Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3059Schw31ns7eiger Memories - Von Anfang bis Legende Ich würde ja gerne ein Til-Schweiger-Bashing vermeiden - geht aber nicht, auch wenn er nur Produzent war. Diese Amazon-Prime-Doku ist ein reines Fan-Produkt, eine distanzlose Helden-Verehrung und für jemanden, der Bastian Schweinsteiger für einen Fußballgott hält (so wie ich), perfekt, um alle Höhepunkte noch mal zu sehen. Aber: Als Dokumentation geht das nicht tief genug, kratzt nur an der Oberfläche. Man erfährt nichts über den Menschen Schweinsteiger, sondern bekommt nur Sachen aufgetischt, die man schon weiß. Am eindrucksvollsten waren da vielleicht noch die Beiträge und Statements von Felix Neureuther sowie die weinende Uli Hoeneß. Auffallend das komplette Fehlen von Philipp Lahm, der angeblich keine Zeit hatte. Dazu wird die Doku mit Musik zugekleistert. Ein Gespräch zwischen Ana Ivanovic und Bastian Schweinsteiger ging dadurch komplett unter. Schweinsteiger- und Bayern-Fans müssen reingucken, wer aber wirklich etwas Neues erfahren will, sollte die Finger davon lassen. 5/10
Sehe ich grundsätzlich ähnlich, meine Wertung würde aber höher ausfallen. Die Musik hat mich nicht gestört, eher schon die vielen Zeitsprünge. Sehr schön waren die eingearbeiteten privaten Aufnahmen und - wie du schon schrobst - die Erinnerungen von Felix Neureuther (lustig, dass seine Miri Anas Brautstrauß gefangen hat). Hat mir Spaß gemacht.
Sehe ich grundsätzlich ähnlich, meine Wertung würde aber höher ausfallen. Die Musik hat mich nicht gestört, eher schon die vielen Zeitsprünge. Sehr schön waren die eingearbeiteten privaten Aufnahmen und - wie du schon schrobst - die Erinnerungen von Felix Neureuther (lustig, dass seine Miri Anas Brautstrauß gefangen hat). Hat mir Spaß gemacht.[/quote]
Wobei Neureuther ja schon klar davon ausging, dass Ana Ivanovic so viel "Ballgefühl" hat, dass sie wusste, in welche Richtung sie werfen muss. Die Hochzeitsaufnahmen waren eh toll mit dem Kommentar von Neureuther.
Für eine tiefer gehende Aufarbeitung der Karriere fehlt aber definitiv das Nachfragen nach dem verschossenen Elfer im Finale dahoam. Und die Cousinen-Geschichte wurde auch nie aufgeklärt. Und oft haben immer nur andere Antworten gegeben, beispielsweise zum Manchester-Wechsel.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Klar hätte man manches deutlicher herausarbeiten können. Man muss aber auch sehen, dass der Film aus vielen Stunden Material zusammengeschnitten wurde, da muss aus Grunden der Laufzeit zwangsläufig einiges unter den Tisch fallen. Ich denke aber auch, dass das Ziel ohnehin das "Legendenporträt" war und weniger eine kritische Betrachtung.
wirklich ausgezeichnete doku - basierend auf james baldwins skizzen für ein buch über medgar evers (ein bürgerrechtsaktivist, von dem ich bisher noch nie gehört hatte), malcolm x und martin luther king, wie er mit ihnen interagiert und deren ermordungen erlebt hat. geschichtsunterricht zur rechten zeit.
wackersdorf (oliver haffner, 2018)
nochmal geschichtsunterricht. irgendjemand merkte neulich an, der sei so mittelwurst, oder so ähnlich. ist er mir ganz und gar nicht. da ich damals sehr jung war, hab ich mich nicht so wahnsinnig für politik interessiert und hatte sowieso keine ahnung, kann mich aber erinnern, dass ich ein diffuses gefühle der sympathie für die demos hatte, weil mich alles mit atom ängstigte. der film zeigt, dass die angst nicht nur bzgl. umweltthemen berechtigt war, sondern auch, dass franz-josef strauß und die csu im zuge der durchsetzung der genehmigung und des baubeginns der wiederaufbereitungsanlage eine massive schleifung der demokratie betrieben haben (und die daherrührende gesetzgebung ist immer noch in kraft!); und die schlachten der polizei gegen die demonstranten unterscheiden sich kein bisschen von den derzeitigen gegen die "black lives matter"-bewegung in den usa (es gab 3 tote und hunderte verletzte demonstranten). filmisch ist das tatsächlich nicht sehr aufregend, aber solide inszeniert und gespielt (sigi zimmerschied und fabian hinrichs seh ich ja immer gern). und das reicht mir bei so einem thema schon.
