Zitat von RegularJohn im Beitrag #2586Marriage Story Der mit Sicherheit beste Netflix-Film bislang. Eine großartige und unglaublich schmerzvolle Darstellung über den Niedergang einer Ehe. Herausragend gespielt von Scarlett Johansson und Adam Driver. Die Auseinandersetzung mit allen aufgestauten Gefühlen gegen Ende des Films ist eine Szene, die für immer im Gedächtnis bleiben wird. 9/10
Gestern auch endlich gesehen und kann ich alles unterschreiben. Die Zeit ist wie im Flug vergangen, weil mich der Film richtig mitgenommen hat. Es gab auch die eine oder andere Szene, bei der ich schmunzeln mußte...vor allem beim Besuch der Sorgerechtsgutachterin. Aber insgesamt war das ein sehr intensiver Film, der schon wegen der tollen Schauspielleistung die Zerrissenheit des Paares glaubhaft vermittelt.
Pet Sematary Alter, ist das ein Schrott. Es geht noch okay los, entwickelt sich aber bald zu einem Festival des unfreiwilligen Humors. Ich habe so gelacht! Die Olle in der weiblichen Hauptrolle ist komplett drüber, liegt aber auch an ihrer beschissen geschriebenen Rolle. Der männliche Darsteller macht’s ihr nach. Stephen King hat einen absurden Kurzauftritt als Pfarrer. Wir lernen, dass in den USA die schnellsten LKWs der Welt unterwegs sind und immer mit 200 über die Landstraße brettern. Es sei denn, man muss gerade per Anhalter irgendwo hin, dann fahren sie nur 30. Ein paar leckere Schmodder-Effekte bringen Stimmung in die Bude. File under: unterhaltsamer Müll. 3/10 oder 7/10
Shoplifters Zum zweiten Mal jetzt und der Film ist bei mir noch einmal ein Stück gewachsen. Asiatisches Autorenkino war früher schon sehr gut, habe aber das Gefühl, dass jetzt gerade wirklich ein Meisterwerk nach dem anderen veröffentlicht wird. Storytelling in einer anderen Liga ist das. Unglaublich vereinnahmend und vor allen Dingen sind das Filme, bei denen man nie weiß, wie sich die Story bis zum Ende entwickeln wird. Man kann davon ausgehen, dass da wieder einige schlechte US-Remakes anstehen (bei "Parasite" gehe ich jede Wette ein). Ich freue mich hingegen jetzt schon auf weitere kreative Filmideen in den nächsten Jahren aus Japan, Südkorea oder China. 10/10
I still believe in your eyes There is no choice, I belong to your life Because I will live to love you someday You'll be my baby and we'll fly away
"Good Times" war schon in seiner Anstrengung ein Gedicht, aber was die Safdie-Brüder in dieser wunderschön spezifischen 2012-Gamble-Gangster-Parade auffahren ist schon eine andere Liga. Adam Sandlers beste Performance seit den Meyerowitz-Stories und Oneohtrix Point Never durfte wieder an den Score. Ich bin gerade ziemlich überwältigt. Kein Film wollte 2012 so aussehen wie 2012, aber Uncut Gems schafft es wie ein Period Piece auszusehen, obwohl es gefühlt vorgestern war. Und das alles nur wegen Kevin Garnett. Das Ende kann man verfluchen, aber mein Herz schlägt vermutlich noch in drei Stunden wie das einer Beutelratte (Zitat: Arthur Spooner).
