tja, als er in die kinos kam war ich 15 und sah aus wie 13. da haben sie mich nicht reingelassen (lächerlich, wenn man's mit heutigen freigabegepflogenheiten vergleicht). und jetzt - 35 jahre später - komme ich endlich mal dazu. und ich bin froh, dass ich es noch geschafft habe, kurz bevor prime ihn wieder aus meiner watchlist gemopst hätte. entgegen vieler kritiken fand ich den ganz wundervoll. ein kind der liebe von "godfather" und "cabaret" - deren tiefe er zwar nicht erreicht, aber nichtsdestotrotz ergibt er ein tolles zeitportrait, phänomenal ausgestattet, mit toller musik (der gatte mäkelt, dass die nicht so wirklich authentisch war, aber das ist mir doch scheißegal), tollen step- und sonstigen tanzszenen (gregory + maurice hines - grandios!!!) und einem top cast, aus dem neben hines v.a. bob hoskins, fred gwynne, james remar und diane lane herausragen. da verzeiht man dem skript gerne die eine oder andere untiefe oder etwaige historische inakkuratessen. ich hab mich auf jedenfall über volle zwei stunden keine minute gelangweilt.
…hier auch Coppola, aber Apocalypse Now… Final Cut (1979/2019).
Hab die Chance ergriffen, einen meiner Lieblingsfilme im Kino zu sehen - leider nicht im IMAX, dafür war ich nicht schnell genug. Obwohl ich sowohl die 79er-Schnittfassung, als auch die Redux-Version mehrmals gesehen habe, könnte ich jetzt nicht sagen, was an dieser Schnittfassung so viel anders ist. Ich hatte lediglich das Gefühl, dass Laurence Fishburn öfter zu sehen war als früher. Da könnte ich mich aber auch irren. Was soll ich sagen… darüber, wie grossartig dieser Film ist, brauch ich wohl nicht viele Worte verschwenden. Jedes Mal, wenn ich den sehe, fallen mir andere Dinge auf. Wurde echt mal Zeit, dass ich den im Kino sehe.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Spröde, kalt, ruhig erzählt und gerade in der zweiten Hälfte wirklich stark. ich hab' ein bisschen gebraucht, um wirklich reinzukommen, aber mich hat dieser eisige Wind und die verschneite Ödnis dann doch gerne in Empfang genommen. Um (weiße) Menschen weniger zu hassen, taugt der nicht, aber warum sollte man das auch wollen.
Climax
Noè ist ein nerviger Idiot und die meisten seiner Filme grauenhafte und selbstverliebte Scheiße, die von vielen immer mit Coolness verwechselt wird. Wenn er dann gar nicht wirklich versucht einen Film zu drehen, geht's gut aus. Funktioniert nachts, im Dunkeln und mit vernünftigen Boxen ganz gut, hätte den gerne betrunken gesehen. Die erste Hälfte hätte er sich eigentlich sparen können; wenn die Opening Credits nach 40 Minuten einsetzen, reicht das. Hier haut seine Form der Umsetzung definitiv rein, auch wenn ich lieber nicht wissen will, was er vom Thema Abtreibung denkt. Anschauen und erleben. P.S. Windowlicker!
Überspitzt formuliert, aber mich ignorantem Hund hat die Endcard, als die beiden Väter im Vorgarten sitzen und einfach nur zusammen trauern, durchaus erst einmal wirklich darüber nachdenken lassen, was den Ureinwohnern und vor allem den Frauen dort widerfahren muss, ohne, dass es jemanden wirklich interessiert. Das war der letzte Gutpunch, der den Film noch weiter hat gewinnen lassen.
Auch sehr toll war, dass das ungleiche Ermittlerpaar nicht dem üblichen Klischee entsprach: sich erst spinnefeind sein, und sich ab der Hälfte des Films dann zusammenzuraufen. Klasse Drehbuch halt von Sheridan. Kommt da nicht bald mal ne Serie von Taylor Sheridan?
Die Trailer im Vorfeld haben erst mal gezeigt, was in Hollywood falsch läuft: Rambo 5, Charlies Angels Reboot, Jumanji Reboot, Star Wars Teil 37, der xte Will Smith Sci-Fi-Film... Laaaaaaaaangweilig. Einzig "Joker" konnte mich aus dem Sekundenschlaf wecken, weil er eben nicht nach der 489ten Comic-Verfilmung aussieht. Allgemein ist die Ideenlosigkeit allerdings mindblowing.
Jetzt aber zum Film. Ich bin begeistert! Das könnte vielleicht sogar mein liebster Tarantino-Film sein. So viele Filmverweise, so viele Liebeserklärungen an den Film an sich. DiCaprio und Pitt in absoluter Höchstform. Letzterer ist auch einfach immer dann am besten, wenn er solche schrägen Typen spielt. An GTA musste ich übrigens auch häufiger denken. Das Ende ist dann auch unglaublich stark gemacht, indem es die erwartbare Historie eben nicht wiederholt. Kamera und Ausstattung sowieso über jeden Zweifel erhaben, was für Bilder! Für mich klar Film des Jahres bisher.
