Zitat von Mory im Beitrag #3825Muss nur so gemacht sein, dass es mich überzeugt.
Da fällt mir "Housebound" ein, ist von 2014 made in New Zealand, "Horror" mit Augenzwinkern, mich hat es gut unterhalten. Oder auch „Big Bad Wolves“ mit dem Thema Selbstjustiz, also der Horror von nebenan.
Funny Games U.S. (Thriller-Krimidrama, USA/F/GB/A/D/I 2007, R: Michael Haneke, D: Naomi Watts, Tim Roth, Michael Pitt) "Funny Games" war 1997 ein perverses Meisterwerk. Michael Haneke spielte mit dem Zuschauer, machte ihn zum Voyeur beim widerwärtigen und ausweglosen Spiel, das die in weiß gekleideten jungen Männer Peter und Paul (Arno Frisch und der großartige Frank Giering) mit den Urlaubern Anna und Georg (Susanne Lothar und Ulrich Mühe) und derem Sohn Schorschi spielen. Eines, das nur den Tod als Ziel hat und dort gespielt wird, wo man sich eigentlich entspannen und erholen soll. Weil der Film aber hinter den Erwartungen zurückblieb und eben keine internationale Aufmerksamkeit erlangte, drehte Michael Haneke ihn zehn Jahre später nach - Einstellung für Einstellung. Mit renommierten Darstellern wie Tim Roth und Naomi Watts, beide zu dem Zeitpunkt immerhin jeweils einmal für den Oscar nominiert, und dem Teenie-Schwarm Michael Pitt hoffte er auf einen großen Erfolg, erlebte aber Schiffbruch, weil die US-Presse den Film niedermachte. Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, hätte ich diese Fassung als erstes gesehen. Aber ein 1:1-Remake eines Films ist meiner Meinung nach absolut witzlos. Die Überraschung, die What-the-Fuck-Momente, die "Das haben die jetzt nicht wirklich gemacht"-Szenen - die hat man alle schon gesehen. Der Film packt mich als Zuschauer nicht mehr, weil ich weiß, was passiert. So bleibt nur Naomi Watts verzweifeltes Spiel übrig. Zu wenig. 5/10
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Ich habe mir den aus diesen Gründen erspart. Das gleiche gilt auch für Gus Van Sants Remake von "Psycho". Ich weiß nicht, wo der Reiz darin liegen soll.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3829Funny Games U.S. (Thriller-Krimidrama, USA/F/GB/A/D/I 2007, R: Michael Haneke, D: Naomi Watts, Tim Roth, Michael Pitt) "Funny Games" war 1997 ein perverses Meisterwerk. Michael Haneke spielte mit dem Zuschauer, machte ihn zum Voyeur beim widerwärtigen und ausweglosen Spiel, das die in weiß gekleideten jungen Männer Peter und Paul (Arno Frisch und der großartige Frank Giering) mit den Urlaubern Anna und Georg (Susanne Lothar und Ulrich Mühe) und derem Sohn Schorschi spielen. Eines, das nur den Tod als Ziel hat und dort gespielt wird, wo man sich eigentlich entspannen und erholen soll.
Ich musste das tatsächlich ausschalten, das Original war so niederträchtig, nicht auszuhalten.
Wenn ich an Frank Giering denke macht mich das noch immer betroffen, ein elender Tod.
Ich sehe den Reiz. Denn auch ungewollt hinterfragt man hier Sehgewohnheiten. Warum wirkt das US-Remake so viel glatter und distanzierter auf mich? Wirkt Gewalt gleich viel mehr Hollywood, wenn ich weiß, dass das Amerikaner:innen sind? Warum ist das so? Warum ist das Original immer noch so unglaublich schlimm dazu im Vergleich? Es ist ja so sehr der gleiche Film wie er es nicht ist. Das Original ist ja gerade bei Netzkino, da habe ich die Tage nochmal reingeschaut und es wieder kaum ausgehalten.