Hab' ich dieses Kleinod auch endlich mal gesehen. Und ich bin begeistert. Ja, natürlich spielt Bill Murray nur wieder mal den grantelnden Außenseiter. Ja, natürlich ist das am Ende Hollywood-Schmonz. Aber dieser Film erzählt eine so bezaubernde Anti-Helden-Geschichte und hat eben nicht nur Bill Murray, sondern vor allen Dingen auch Melissa McCarthy (verdammt, die kann ja richtig gut schauspielern, wenn sie keine viertklassigen Komödien dreht!) und eine herrlich überdrehte Naomi Watts. Wie der junge Oliver und der gemeine Vincent sich gegenseitig bereichern, das macht schon sehr viel Spaß. Der Film war nicht nur perfekte Unterhaltung, sondern berührte mich am Ende auch (ja, auch ein wenig auf schmierige Art und Weise). Hat mir sehr gut gefallen! 8/10
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Zitat von gnathonemus im Beitrag #3058ghost stories (jeremy dyson, andy nyman, 2017)
hochkomplexe metaphysische story, die zunächst den eindruck macht, man habe es hier mit einer horror-anthologie zu tun, aber nix da - es ergibt sich im laufe des films ein kohärenter ablauf der ereignisse, der in einem dermaßen konsequenten finale endet, das man nie und nimmer erwartet. mein gehirn rattert immer noch, um all die handlungsstränge und all das foreshadowing auf die reihe zu kriegen. einer der intelligentesten horrorfilme, die ich in letzter zeit gesehen habe.
Danke für den Tipp. Der war wirklich sehenswert, nicht nur wegen Martin Freeman und Alex Lawther.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #3063i am not your negro (raoul peck, 2015)
wirklich ausgezeichnete doku - basierend auf james baldwins skizzen für ein buch über medgar evers (ein bürgerrechtsaktivist, von dem ich bisher noch nie gehört hatte), malcolm x und martin luther king, wie er mit ihnen interagiert und deren ermordungen erlebt hat. geschichtsunterricht zur rechten zeit.
Von Medgar Evers hatte ich auch noch nichts gehört. Das fand ich jedenfalls toll umgesetzt, James Baldwins Aussagen nur durch eine einzige Offstimme zu hören.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3064Melissa McCarthy (verdammt, die kann ja richtig gut schauspielern, wenn sie keine viertklassigen Komödien dreht!)
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Hab ja endlich wieder einen Fernseher und kann nun auch wieder Filme auf DVD schauen:
Wege zum Ruhm (Paths Of Glory) (1957)
Kann ich diesen Klassiker auch endlich einmal abhaken. Mit dem Gespann Kirk Douglas/Stanley Kubrick kann man nix verkehrt machen (siehe Spartacus). Bewegender Film mit einer eindrücklichen Botschaft.
8/10
Bastille Day (2015)
Actionfilm mit Idris Elba. Hat einige mehr oder weniger überraschende Wendungen und ist leidlich spannend und ganz unterhaltsam, aber mit Sicherheit nix für meine Bestenliste.
6/10
Flucht vom Planet der Affen (Escape from the Planet of the Apes) (1971)
Der Moment, wenn ein Konzept beginnt, sich totzulaufen. In Teil 1 ergaben die Masken noch einen Sinn, hier wird es allmählich albern (Jessas, ist der Typ im Faschingskostüm, der einen echten Gorilla darstellen soll, peinlich). Alles in allem der Teil, mit dem die Reihe ruhig hätte enden dürfen. Hab noch die ersten 20 Minuten von Teil 4 geschaut, und der ist richtig scheiße.