Ich gebe ja zu: Wäre es nach mir gegangen, hätten wir Toy Story 4 geguckt, aber der Große wollte unbedingt diesen Heile-Welt-Film. Tja, was soll ich sagen: Er war wirklich schlecht (der Film, nicht der Sohn, der war super). Wir saßen zu viert im Kino: zwei Kinder, eine Mutter, ich. Dass es dem Neustädter Zoo schlecht geht, ist jedem klar, der schon mal in einem Zoo war. Denn mehr als die zwölf Besucher, die ständig zu sehen sind, sollten schon in einem Zoo vorhanden sein. Und dann wird zwar im Film gezeigt, wie groß der Zoo wirklich ist und was es alles für Tiere gibt, aber außer Affen, einem Stinktier und dem sprechenden Elefanten ist nichts zu sehen. Schon allein da merkt man dem Film mangelndes Budget an. Und auch sonst ist das nur schwer zu ertragen. Da will eine Investorin am Rand des schönen Zoos tatsächlich Hochhäuser mit Luxusapartments hinsetzen. Benjamin und Otto müssen das verhindern. Der Bürgermeister ist ein Knallcharge, der Zoodirektor überfordert, Tierpfleger Karl immer gut gelaunt. Ja, es ist ein Kinderfilm. Aber Kinder sind doch nicht debil! Nun ja, ich betrachte es einfach als Strafe dafür, dass ich meine Eltern jahrelang sonntagmorgens mit einem "Tööröö" terrorisiert habe und vergebe noch milde gestimmt 4/10.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von BadBrain im Beitrag #2459 Und da bin ich dann wieder an dem Punkt, wo ich Tarantino nicht mehr mag. Sein Umgang mit Gewalt hat sich einfach nicht entwickelt. Er scheint da einfach in einer Postpubertären Phase gefangen zu sein.
Jepp. Aber zum Glück gibt er dem Ganzen nicht mehr so viel Raum, wenn es schon nicht anders geht.
Mir hat der Film jedenfalls auch sehr gut gefallen. Eine tolle Hommage an Hollywood, den billigen Filmen und dem ganzen Macho-Gehabe. DiCaprio und Pitt spielen das auch brillant. Ich hatte oft das Gefühl man kann die Freude richtig spüren, wie an diesem Film und den zahllosen Ideen gearbeitet wurde. Atmosphärisch ist das alles sehr stark und ja GTA, tatsächlich. Aber ein Stück weit hat sich für mich Tarantinos Humor und Erzählstil dennoch einfach abgenutzt. Wäre das z. B. Tarantinos dritter Film gewesen, wäre ich jetzt wohl ein Stück euphorischer.
Tja. Wann schaffe ich es wohl mal ins Kino? Irgenwie fehlt mir die Lust...
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Spröde, kalt, ruhig erzählt und gerade in der zweiten Hälfte wirklich stark. ich hab' ein bisschen gebraucht, um wirklich reinzukommen, aber mich hat dieser eisige Wind und die verschneite Ödnis dann doch gerne in Empfang genommen. Um (weiße) Menschen weniger zu hassen, taugt der nicht, aber warum sollte man das auch wollen.
Zitat von victorward im Beitrag #2466diese Vorgarten-Szene fand ich auch ziemlich stark
Zitat von Krautathaus im Beitrag #2467Auch sehr toll war, dass das ungleiche Ermittlerpaar nicht dem üblichen Klischee entsprach: sich erst spinnefeind sein, und sich ab der Hälfte des Films dann zusammenzuraufen. Klasse Drehbuch halt von Sheridan. Kommt da nicht bald mal ne Serie von Taylor Sheridan?
Ich meine, dass ich das irgendwo da oben schon mal geschrieben habe: Taylor Sheridan ist für mich mit seinen Drehbüchern zu Sicario und Hell Or High Water und eben diesem, bei dem er erstmalig auch Regie führte, der Held/die Hoffnung des "neuen" amerikanischen Kinos.
Spröde Geschichten abseits des Glamours, die das wirkliche Leben schreibt/beschreibt.
Bin auf Sicario 3 und weitere Sheridan Projekte sehr gespannt.
@Krautathaus meine irgendwo gelesen zu haben, dass er schon mal irgendetwas (Drehbuch/Regie) in dieser Richtung veröffentlicht hat.
Einfach mal Dienstag Nachmittag im angenehm klimatisierten Kino sitzen und schluchzend einen Kinderfilm über psychisch gestörtes Spielzeug gucken. Nach Teil 3 war ich relativ skeptisch, ob es da überhaupt noch einen weiteren Film brauch. Hinzu kam noch dieses bekloppte Jar Jar Binks ähnliche Figur aus dem Teaser. Alle Skepsis stellte sich dann recht schnell als unbegründet heraus. Eine mehr als würdige Fortsetzung. Das Türchen für einen weiteren Film wäre wieder einen Spaltbreit offen. In diesem Sinne: Find your inner voice.