The Two Popes Ein ganz eigenartiger Film für mich. Zwei Drittel lang fand ich die theologischen und privaten Auseinandersetzungen der beiden zwar gut anzuschauen, aber nicht so richtig zwingend. Das letzte Drittel dann berührte mich durchgehend – und ich kann nicht mal sagen, warum. Ein paar Regieentscheidungen gefallen mir nicht so (Aufnahmen der echten Personen, Wackel-Closeups), aber der Film lohnt sich alleine für die beiden Darsteller, die richtig auftrumpfen können. Leichte Vorteile sehe ich bei Jonathan Pryce, er hat allerdings auch die dankbarere Rolle. 8/10
Aus dem Nichts Was für ein trostloser Film. Gut, das beherrschen wir in Deutschland eh perfekt, aber das hier ist noch mal die Speerspitze. Diane Krüger spielt hervorragend, was es dem Zuschauer leicht macht, eine mitfühlende Position einzunehmen. Einige Dialoge sind mir ein bisschen zu sehr Straße, aber da besteht Akin wohl einfach drauf. (“Ich werde [Zeugenname] in tausend Teile zerficken!”) Eindrückliches Teil, ist mir noch eine Weile nachgegangen. 8/10
film-theater im besten sinne. albert finney als tattriger, dem wahnsinn naher shakespeare-charge und tom courtenay als sein sich aufopfernder gardrobier, der ihn für seinen nächsten auftritt aufpäppelt - beide schreckliche drama-queens sondergleichen, die sich nix schenken. erhabene, anrührende momente geben sich mit totalem slapstick die klinke in die hand, bis natürlich alles im ganz großen drama endet. ganz ganz wunderbar - ich hätte beiden den oscar gegönnt. kleinen abzug in der b-note gibt's, weil courtenays herumgeschwuchtel doch allzu klischeehaft ausfällt (nun ja damals musste das wohl so sein).
Fazit aus meinem Blog: Alles in allem überzeugt „1917“. Ob zehn Oscar-Nominierungen gerechtfertigt sind, sei dahingestellt. Und über die One-Shot-Technik, die manchmal etwas umständlich ist, kann man streiten. Klar ist aber, dass Sam Mendes‘ Antikriegsfilm ein Must-See ist und besonders im Kino seine volle Wucht entfaltet. 8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Ich gucke gerade tatsächlich den Laurence-Olivier-Hamlet von 1948 und halte den für sehr antiquiert. Das ist eben prätentiöser Quark mit diesem kunstvollen und übertriebenem Theaterschauspiel. Ich breche dann nach 55 Minuten ab, bin zwischendurch sogar eingenickt...
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Tannöd Die Atmosphäre dieses Films ist geil, die Fotografie schaut auch schick düster aus. Er hat durchaus seine guten, spannenden Momente. Aber leider auch sehr viele Klischees, zu viele Klischees. Einige Schauspieler überzeugen, Monica Bleibtreu in ihrem letzten Film jedoch nicht. Julia Jentsch ist Julia Jentsch, die spielt echt immer dasselbe. Beste Szene: Volker Bruch nimmt einen Hund und schleudert ihn gegen eine Mauer. 6/10
Hotel Transsylvania Teilweise wirklich sehr lustig, teilweise aber auch etwas bemüht und kindlich-überdreht. Die guten Lacher und meine generelle Sympathie für das Thema des Films überwiegen aber. Und eine schöne antirassistische Botschaft gibt es obendrauf. Kann man sich ruhig mal anschauen. 7/10
Peur sur la ville Die Anfangsszene ist furchtbar. Die danach etwas besser. Ab da aber wird es kontinuierlich besser und bald hat man auch die ganzen 70er-typischen Kamerazooms und –schwenks vergessen und kann sich in die Handlung fallen lassen. Belmondo turnt über den Dächern von Paris herum und man hat Angst, dass er gleich runterfällt. Sieht nämlich nicht so aus, als hätte da irgendeine Sicherung bestanden, hui. Die Handlung reißt wenig, aber dafür gibt es viele Aufnahmen von einem Paris abseits der Touristenpfade. Und halt einige sehenswerte Action-Sequenzen. 7/10