6/10
Ein Fremder ohne Namen (High Plains Drifter) (1973)
Muß ich mir nochmal im Original anschauen, denn a) ist die deutsche Synchronisation grausig und b) verändert sie den Sinn des Films. Aber da ich den neuen Fernseher noch nicht raffte, mußte ich mir den Film im Breitbildformat anschauen, das die Untertitel wegschnippelte, und da ich mir aufgrund meines Handicaps sogar deutsche Filme mit Untertiteln anschauen muß, da ich akustisch nicht alles verstehe, geht Englisch ohne Untertitel gar nicht. Zynischer Rachewestern von Clint Eastwood ganz nach meinem Geschmack, mit übernatürlicher Komponente, die in der deutschen Fassung verlorengeht. Einziger dicker Minuspunkt ist eine Vergewaltigungsszene, eine Tat, die im Lauf des Films relativiert und gerechtfertigt wird. Das stieß mir schon extrem übel auf. Dafür zwei Punkte Abzug.
5/10
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
oh my goodness, was 'ne grütze! selbst ohne medizinische oder andere wissenschaftliche ausbildung merkt man schnell, was sich die drehbuchautoren hier an bullshit zusammenfantasiert haben. kein arzt oder wissenschaftler würde sich so verhalten, wie die karikaturen in diesem film. sie reißen sich am krankenbett von infizierten schutzhelme vom kopf, wenn's mal eklig oder sentimental wird, hantieren mit skalpellen und kanülen wie - im wahrsten sinne des wortes - blutige anfänger, versuchen mit intubierten zu sprechen und und und ... und das angesichts eines ebola-ähnlichen virus. logisch! und ab der hälfte muss der film natürlich zum actionfilm mutieren, wo gevatter zufall und tante logikloch die hauptrollen spielen - vermutlich, weil ihnen nix dazu eingefallen ist, wie man einem film mit solch einer thematik sonst spannung verleihen könnte. also ordentlich helikopter-verfolgungsjagden und kabumm in den film. ist ja sonst langweilig. und dann wird natürlich auch noch mit dicken strichen schwarz und weiß gepinselt: wissenschaftler = gut, militär = böse, bevölkerung = hilflos bis blöde. wenn man in der lage ist, das alles auszublenden, ist der film vielleicht sogar leidlich spannend und hat auch einen beachtlichen, zumeist gut aufgelegten cast (dustin hoffman, morgan freeman, cuba gooding jr., kevin spacey; nicht so überzeugend: rene russo, donald sutherland), aber für mich war das aus genannten gründen nix.
so richtig amüsant wird es aber...
... als sie am ende den resistenten affen, der die epidemie ausgelöst hat, einfangen, mal eben innerhalb von ein paar stunden den antikörper isolieren, damit einen impfstoff herstellen - und zwar "literweise" - und die infizierten, bei denen sich laut diagnose innerhalb eines tages sämtliche eingeweide auflösen, kurze zeit nach der behandlung wieder quietschfidel sind. köstlich!
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
noch so einer, den wahrscheinlich alle außer ich gesehen haben. viel verpasst hatte ich trotz des hypes auf jeden fall nicht, denn der "horror" diese films besteht hauptsächlich aus lächerlichem hokus pokus und jump scares bis zur abstumpfung, was schade ist, da die atmosphäre anfangs recht creepy ist, aber sobald im minutentakt türen knallen und geisterbahngestalten erscheinen (und das ist ziemlich bald) wird's langweilig. ganz offensichtlich hat wan mit diesem film nur für "conjuring" geübt, der thematisch sehr ähnlich, aber viel besser geraten ist. na ja, weil mit patrick wilson und rose byrne ganz passables personal am start war, deren gagen bezahlt werden müssen, haben sie ihn dann wohl ins kino gebracht. und das horror-publikum ist ja für jeden quatsch dankbar.
J’ai perdu mon corps (Ich habe meinen Körper verloren) Wow. Das ist nicht nur einer der besten Animationsfilme, die ich gesehen habe, sondern einer der besten Filme überhaupt. Das einzige, was man kritisieren könnte, wäre die manchmal etwas haklige Animation. Aber in Frankreich standen sicher nicht die Mittel zur Verfügung, die ein Disney-Film abgreifen kann, und es reicht ja auch so. Denn der Rest ist toll. Jérémy Clapin erzählt eine simple Geschichte auf sehr originelle Art, mit einer wunderbar melancholischen Grundstimmung und atmosphärischer Musik. Man muss sich eh immer freuen, wenn noch mal jemand einen 2D-Zeichentrickfilm produziert, auch wenn hier sicher viel Computertechnologie drinsteckt. Ganz große Anschauempfehlung, und am besten lest ihr vorher nichts über den Inhalt. 10/10