Ist zwar auch schon wieder ewig lang her, dass ich die US Fassung gesehen habe, aber sie hat bei mir definitiv weniger eingeschlagen. Ich glaube nicht, dass es an einem Gewöhnungseffekt liegt. Das Original wird immer wieder weh tun. Ich habe es darauf geschoben, dass das Setting des Originals und die Schauspieler einfach etwas realitätsnäher wirken. Ich glaube da machen Nuancen schon den Unterschied aus. Für mich hatte das Remake jedenfalls schon seinen Reiz.
neben "dancer in the dark", "breaking the waves" und "die 120 tage von sodom" einer der filme, die ich grandios finde, froh bin, sie gesehen zu haben, aber - weil sie so deprimierend sind - nie nie wieder sehen will - auch als 1:1 remake nicht. ich bin mir sicher, dass es gut ist, aber allein die besetzung verleiht ihm schon so einen gewissen hochglanz, der im gegensatz zu susanne lothar, ulrich mühe, arno frisch und frank giering schon mal viel weniger überzeugend wirkt.
noch schnell kaurismäki weggeguckt, bevor es wieder aus der arte mediathek verschwindet. hatte ich fast alle schon gesehen, aber einen noch nicht:
der mann ohne vergangenheit (2002)
den totalen minimalismus hatte kaurismäki ja schon einige jahre zuvor aufgegeben, aber auch wenn sich seine charaktere inzwischen nicht mehr ausschließlich durch ein zucken im mundwinkel beim rauchen erschließen, sondern auch mal was sagen - wenn es unbedingt nötig ist - da ist immer noch kein gramm fett zu viel. und da geht dann auch ein happy end, ohne dass es klebrig wirkt. ganz und gar: wunderbar!
"kult" schreit die horror-community, aber bitte, was ist dahinter? bizarre morde am laufenden band mit ein bisschen küchenpsychologie als erklärung - auch wenn die gore-effekte ganz nett sind. ein bisschen story könnte schon nicht schaden, aber da ist nichts - nur handwerk und das reicht halt nicht für einen interessanten film. einfach nur doof.
Nachdem ich im Netz eine ausführliche Rezension mit Ausschnitten davon gesehen habe (einige zum Glück verfremdet) kam ich zu dem Schluß, den niemals sehen zu wollen. Ich sehe für mich keinen Gewinn drin und muß mir auch nichts beweisen, indem ich das aushalte.
Interessant: ich habe allein schon beruflich soviele Dinge gesehen, die wirklich schlimm und ekelhaft waren. Im realen Leben kratzt mich das meiste davon nicht mehr, aber als Film ist es mir zu arg. Schräg.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Geheimes Magieaufsichtsamt (Animationsabenteuerkomödie, RU/USA 2021, R: Aleksey Tsitsilin) Als der Große mich nach einem Filmabend gefragt, dachte ich, ich könne wieder mit einem Ghibli-Film punkten. Aber die Zwillinge finden diesen russisch-amerikanischen Animationsfilm wohl ganz lustig, sodass wir den geschaut haben. Und was soll ich sagen? Der Film ist ähnlich bescheuert wie der Titel. Die Story basiert lose auf "Hänsel und Gretel", aber Gretel ist eine coole Geheimagentin und Hänsel ein Magier. Gretel muss den verschwundenen König finden, der - das weiß der Zuschauer - von der geschassten Chefköchin mit Liebesplätzchen verzaubert wird. Was man zu sehen bekommt ist absolute Standard-Animationsware. Alles schon mal gesehen, alles überdreht, alles von Pixar und Dreamworks schon besser gemacht worden. Dass am Ende die Brüder Grimm auftauchen und einen besonderen Auftrag von der Geheimdienstchefin bekommen... geschenkt. Die Zwillinge haben sich amüsiert, der Große so ein bisschen, ich eher weniger. 4/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
total lachhaft konstruierte story, die weder besonders beängstigend noch spannend umgesetzt wurde. da helfen auch die tollen schauspielerinnen (octavia spencer, diana silvers und juliette lewis) nix. dass sich erstere für so einen flauen furz auch noch als executive producer hergibt, finde ich besonders enttäuschend. da entsteht der verdacht, dass sie sich tate taylor für ihren oscar in seinem - auch nicht gerade großartigen (aber immerhin okayen) - film "the help" erkenntlich zeigen wollte. #
v/h/s (diverse regisseure, 2012)
tja, found footage und ich - da geht selten was. "blair witch project", "[rec]" und "lake mungo" waren okay - viel mehr nicht, aber ansonsten habe ich eher den eindruck, dass die filmemacher durch den authentischen look den mangel an einer guten story zu kompensieren versuchen und das bestätigt sich auch bei den 5 kurzfilmbeiträgen von (den damaligen) underground-regisseuren wie adam wingard, ti west oder matt bettinelli-olpin. mich hinterlassen deren beiträge hauptsächlich mit der frage "so what?" und - angesichts der wackelkamera und elektronischer glitches - einer milden übelkeit. keiner der beiträge weist über sein handwerk (das sie zweifellos beherrschen) hinaus. nein, wir bekommen nur schock um des schocks wille und das ist mir zu wenig.