um das noch mal zu präzisieren: es gibt etliche filme, die einen starken visuellen aspekt mit einem sehr langsamen erzähltempo verbinden. nach meiner erfahrung muss man schon sehr große selbstdisziplin und konzentrationsfähigkeit aufbringen, a.k.a. sich zwischendurch kein bier holen oder pinkeln gehen, wenn man solche werke auf der heimischen glotze goutieren möchte. im kino hingegen ist die chance deutlich höher, dass man sich auf tempo und atmosphäre einlassen kann, und gewissermaßen in den film gesogen wird. populäre beispiele wären u.a. diverse kubrick-filme, hier insbesondere zu nennen: "2001", sowie alles von tarkowski (wie auch immer man zu ihm steht; den "stalker" zumindest liebe ich, was ohne kino mit sicherheit nicht der fall wäre).
Das sind gute Gründe, muss ich zugeben.
"Stalker" hat bei mir aber auch zu Hause funktioniert.
...der sich für mich völlig gelohnt hat. Keine Ahnung, wie ich das bewerten würde, wenn ich die Buchvorlage nicht gekannt hätte - der Film erklärt recht wenig von dieser fremden Welt, man wird ziemlich reingeworfen. Für mich war der Film in erster Linie Bebilderung meiner Vorstellung des Buchs, und das hat er spektakulär eingelöst. Da darf dann auch ruhig Pathos etwas dicker aufgetragen werden, die wunderbaren brutalistischen Bauten, die Wüstenbilder, die immer spürbaren gewaltigen Ausmaße der Fahrzeuge tragen das vor allem akustische Pathos ganz gut, finde ich.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
"Dune" nun auch gesehen, wobei ich die Bücher bislang leider nicht gelesen habe und kaum Erinnerungen an die Lynch-Verfilmung habe.
Schwer etwas zur Handlung zu sagen, wenn man die weitere Entwicklung der Handlung nur erahnen kann. Es fühlt sich aber schon etwas seltsam an, wenn ein Kinofilm erstmals mitten in der Handlung abreißt. Ich will das alles gar nicht so werten. Zum einen prasseln beim ersten Durchgang des Films doch sehr viele Eindrücke auf einen ein und zum anderen würde ich Villeneuves "Blade Runner" mit gewissen Abstand auch ein wenig anders bewerten als direkt nach der ersten Euphorie. Trotzdem: Ich empfand den Film schon als ziemliches Ereignis. Diese Welten, die hier erschaffen wurden lassen einen staunen. Ich wüsste nicht, wie man diese Settings noch besser machen könnte. Auch Zimmers kompromissloser und lauter Soundtrack verfehlt die Wirkung nicht. Der Film braucht die große Leinwand und ich kann nur dazu raten, sich den Film im Kino anzusehen.
Ich hoffe nun auf einen Teil 2 und wünsche mir dennnoch, dass es Villeneuve zwischendrin auch mal wieder ein paar Nummern kleiner angeht.
Zitat von victorward im Beitrag #4056Der Film braucht die große Leinwand und ich kann nur dazu raten, sich den Film im Kino anzusehen.
Definitiv! Ich las dazu irgendwo die schöne Ergänzung: "Für das ultimative Wüstenplanet-Erlebnis kauft euch dazu zwei große Portionen Popcorn und kein Getränk."
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
weiß nicht. essen und kino geht bei mir irgendwie nicht zusammen. weder bei mir selbst noch bei anderen - zumindest wenn's stinkt, knistert und knuspert. bei irgendwelchen krawall-action-filmen oder so, ist es mir egal, aber im normalfall stört's mich dann doch .... ganz schlimm neulich bei "the father". das paar, das direkt vor uns saß, hat wirklich ununterbrochen zeugs in sich hineingeschaufelt und das natürlich begleitet von o.g. geräuschen und ständiger unruhe, weil dosen geöffnet werden mussten; es wurde nach dem nächsten naschwerk gesucht, tüten aufgerissen und getuschelt - es war kaum auszuhalten.
Essensgeräusche im Kino sind für mich wie Biergeruch beim Clubkonzert - ich kann verstehen, dass es einzelne Menschen stören mag, gehört zum Gesamtereignis für mich aber dazu. Mein Kinotrigger sind Menschen, die die Trailer noch mit lautstarken Gesprächen begleiten. Sobald die Lichter gedimmt werden, sind Gespräche einzustellen! Steigerung: Bei der Oper in die Ouvertüre reinquatschen. "Es wird ja noch nicht gesungen". Argh.
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Gespräche finde ich auch schlimmer, da kommt neben der Geräusch- auch eine Inhaltskomponente dazu und die will meistens nur, dass Gesprächspartner:in (oder das ganze Publikum) wissen muss, dass man gerade eine Anspielung verstanden hat.
ich will ja niemandem das essen verbieten. wenn jemand nicht wirklich rücksichtslos handelt, sag ich ja auch nix dazu, aber es ist schon ein unterschied, ob jemand ab und zu in die gummibärchentüte greift oder das kino als picknickplatz mit begleitender berieselung begreift. für die leute wäre dann doch das autokino oder der eigene fernseher der geeignetere platz.