Ich wehre mich schon länger vor dem nächsten Abo. Aber so langsam wird der Netflix-Account wohl doch fällig, auch wenn ich auf Serien derzeit gar nicht so scharf nicht
Guy Ritchie hatte seine beste Phase zu Zeiten von "Lock, Stock And Two Smoking Barrels" und "Snatch" ... mit "The Gentlemen" versucht er sich 20 Jahre später erneut am altbewährten Muster. In den Szenen in der Hochhaussiedlung und auch gegen Ende des Films blitzen tatsächlich kurz Charme und Witz seiner Erstlingswerke auf, ansonsten bleibt der Film blass und selbstgefällig. Da hilft auch der hochkarätige Cast nicht weiter. Nebenbei: Der Audiomix ist wieder einmal viel zu laut bei den Effekten und viel zu leise bei den Dialogen ... wer mixt so einen Schrott? Ich empfinde diese Missverhältnisse in der Tonspur mittlerweile als maximal störend. 5/10
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von Quork im Beitrag #4334Mir hat der ziemlich gut gefallen und ich war überrascht, wie sehr Chalamet für nich in der Rolle funktioniert hat. Ich kann deine Kritik nachvollziehen, habe den aber sehr gerne geguckt.
Ich habe ihn auch gerne geguckt. Man hätte aber noch mehr aus dem Film herausholen können, das wurde leider verpasst. Ich habe übrigens noch "Call Me By Your Name" mit Chalamet hier liegen ... auf den bin ich gespannt.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Pierrot le fou Diese Abfolge von Szenen, die nur bedingt einer Handlung folgt, nimmt uns wieder mit in Godards Welt aus philosophischem Geschwätz und anarchischem Unsinn zwischendurch. Zumindest lese ich hier wieder einiges an Humor heraus. Sollte keiner drin stecken: Tja, Pech gehabt, ich fand’s lustig. Man kann Godard-Filmen ihren Unterhaltungswert wirklich nicht absprechen, was auch immer man da inhaltlich rauszieht. (7/10)
Le professionel Es gibt wenig, was für diesen Film spricht. Er ist nämlich strunzdumm und voll mit dem dümmlichsten Sexismus, den ich seit langem gesehen habe. Auf der anderen Seite hat er dieses tolle musikalische Thema von Ennio Morricone (das auch ungefähr fünfzig Mal verwendet wird) und einen guten Unterhaltungsfaktor. Letztlich eh schwer zu beurteilen, weil ich leider nur die deutsche Fassung sehen konnte, die wieder mal von Rainer Brandt verschandelt wurde. (6/10)
Mon oncle Les vacances de Monsieur Hulot Wie es scheint, musste ich erst ein gewisses Alter erreichen, um Jacques Tati zu begreifen. Als Jugendlicher mochte ich beide Filme nicht, fand sie einfach nicht lustig. Aber jetzt hat sich das gewandelt, denn Tatis Art, Gesellschaftsbeobachtung mit einer ganz eigenen Art von Humor zu vermengen, funktioniert nun plötzlich bei mir. Bin froh darüber, denn das ist schon ziemlich einzigartig, was er in diesen Filmen (und auch zu dieser Zeit!) veranstaltet. (8/10)
Zitat von CHX im Beitrag #4337[b] Nebenbei: Der Audiomix ist wieder einmal viel zu laut bei den Effekten und viel zu leise bei den Dialogen ... wer mixt so einen Schrott? Ich empfinde diese Missverhältnisse in der Tonspur mittlerweile als maximal störend.
nervt kolossal, und wir dachten bisher, es liegt am TV Gerät. Über Kopfhörer macht es sich allerdings nicht so drastisch bemerkbar, oder ich hab mich daran gewöhnt.
Zitat von CHX im Beitrag #4321 "The Fog" zählt für mich immer noch zu den effektiven Horrorfilmen, mit tollem Score und toller Atmosphäre. Gute Carpenter-Filme sind für mich "Assault On Precinct 13", "The Thing", "Halloween" und "The Fog".
Da geh ich komplett konform, ich würde auf jeden Fall noch "They Live!" und "Die Klapperschlange" dazunehmen.
Von "Village Of The Damned" hätte er besser die Finger gelassen, daran kann man nur scheitern. Einer meiner absoluten Lieblingsfilme.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von Olsen im Beitrag #4339Wie es scheint, musste ich erst ein gewisses Alter erreichen, um Jacques Tati zu begreifen.
