Ich finde seine Filme auch nicht ohne Makel. Habe gerade Interstellar am meisten im Kopf. Da werden etliche wissenschaftliche Bezüge in den Raum geworfen, man hat aber aufgrund des Tempos keinerlei Chance, darüber nachzudenken. Der Soundbombast rumpelt gnadenlos über Dialoge. Da ist handwerklich einiges irgendwie schräg. Aber für mich hatte der Film dennoch eine unglaubliche Kraft und faszinierende Wirkung.
Nach Tenet gab es zum Soundbombast ja auch große Diskussionen, sogar andere Hollywood-Regisseure hätten sich angeblich bei Nolan dazu gemeldet. Es gab da mal irgendeinen Artikel zu, der die Sache so interpretierte: Nolan provoziere, dass man sich ein bisschen von der Komplexität der Filme überrollt fühlt (weil man manche Erklärung schlicht überhört) - dann guckt man ihn vielleicht später nochmal - und wolle vor allem aber auch, dass man wirklich genau aufpasst, quasi die ganze Zeit auf der Stuhlkante hockt, um alles mitzubekommen.
Der Soundbombast, der ja bei vielen Action-Filmen aus Hollywood aktuell zum guten Ton gehört, hat für mich den eindeutigen Nachteil, dass man diese Filme nicht ohne Einbußen im Heimkino gucken kann, weil man da entweder von den Dialogen gar nichts versteht oder den Nachbarn bei Actionszenen der Putz von der Decke kommt. Ich sitze dann ständig mit der Fernbedienung in der Hand vor dem Fernseher und passe die Lautstärke an. Ungünstig.
Zitat von Quork im Beitrag #3482 Der Soundbombast, der ja bei vielen Action-Filmen aus Hollywood aktuell zum guten Ton gehört, hat für mich den eindeutigen Nachteil, dass man diese Filme nicht ohne Einbußen im Heimkino gucken kann, weil man da entweder von den Dialogen gar nichts versteht oder den Nachbarn bei Actionszenen der Putz von der Decke kommt. Ich sitze dann ständig mit der Fernbedienung in der Hand vor dem Fernseher und passe die Lautstärke an. Ungünstig.
DAS prangere ich schon seit Jahren an. Ich dachte schon, das stört sonst niemanden, oder alle finden es geil.
Just a MF from hell.
Rotation:
Cindy Lee - Diamond Jubilee | Being Dead - Eels | Shellac - To All Trains
mich hat der sound-bombast auch gestört, aber es liegt auch am kino. das erste mal im hochgerüsteten multiplex ging der sound bis fast an die schmerzgrenze. beim zweiten mal in einem älteren kino mit einer anlage, die wahrscheinlich nicht ganz auf der höhe der zeit ist, war es dann erträglich und hat mich kaum gestört.
Zitat von victorward im Beitrag #3451The Gentlemen von Guy Ritchie
Temporeich, nette kreative Einfälle und dramaturgische Wendungen, gute Schauspieler und coole Klamotten. Ich fand den Film schon ganz unterhaltsam und inszeniert ist er sicher sehr gut. Aber so richtig viel gibt mir das Ganze dann leider auch nicht. Vermutlich habe ich diese Art durchgeknallte Gangsterstory einfach das eine Mal zu oft gesehen
so, ich jetzt auch. allerdings empfinde ich seine rückbesinnung auf das, was er am besten kann, als wohltuende überraschung. jetzt droht allerdings als nächstes aladdin 2. so richtig zur vernunft ist er wohl dann doch nicht gekommen.
wow. eigentlich stimmt alles an diesem film - fantastische schauspieler, in jeder szene und bis in die kleinste nebenrolle; die texte der vielschichtigen figuren stimmig und ein genuss; ein kluges, mehr als nur doppelbödiges skript; und das ganze gekrönt von einer wunderbaren kameraführung, die ein ebenso wunderbares szenenbild im sinne der story einfängt und noch mal eine ebene hinzufügt. ich kann mich nicht erinnern, je einen film gesehen zu haben, der das wesen von kunst und ihrem schöpfer so gut einfängt wie dieser - gerade weil er den zuschauer eigentlich mit einer anderen geschichte abholt, kann er ihm das eigentliche so gut unterjubeln. die fast 3h vergingen wie im flug, und ich werde diesen film mit sicherheit noch mal sehen. allerdings auch, um mein augenmerk auf den punkt zu richten, der mir im nachhinein dann doch ordentlich missfallen hat - die darstellung der weiblichen hauptfigur. dass man die zeittypische opferhaltung der frau, die angeblich immer hinter einem großen mann steht, zeigen soll, steht außer frage. aber dass der film diese sicht - bewusst oder unbewusst - fördert, indem er jede kreative eigenleistung der frau ausblendet (bis auf eine ausnahme, die aber eigentlich auch keine ist), ist im grunde schon ein klassisches eigentor. sie wird als angehende modezeichnerin an der kunsthochschule eingeführt, man sieht sie auch regelmäßig an der nähmaschine, aber thematisiert werden ihre schöpfungen nur einmal - als liebesdienst an ihrem zukünftigen mann. dies im hinterkopf, werde ich den film beim zweitenmal sicherlich auch darauf abklopfen, ob er nicht doch hier und da seiner eigenen handwerklichen finesse auf den leim gegangen ist. ich fürchte, dass er durch seine ganzen kleinen subtilitäten, die verknüpfung optischer und erzählerischer ebenen etc, den zuschauer überhaupt erst für botschaften wie die o.g. sensibilisiert, die der regisseur dann aber vermutlich nicht zuende gedacht hat.
