Fast mehr nur ein Stimmungsbild als wirklich eine Geschichte, die da erzählt wird. Aber der Coming Of Age Film hat mich mit seiner Stimmung und den tollen Darstellern dennoch ziemlich ergriffen. Gelungener Soundtrack auch.
Yepp, ich fand ihn wunderbar, genau mein Film, vor allem weil ich die Souls of Mischiefs wunderbar verewigt gesehen habe. Aber klar, eine Story hat der natürlich überhaupt nicht.
Bei mir gab's die Tage ein weirdes Tripple, das komplett aus einem Zufall geboren wurde. Drei Filme an zwei Tagen mit dem Worte Money im Titel. Ist mir erst bei letterboxd aufgefallen.
Money Train
90s Buddy Cop Schmonz, für den Woody und Snipes vermutlich wegen ihrer sagenhaften Arbeit in White Men Can't Jump verpflichtet wurden. Der hier ist maximal zerfahren, bietet fünf bis sechs gleichwertig unausgegorene Storythreads, die kaum zusammengehalten werden und von denen mindestens die Hälfte hätte herausgeschmissen werden müssen. Geht so.
The Money Pit
Peak Tom Hanks (Mitte 80s bis Mitte 90s) in einer simplen, aber immer noch sehr sympathischen Komödie, wie sie heute nicht mehr existieren dürfen, weil niemand alle drei Minuten irgendjemanden anfurzt. Tolle Nebenfiguren, tolle Musik.
Moneyball
Mag sein, dass der für manche zu spröde ist, aber mir hat diese trockene, nüchterne Herangehensweise total zugesagt, nach fünf Minuten war ich komplett drin. Bei knapp 90% der Reviews steht etwas von "i usually don't like baseball, but..." und so ist es bei mir auch. Dieses Konstrukt funktioniert überall. Die Trades, die Verhandlungen - ich will das für den Fußball. Einblicke gab's ja in der Prime-Doku zu Man City, aber ich könnte mir das ewig anschauen.
Alle paar Wochen darf es auch mal ein "Action-Hau-Drauf-Film" sein. Dieses mal fiel meine Wahl auf:
Hunter Killer (Donovan Marsh, 2018)
Ein russischer General putscht gegen seinen Präsidenten und es kommt zu einer recht spannenden U-Boot Verfolgungsjagd/Schlacht und einer recht spanenden Befreiungsaktion. Recht unterhaltsam, könnte bei einem Präsidenten Trump aber auch mal unter umgekehrten Vorzeichen inszeniert werden.
Der Prozeß (1962) „Von Beginn an war klar, daß die Verfilmung von Kafkas Buch ein gewagtes, wenn nicht sogar unmögliches Unterfangen war. […] In der Zeitschrift cinema 63 stand: ‚Kafka hat durch diese Umwandlung nichts gewonnen, und seine Leser sind zu Recht enttäuscht. Das Kino ist jedoch um einen großen Film reicher geworden. Wer will sich also beklagen?‘“
Ich. Prätentiöser Kunstkack, der den Ton von Kafkas Roman zu keiner Zeit einfängt. Orson Welles gelingen zweifelsohne beeindruckende Bilder, doch die unfaßbar redundanten Dialoge sorgten dafür, daß ich diese nicht würdigen konnte, da ich nach einer Stunde grauenhaft gelangweilt war und mich durch die zweite förmlich hindurchquälte. Dazu ein stellenweise hölzern agierender Anthony Perkins, den ich eigentlich mag, der hier aber komplett fehlbesetzt ist. Cineasten, die auch Godard und ähnlichem was abgewinnen können, werden das hier für ein Meisterwerk halten, aber ich bin raus. Lieber Kafka lesen.
3/10
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ich empfehle die BBC-Verfilmung. Die ist von der Bildsprache her sehr zurückhaltend, aber dafür eng an den Roman angelehnt. Das Drehbuch kam von Harold Pinter.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #2420Ich empfehle die BBC-Verfilmung. Die ist von der Bildsprache her sehr zurückhaltend, aber dafür eng an den Roman angelehnt. Das Drehbuch kam von Harold Pinter.
Oh, den kannte/kenne ich auch noch nicht.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Die intensivsten Szenen kamen zum Schluss. Damit ist nicht das Finale des Films gemeint, sondern die verstörenden Realszenen, die Spike Lee kurz vor dem Abspann einblendet. Kurze, erschreckende Szenen, die unter die Haut gehen, die auch nicht ganz zum - trotz der Rassismusthematik - lockeren Erzählstil passen. Und die leider aufzeigen, was mich an dem Film dann, obwohl er gut ist, gestört hat. Lee vermischt Rassismusthriller mit Komödie und ich frage mich mit einem Tag Abstand: Nimmt er das Thema angesichts der komischen Elemente ernst genug? Oder macht er sich darüber lächerlich? Darüber kann man mit Sicherheit streiten. Was mich aber wirklich abgefuckt hat, war die oft viel zu laute und im Vordergrund stehende Musik, die so überhaupt nicht zum Film passte. Zwischendurch fühlte ich mich in einem Fantasy-Streifen - das war zu viel. Klasse waren die Darsteller, allen voran Adam Driver und Jasper Pääkkönen, die umwerfend gespielt haben. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
In den letzten tagen zuerst the florida project und dann phantom thread. ich schaffe filme sonst eigentlich nur mehr in 2-6 happen zu schauen, ich schlafe ständig ein. phantom thread hab ich nachdem ich um mitternacht heimgekommen bin noch durchgeschaut, wissend um den wecker um halb 6. was für eine augenweide, was für eine atmosphäre, was für ein kunstwerk day lewis‘ gesicht doch ist. florida project sowies top top top, von dieser woche werde ich noch lange zehren. p.s.: ich würde das konzept schauspielstar bis auf wenige ausnahmen abschaffen, und nur mehr einweg-darsteller erlauben.
