Zitat von gnathonemus im Beitrag #4272ich hab mich fürchterlich über die dummheit des protagonisten und seinen total unnötigen tod aufgeregt, während dieses irrationale aussteigertum auch noch verklärt wird.
Zitat von Olsen im Beitrag #4273Bin bei Gnatho. Emile Hirsch spielt den Typen aber auch so, dass von meiner Seite keine Empathie aufkam.
Ja, da bin ich größtenteils bei Euch.
Mich hat der Film arg mitgenommen, die Geschichte hat mich tagelang nicht losgelassen. Zunächst aufgrund der idiotischen Zielstrebigkeit des Protagonisten. So übermäßig viele Hätte-wäre-könntes, die das Ende hätten anders aussehen lassen können. So ärgerlich, diese Verbohrtheit.
Und eben "die" Szenen, die ich nicht ertragen konnte, nicht einmal mit geschlossenen Augen, da mich selbst die Geräuschkulisse total gestresst hat. Furchtbar.
Die Landschaftsaufnahmen jedoch, ja, auch gepaart mit dem Soundtrack von Eddie Vedder, haben mich wünschen lassen, den Film im Kino und nicht auf meinem kleinen TV-Gerät gesehen zu haben. Diese Sequenzen empfand ich als sehr beeindruckend, schön.
Der Film ist ja allgemein sehr beliebt, du bist da in keiner Minderheit. Ich fand den unterm Strich auch recht gut, aber hätte mir eine etwas kritischere Herangehensweise gewünscht. Ist aber ewig her, vielleicht sollte ich den noch mal schauen.
Kann mich auch noch erinnern, den Film als gut empfunden zu haben. Lag sicher auch an der amerikanischen Weite. Irgendwie habe ich mich dort immer freier gefühlt als in Deutschland.
Und tief eingeprägt hat sich dieser Song von Eddie Vedder:
Don’t Look Up Anstrengendes Teil. Ich erinnere mich noch an eine Zeit, in der Satiren intelligent und witzig waren. Aber Adam McKays Film kommt leider ziemlich plump daher und verschleudert zudem massig talentierte Menschen in Rollen, mit denen sie wenig anfangen können. Da der Humor für mich überhaupt nicht funktioniert, ist die Länge auch viel zu viel. Adam McKays Regiestil ist mir nie negativ aufgefallen, aber hier kann ich einiges nicht nachvollziehen. Diese komischen Zwischenschnitte, der oftmals unpassende Musikeinsatz und Szenen, die einfach abreißen - warum das alles? Unterm Strich hätte der ganze Film als ernsthaftes Drama besser funktioniert. (5/10)
Zitat von gnathonemus im Beitrag #4270und dann hab ich seit "himmel über berlin" mit seinem handke-pathos irgendwie eine abneigung gegen poesie (die buchstäbliche) im film
Schön. Was das angeht, ist "Der schmale Grat" von Terrence Malick so ziemlich das Schlimmste, was ich je gesehen habe. Null Verständnis dafür, daß sich sämtliche Kritiker wegen diesem prätentiös - schwülstigen Scheiß komplett überschlagen haben. Aber das nur nebenbei.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #4270und dann hab ich seit "himmel über berlin" mit seinem handke-pathos irgendwie eine abneigung gegen poesie (die buchstäbliche) im film
Schön. Was das angeht, ist "Der schmale Grat" von Terrence Malick so ziemlich das Schlimmste, was ich je gesehen habe. Null Verständnis dafür, daß sich sämtliche Kritiker wegen diesem prätentiös - schwülstigen Scheiß komplett überschlagen haben. Aber das nur nebenbei.
ja, leider, ansonsten finde ich den film nämlich ziemlich gut, wie auch "tree of life" - wenn nicht dieser ganze esoterische quark drin wäre. da wünscht man sich den "days of heaven"/"badlands"-malick wieder zurück. der hätte da wirklich gute filme draus machen können, aber er musste sich ja in diesem artsy fartsy scheiß verrennen. schade drum. ... aber einen versuch mache ich noch: sein letzter ("a hidden life" mit august diehl in der hauptrolle) soll wohl tatsächlich ohne diesen ganzen ballast auskommen. ich werde berichten.
verfilmung einer kurzgeschichte von stephen king, in der john cusack eine zynisch-berechnenden autor gibt, der durch die lande gondelt, um geistergeschichten nachzugehen, bücher im akkord darüber verfasst, das alles aber total lächerlich findet und sein publikum insgeheim dafür verachtet, dass sie die ganzen storys glauben. muss ich erzählen, was passiert, als er sich dann in diesem echt verhexten zimmer 1408 im new yorker dolphin hotel einmietet? am anfang ist das auch noch recht schön atmosphärisch creepy dargestellt, aber so ca. ab der hälfte wird halt mal wieder die übliche horror-geisterbahn mit klischees und jump scares en masse aufgefahren. es folgen einige twists, die nochmal kurze zeit die hoffnung wecken, dass es interessant werden könnte, aber *ächz* der familientragödienkitsch, der der ganzen achterbahnfahrt zugrunde liegt, wird natürlich mal wieder gnadenlos auf die leinwand/den bildschirm geschleimt. das klingt jetzt alles viel schlimmer als es ist und john cusack macht seinen job echt toll, aber: da wäre mal wieder mehr drin gewesen.