Da mir Spoiler schon immer einigermaßen egal waren (und ich sie dementsprechend nur schwer als solche erkenne ...) muss ich wohl um Entschuldigung bitten, wenn ich aus Versehen welche eingebaut habe ... Ich werde dann wohl meine Kritik zu "The Night Eats the World" arg kürzen, um niemandem den Spaß zu verderben.
The Gentlemen Eine witzige, schlaue Gangster-Komödie mit viel Gras, überaschenden Wendungen und tollen Dialogen. Genau mein Ding. Hugh Grant hat mich richtig beeindruckt - ich hatte ihn bisher (vielleicht fälschlicherweise) für einen nicht besonders guten Schauspieler gehalten ... 5/5, gerne wieder.
Death to 2020. Ein komödiantischer Jahresrückblick im Mockumentary-Stil von den Machern von Black Mirror. Anfangs war ich skeptisch, aber dann kam ich aus dem Lachen nicht mehr raus. (Lisa Kudrow!!) Sehr geil gemacht! Und wieder: Ein beeindruckender Hugh Grant. 4/5
Relic Drama mit Spukhaus-Elementen, aber eindeutig mehr auf der Drama-Seite. Die verwitwete, unter beginnender Demenz leidende Edna verschwindet aus ihrem Haus, also müssen Tochter Kay und Enkelin Sam hin und nach dem Rechten sehen. Edna taucht wieder auf, wirkt aber veränbdert - und auch das Haus strahlt zunehmend etwas Böses aus. Die Horrorelemente halten sich bis gegen Ende in Grenzen, sind aber vorhanden und verstärken das Unwohlsein, das man angesichts der Traurigkeit und Verzweilfung der drei Frauen empfindet. Ein ruhiger, trauriger Film und sehr berührend. (Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich eine Chance hatte, die tiefere Aussage zu verstehen - vielleicht bin ich zu doof, um das Ende zu kapieren, vielleicht ist es aber auch allzu verklausuliert ...) 3,5/5
You all want the whole world to be changed so you will be different.
ja, passt. in etwa der schrott, den ich erwartet habe, aber auch ganz unterhaltsam. und man kann sich so richtig über dieses dämliche pack 20somethings (voll pc nach dem diversity-1x1 zusammengestellt) beömmeln, die in fast jeder situation die dümmste aller möglichen entscheidungen treffen und dementsprechend in jede falle tappen, die ihnen ihr häscher stellt. das setting, 95% des films über den monitor eines der protagonisten zu sehen ist nicht neu, aber ganz gut umgesetzt - nur die textnachrichten zu verfolgen ist nervtötend, da ziemlich klein und natürlich im verkürzten chat-sprech, der mir auf englisch nicht besonders geläufig ist.
wow. eigentlich stimmt alles an diesem film - fantastische schauspieler, in jeder szene und bis in die kleinste nebenrolle; die texte der vielschichtigen figuren stimmig und ein genuss; ein kluges, mehr als nur doppelbödiges skript; und das ganze gekrönt von einer wunderbaren kameraführung, die ein ebenso wunderbares szenenbild im sinne der story einfängt und noch mal eine ebene hinzufügt. (....)
Ich fand ja, dass der Film zu viel gleichzeitig wollte und ein bisschen ausuferte. Nach dem ersten Sehen war ich fest überzeugt, dass einige Plotentwicklungen etwas hanebüchen waren und sehr gewollt alles mit einander verschmelzen mussten. Dann habe ich nachgelesen und musste feststellen, dass genau die Dinge, die mich als vermeintlich hinzuerfunden an der Story störten, mehr oder weniger tatsächlich so passiert sind in Gerhard Richters Leben. Letztere Kritik nehme ich also zurück. Auch nach dem zweiten Anschauen hatte ich jetzt aber wieder das Gefühl, dass da zu viele Elemente in einen Film gequetscht wurden.
Das wird jetzt prüde klingen, aber insgesamt war mir in dem Film zu viel Sex und vor allem schlecht inszenierter Sex. Das hat auf mich einen anbiedernden Eindruck gemacht, als ob die Macher ihrem eigenen Publikum nicht zutrauten, ein Gesamtpaket aus Historienfilm über Gerhard Richters Leben, Familienthriller mit Nazis, Poesie über das Wesen der Kunst und Lehrstück über die Auswirkung von autoritären Regimen auf die persönliche Freiheit zu sehen, ohne noch eine große Liebesgeschichte einzubauen. Die Story wurde gefühlt alle 20 Minuten durch eine Sexszene unterbrochen, bei der die Hauptdarsteller:innen endlos über irgendein hübsches Laken rollten.
Schlecht war er nicht, aber vollständig überzeugt bin ich nicht.
