Nun endlich auch gesehen – leider nicht mehr im Kino. Das hätte vermutlich auf größerer Leinwand noch etwas mehr gewirkt. Ich hatte nach dem ganzen Hype um diesen Film vermutlich ein wenig zu hohe Erwartungen, denn das war zwar schon alles ziemlich gut, aber irgendwie nicht ganz der Knaller, mit dem ich gerechnet hatte. Zwar besser und feinfühliger als 99% aller typischen Alien-Filme, läuft der Film dann mit seiner Haupthandlung irgendwie ein bisschen ins Leere. Von einigen Logiklücken (nicht zuletzt linguistischer Art) einmal ganz abgesehen. Irgendwie fühlte sich dann der große Höhepunkt auch sehr wenig nach einem Höhepunkt an. Anregend, aber auch ein bisschen banaler, als ich dachte.
Ja, den ganz großen Wurf ist Vileneuve noch schuldig. Vielleicht Blade Runner?
Apropos: eben Ex Machina von Alex Garland gesehen
Ein ziemlich faszinierender und auch beängstigender Film. Wunderschön gefilmt und atmosphärisch sehr dicht. Das Ganze wirkt fast wie ein moderner Blade Runner als Kammerspiel.
Nach langem, sehr langem Zögern endlich angeschaut. Und sämtliche Befürchtungen, sämtliche Vorurteile gegen Tarantino wurden aufs Schlimmste bestätigt. Eine Figur unsympathischer als die andere, ewiges pseudocooles Gewäsch, immer wieder unterbrochen von heftigen, oft kaum nachvollziehbaren Gewaltausbrüchen. All das vollkommen ironiefrei. Kurz gesagt: Widerwärtiger, abstoßender, abartiger Scheißdreck. Da sehe ich mir lieber "Braindead" an, der ist wenigstens lustig. Oder "Cannibal Holocaust", der ist subversiv.
Zitat von CobraBora im Beitrag #1549All das vollkommen ironiefrei.
Gibt es da irgendwie eine siebenminütige Schnittfassung, die mir nicht bekannt wäre?
Ich habe ihn ja noch nicht gesehen, aber ich war damals in der Kulturredaktion des KSTA, als der langjährige Kinokritiker den Film gesehen und bewertet hat - und das deckte sich mit Cobras Aussage. Er liebt Tarantino, fand "The Hateful Eight" aber furchtbar.
Ich selbst habe mit meiner Frau "Sing Street" geguckt. Ein guter Film über eine Schülerband im Irland der 80er-Jahre. Kein ganz großer Wurf, dafür sind zu viele allseits bekannte Versatzstücke drin, aber doch sehr charmant.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
nachdem ich schon mal irgendwo ein bisschen gehupt habe, muss ich jetzt noch mal das ganz große horn rausholen: ein wunderbarer film, voll mit skurrilen gestalten, tollen bildern, knapp-komischen dialogen und herzerwärmenden momenten. der regisseur taika waititi, den eingeweihte schon von "5 zimmer, küche, sarg" und "eagle vs shark" kennen können, hat noch mal einen kleinen tollen schrägen schauspielerstreifen (der am ende gar nicht so klein ist, wie er am anfang scheint) hingelegt, bevor er demnächst mit "thor: ragnarok" der nächste blockbusterkönig werden könnte. sam neill ist eh klasse, aber der 13jährige julian dennison als altkluges, schwererziehbares, ständig bescheuerte haikus dichtendes heimkind ist schlicht eine sensation. und ich bin sehr stolz und glücklich, dass ich ein wenig an der deutschen fassung mitschrauben durfte (auch wenn der verleih bei der lokalisierung des deutschen titels - "wo die wilden menschen jagen" - mal wieder meterweit daneben gegriffen hat).
Zitat von CobraBora im Beitrag #1549All das vollkommen ironiefrei.
Gibt es da irgendwie eine siebenminütige Schnittfassung, die mir nicht bekannt wäre?
Ich habe ihn ja noch nicht gesehen, aber ich war damals in der Kulturredaktion des KSTA, als der langjährige Kinokritiker den Film gesehen und bewertet hat - und das deckte sich mit Cobras Aussage. Er liebt Tarantino, fand "The Hateful Eight" aber furchtbar.
Man muss den Film natürlich nicht lieben. Wenn man mit Tarantino allgemein nichts anfangen kann, halte ich das sogar für nahezu ausgeschlossen. Bei einem Tarantino-Fan wundert es mich aber doch, der Film ist klassischer Tarantino (acht Personen in einen Raum gesperrt, irgendjemand spielt falsch, alle unter dem Tisch mit einer Hand an der Waffe, während über dem Tisch scheinbare Belanglosigkeiten ausgetauscht werden, die eigentlich ständiges spitzes Bohren und langsames Kratzen am Geduldsfaden aller Beteiligten sind, und irgendwann sind alle Matsche). Wie gesagt, das kann man irgendwo zwischen Lebenszeitverschwendung und Lieblingsfilm einordnen. Was ich an Cobras Kritik nicht nachvollziehen kann, ist der Vorwurf der fehlenden ironischen Brechung.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Meiner Meinung nach suhlt sich der Film in selbstgefälligen Klischees. Das ist so sehr Selbstzweck, daß da nur noch wenig Ironie übrigbleibt. Fand den Film ja auch erstaunlich ungut, obwohl ich "Django Unchained" ziemlich mochte, insofern bin ich da eher bei Cobra.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ich mochte die Hateful Eight auch nicht. Bzw. ist die erste Dreiviertelstunde (oder zwei Stunden, der Film war ja ewig lang, wenn ich mich recht entsinne) ganz gut – bis zur Szene mit dem Kaffee. Ab da ist das für mich völliger Blödsinn. Auch vorher schon hat der Film zu viel Tarantino, der sich selber geil findet. Das haben sie ja alle ein bisschen, aber dieser hier ein bisschen zu viel. Für mich ähnlich verzichtbar wie der erste Kill Bill.
man weiss ja nie in einem forum wem man was schon gesagt hat, aber um das Bild zu vervollständigen: ich finde the hateful eight ist tarantino in bestform, und ich hatte ihn nach basterds und Django schon abgeschrieben.
basterds und django waren für meine begriffe tarantino in bestform. hateful 8 hab ich noch nicht gesehen. ist doch auch irgendwie interessant, wie unterschiedlich die filme selbst unter den liebhabern gesehen werden.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich setze mich zwischen eure Stühle und hebe "Basterds" und "Hateful Eight" auf meinen Tarantino-Thron, während "Django" nur zu dessen Füßen rumlümmeln darf.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."