les fugitifs (francis veber, 1986)
noch so eine screwball-komödie vom gespann veber/pierre richard/gerard depardieu wie neulich bei "la chevre" und fast genauso lustig. warum schafft es kaum noch jemand, sowas auf die leinwand zu bringen: wirklich komisch, ohne permanent in zotigkeiten abzudriften, charmant, auch mal sentimental, aber ohne den totalen kitsch zu zelebrieren und v.a. brilliant gespielt. womöglich verkläre ich das und es war damals genauso rar gesät wie heute, aber gefühlt war früher einfach mehr lametta.
Verkopft, verwirrend, überambitioniert, blutleer, mies abgemischtes Audio (entweder konnte man kaum den Gesprächen folgen oder man stand kurz vor einem Lärmschaden ...), nur mäßig interessante Action ... der Film lässt einen komplett kalt. Unterm Strich eine ärgerliche Zeitverschwendung, wenn auch mit viel Style. 5/10
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Eine kurzweilige, hochgradig unterhaltsame und schwarzhumorige Schlachtplatte, mit einem Alien-Seestern in Godzillagröße. Der Film erfindet das Rad nicht neu, hängt im Mittelteil auch ein wenig durch ... weiß ansonsten aber zu überzeugen. Funktioniert deutlich besser als sein Vorgänger ... 7,5/10
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Alfie Dieser Film wird mit zunehmender Länge ganz schön belastend. Michael Caine hin, Swinging Sixties her, es ist schwer, dieser furchtbaren Figur zwei Stunden dabei zuzusehen, wie sie Frauen miserabel behandelt und manipuliert. Es ist auch keine charakterliche Weiterentwicklung festzustellen, selbst wenn Alfie gegen Schluss mal ein oder zwei Sätze in diese Richtung fallen lässt. Kann man sich wegen der Stilistik mal ansehen, muss aber nicht. (5/10)
Iklimler – Jahreszeiten Irgendwas haben diese langen, ruhigen Einstellungen in den Filmen von Nuri Bilge Ceylan an sich. Irgendwas, das bei mir hängen bleibt, selbst wenn eine deprimierende Geschichte vom Zerfall einer Beziehung erzählt wird, die etwas mehr Futter gebraucht hätte, so wie hier. „Iklimler“ kann es nicht mit Ceylans besten Filmen aufnehmen, ist aber trotzdem sehenswert. Schon alleine, weil er selbst die männliche Hauptrolle spielt und ich jetzt weiß, wie er aussieht. (7/10)
Roma Der von Fellini. Und was für ein Film das ist! Es gibt keine durchgehende Handlung, vielmehr haben wir es hier mit einer Abfolge von Szenen zu tun, teilweise Erinnerungen an Rom, teilweise nicht. Wie bei Fellini üblich verschwinden dabei die Grenzen zwischen Realität und Traum. Ein irres Kaleidoskop ist das Ergebnis, mit gefühlten 200 Sprechrollen und immer 100 Prozent Energie bei allen Beteiligten. In der zweiten Hälfte verliert „Roma“ etwas an Momentum, bleibt aber stets gut und hat noch die herrlich absurde klerikale Modenschau in der Hinterhand. (8/10)
Zitat von Olsen im Beitrag #4287Alfie Dieser Film wird mit zunehmender Länge ganz schön belastend. Michael Caine hin, Swinging Sixties her, es ist schwer, dieser furchtbaren Figur zwei Stunden dabei zuzusehen, wie sie Frauen miserabel behandelt und manipuliert. Es ist auch keine charakterliche Weiterentwicklung festzustellen, selbst wenn Alfie gegen Schluss mal ein oder zwei Sätze in diese Richtung fallen lässt. Kann man sich wegen der Stilistik mal ansehen, muss aber nicht. (5/10)
hm, den hab ich auch noch in der watchlist. jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich den noch sehen will.
ich habe jetzt auch ein paar filme gesehen, über die hier leider schon ausgiebig gesprochen wurde...
j. edgar (clint eastwood): den fand ich in der tat sehr angestaubt gedreht und gespielt. da wäre mehr drin gewesen, denke ich. the gentlemen (guy ritchie): absolut fantastisch! sehr viel spaß. RICHTIG viel spaß. the last duel (ridley scott): auch super, ich liebe ritterfilme. die idee mit dem perspektivwechsel war klasse.