Ich mochte die "Ferien des Monsieur Hulot" schon mit 15. Habe den bestimmt schon fünfmal gesehen. Ich weiß nicht, ob ich den damals schon "begriffen" habe, ich fand ihn aber saukomisch. Ansonsten ist Tati bei mir ganz große Liebe. Finde alle seine Filme gut, ohne Ausnahme.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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„They Live!“ habe ich neulich zum ersten Mal gesehen und bin hin und her gerissen. Auf der einen Seite gibt es da viel, was man so aus dem Blockbusterkino eigentlich nicht kennt, was also schon spannend ist. Auf der anderen Seite ist es dann zum Teil so dämliches 80s-Macho-Gehabe, dass ich häufiger laut lachen musste. Nicht so ganz eindeutig positiv zu bewerten in meinen Augen.
Ich mag die Botschaft, die dahintersteht. John Carpenter meinte damals im Interview, daß die Reagan - Regierung für ihn eine Rückkehr zu Totalitarismus und Faschismus bedeutet, das fand ich mal eine klare Ansage. Klar merkt man dem Film sein Alter an (und die typische 80er - Action war halt damals Männersache), aber im zeitlichen Kontext ist das für mich fast schon Punkrock.
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Siehe zeitlicher Kontext. In den ersten Jahren seiner Amtszeit hat Reagan dennoch nicht sonderlich glücklich agiert, nachdem er früher schon eifriger Zuträger für das Komitee gegen unamerikanische Umtriebe gewesen war und genug Leuten Berufsverbote beschert hatte.
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Es gelang Reagan, eine Koalition aus Evangelikalen, Wirtschaftsliberalen (siehe Neoliberalismus) und wertkonservativen Wählern zu schmieden. Ähnlich wie bereits Richard Nixon verfolgte er eine Southern Strategy, die darauf abzielte, weiße Wähler in den Südstaaten an die Republikaner zu binden. So eröffnete Reagan seinen Hauptwahlkampf am 3. August 1980 ausgerechnet auf der Neshoba County Fair bei der kleinen Stadt Philadelphia im Bundesstaat Mississippi, wo 1964 die Mississippi-Bürgerrechtsaktivisten-Morde durch den Ku-Klux-Klan stattgefunden hatten. In seiner Rede plädierte er dafür, die Rechte der Einzelstaaten (state’s rights) zu stärken, was seit Barry Goldwater als Chiffre dafür galt, dass die Südstaaten auch das Recht haben sollten, die Bürgerrechtsgesetze von 1964 auszuhebeln. Unter anderem sagte Reagan: I believe in states’ rights and I believe in people doing as much as they can for themselves... I believe we have distorted the balance of our government today by giving powers that were never intended to be given in the Constitution to the federal establishment. („Ich glaube an die Rechte der Einzelstaaten und daran, dass die Menschen so viel wie möglich selbst regeln sollten … Ich glaube, dass wir heutzutage das Gleichgewicht in unserer Regierung gestört haben, indem wir der Bundesregierung eine Macht gegeben haben, die ihr nach der Verfassung niemals zugedacht war.“). Paul Krugman interpretierte diesen Auftritt als eine rassistische Botschaft Reagans an die weißen Suprematisten in den Südstaaten, dass er auf ihrer Seite stehe. Seine These wurde in der Folge in der New York Times in mehreren Artikeln kontrovers diskutiert
Just sayin'.
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ach, das hat der bestimmt alles gar nicht so gemeint. ein lupenreiner demokrat eben.
mich erinnert die retrospektive verklärung reagans an die von franz-josef strauß in unseren gefilden - mit solchen verharmlosungen wie "ein batzi war er scho' ...", aber in wirklichkeit war er halt ein machtversessener drecksack, der für die verwirklichung seiner ziele ohne mit der wimper zu zucken deals mit faschistischen regimes eingegangen ist und die csu erst zu dem korrupten haufen geformt hat, den söder und konsorten jetzt halbherzig versuchen weißzuwaschen.
Zitat von Quork im Beitrag #4344„They Live!“ habe ich neulich zum ersten Mal gesehen und bin hin und her gerissen. Auf der einen Seite gibt es da viel, was man so aus dem Blockbusterkino eigentlich nicht kennt, was also schon spannend ist. Auf der anderen Seite ist es dann zum Teil so dämliches 80s-Macho-Gehabe, dass ich häufiger laut lachen musste. Nicht so ganz eindeutig positiv zu bewerten in meinen Augen.
Geht mir auch so, ich konnte mit dem Film schon damals nicht viel anfangen. Für mich hatte Carpenter seine beste Zeit zwischen 1976 und 1982 ... "The Thing" war in meinen Augen sein letzter guter Film. "Escape From New York" fand ich früher auch richtig gut, der Film ist allerdings schlecht gealtert.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)