auf einem zwölfstündigen flug hat man schon mal gelegenheit, ein paar streifen nachzuholen, die man entweder aus gründen verpasst hat, oder sowieso nur sehen wollte, wenn man gerade nix anderes zu tun hat. zur letzteren kategorie zählt
yesterday (danny boyle),
der meine erwartungen voll und ganz erfüllt hat, was kein kompliment ist. die prämisse hatte wohl so ziemlich jeder, der selbst musik macht, auch schon mal als gedankenspiel, man hätte vielleicht funken draus schlagen können. auch das totgetretene, wieder wachgeschüttelte, fünf mal durch den wolf gedrehte, mit einem vergifteten strick erschossene und immer noch nicht sterben wollende genre "rom-com" muss kein hemmschuh für eine dennoch charmante umsetzung sein. leider ist das ganze aber so vorhersehbar wie fantasie- und überraschungslos, und hätte selbst in den 90ern nicht die wurst vom brot gezogen. ich hörte mich zwischendurch leise raunen "wenn wenigstens richard curtis das skript geschrieben hätte, dann wären vielleicht noch ein paar schöne gags dabei rausgesprungen", nur um hinterher zu googeln, dass richard curtis tatsächlich das skript geschrieben hat. not his finest moment, und das gilt eigentlich für alle beteiligten außer ed sheeran. die lieblose airline-synchro tat ihr übriges. versöhnt mit der welt wurde ich durch
guardians of the galaxy,
das mir alles bot, was ich von "episode one" bis heute im star-wars-franchise vermisst habe - charme, witz, und originalität (selbst dort, wo sie schamlos klauen). danke an alle beteiligten, so gut wird man nicht oft unterhalten. hoffentlich bieten sie auf dem rückflug teil zwei an.
Zitat von tenno im Beitrag #2581auf einem zwölfstündigen flug hat man schon mal gelegenheit, ein paar streifen nachzuholen, die man entweder aus gründen verpasst hat, oder sowieso nur sehen wollte, wenn man gerade nix anderes zu tun hat. zur letzteren kategorie zählt
yesterday (danny boyle),
der meine erwartungen voll und ganz erfüllt hat, was kein kompliment ist. die prämisse hatte wohl so ziemlich jeder, der selbst musik macht, auch schon mal als gedankenspiel, man hätte vielleicht funken draus schlagen können. auch das totgetretene, wieder wachgeschüttelte, fünf mal durch den wolf gedrehte, mit einem vergifteten strick erschossene und immer noch nicht sterben wollende genre "rom-com" muss kein hemmschuh für eine dennoch charmante umsetzung sein. leider ist das ganze aber so vorhersehbar wie fantasie- und überraschungslos, und hätte selbst in den 90ern nicht die wurst vom brot gezogen. ich hörte mich zwischendurch leise raunen "wenn wenigstens richard curtis das skript geschrieben hätte, dann wären vielleicht noch ein paar schöne gags dabei rausgesprungen", nur um hinterher zu googeln, dass richard curtis tatsächlich das skript geschrieben hat. not his finest moment, und das gilt eigentlich für alle beteiligten außer ed sheeran. die lieblose airline-synchro tat ihr übriges. versöhnt mit der welt wurde ich durch
guardians of the galaxy,
das mir alles bot, was ich von "episode one" bis heute im star-wars-franchise vermisst habe - charme, witz, und originalität (selbst dort, wo sie schamlos klauen). danke an alle beteiligten, so gut wird man nicht oft unterhalten. hoffentlich bieten sie auf dem rückflug teil zwei an.
Zu Guardians d' accord, aber von Richard Curtis habe ich bisher nicht einen Film gesehen, der mich nicht genervt hätte. Der ist für mich ein Symbol des Overacting der Rom-Coms. Yesterday hat mir dagegen ganz gut gefallen, weil Danny Boyle sich entscheiden kann, wer nun die Lead in dem jeweigen Film hat. Wobei mir bei Curtis Filmen einfach zu viele Selbstdarsteller aufschwätzen. Ob nun Boyle am Ende Einfluß auf das Skript hatte, weiß ich nicht.
Vielleicht der schwächste Studio Ghibli Film, den ich bisher gesehen habe (viele fehlen nicht mehr). Natürlich trotzdem noch ein schöner Film, da wie immer herausragend gezeichnet, humorvoll erzählt und trotzdem mit Message. Trotzdem hat so ein klein wenig der Zauber gefehlt, der den Ghibli-Filmen sonst innewohnt.
Once Upon A Time In Hollywood Nach einer Stunde kopfschüttelnd abgebrochen, als dieses Kind altklug typisch pseudocoole Tarantino-Dialoge vortrug. Keine vernünftige Handlung, keine Struktur, teilweise grusliges Overacting. Bruce Lee als Volldepp dargestellt. Der einzige Lichtblick: Die Tarantino-üblichen Gewaltexzesse haben bisher gefehlt. Trotzdem, komplett sinnbefreit und vor allem stinklangweilig. 1,5/10
Marriage Story Der mit Sicherheit beste Netflix-Film bislang. Eine großartige und unglaublich schmerzvolle Darstellung über den Niedergang einer Ehe. Herausragend gespielt von Scarlett Johansson und Adam Driver. Die Auseinandersetzung mit allen aufgestauten Gefühlen gegen Ende des Films ist eine Szene, die für immer im Gedächtnis bleiben wird. 9/10
Ultralange nicht mehr gesehen. Aber immer noch beeindruckend. Die wenigen Szenen in Vietnam tun weh. Tom Cruise spielt um sein Leben und hat erstmals bewiesen, dass er mehr kann, als Zahnpasta-Lächeln zu zeigen. Die Musik ist aus heutiger Sicht ultrakitschig. Dennoch: Nach wie vor ein toller Antikriegsfilm. 8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Was für ein lustiger Film! Was für eine schöne Silvesterunterhaltung! Der Weihnachtsmann, der Osterhase, der Sandmann, die Zahnfee und Jack Frost müssen den Schwarzen Mann aufhalten, der dafür sorgt, dass Kinder nicht mehr an die anderen fünf glauben. Die Macher von Dreamworks müssen irgendwelche Drogen genommen haben - aber das sind ja eh die besten Filme (siehe "Ein Königreich für ein Lama"). 8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Once Upon A Time In Hollywood - Quentin Tarantino 10/10
Was für ein Spaß. Bin ich froh, dass ich kaum was über den Film vorher gelesen hab und auf youtube gemieden hab, denn das Ende sah ich nicht kommen und ich hab gelacht, geklatscht und war begeistert. Das einzige was mich genervt hat, waren die zwei Pausen in denen meine Frau auf die Toilette mußte.
War für die Kinder zuerst mal ein Schock. So langsam! Und dann singen die zuerst auch noch. "Das ist langweilig!" kam dann auch direkt, weil nichts krachbummbängt. Aber dann fanden sie es doch sehr witzig. Ich auch. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Knives Out Einer meiner Jahresvorsätze: Mehr ins Kino gehen. Los gings mit dieser wirklich gelungenen und unterhaltsamen Whodunit-Geschichte mit Starbesetzung (Daniel Craig, Jamie Lee Curtis, Don Johnson, Chris Evans...). Die durchweg skurrilen Charaktere und die aus der Hüfte geschossenen Gags sind die große Stärke des Films. Die 130 Minuten vergehen wie im Flug und die Auflösung erfährt einige überraschende Wendungen bzw. bleibt offen bis zum Schluss (auch wenn ich sie ein wenig geahnt habe). Ein zweites Mal anschauen kann man den Film halt vermutlich nicht und beschäftigen wird er nach dem Ende auch niemanden. Aber Kinounterhaltung auf hohem Niveau. 8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
"knives out" steht bei mir auch auf der to do-liste, heute stand aber auf dem programm:
the red shoes (michael powell/emeric pressburger, 1948)
ich bin total geflasht. dieser film ist ja an sich schon ein meisterwerk - man weiß gar nicht, wo und wie man mit lob um sich schmeißen soll: drehbuch, regie, kamera, schnitt, sound, kostüme, schauspiel - da stimmt einfach alles, aber die tanzszene! die tanzszene! die tanzszene! ich bin ja nun wirklich nicht als ballett-fan aktenkundig, aber das hat mich schlicht und einfach umgehauen, sprachlos gemacht, zu tränen gerührt. das! müsst! ihr! gesehen! haben! zumindest wie ich soeben in der arte-mediathek, aber ich möchte das unbedingt nochmal auf der großen leinwand sehen dürfen. herzenswunsch!
"Zwei im falschen Film" (2018) von Laura Lackmann mit Laura Tonke und Marc Hosemann
Neulich auf dem Wiederholungskanal "One", also wahrscheinlich ein paar Tage zuvor im Ersten gelaufen , ich nehme mal an, in einer Nacht von Dienstag auf Mittwoch um 1. Inhaltsangabe des Senders "Hans nennt seine Freundin 'Heinz' - das sagt eigentlich schon alles über ihre Beziehung. Sie sind ein ganz normales Paar, dessen Liebe in die Jahre gekommen ist...", gähn, das hätte ein dröges Beziehungsdrama werden können, trotzdem habe ich es mir angeschaut und nicht nicht bereut: Lustiger Realismus mit absurden Elementen und vielen tollen Dialogen. Ein Glücksfall, den man heutzutage leider kaum noch im Kino findet, wieder mal ein Grund warum ich so froh bin, dass es die Öffentlichrechtlichen gibt. Ein glückliches Leben würde für mich so aussehen, dass ich jeden Abend so einen Film sehe (genug Weißbrot und Rotwein und die Gewissheit am nächsten Tag nicht früh aufstehen zu müssen wären ein Plus). Die Filme von Frauke Finsterwalder oder Dietrich Brüggemann sind auch so ein Fall. Oder "Mängelexemplar" (2016), ebenfalls von Laura Lackmann, ebenfalls mit Laura Tonke. Ich glaube übrigens, dass ich vor vier Jahren bei einem Konzert von Andreas Spechtls Projekt "Sleep" im Publikum gesehen habe. Sicher bin ich mir mir nicht, aber jedenfalls war es eine wie Laura Tonke aussehende Frau, die mit Laura-Tonke-Stimme ihre Begleiterin fragte "Willst du deinen Mantel an der Garderobe abgeben?". Es hätte sich natürlich verifizieren/falsifizieren lassen, indem ich "Hallo Laura" gerufen hätte, als wäre ich ein Bekannter, aber der Name war mir gerade entfallen und außerdem bin ich natürlich zu schüchtern. Ganz lustig: Der Film beginnt damit, dass das Paar im Kino das Ende des Films sieht, einschließlich kompletten Abspann bis zum Unterwasserkameramann, "aus Respekt". Am Ende wird in der "One"-Ausstrahlung der Abspann allerdings weggelassen, wahrscheinlich aus Angst, dass die Zuseher vor der 50. Werbung für die 500. Wiederholung von "Berlin Babylon" umschalten könnten...
Zitat von gnathonemus im Beitrag #2593"knives out" steht bei mir auch auf der to do-liste, heute stand aber auf dem programm:
the red shoes (michael powell/emeric pressburger, 1948)
ich bin total geflasht. dieser film ist ja an sich schon ein meisterwerk - man weiß gar nicht, wo und wie man mit lob um sich schmeißen soll: drehbuch, regie, kamera, schnitt, sound, kostüme, schauspiel - da stimmt einfach alles, aber die tanzszene! die tanzszene! die tanzszene! ich bin ja nun wirklich nicht als ballett-fan aktenkundig, aber das hat mich schlicht und einfach umgehauen, sprachlos gemacht, zu tränen gerührt. das! müsst! ihr! gesehen! haben! zumindest wie ich soeben in der arte-mediathek, aber ich möchte das unbedingt nochmal auf der großen leinwand sehen dürfen. herzenswunsch!
Guter Tipp...den wollte ich schon immer mal anschauen und bin ziemlich begeistert. Dazu anmerken mag ich noch die klasse Überblendungstechnik, wenn z.B. die buchstäbliche Welle aus Applaus über die Bühne schwappt.