Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #2640 Was mich an der Kamera gestört hatte, war dann der umständliche Perspektivwechsel. Dieses "Ich muss jetzt entweder einmal um die Figuren rumfahren oder suche mir einen Gegenstand, um den ich fahren kann, damit ich dann vor/hinter den Figuren bin."
Stimmt, das war besonders amüsant, als es an das Besteigen des Lastwagens geht. Hatte schon gedacht, als ich den LKW sah: Ah, das wird interessant. Wenn der dort aufsteigt, muss sich der Kameramann was einfallen lassen.
Uncut Games Unglaublich unangenehmer und nervenaufreibender Film. Allein das permanente Dauergetalke ist echt extrem anstrengend (meine Freundin hat es fast nicht ausgehalten). Aber genau das macht den Film so intensiv und deshalb erst so richtig gut. Bei Howard (Sandler) schwankt man permanent hin und her, ob man jetzt nun Mitleid mit ihm haben soll oder seine naiv rücksichtslose Art zurecht bestraft gehört. Das Ende hat mich nicht so ganz überzeugt:
Für mich nicht wirklich schlüssig, dass die Gangster Howard direkt töten und den einigermaßen wertlosen Kram looten anstatt auf die dicke Kohle zu warten.
Das Schloss im Himmel (Tenkû no shiro Rapyuta) Netflix hat etliche Studio Ghibli-Filme bereitgestellt, in den nächsten Monaten kommen noch mehr. Beste Gelegenheit für mich, denn bisher kannte ich nur einen einzigen Film der Animationsschmiede. So lasset die japanischen Zeichentrickwochen beginnen! “Das Schloss im Himmel” ist direkt ein sehenswerter Einstieg. Ich mochte die Geschichte, die Gestaltung dieser Welt und die beiden Hauptfiguren. Etwas weniger gut gefällt mir der japanische Animationsstil, aber das wusste ich vorher schon. 8/10
Mein Nachbar Totoro (Tonari no Totoro) Etwas kindgerechter als der erste Film, aber trotzdem gut anzuschauen für Erwachsene. Weil vor allem das kleinere Mädchen wieder eine wunderbare Figur ist. Und der/die Totoro/s - coole Viecher. Hayao Miyazaki besitzt eine sehr kreative Phantasie, das mag ich sehr. Mir fallen jetzt schon einige Dinge auf, und ich bin gespannt, ob das in den anderen Filmen so bleibt: Zum einen gibt es oft merkwürdige Musik. (Beim “Schloss im Himmel” passte das, hier fand ich es manchmal unpassend. So, als hätte jemand eine CD mit gemischter Musik dabei, die er zum Film abspielen würde. Da wechselt sich schöne Streichermusik mit komischem Zeug aus dem Synthesizer ab. Aber dass ich manches befremdlich finde, bin ich von japanischen Filmen sowieso gewöhnt.) Zum anderen spielt auch in “Totoro” Natur eine wichtige Rolle, speziell Bäume. Sehr interessant. Mal sehen, ob das generell ein Ding von Studio Ghibli ist oder nur bei den Miyazaki-Filmen. 8/10
Zitat von Olsen im Beitrag #2643Zum anderen spielt auch in “Totoro” Natur eine wichtige Rolle, speziell Bäume. Sehr interessant. Mal sehen, ob das generell ein Ding von Studio Ghibli ist oder nur bei den Miyazaki-Filmen.
Ich versuche ja schon seit Ewigkeiten immer wieder Eltern davon zu überzeugen, wie pädagogisch wertvoll Ghibli-Filme sind. Natürlich eignen sich nicht alle Filme für (kleine) Kinder, aber wichtige Themen wie Umweltbewusstsein, Freundschaft, Empathie (generell Werte) und eine konsumkritische Lebensweise stehen da immer wieder im Vordergrund.
Weil er mir keine Höchstwertung wert ist. Eine rationale Begründung wäre: dazu finde ich den Anfang zu schleppend. Aber letztlich ist es auch ein Bauchgefühl. Ein guter Film bekommt in meinem persönlichen Wertungssystem eine acht, ein sehr guter eine neun und ein phänomenaler eine zehn. Man darf das aber nicht so eng sehen, das dient mir lediglich später als Anhaltspunkt.
Habe heute keine Lust mehr auf einen langen Blog-Eintrag, der folgt wohl morgen. Meine Noch-Frau hatte mir gegenüber geäußert, dass sie den Film sehen will. Ich habe gefragt, ob das bedeutet, dass ich mitkommen soll - und schon saßen wir nebeneinander im Kino. Die Kritik heute Morgen in der Tageszeitung war vernichtend. 1/5. Zur Einordnung: Ich habe für gleiche Tageszeitung damals den Lochi-Film geschaut und bewertet, wollte auch 1/5 geben, was mir verwehrt wurde und eine 2/5 vom Filmchef eingesetzt wurde. Der Rezensent sieht in Harley Quinn einen "Gewaltporno" - und ich frage mich, ob er jemals einen Superheldenfilm gesehen hat. Bei den Avengers, also im anderen Universum, wird auch kein Halma gespielt. Und wenn man sieht, mit welcher Gewalt Tarantino & Co. zuwerke gehen, kann ich das erst recht nicht nachvollziehen. "Birds of Prey" ist ein überdrehter Film über eine überdrehte Frau bzw. eine überdrehte Frauengruppe, die sich gegen die männliche Übermacht wehrt. Ich will da jetzt gar keine tiefere Interpretation liefern und Parallelen zum Feminismus, zu #metoo und ähnlichem auflisten. Nein: Dieser Film ist im wahrsten Sinne Bubblegum-Kino, ein Film, der unterhalten soll und das auch tut. Das ist weder unglaublich dumm, noch unglaublich clever. Das ist kein Meisterwerk, aber auch kein Vollflop. Und einen Gewaltporno sehe ich auch nicht, es gab maximal zwei oder drei etwas blutige Szene, einmal war es etwas ekelhafter. Ich sehe eher einen Film mit Videospielästhetik. Und wenn man einmal ein Superheldenspiel wie die Batman-Reihe von Warner Interactive gespielt hat, weiß man, dass da eben auch zahlreiche Prügelszenen vorkommen. "Birds of Prey" hat Schauwerte, tolle Szenen, eine tolle Margot Robbie, einen schrecklichen Ewan McGregor und ein paar weitere coole Frauenrollen. Nicht mehr, nicht weniger. Ich habe mich nicht gelangweilit, habe mich nicht zu schlau gefühlt für diesen Film. Dass er zwischendurch, als der Fokus von Harley Quinn genommen wurde, etwas durchhängt, ist aber nicht weiter schlimm. Ich schwanke noch zwischen 6/10 und 7/10.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
chandor ist echt ein meister in der darstellung komplexer wirtschaftlicher prozesse. in "a most violent year" hat er das noch viel besser hingekriegt, aber mit "margin call" hat er schon mal angedeutet, was er zu leisten im stande ist. es geht um ein finanzunternehmen, in dem ein analyst - gerade als er entlassen wird - an der aufdeckung einer dieser investment-blasen gearbeitet hat und die entsprechenden dateien gerade noch einem mitarbeiter zustecken kann, der das ganze nochmal durchrechnet und so das ganze ausmaß des skandals erkennt. wie das dann im vollen wissen, dass die katastrophe einen weltweiten abwärtsstrudel auslösen wird, gemanaget wird, damit das unternehmen glimpflich davonkommt ist mit all der rücksichtslosigkeit, den egoismen und zynismen atemberaubend bis brechreizerregend. v.a. jeremy irons glänzt hier als der skrupellose ceo, der mal eben mit einem fingerschnippen eine weltfinanzkrise auslöst und keinen feuchten furz auf die ganzen armen schlucker verschwendet, die das ganze ins elend reißt - das aber völlig in sich ruhend, eloquent und kultiviert. der restliche cast (kevin spacey, paul bettany, zachary quinto, demi moore, stanley tucci, etc.) weiß ebenfalls zu überzeugen. nicht ganz so pointiert wie - zum gleichen thema - "the big short" und auch viel sachlicher und trockener als jener, aber nicht weniger wirkungsvoll.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
ja, das ist auch meine imdb-wertung. für "the big short" habe ich 9/10 gezogen.
hast du auch "all is lost" gesehen?
Huch: Mein Post eben bezog sich auf "The Big Short".
"All Is Lost" hatte ich gesehen, dem hatte ich 7/10 gegeben.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
triple frontier auf dem letzten platz ist auch nicht schlecht, und mit margin call, all is lost und vor allem a most violent year hat chandor ein ausnahmslos starkes oeuvre vorzuweisen.
ah, sehr gut, dann kommt "triple frontier" jetzt auch auf die watchlist.
@JackOfAllTrades , "the big short" unbedingt anschauen. ein fantastischer film mit unglaublich guter besetzung (christian bale, steve carrell, brad pitt, ryan gosling).