Zitat von beth im Beitrag #435 ich kenn mich zu wenig aus, um für deutschland sprechen zu können. aber in österreich gibt es für die primarstufe schon seit langem soziales lernen
Zu meiner Schulzeit damals: Völlige Fehlanzeige. Für heute fehlen mir ohne eigene Kinder Einblicke. Ich werde mal einen guten Freund von mir fragen, der an der Realschule in deutsch unterrichtet, wie weit das bei ihm bzw. in den Lehrplänen Thema ist
runterzieherpost des tages: die berichte aus den zurückgewonnenen gebieten sind mir zu viel. ich dachte immer dieses „ich kann mir das nicht anschauen/durchlesen“ trifft auf mich nicht zu, aber jetzt ist der punkt erreicht.
gleichzeitig ertönt jetzt fast unisono der ruf „der westen muss nun handeln ! deutschland,xy… kann nicht mehr wegschauen“ ohne dass auch nur einmal jemand diese vage forderung zu ende formuliert. zuguterletzt dieser wahrscheinlich leider sehr zutreffende beitrag über den möglichen ausgang: https://puck.news/how-putins-game-ends/ ich fand diese einstellung manchmal leicht ignorant, aber: ich muss mich bei den nachrichten erstmal ausklinken.
Ich nehme mal an, nach der Bezahlschranke wird‘s dann richtig interessant. Ein Probe-Abo wäre gratis… will ich jetzt aber nicht so richtig. Vielleicht doch mal die wichtigsten Punkte in ein Worten zusammenfassen?
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ohne dass es an der grundsätzlichen Beurteilung des Kriegsgeschehens und insbesondere der Kriegsschuld etwas ändert, muss man sich bei diesen Berichten und Behauptungen klar machen, dass sich die Ukraine nach wie vor eine massivere militärische Unterstützung durch die NATO erhofft. Die Bilder, die ich heute morgen aus dem Großraum Kiew gesehen habe, zeigen als getötete Zivilisten junge Männer, um die herum Utensilien liegen, die man mit selbstgebauten Molotovcocktails in Verbindung bringen kann (deren Herstellung und Einsatz ja auch durch die ukrainische Regierung propagiert wurde). Ich würde nicht ausschließen, dass zumindest ein Teil der Bilder Schlachtfelder ukrainischer Hinterhalte gegen vorrückende russische Truppen zeigen, auch Querschläger beider Seiten dürften für zahlreiche zivile Opfer gesorgt haben. Dass es russische Gräueltaten gibt, steht aber außer Frage, aber nicht alles, was wie ein Beweis aussieht, ist zwingend einer. Vielleicht hilft das emotional ein klein wenig?
@lfb: da sind alte, frauen, gefesselte personen, und es gibt die berichte von frauen und kinder denen unaussprechliches wiederfahren ist. das kommt von ukrainischen accounts, die bisher leider verlässliche quellen waren. ja, wir sehen nur eine seite, aber die sieht höllisch aus.
Ok, ich bezog mich auf die Fotos, die vorhin bei SPON verlinkt waren, jetzt aber offenbar nicht mehr. Die Originalquelle war ein ukrainischer Twitter Account.
Ich frage mich hin und wieder, was in den einzelnen Soldaten vor sich geht. Die Russische Propaganda kann bei denen doch kaum noch verfangen. Wie soll den jemand, der gezielt auf ZivilistInnen schiesst, Schulen, Kitas und Krankenhäuser bombardiert noch glauben, er würde jemanden „befreien“? Gerade hört man von russischen Truppen, die um das Atomkraftwerk in Chernobyl abgezogen werden, mit deutlichen Anzeichen auf Strahlenerkrankung. Dass es völlig behämmert ist, in der Nähe von Atomkraftwerken mit schwerem Geschütz zu hantieren, sollte doch selbst den dümmsten klar sein - allein schon aus Sorge um das eigene Leben.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Vergiss nicht, dass das eine sehr autoritär geführte Armee ist, in der schon im Frieden Folter und Missbrauch bis hin zu Tötungsdelikten regelmäßig vorkommen und wohl auch als Mittel zur Disziplinierung geduldet werden. Befehle zu ignorieren, selbst wenn sie völkerrechtswidrig oder militärisch unsinnig sind, ist dort vermutlich lebensgefährlich. Die schlechte Koordination der Angriffe und die Anwesenheit von hohen Offizieren direkt an der Front wird ja gemeinhin auch als Beleg für diese Führungskultur und massive Moralprobleme gesehen.
Das ist sicher alles richtig. Mir fehlt einfach die Vorstellungskraft. Was auch immer die Soldaten bei Befehlsverweigerung zu befürchten haben, kann kaum schlimmer sein als Strahlenkrankheit. Ich würde auch in kein offenes Feuer reinlaufen, egal was mir angedroht wird.
Was die Angriffe auf die Zivilbevölkerung angeht, gehe ich davon aus, dass den Soldaten völlig klar ist, dass das der Demoralisierung dient, die die Bevölkerung zur Aufgabe bewegen soll. Das geht nur eben nicht zusammen mit dem Propaganda-Narrativ, hier würde eine Bevölkerung von Faschisten befreit werden. Möglicherweise wurde die Sinnfrage den meisten Soldaten sorgsam abtrainiert, aber nochmal: Mir fehlt es da an Vorstellungskraft, wie so etwas geht. Da bin ich offensichtlich zu weit weg von.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
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02.04.2022 10:49 (zuletzt bearbeitet: 02.04.2022 10:49)
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