?
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Natürlich ist das so auch Rassismus, der wissenschaftliche Begriff dafür ist counter racism.
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Es gibt eine Definition von Rassismus, die mit Macht, bzw. Vorherrschaft gekoppelt ist. Es mag Wortklauberei sein, sich darum zu streiten. In bestimmten Zusammenhängen ist die Unterscheidung bestimmt wichtig. Für strukturellen oder institutionellen Rassismus gegen Weiße dürfte es schwierig sein, Beispiele zu finden, so viel ist schonmal klar.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von minos im Beitrag #121Festhalten sollte man aber noch, dass es, zumindest in dieser Welt, keinen Schwarzen Rassismus gegenüber Weißen geben kann.
Tut mir leid, aber Rassismus ist auch das Zuschreiben gewiisser Charaktereigenschaften. Das muß nicht mal "dümme"r sein, das kann auch "böse" oder "verdorben" bzw. eine Dämonisierung sein. Und das gibt es sehr wohl, und in dem Fall lasse ich auch keinen anderen Ausdruck gelten. Es mag zwar abenteuerlich klingen, aber auch weiße, mittelalte Männer haben ein Recht darauf, daß man ihnen erst einmal unvoreingenommen gegenübertritt.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von Lumich im Beitrag #124Für strukturellen oder institutionellen Rassismus gegen Weiße dürfte es schwierig sein, Beispiele zu finden, so viel ist schonmal klar.
Da gebe ich dir definitiv recht. Der einzige staatliche Terror gegen Weiße wurde von Weißen ausgeübt.
*edit*
Kommando zurück, vor Jahren gab es in Simbabwe mal eine massenhafte Enteignung weißer Farmer ... was aber angesichts der früheren Zustände im ehemaligen Rhodesien noch zumindest nachvollziehbar ist.
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Zitat von minos im Beitrag #121Festhalten sollte man aber noch, dass es, zumindest in dieser Welt, keinen Schwarzen Rassismus gegenüber Weißen geben kann.
Das höre ich häufiger, kann es aber nicht verstehen: Wenn ein Schwarzer der Meinung ist, Weiße wären generell dümmer, fauler, oder einfach weniger wert als Schwarze, inwiefern kann das dann kein Rassismus sein?
in unserem gesellschaftssystem steht der schwarze mit dieser meinung ziemlich alleine da. er hat keine macht. niemand unterstützt diese meinung, schon gar keine institutionen. umgekehrt ist es aber sehr wohl der fall. diskriminierung benötigt auch ein machtgefälle.
Kommando zurück, vor Jahren gab es in Simbabwe mal eine massenhafte Enteignung weißer Farmer ... was aber angesichts der früheren Zustände im ehemaligen Rhodesien noch zumindest nachvollziehbar ist.
Dem liegt allerdings keine Rassentheorie zugrunde, sondern bestenfalls eine generalisierte Feindseligkeit gegenüber allen Angehörigen der ehemaligen Besatzer und Unterdrücker. Ich sehe aber ein, dass diese Unterscheidungen und Unterkategorisierungen in den meisten Fällen für mehr Irritationen sorgt, als sie hilfreich sein können. Deshalb würde ich diese Unterscheidungen nur vornehmen, wo sie tatsächlich sinnvoll sind.
Ich hatte eine Zeit lang mit einem Künstler aus Sri Lanka zu tun, der gern gegen „Schwarze“ (er meinte Afrikaner, bzw. Afrikanischstämmige) wetterte. Ich sagte ihm, dass er für mich auch schwarz sei. Nunja, es war ihm wichtig, dass das was anderes sei. Ein Machtgefälle kann ich dem Fall nicht feststellen, also läge in diesem Fall kein Rassismus vor. Okay, dann nimmt man eben einen anderen Begriff, wie Heterophobie… Kann man machen, aber ist man dann klüger? Ich hab da Zweifel.
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Zitat von Lumich im Beitrag #128Dem liegt allerdings keine Rassentheorie zugrunde, sondern bestenfalls eine generalisierte Feindseligkeit gegenüber allen Angehörigen der ehemaligen Besatzer und Unterdrücker.
Das hat natürlich Hand und Fuß. OK.
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Zitat von minos im Beitrag #121Festhalten sollte man aber noch, dass es, zumindest in dieser Welt, keinen Schwarzen Rassismus gegenüber Weißen geben kann.
Das höre ich häufiger, kann es aber nicht verstehen: Wenn ein Schwarzer der Meinung ist, Weiße wären generell dümmer, fauler, oder einfach weniger wert als Schwarze, inwiefern kann das dann kein Rassismus sein?
in unserem gesellschaftssystem steht der schwarze mit dieser meinung ziemlich alleine da. er hat keine macht. niemand unterstützt diese meinung, schon gar keine institutionen. umgekehrt ist es aber sehr wohl der fall. diskriminierung benötigt auch ein machtgefälle.
Bestimmt richtig. Dem King hier seitenlang jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, und dann selber einfach großzügig "Rassismus" und "institutionellen Rassismus" bzw. "Rassismus" und "Diskriminierung" gleichzusetzen, wäre aber schon speziell. Auch wenn ich die Kritik am (gewohnt schwungvoll aus der Hüfte geschossenen) Ausgangsbeitrag durchaus teilen kann.
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Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #130Auch wenn ich die Kritik am (gewohnt schwungvoll aus der Hüfte geschossenen) Ausgangsbeitrag durchaus teilen kann.
Wie üblich viel zu impulsiv mit Rückruderoption.
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Zitat von minos im Beitrag #121Festhalten sollte man aber noch, dass es, zumindest in dieser Welt, keinen Schwarzen Rassismus gegenüber Weißen geben kann.
Das höre ich häufiger, kann es aber nicht verstehen: Wenn ein Schwarzer der Meinung ist, Weiße wären generell dümmer, fauler, oder einfach weniger wert als Schwarze, inwiefern kann das dann kein Rassismus sein?
in unserem gesellschaftssystem steht der schwarze mit dieser meinung ziemlich alleine da. er hat keine macht. niemand unterstützt diese meinung, schon gar keine institutionen. umgekehrt ist es aber sehr wohl der fall. diskriminierung benötigt auch ein machtgefälle.
Hinzu kommt die historische Dimension. Rassismus als Erfindung von Weißen zur Unterdrückung von Schwarzen im Kontext der Kolonialisierung. Selbstverständlich können auch Weiße diskriminiert werden, aber nicht rassistisch. Natürlich möchte dem nicht jeder zustimmen, manche mögen auch glauben, es gäbe Sexismus gegen Männer. Was der privilegierte Herr mit – nichts für ungut! - Nickname aus einer Diskriminierungscomedy jedoch eh schon alles wusste.
Zitat von minos im Beitrag #132Was der privilegierte Herr mit – nichts für ungut! - Nickname aus einer Diskriminierungscomedy jedoch eh schon alles wusste.
Dem privilegierten Herren wird das jetzt alles zu anstrengend und wortklauberisch, weswegen er sich deswegen aus der Diskussion verabschiedet. Wir mögen nicht einer Meinung sein, aber deswegen bin ich trotzdem weder Rassist noch Antisemit, jedenfalls nicht nach meinem Selbstverständnis. Wenn das jemand anders sehen möchte, kann ich ihm auch nicht helfen. Sehe bei mir keinerlei Rechtfertigungsbedarf.
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