Ist das tiefgründig? Geht so. Macht diese Doku Spaß? Klar, denn es geht um Lemmy. Mir hat's gefallen.
8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
the age of shadows (mil-jeong), jee-woon kim, 2016
was für ein epos! es geht um den koreanischen widerstand gegen die japanischen besetzer in den 1920er jahren. um eine kleine rebellengruppe entspinnt sich ein plot aus konspiration, freundschaft, gegenseitigen verdächtigungen und echtem verrat. im mittelpunkt steht der auf den seiten der japanern stehende polizeihauptmann lee-jung chool, gespielt vom unvermeidlichen und wie immer brillanten kang-ho song und auch der rest des casts spielt großartig. dazu kommen eine tolle ausstattung, perfekt in szene gesetzte bilder und ein effektiver score (der bolero beim großen finale!). und spannend wie sau ist es auch. großes kino!
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Zitat von gnathonemus im Beitrag #2553the age of shadows (mil-jeong), jee-woon kim, 2016
was für ein epos! es geht um den koreanischen widerstand gegen die japanischen besetzer in den 1920er jahren. um eine kleine rebellengruppe entspinnt sich ein plot aus konspiration, freundschaft, gegenseitigen verdächtigungen und echtem verrat. im mittelpunkt steht der auf den seiten der japanern stehende polizeihauptmann lee-jung chool, gespielt vom unvermeidlichen und wie immer brillanten kang-ho song und auch der rest des casts spielt großartig. dazu kommen eine tolle ausstattung, perfekt in szene gesetzte bilder und ein effektiver score (der bolero beim großen finale!). und spannend wie sau ist es auch. großes kino!
Sehr schön! Der steht auch auf meiner "Meine Liste" auf Netflix. Der Nachteil beim Bingewatchen von Serien ist, dass man schöne Filme übersieht.
Jee-Woon Kim ist ja kein Unbekannter. Abgesehen von dem mißlungenen Schwarzenegger Streifen "The Last Stand" hat er immer sehr tolle Filme abgeliefert.
Zitat von Olsen im Beitrag #2549Tom Schilling ist ein fantastischer Schauspieler. Ich dulde keine Widerrede.
der einzige film, in dem ich ihn bewusst wahrgenommen habe, war "mein kampf", und der ist auch sonst grausig schlecht, jenseits von schillings unterirdischen österreichischen akzentversuchen. "oh boy" muss ich allerdings tatsächlich mal sehen, der ist mir durchgeflutscht.
Sehr unterhaltsames Kammerspiel mit drei Personen: Einem Paartherapeuten und einem Ehepaar, bei dem ein wenig der "Haussegen schief hängt". Vor 2010 hätte ich mir diesen Film in meinem alten Leben sicherlich nicht angesehen (für den King und Jack daher vielleicht nicht unbedingt geeignet), gestern habe ich mich schlapp gelacht.
Für alle Paare, die frisch verliebt sind oder die Lebenskrisen erfolgreich gemeistert haben sehr empfehlenswert.
Ich sage nur "paradoxe Intervention"!
PS. Ein nahezu akzentfreier österreichischer Film.
Nach leise kommt laut, obwohl Wunderübung nicht eben so ganz leise war ;-)
Mein Liam Neeson-Projekt habe ich erst einmal auf Eis gelegt (Trotzdem vielen Dank für eure Empfehlungen @Krautathaus und @JackOfAllTrades, werde ich nachholen), denn gestern Abend bin ich durch Zufall bei:
Wild Card (Simon West, 2015)
hängen geblieben. Wie immer (ok bei Crank nicht unbedingt) ein JS, der mit leisen Tönen beginnt und dann plötzlich zur Furie wird. Irgendwie mag ich den Typen, auch wenn sich die Prügel-/Actionszenen in diesem Film doch sehr arg hoch stapeln.
Flatliners, das Remake - keine Ahnung, von wann der ist, irgendwann die letzten Jahre. Laaaaangweilig. Schlecht gespielt, schlecht motiviert, schlecht umgesetzt. Das Original gewinnt um viele Längen.
ein meisterwerk der leisen töne, der andeutungen, der leerstellen. und der zuschauer muss sie füllen, andeutungen interpretieren. nein, maria schrader hat hier kein holzhammer-biopic erschaffen, sondern nur anhand der darstellung einiger tage aus dem leben von stefan zweig im exil umrissen, wie es wohl so vielen jüdischen oder anderen geflüchteten künstlern, intellektuellen, etc. erging. josef hader ist brilliant, wie er den gefeierten schriftsteller gibt, der von empfang zu pen-kongress zu presse-konferenz hetzt, immer den schein wahrt, aber unter dessen freundlich-bescheidenener art und der dankbarkeit gegenüber seinen gastgebern die verzweiflung über die zustände in europa, die entwurzelung und die depression schimmern und nur manchmal - gegenüber seiner ex-frau (auch großartig: barbara sukowa) und einem befreundeten journalisten (matthias brandt), der zufällig in die nachbarschaft seines letzten domizils in petropolis zieht - bricht es aus ihm heraus ("wie kann man das aushalten?") oder man liest es aus seinem gerührt-wehmütigen blick heraus, wenn eine untalentierte blaskapelle bei einem improvisierten (und ziemlich komischen) empfang in einem provinznest "auf der schönen blauen donau" hinstümpert. der epilog, der kurz nach seinem selbstmord (und dem seiner 2. frau) spielt, zeigt nochmal die ganze meisterschaft von maria schraders regie: nüchterne polizeiarbeit, entsetzte nachbarn und offizielle, trauernde freunde, betende, matthias brandt, der den abschiedsbrief verliest - ein panoptikum im schrankspiegel und einmal ganz kurz - als die schranktür bewegt wird, sieht man die beiden toten. man sitzt nur da und staunt und ist bewegt. was für ein toller film!
The Irishman Womit fange ich an? Mit "I Heard You Paint Houses", was der bessere Titel gewesen wäre, weil der ethnische Hintergrund von DeNiros Rolle keinerlei Rolle im Film spielt. Marty hat noch mal die alte Rentnergang zusammengetrommelt und einen überüberlangen Streifen gedreht, den er schon mindestens zweimal besser hinbekommen hat. Hier gibt es nichts zu sehen, was "Goodfellas" und "Casino" nicht deutlich interessanter gezeigt hätten. Gut, ich muss dazu sagen, mir fehlt auch generell die Faszination für diesen Mafia-Kram, aber ich habe mich lange nicht mehr so gelangweilt. Eine oder anderthalb Stunden lassen sich hier locker rausstreichen, ohne dass der Handlung irgendetwas fehlen würde. Über das Wiedersehen mit Joe Pesci habe ich mich gefreut, aber sein Anteil fällt unterm Strich gering aus und er ist auch sichtbar aus der Übung. Tja. 6/10
The Report Auch nicht direkt zum Fingernägelbeißen, aber mit genug interner Spannung ausgestattet, hat mich dieser Politkrimi deutlich mehr überzeugt. Adam Driver wird noch ein richtiger Superstar, und wenn er neben Mainstream-Kram weiter so interessante Rollen wie diese hier oder in "Patterson" annimmt, hat er meinen Segen. Sehe den echt gerne. Besonders toll war aber Annette Benning, die ich zunächst gar nicht erkannt habe unter ihrer Maske. Was kann man sonst noch sagen? Gut gefilmt, interessante Handlung (ich wusste recht wenig darüber), gute Besetzung auch in den Nebenrollen. Passt. 8/10
Hab mir den Film an zwei Abenden angeschaut. Es war die zweite Hälfte dann etwas unterhaltsamer und nach vorne gerichtet. Schade, dass man sich erzählerisch in zu viel Details verloren hat, eine stringendere Erzählung des Hauptstranges hätte zu einem spannenderen Film geführt. Leider war auch die digitale Verjüngung nicht ganz überzeugend, was an der körperlichen Fitness lag. Die Gesichter wirkten wie nach einer kosmetischen OP. Die Stärke von The Irishmen lag in den Dialogen, dem Humor, dem Look und dem Schauspiel. Über Joe Pesci hab ich mich natürlich auch gefreut und fand dass er gar nicht wenig Screentime bekommen hat.