herrgott, ist das lange her, dass ich den film gesehen habe und vermutlich war ich damals noch nicht so ganz bereit dafür. er gefiel mir damals (ich denke, ich war anfang 20), aber mir kam er - vermutlich jugendlicher unrast und geringer aufmerksamkeitsspanne geschuldet - viel zu langatmig vor. nun, die ungeduld hat sich gelegt und jetzt nochmal wiedergesehen, wollte ich keine minute davon missen, wie sich dieses traurig-schöne drama langsam aufbaut. das hat so viel wahrhaftigkeit, berührende momente, tragik, witz und ja, sogar spannung (auch wenn man weiß, wie es ausgeht) und zum schluss kann man ja wohl nicht anders als zu heulen wie ein schlosshund. alles andere an dem film - robby müllers kameraarbeit, diese immer wieder atemberaubenden tableaus, ry cooders minimalistischer soundtrack und natürlich die tollen schauspieler, v.a. harry dean stanton und der kleine hunter carson, ist genauso umwerfend. ein absolutes meisterwerk.
Ich war damals im Kino, weil ich als Teenager (das gehört eigentlich unter Geständnisse) die Kinski als Traumfrau idealisiert habe (ausgelöst durch "Cat People" Nachts um 1Uhr irgendwann im ZDF kurz davor ). Ich hab nüscht (ja, mit "s c h") kapiert und fand ihn auch öde. Zu jung, zu doof.. Irgendwann in den 90ern hab ich ihn mal wieder auf VHS gesehen, dann hat es KLICK gemacht ... soweit, so Gelaber ... aber auch diese Erinnerung ist verschwommen. Ich könnt jetzt nicht mal mehr die Handlung wiedergeben. Ich nehm es zum Anlass und setze den Streifen auf das morgige Abendprogramm.
Etwas aktueller und kürzer in der Auseinandersetzung: ANNA (Luc Besson, 2019) Killermovie a la Nikita/Leon meets die Serie "Haus des Geldes". Dauernd passiert komisches Zeug, welches angeblich alles Teil eines Plans war. Meidet das Kino und wartet bis der Unsinn irgendwo quasi umsonst gestreamt wird. Und auch dann geht ihr besser ein Bier trinken.
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Gestern Abend als Strohwitwer ein filmischer Themenabend mit zwei Lieblingsfilmen:
Die Wand Finde die Plot-Idee ja großartig und noch dazu sehr positiv, dass sie zumindest in der Verfilmung nicht umständlich erklärt wird, sondern letztlich weitgehend unklar bleibt, wie und warum die Protagonistin aus dem Raum-Zeit-Kontinuum herausgeschleudert wird. Martina Gedeck spielt überzeugend, allerdings haben mich diesmal diese unendlichen, bedeutungsschwangeren Monologe genervt, auch fand ich ihr Verhalten anfangs nicht logisch. Wäre es nicht eine erwartbare Reaktion gewesen, bei der ersten Begegnung erstmal zu versuchen, die Wand zu zerstören oder zu umgehen? Und warum hat sie Grenzen ihrer Welt nie wirklich markiert? Hatte sie keine Sorge davor, bei ihren Streifzügen ständig irgendwo gegen die Wand zu laufen? Abgesehen davon: Müssten die Tiere, insbesondere die Vögel nicht allenthalben dagegen prallen?
All is lost Prinzipiell ja ein ähnliches Schema wie "Die Wand", nur dass diesmal der endlose Ozean die unüberwindbare Wand darstellt. Vorteile im direkten Vergleich: Der Überlebenskampf des schweigsamen Protagonisten sorgt für kontinuierliche Spannung und es bleibt uns überlassen, die Gedanken aus seiner Mimik zu lesen. Falls die Wand mal neu verfilmt wird (oder als Sequel die Geschichte aus der Sicht des Kerls, der den Stier und den Hund getötet hat), sollte man sich ein Vorbild an diesem Ansatz nehmen.
nosferatu - phantom der nacht (werner herzog, 1979)
endlich mal diese bildungslücke geschlossen. und restlos begeistert. herzog ist (bzw. war) halt auch ein meister. wie verletztlich und scheu er den fürsten angelegt hat und wie toll kinski ihn spielt! wie eine tiefe melancholie diesen film durchzieht, obwohl er doch eigentlich eine grauenvolle geschichte erzählt. wie er augen in szene setzt - bruno ganz' ungläubige, später leere, kinskis verzweifelte bis gierige und v.a. adjanis zunächst furchterfüllte, später entschlossene! wie er farben einsetzt, v.a. die nicht-farbe weiß! wie zurückhaltend aber effektiv der soundtrack von popol vuh eingesetzt ist! alles in allem ein perfektes remake (wobei ich murnaus original nach ca. 30 jahren auch ganz gerne mal wieder schauen würde.).