The Post Natürlich ist Spielbergs Journalismus-Drama idealistisch. Und vermutlich sind die Vorgänge komplizierter gewesen als hier abgebildet. Und den Pathos zum Schluss hin hätte er sich auch sparen können. Aber sei’s drum, mir hat der Film gut gefallen. Und vor allem in den Nebenrollen tummeln sich jede Menge bekannte Seriendarsteller, Spielberg hat wohl zu Hause ein paar Staffeln nachgeholt. 8/10
Depeche Mode – 101 Uiuiui, hier klaffen meine Erwartungshaltung und das Ergebnis aber weit auseinander. Das muss der langweiligste Konzertfilm sein, der jemals gedreht wurde. Was sollte denn dieser überflüssige Handlungsstrang (mir fällt kein besseres Wort ein) mit dem Bus voller Fans? Zuma da nichts von Interesse passiert. Die Konzertaufnahmen sind okay, aber hinter der Bühne sind Depeche Mode ungefähr so spannend wie ein Stammtischtreffen der Jungen Liberalen. Enttäuschend. 5/10
Depeche Mode – Spirits In The Forest Viel besser. Die sechs Geschichten von Fans rund um den Globus sind mitunter sehr berührend und persönlich. Eine Kleinigkeit hat mich aber gestört: Es wird darauf hingearbeitet, dass diese sechs Menschen beim letzten Termin der Tour in Berlin dabei sein werden. Trotzdem fällt dem geschulten Auge auf, dass einige Aufnahmen des Live-Mitschnitts nicht von diesem Abend sind, weil Gahan plötzlich einen Fummel mit einer anderen Farbe trägt – mitten im Stück. (Der Nachspann verrät dann auch im Kleingedruckten, dass zwei Shows der Tour in Berlin gefilmt wurden.) Sowas ärgert mich. 8/10
Memories Of Murder Von Bong-Joon-ho ("Parasite"). Ähnlich wie "Parasite" ein Genreclash mit komplett unvorhersehbarer Handlung. Der Film spielt in einem kleinen Nest in der Nähe von Seoul. Es werden mehrere Frauen bestialisch ermordet aufgefunden. Vor Ort sind nur ein paar ignorante und vollkommen unfähige Cops, die lieber Unschuldige quälen anstatt richtig zu ermitteln. Das ändert sich dann, als ein Polizist aus der Hauptstadt eintrifft. Doch das Morden geht weiter... Überspitzt formuliert sind hier Clever & Smart mit Columbo am Werk. Der Film hat immer wieder klamaukige Szenen, driftet dann aber wieder in eine düstere Atmosphäre ala "Sieben" ab (es regnet ebenso viel). Wie schon in "Parasite" weiß vor allen Dingen das Ende zu überzeugen. 8/10
Hamlet (1948) Ich hab's versucht, aber nach einer Stunde habe ich das Experiment dann abgebrochen. Was vor 72 Jahren noch die Academy verzückt hat, ist heute nur noch schwer zu ertragen. Das liegt auch an der Synchronisation, der man das Alter anhört (auf englisch gibt's den Film bei Amazon leider nicht). Aber auch mit diesem übertriebenen Theaterschauspiel, allen voran von Laurence Olivier, kann ich nicht viel anfangen. Deshalb: 4/10.
Mission Impossible - Phantom Protokoll Ich bin alles andere als ein Fan des Franchises. Gesehen hatte ich bisher nur den ersten Teil, den ich für vollkommen überbewertet und schwach halte, sowie den fünften, den ich höchst mittelmäßig fand. Dieser vierte Teil ist der erste, der mir gefällt, auch wenn ich ihn nur für einen guten, aber keinen sehr guten Film halte. Lea Seydoux ist nur leider komplett verschenkt, dafür macht das Team, bestehend aus Tom Cruise, Simon Pegg, Paula Patton und Jeremy Renner eine Menge Spaß. Der Stunt in Dubai ist natürlich eine Wucht, auch wenn Cruise da an Stahlseilen abgesichert war, ist es schon Wahnsinn, dass er da 100 Stockwerke über der Erde eine Fassade hochklettert und sich nicht doublen lässt, damit der Regisseur ein paar Kameraeinstellungen mehr hinzufügen kann. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed