Zitat von faxefaxe im Beitrag #538Akri, es geht mir nicht darum, ob der Wille der NATO einzugreifen im Fall Lettland größer ist. Sondern warum es völkerrechtlich einen Unterschied machen sollte. Aber das fragte ich schon ein paar Mal. :-)
hm, vielleicht solltest du mal jemanden fragen, der/die was davon versteht und nicht ein forum, in dem hauptsächlich gefährliches halbwissen kursiert und einer (akri) die brocken an info zusammenkratzt, die zu bekommen sind und die halbwegs zuverlässig erscheinen.
meine meinung dazu ist, dass die nato/der westen keineswegs das tun muss, was nach dem völkerrecht möglich ist, sondern das, was ihnen taktisch sinnvoll erscheint.
mein halbwissen sagt mir, dass sie genau das tun. mir selbst wird schwindelig bei den waffen, die momentan an die ukraine geliefert werden, aber ich habe keine konkrete angst, weil ich davon ausgehe, dass "die da oben" genau wissen, was sie tun. zu beginn des krieges habe ich mich noch eingenässt, wenn jemand eine erbsenpistole über die grenze gebracht hat, aber ich habe auch keine lust mehr, putin auf den leim zu gehen und in schockstarre zu verfallen. ich setze auf diejenigen, die das beruflich machen, da bin ich ganz bei dir.
Auch wenn es schon seit 1984 Kriegshandlungen gibt - der Zeitpunkt erscheint wohl gerade günstig:
Die Türkei hat heute eine Offensive gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak gestartet.
Die türkische Luftwaffe bombardierte Verstecke, Tunnel und Munitionsdepots. Neben Kampfjets, Hubschraubern und bewaffneten Drohnen sind auch Bodentruppen im Einsatz.
Die Türkei begründete ihre Offensive mit dem Schutz vor Terrorangriffen und dem Recht auf Selbstverteidigung.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von faxefaxe im Beitrag #538Akri, es geht mir nicht darum, ob der Wille der NATO einzugreifen im Fall Lettland größer ist. Sondern warum es völkerrechtlich einen Unterschied machen sollte. Aber das fragte ich schon ein paar Mal. :-)
hm, vielleicht solltest du mal jemanden fragen, der/die was davon versteht und nicht ein forum, in dem hauptsächlich gefährliches halbwissen kursiert und einer (akri) die brocken an info zusammenkratzt, die zu bekommen sind und die halbwegs zuverlässig erscheinen.
meine meinung dazu ist, dass die nato/der westen keineswegs das tun muss, was nach dem völkerrecht möglich ist, sondern das, was ihnen taktisch sinnvoll erscheint.
Ich kann ja mit dem hier gewonnenen Halbwissen nur wenig Schaden anrichten, allein marschiere ich da nicht ein.
Meine ganzen Fragen drehen sich im Grunde um Deinen letzten Satz: Bei einem Völkermord - wann ist da der Punkt erreicht, wo man nicht nach taktischen Aspekten (oder völkerrechtlichen) entscheidet, ob man eingreift, sondern es tut.
Zitat von beth im Beitrag #437und? hast du gefragt?
@beth: Habe ihn jetzt gefragt. Er nimmt die Auseinandersetzung mit Gewalt und Krieg in seinen Lehrplan auf. Da ist aber nichts dergleichen im Lehrplan vorgesehen, was seine Fächer Deutsch und Geographie betrifft. Bei letzterem hat er aber die Möglichkeit 3 - 4 Lehrstunden pro Schuljahr ein aktuelles Thema aufzugreifen, was er mit dem derzeitigen Kriegs auch gemacht hat. Wie weit Gewalt in den Fächern Ethik und Religion zur Sprache kommt, wusste er auch nicht. Fachübergreifend gibt es da wohl wenig Austausch.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #538Akri, es geht mir nicht darum, ob der Wille der NATO einzugreifen im Fall Lettland größer ist. Sondern warum es völkerrechtlich einen Unterschied machen sollte. Aber das fragte ich schon ein paar Mal. :-)
Ich denke, Du vermengst hier zwei separate Sachverhalte. 1.) Land A greift in einen militärischen Konflikt zwischen Land B und Land C ein. 2.) Verteidigungsbündnis Z agiert weil sein Bündnismitglied Land B von Nichtbündnismitglied Land C angegriffen wurde.
Bei Sachverhalt 1 muss die Bewertung des Grundes des Eingreifens im Einzelfall vorgenommen werden, kann also nicht pauschal mit "Bündnisfall ist eingetreten" als geklärt betrachtet werden; aber das Kriegsrecht gilt auch hier und damit auch für die Bewertung des Grundes des Eingreifens.
ich habe mich ausgeklinkt aus dem nachrichtensturm der verzweifelten forderungen, erfolgten lieferungen, gegenseitigen zugeständnissen und vorwürfen, was die hilfe/nichthilfe der ukraine betrifft, aber immer mehr berichte werfen doch fragen bezüglich der deutschen rolle auf…
Hat hier schon mal jemand in den Podcast „Streitkräfte und Strategien“ vom NDR reingehört? Ich habe das lange nicht getan, weil mir der Titel schon irgendwie merkwürdig vorkam. Jetzt habe ich gestern doch mal reingehört und war sehr unangenehm berührt weil die Lagebewertung irgendwie fast nach Fußball- oder anderer Sportberichterstattung klang. Die Ukrainische Seite hat diese oder jene Stärke, die Russische diese oder jene Schwäche, so und so stünden die Siegeschances und so weiter. Geht das nur mir so? Oder war das nur diese eine Folge?
Ich halte die Debatte für völlig maßlos und - Pardon - für „typisch deutsch“. Es geht nur noch darum (damit meine ich die Selbstgerechten auf Twitter, nicht hier), sich in ein „Deutschland tut am allerwenigsten!“ reinzusteigern und eine interne Diskussion zu führen, die sich nicht darum dreht, was man pragmatisch machen kann. Es kommen schon recht viele deutsche Waffen an in der Ukraine dafür, dass es über Jahrzehnte Konsens war, nicht in Kriegsgebiete zu liefern. Es läuft auch relativ viel über Umwege, was Scholz auf seine verquaste Art nur angedeutet hat. Von mir aus gern auch Panzer direkt. Aber ob sie da ankommen und helfen, ist längst nicht so klar. Dass die Abwägung für eine Bundesregierung komplex ist, verstehe ich. Die SPD verkauft das nur Scheisse. (Bezieht sich auf Sugate :-) )
Ich glaube schon, dass es etwas mehr ist als nur schlechte Kommunikation. Es ist ein komisches Hin- und Her, das man auf ukrainischer Seite verständlicherweise als zermürbend empfindet. Dass Deutschland hier unter seinen Möglichkeiten bleibt, kann man m.E. schon sagen, ohne in die Geltungssucht zu verfallen. Es fehlt ein klarer Entschluss, was man zu tun und zu geben bereit ist und was nicht. Interessanterweise möchte der Grüne Vorstand ganz weit vorpreschen, deren Basis aber eher nicht, während die FDP-Spitze klar auf die Bremse tritt, was deren Basis tendenziell eher anders wünscht. Die SPD kann sich derweil offenbar nicht so 100%ig von seinen alten Putin-Seilschaften lösen, und verhält sich mal wieder widersprüchlich, wie damals, als sie Sanktionen wegen der Krim-Annexion mitgetragen haben aber gleichzeitig an Nordstream2 festhielten, was sie auch im aktuellen Konflikt viel zu lang getan haben.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #549Von mir aus gern auch Panzer direkt.
Der Empfänger muss aber auch damit umgehen können. Ich würde mich ungern in ein fremdes Auto mit unklarer Bedienungsweise und durchgehend kyrillischer Beschriftung setzen und dann eine komplexe und verantwortungsvolle Aufgabe wahrnehmen wollen. Was die Rolle von Deutschland angeht, bin ich mir unsicher ob das vielleicht nicht genauso gewollt ist. Als ein Instrument in einem großen Orchester.
Was das angeht, scheinen die USA und Kanada pragmatischer vorzugehen. Die liefern modernes Gerät, praktisch mit Anleitung, und meinen, dass diese Systeme in überschaubarer Zeit beherrschbar wären. Die Bundeswehr, bzw. die Bundesregierung behauptet da das Gegenteil. Vielleicht kann LFB dazu mehr sagen, aber der Verdacht liegt nahe, dass nach Gründen gesucht wird, um nicht zu liefern.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Es scheint wohl mehr Ringtausche zu geben als bekannt (deutsche Panzer nach Italien oder Griechenland, die dafür alte, einfacher bedienbare in die Ukraine liefern). Scholz will das nicht an die große Glocke hängen. Ob das sinnvoll ist oder nicht, weiß ich nicht.
Wenn man ganz gemein ist, könnte man hinter diesem umständlichen Verfahren auch eine Verzögerungstaktik vermuten. Es steht und fällt mit der Frage, ob moderne, westliche Kriegstechnik, oder womöglich nur die Waffensysteme um den Marder-Panzer, tatsächlich der Ukraine nicht oder nur wenig helfen würden. Dass diese Einschätzung nicht von allen geteilt wird, kann man nüchtern konstatieren.
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