Zitat von Olsen im Beitrag #2562The Irishman Womit fange ich an? Mit "I Heard You Paint Houses", was der bessere Titel gewesen wäre, weil der ethnische Hintergrund von DeNiros Rolle keinerlei Rolle im Film spielt. Marty hat noch mal die alte Rentnergang zusammengetrommelt und einen überüberlangen Streifen gedreht, den er schon mindestens zweimal besser hinbekommen hat. Hier gibt es nichts zu sehen, was "Goodfellas" und "Casino" nicht deutlich interessanter gezeigt hätten. Gut, ich muss dazu sagen, mir fehlt auch generell die Faszination für diesen Mafia-Kram, aber ich habe mich lange nicht mehr so gelangweilt. Eine oder anderthalb Stunden lassen sich hier locker rausstreichen, ohne dass der Handlung irgendetwas fehlen würde. Über das Wiedersehen mit Joe Pesci habe ich mich gefreut, aber sein Anteil fällt unterm Strich gering aus und er ist auch sichtbar aus der Übung. Tja. 6/10
Ich stimme dir zu 100% zu, @Olsen. Deine 6/10 finde ich sogar recht schmeichelhaft für diesen überlangen Dünnschiss. 3/10 finde ich realistischer. Die alten Helden sind müde, wirken ausgelaugt und eher lächerlich als ernst zu nehmend. Peinlich und reine Zeitverschwendung. De Niro sah in einigen Einstellungen (wohlgemerkt auf einer Zeitebene) aus, wie nach einer misslungenen Schönheits-OP. Zum Glück habe ich mir diesen Film nicht im Kino angeschaut, denn das wäre ein noch größeres Ärgernis gewesen.
Aber De Niro, Pacino und Pesci sind jung und brauchten wahrscheinlich das Geld …
Letzten Donnerstag auf Prime:
Presidio (Peter Hyams, 1988)
Keine Ahnung, wie ich an dem hängen geblieben bin. Im ersten Moment dachte ich: boah, ist der schlecht gealtert. Doch dann wurde es doch sehr unterhaltsam und vergnüglich. Sean Connery und die noch relativ unbekannte Meg Ryan als Vater-Tochter-Gespann … herrlich. Und auch das Ermittlergespann Connery/Mark Harmon funktioniert aus meiner Sicht überzeugend. Eine Zeitreise in die 80er. Sowohl was die Klamotten als auch die Dialoge betrifft.
Btw. Wie es aussieht, trägt Meg Ryan bei ihrem ersten Auftritt keinen BH unter ihrem Pullover 😉
Zitat von Olsen im Beitrag #2562The Irishman Womit fange ich an? Mit "I Heard You Paint Houses", was der bessere Titel gewesen wäre, weil der ethnische Hintergrund von DeNiros Rolle keinerlei Rolle im Film spielt. Marty hat noch mal die alte Rentnergang zusammengetrommelt und einen überüberlangen Streifen gedreht, den er schon mindestens zweimal besser hinbekommen hat. Hier gibt es nichts zu sehen, was "Goodfellas" und "Casino" nicht deutlich interessanter gezeigt hätten. Gut, ich muss dazu sagen, mir fehlt auch generell die Faszination für diesen Mafia-Kram, aber ich habe mich lange nicht mehr so gelangweilt. Eine oder anderthalb Stunden lassen sich hier locker rausstreichen, ohne dass der Handlung irgendetwas fehlen würde. Über das Wiedersehen mit Joe Pesci habe ich mich gefreut, aber sein Anteil fällt unterm Strich gering aus und er ist auch sichtbar aus der Übung. Tja. 6/10
Ich stimme dir zu 100% zu, @Olsen. Deine 6/10 finde ich sogar recht schmeichelhaft für diesen überlangen Dünnschiss. 3/10 finde ich realistischer. Die alten Helden sind müde, wirken ausgelaugt und eher lächerlich als ernst zu nehmend. Peinlich und reine Zeitverschwendung. De Niro sah in einigen Einstellungen (wohlgemerkt auf einer Zeitebene) aus, wie nach einer misslungenen Schönheits-OP. Zum Glück habe ich mir diesen Film nicht im Kino angeschaut, denn das wäre ein noch größeres Ärgernis gewesen.
Aber De Niro, Pacino und Pesci sind jung und brauchten wahrscheinlich das Geld …
Die andere Meinung: Daß dieses Face-Morphing (oder wie man das nennt) an einer Stelle aus DeNiro so eine Art Popeye gemacht hat: Schwamm drüber. So ein Moment ist auch nicht lächerlicher, als wenn bei diversen Biopics DiCaprio & co auf alt und fett geschminkt werden. Wenn eine Geschichte über Jahrzehnte greift, dann kann auch die beste Maske nicht verhindern, daß das menschliche Auge aufgrund seiner Erfahrung die geringsten Nuancen bei Haut oder Bewegung als dem Alter entsprechend unnatürlich wahrnimmt.
Was ich ebenfalls nicht verstehen kann, ist die Kritik an Joe Pesci. Wer darauf gewartet hat, daß er wieder mal den cholerischen kleinen Giftzwerg heraushängen läßt, sollte sich vor Augen halten, daß Russell Bufalino ein rationaler und besonnener Mensch war. Insofern hat Pesci genau das getan, was ein Schauspieler tun muß: Die Figur adäquat verkörpern. Für mich war seine Performance ein Highlight, gerade auch weil sie Kontrapunkt zu vielen seiner bisherigen Rollen darstellt. Wenn ich etwas Kritik an den Hauptdarstellern aufbringen wollte, dann würde ich das eher beim für Al Pacino typischen Overacting, bei dem ich nicht immer sicher war, ob ich Jimmy Hoffa sehe, oder lediglich ein Abziehbild. Aber auch das geht in Ordnung, denn wenn die anderen Herren es ruhig angehen, dann muß wenigstens einer Schwung reinbringen.
THE IRISHMAN hat sicher nicht die Dynamik, Tempo oder die Coolness von "Goodfellas"und "Casino", was aber daran liegt, daß hier ein vollkommen anderer Blickwinkel auf das Mafia-Thema vorherrscht. Es ist nicht die Macht, die hier romantisiert wird, sondern das persönliche Versagen der Charaktere innerhalb der Machtstrukturen dekonstruiert. Eine fatale Verflechtung von Verhaltensregeln und menschlicher Insolvenz, in einem System, daß sie selbst mit erschaffen haben und am Leben halten, während es sie selbst umbringt. Sei es tatsächlich biologisch (so ziemlich jeder, der durchs Bild läuft wurde zu Beginn der 80er ermordet) oder emotional (die Beziehung von Frank zu seiner Tochter). Und dabei wird über die Figuren so nebenbei mehr über die amerikanische Gesellschaft der 60er und 70er erzählt, als es manche Dokumentation zeigen könnte.
Außerdem war es eine willkommene Abwechslung zur gehirnlosen Superhelden-Scheiße, die auf allen Kanälen und Leinwänden seit Jahren auf uns runterrasselt. Gutes Drehbuch, gute Schauspieler, gute Dialoge. Der Film des Jahres? Nein. Ein Highlight: Ja
★★★★★☆
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist