es ist ja meist so, dass ein film dann als "guter film" gilt, wenn er irgendein total wichtiges thema aufgreift, egal wie dilettantisch er das auch tut.
Ich mochte "Die Welle" auch nicht sonderlich, aber so richtig schlecht fand ich den nicht. Müsste ihn aber noch mal sehen, ist ewig her. Die freie Adaption als Serie, "Wir sind die Welle" kann man sich ebenfalls anschauen.
The Breadwinner Afghanistan im Jahr 2001, kurz vor dem entscheidenden Ereignis. Die kleine Parvana muss in einer Taliban-Gesellschaft, die Frauen und Mädchen verbietet, ohne männliche Begleitung in der Öffentlichkeit unterwegs zu sein, für den Unterhalt ihrer Familie sorgen. Der Film hat mich extrem beeindruckt. Er ist deprimierend, traurig, aber auch sehr schön. Besonders in den Abschnitten der Geschichte innerhalb der Geschichte gibt es stilistisch eigenständige und wunderbare Animation zu sehen. Diese Geschichte ist allerdings manchmal etwas deplatziert in der Haupthandlung untergebracht und hält diese etwas auf. Aber das ist ein minimaler Kritikpunkt. Schaut diesen tollen Film an. 9/10
Green Book Ach, das ist wieder so ein typisches Oscar-Filmchen. Bisschen Widerwillige-Buddies-Story, bisschen Problemstreifen, bisschen schön, aber letztlich ohne Substanz. Viele Szenen brechen genau an der Stelle ab, wo es psychologisch interessant würde. Ali und Mortensen mag ich gerne, aber die Oscar-Nominierungen kann ich nicht nachvollziehen. Kann man sich schon ansehen, die Optik schaut gut aus. Aber ich habe den morgen wieder vergessen, bin ich mir sicher. 6/10
Porco Rosso “Wenn du so weitermachst, wird aus dir noch Schweinebraten.” Myazaki kann in dieser kruden Geschichte sein Faible für fliegende Dinge aller Art voll ausleben. Ich muss ehrlich sagen, dass ich zwischendurch ein bisschen das Interesse an der Geschichte verloren habe. Nicht so sehr wie an der aus “Ocean Waves”, aber die anderen Filme würde ich vorziehen. Aufgrund des starken Anfangsteils aber immer noch besser als mittelmäßig. 7/10
Kann man sich schon ansehen, da irgendwie ganz unterhaltsam. Dramaturgisch konnte ich einiges aber nicht ganz so nachvollziehen. Und wieder mal so ein SciFi-Film, der anfangs atmosphärisch ganz gelungen ist, dann aber zu einem Action-Kracher verkommt. Aus der Idee hätte man aber schon mehr machen können. Und in Sachen Kostüme war es mit der Kreativität auch nicht so weit her. Aber wer weiß, vielleicht bleibt der Straßenlook der 2010er Jahre die nächsten 5 Jahrzehnte bestehen
die drehbuchautorin/regisseurin jennifer fox hat die aufarbeitung ihres eigenen missbrauchs als 13jährige verfilmt und das ungeheuer gut inszeniert mit einer fantastischen laura dern und der ebenso guten isabelle nélisse als ihr jüngeres alter ego. immer wieder werden die zeitebenen ineinander überblendet, die junge und die heutige jenny halten immer wieder zwiesprache und verdeutlichen damit die zerrissenheit zwischen ihrem willen dem geschehenen auf den grund zu gehen und dessen verdrängung. fantastischer film, der wohl bisher nur auf hbo lief und jetzt bis 12.03. in der arte mediathek zu sehen ist. dicke empfehlung!
es gibt ihn noch, den guten deutschen film. dieser ist sogar ganz wunderbar, v.a. dank marie bäumer, denn sie IST hier romy schneider. in ihrem spiel stimmt einfach alles: sprache, mimik, gestik und dann diese achterbahn der gefühle zwischen purer lebensfreude, melancholie und nackter verzweiflung, z.t. von einem moment zum anderen umkippend - das ist wirklich brilliant dargestellt und in szene gesetzt. und auch das restliche ensemble - birgit minichmayr als romys freundin hilde, charly hübner als freund und fotograf und robert gwisdek als michael jürgs - ist hervorragend. die stimmungsvollen schwarz-weiß-bilder und der dezent eingesetzte, aber immer passende soundtrack tun ein übriges. die 7 trophäen, die es beim deutschen filmpreis dafür gab, sind ausnahmsweise vollkommen gerechtfertigt.
Ich hatte den Kindern versprochen, dass wir abends einen Film gucken, ich aber aussuche. Wollt eigentlich einen Ghibli-Film bei Netflix gucken. Bin dann in meiner Watchlist aber über Paddington gestolpert, der ab 0 ist, im Gegensatz zu den Ghibli-Filmen. Stellenweise sehr sehr lustiger Film. Am besten ist aber, dass es in der Welt offenbar ganz normal ist, dass ein Bär existiert. Hat echt Spaß gemacht.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn Alle Comic-Movies sind für Vollidioten und Scheisse ... es sei denn, die sind lustig! Der perfekte Film zum International Women's Day. Handlung: Frauen hauen Männern auf die Fresse. Tolle Unterhaltung, coole Sprüche, vergleichsweise harmlose Gewalt und ein Spitzen-Soundtrack. Ein Spass für die ganze Familie. ★★★★☆☆
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Jetzt endlich: Parasite (2019) …nachdem die BluRay endlich erschienen ist. Eine Groteske über abgehängte Armut und abgehängten Reichtum - das Grundthema zieht sich durch alle Filme (bzw. alle, die ich kenne) von Bong Joon-Ho, mal mehr im Vordergrund, wie hier, mal weniger. Ich finde hier ist es ihm besonders gut gelungen, beide Seiten nicht zu gut oder zu schlecht aussehen zu lassen. Die Comedy-Elemente, die in frühen Filmen manchmal zu albern und klamaukig gerieten, sind hier deutlich dezenter und zielgerichteter eingesetzt. Das macht den Film nicht ganz so schwer wie bspw. Dogtooth von Lanthimos, an den ich an einigen Stellen denken musste. Parasite, zusammen mit Mother sehe ich bisher als seine Meisterwerker an.
Btw… hat hier jemand Okja gesehen? Von dem hatte ich, bis eben, noch gar nichts gehört?!
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von RegularJohn im Beitrag #1654Okja (Netflix) So richtig überzeugt bin ich nicht von "Okja". Mir ist nicht so ganz klar, was der Film sein will. Klar, ein (fleisch)konsumkritisches Statement. Aber der gewisse Trashfaktor und der mehr als dünne Plot machen das für mich nur zu einer halbgaren Angelegenheit. Es war für mich auch ziemlich enttäuschend wie oberflächlich manche Charaktere dargestellt wurden. Insbesondere den Figuren von Tilda Swinton und Jake Gyllenhall fehlt jegliche Tiefe und man sieht mit Fragenzeichen vor den Augen bei deren Performance zu. Die sehr guten Kritiken kann ich nicht wirklich teilen. 6/10
Ich habe auch noch eine für dich, weiß nicht, ob ich die hier veröffentlicht hatte oder woanders:
Okja Sehr eigenartiger Film. Grundsätzlich geht es um Tierrechte und Genmanipulation, aber ich bin nicht sicher, ob dieses Thema in einem richtig ernsthaften Film nicht besser aufgehoben gewesen wären. Denn Bong Joon Ho hat mehr oder weniger eine Farce gedreht, ein überdrehtes Spektakel. In jedem seiner Filme scheint eine Rolle völlig überzogen sein zu müssen. War es in "Snowpiercer" noch Tilda Swinton, ist es dieses Mal Jake Gyllenhaal. Sein krasses, gewolltes Overacting zerstört mir die Szenen mit ihm vollständig. Die KZ-Metapher zum Schluss hin ist mir auch zu dick. Aber irgendwie regt das Ganze aber doch zum Nachdenken an und pendelt sich trotz der Fehler insgesamt auf der guten Seite ein. (Sehr lustige Szene noch nach dem Abspann.) 7/10
Aktuell:
Der Nachtmahr Metapher: unklar. Stilistik: aufdringlich. Dieses Stroboskop-Geblitze ist wirklich anstrengend, der elektronische Soundtrack auch. Vermutlich soll beides so sein. Wie dem auch sei: Der Film ist sehenswert, weil ungewöhnlich und durchaus packend. Mit Filmförderungsgeld hätte man sowas vermutlich nicht drehen können. Carolyn Genzkow spielt überragend, Kim Gordon hat einen Kurzauftritt. 7/10
Zitat von Olsen im Beitrag #2714Ich habe auch noch eine für dich, weiß nicht, ob ich die hier veröffentlicht hatte oder woanders:
Okja Sehr eigenartiger Film. Grundsätzlich geht es um Tierrechte und Genmanipulation, aber ich bin nicht sicher, ob dieses Thema in einem richtig ernsthaften Film nicht besser aufgehoben gewesen wären. Denn Bong Joon Ho hat mehr oder weniger eine Farce gedreht, ein überdrehtes Spektakel. In jedem seiner Filme scheint eine Rolle völlig überzogen sein zu müssen. War es in "Snowpiercer" noch Tilda Swinton, ist es dieses Mal Jake Gyllenhaal. Sein krasses, gewolltes Overacting zerstört mir die Szenen mit ihm vollständig. Die KZ-Metapher zum Schluss hin ist mir auch zu dick. Aber irgendwie regt das Ganze aber doch zum Nachdenken an und pendelt sich trotz der Fehler insgesamt auf der guten Seite ein. (Sehr lustige Szene noch nach dem Abspann.) 7/10
Danke auch! Der Trailer sieht ja eher nach Kinderfilm aus. Täuscht das?
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich muss sagen, es ist jetzt schon so lange her, dass ich mich nicht mehr erinnere. Vielleicht schaue ich mir den die Tage noch mal an. Aber zuerst kommt jetzt bald "Mother" dran.