Hier lief heute:
Soul (2020) Herzallerliebst. Pixar hat es nach "Inside Out" mal wieder geschafft (fast) alles richtig zu machen. Jamie Foxx und Tina Fey (wie schön, diese Stimme mal wieder zu hören) in den Hauptrollen, liebevoll animierte Figuren, wunderbare kleine Side-Gags, eine treffsichere und tiefgründige Botschaft, das alles auch noch irgendwie kindgerecht verpackt. Dazu noch sehr schöne Musik von Jon Batiste (vom NIN-Soundtrack habe ich ehrlich gesagt nicht viel wahrgenommen, aber er war wohl da). Einzig die Animation der titelgebenden Seelen war nicht ganz mein Geschmack. Das tut diesem wunderschönen, niedlichen Film aber keinen Abbruch. Die könnens bei Pixar.
Edit: Warum hat Jamie Foxx eigentlich zwei x im Namen? Bisschen extra!
wow. eigentlich stimmt alles an diesem film - fantastische schauspieler, in jeder szene und bis in die kleinste nebenrolle; die texte der vielschichtigen figuren stimmig und ein genuss; ein kluges, mehr als nur doppelbödiges skript; und das ganze gekrönt von einer wunderbaren kameraführung, die ein ebenso wunderbares szenenbild im sinne der story einfängt und noch mal eine ebene hinzufügt. (....)
Ich fand ja, dass der Film zu viel gleichzeitig wollte und ein bisschen ausuferte. Nach dem ersten Sehen war ich fest überzeugt, dass einige Plotentwicklungen etwas hanebüchen waren und sehr gewollt alles mit einander verschmelzen mussten. Dann habe ich nachgelesen und musste feststellen, dass genau die Dinge, die mich als vermeintlich hinzuerfunden an der Story störten, mehr oder weniger tatsächlich so passiert sind in Gerhard Richters Leben. Letztere Kritik nehme ich also zurück. Auch nach dem zweiten Anschauen hatte ich jetzt aber wieder das Gefühl, dass da zu viele Elemente in einen Film gequetscht wurden.
Das wird jetzt prüde klingen, aber insgesamt war mir in dem Film zu viel Sex und vor allem schlecht inszenierter Sex. Das hat auf mich einen anbiedernden Eindruck gemacht, als ob die Macher ihrem eigenen Publikum nicht zutrauten, ein Gesamtpaket aus Historienfilm über Gerhard Richters Leben, Familienthriller mit Nazis, Poesie über das Wesen der Kunst und Lehrstück über die Auswirkung von autoritären Regimen auf die persönliche Freiheit zu sehen, ohne noch eine große Liebesgeschichte einzubauen. Die Story wurde gefühlt alle 20 Minuten durch eine Sexszene unterbrochen, bei der die Hauptdarsteller:innen endlos über irgendein hübsches Laken rollten.
Schlecht war er nicht, aber vollständig überzeugt bin ich nicht.
Gerhard Richter war wohl sehr unerfreut über das Ergebnis. Ich kenne nur Ausschnitte aus dem Film. Als ich den Beuys-Look-a-like mit dem Feuer im Uni-Hörsaal sah, war ich mir ziemlich sicher, dass hier Leute ohne Ahnung am Werk waren.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #3491 Gerhard Richter war wohl sehr unerfreut über das Ergebnis. Ich kenne nur Ausschnitte aus dem Film. Als ich den Beuys-Look-a-like mit dem Feuer im Uni-Hörsaal sah, war ich mir ziemlich sicher, dass hier Leute ohne Ahnung am Werk waren.
Hatte ich auch gelesen, dass ihm das Ergebnis missfallen hat. Seither hatte ich nicht mehr recht Lust auf den Film
Ich bewundere, dass einige von euch diesen Film zu Ende geschafft haben. Ich hatte nach einer Stunde genug. Ist aber schon her, kann mich an meine Kritikpunkte nicht mehr erinnern. Wenn ich so früh rausgehe, kann es sich eigentlich nur um allumfassende, niederschmetternde Langeweile in Zelluloidform handeln.
Bomb City Hiervon hatte ich mir mehr versprochen Der Film ist leider ziemlich plakativ und voll mit Machismo-Getue, wo man auch hinschaut. Punks, Jocks oder Polizei, alle Figuren bestehen zu 100 Prozent aus Testosteron und sind nicht ausgearbeitet genug. Ein, zwei weibliche Rollen dürfen auch mitmachen, ändern aber nichts an der Grundstimmung. Das macht die Identifikation mit einer für mich eh schon schwierigen Szene nicht leichter. Regisseur Jameson Brooks mag Blendenflecke und Lichter, die direkt in die Kamera scheinen. Das nervt nach einer Weile ziemlich. Der Film hat aber seine Momente. 6/10
Zitat von gnathonemus im Beitrag #3489unfriended: dark web (steven susco, 2018)
Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass es davon einen zweiten Teil gibt. Den ersten hab ich mir gerade noch mal angeschaut und fand den wieder viel besser als seine durchschnittliche Bewertung. Das Thema bleibt auch weiterhin aktuell.