junger schwuler mann, spross einer persischen einwandererfamilie muss – warum auch immer – sozialstunden ableisten und tut das in einem heim für junge asylbewerber, wo er sich mit einem iranischen geschwisterpaar anfreundet und sich in dessen männlichen teil verguckt … und der ist auch nicht abgeneigt. es entspinnt sich ein drama über die naheliegenden themen homosexualität unter migrantisch geprägten gruppen, identitäts- und flüchtlingspolitik, aber v.a. um die beziehungen zwischen diesen drei menschen und das ist so hinreißend traurig, lustig und lebensecht getroffen – kann man eigentlich nur lieben, diesen film.
toy story (john lasseter, 1995)
glaubt's oder nicht, ich hab' noch nie einen einzigen „toy story“-film gesehen. damals dachte ich, ist ja nur ein film für kinder (warum sollte ich den sehen), aber als ich mitgekriegt hatte, dass da durchaus auch erwachsene ihren spaß damit haben, werde ich den ja irgendwann mal im free-tv sehen können. sollte das der fall gewesen sein, hab ich ihn wohl jedes mal verpasst. jetzt – nach dem dritten sequel - war's mir auf jeden fall zu blöd und da gerade die 4-blue ray-box rauskam, hab ich mir die zum geburtstag gewünscht. und jetzt ist sie da und teil 1 hat schon mal total eingeschlagen. so viele tolle ideen, irre action und geniale animation – wer kann da widerstehen? ich nicht.
broadcast signal intrusion (jacob gentry, 2021)
es gab wohl auch in der realität einige wenige vorfälle, bei denen fernsehsendungen gehackt wurden und mittendrin irgendwelches komisches material in die übertragung eingeschmuggelt wurden. die nimmt sich der film zum motiv für einen thriller in dem ein videoarchivar in sendungen der 80er äußerst verstörende exemplare solcher hackings entdeckt und anfängt, sich obsessiv damit zu beschäftigen, v.a. nach dem er scheinbar einen zusammenhang mit dem verschwinden seiner frau einigen jahre zuvor erkennt. es folgt eine schnitzeljagd, während der er vermeintlichen freunden wie feinden begegnet, die dann auch nicht immer das sind was sie scheinen - und das ist ganz schön spannend, atmosphärisch und mit einer zweideutigkeit erzählt, die den zuschauer nie in sicherheit wiegt – was ich sehr schätze. danke, @G.Freeman für den tipp!
the sadness (rob jabbaz, 2021)
das ist also einer brutalsten filme ever. was die physische gewalt betrifft, neige ich zuzustimmen. das ist teilweise schon schwer erträglich und toppt, was ähnlich gestrickte zombie/pandemie-thematisierende filme ausmacht um längen. die story ist simpel, aber effektiv – pärchen, das getrennt wird, versucht sich, in den wirren der seuche wiederzufinden und muss sich den angriffen der mutanten erwehren. shlock, horror, gore - alles da – sehr viel mehr gibt’s da allerdings nicht und im finale nimmt der film leider ein bisschen das tempo raus. fazit: als horror/gore-fan hat man seinen spaß, allzuviel mehrwert sollte man allerdings nicht erwarten.
die komikertruppe le splendid hatte mit „les bronzés“, „les bronzés font du ski“ und „le père noël est une ordure“ mit die lustigsten und albernsten filme (in gut) aus frankreich zu verantworten. davon sind hier christian clavier als drehbuchautor und in einer doppelrolle, marie-anne chazel und der regisseur des „père noël“ dabei, sowie eine weitere verdiente komikerin, valerie lemercier und dazu noch jean reno. das teil war der erfolgreichste film des jahres '93 in frankreich – noch vor „jurassic park“. klingt also recht vielversprechend. aber nix da. was man bekommt, ist gewissermaßen ein mischmasch aus „monty python's quest for the holy grail“ und „back to the future 2“: edler ritter (reno) und sein knappe (clavier) werden aus dem frühmittelalter durch einen zauber in die jetztzeit gebeamt und treffen auf ihre nachfahren (lemercier und eben wieder clavier) – was ja durchaus potenzial gehabt hätte, aber stattdessen gibt es dümmlichen pipi-kacka-humor und sprachwitz der banalsten sorte, was schon den totalen niedergang der französischen komödie, den heutzutage solche figuren wie eben clavier oder dany boon verkörpern, erahnen lassen. also: finger weg.
midnight (oh-seung kwon, 2021)
koreanischer thriller, in dem ein serienkiller einem gehörlosen mutter-tochter-gespann nachstellt und er selbst vom bruder eines seiner opfer, das noch in seiner gewalt, aber noch am leben ist, gejagt wird. das ist einerseits irre spannend, vermittelt eine beklemmende atmosphäre und hat teilweise tolle kameraarbeit, aber leider geizt das drehbuch auch nicht mit komplett unglaubwürdigen szenen, der üblichen dämlichkeit der opfer und was man dem publikum sonst noch weismachen will, damit der plot vorangetrieben werden kann und so schwand bei mir allmählich die anerkennung für die vorher genannten pluspunkte. kein komplettversagen und immerhin ein respektables regiedebut, aber noch mit viel luft nach oben.
there is no evil (mohammad rasoulof, 2020)
vier geschichten aus dem iran zu einem sehr traurigen thema, das ich hier nicht spoilern möchte, weil es gerade im ersten teil komplett überraschend kommt und anschließend in unterschiedlichen facetten beleuchtet wird – mal ziemlich beiläufig, dann wieder sehr prominent und das ist die stärke des films – nebst hyperrealismus, wechselbädern von gefühlen zwischen happy end, open end und unendlicher traurigkeit. inszenierung, schauspiel und was sonst noch zu einem guten film gehört, sind ebenfalls top notch. der goldene bär 2020, der dafür verliehen wurde, hat meinen segen.
labyrinth (jim henson, 1986)
auch wieder so ein fall eines films, für den ich mich damals schon zu erwachsen fühlte, aber gejuckt hat er mich dann doch schon lange. jim henson, david bowie und jennifer connelly sind halt namen, die zumeist für qualität bürgen, auch wenn tatsächlich jüngeres publikum die zielgruppe darstellt und – ach – bei so einem füllhorn an kreativität bin ich inzwischen schon gewillt, wieder meinen kindlichen blick aufzusetzen. und es hat funktioniert. ich hab viel gelacht, das creature und set design ist top, der kitsch hält sich in grenzen und selbst david bowies unterdurchschnittliche songs war ich gewillt, zu verzeihen. es hat einfach alles ganz gut gepasst.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #4877les visiteurs (jean-marie poiré, 1993)
Wo hast du den gesehen? Ich mochte den damals sehr gerne. Aber ich habe ihn zu der Zeit auf Deutsch gesehen und der hatte so eine Rainer-Brandt-artige Synchronisation, die ich sehr lustig fand. (Jemand hält jemanden eine Visa-Karte hin, Person ergreift diese und sagt: "Die Freiheit nehme ich mir.") War aber nur für die Videoauswertung, im Fernsehen lief dann eine andere, normalere Synchro. Ich denke mal, dass die näher am Original gewesen sein dürfte.
Er ist auch die 5€ wert, eh klar, aber den gibt's dieses Wochenende für einen Euro bei Prime und ich muss hier nochmal insistieren. So ein wundervoller, kleiner, kreativer Schatz. Schaut den.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #4812Beyond The Infinite Two Minutes [2020]
Bitte. Bitte. Bitte. Schaut diesen Film, wenn ihr die Chance habt (hab' ihn bei Prime für einen 5er geliehen und keinen Cent bereut). Wenn man euch mit "One Cut For The Dead" eine Freude machen konnte, dann werdet ihr diese low-budget-one-take-Wundertüte lieben, in der ein Cafè-Chef feststellen muss, dass der Bildschirm in seiner Wohnung zwei Minuten in die Zukunft schauen kann. Was passiert, wenn immer mehr Leute dazukommen? Was passiert, wenn man den Fernseher vor einen anderen Bildschirm stellt, um vier Minuten in die Zukunft zu schauen?
Ich lehne mich aus dem Fenster und sage, den muss man gesehen haben. Bin ganz verliebt. Kreativität for the win.
Im Moment habe ich wenig Lust, was zu Filmen zu schreiben, deshalb sehr kurz:
Minions - Auf der Suche nach dem Mini-Boss War sehr witzig - und zwar deutlich witziger als die eigentliche Reihe. Habe mich sehr amüsiert (und mir vielleicht da die Covid-Infektion geholt). 8/10
Spider-Man - No Way Home Was für ein Unterschied wieder mal zu den DC-Filmen. Die Marvel-Filme sind wenigstens unterhaltsam. Die Idee mit den Multiversen wird ja bei Doctor Strange aufgegriffen, ist hier aber wunderbar umgesetzt. 7/10
Eat Drink Man Woman Alleine die Eröffnungssequenz ist der Wahnsinn. Mit welcher Detailverliebtheit Ang Lee beim Kochen draufhält, macht Freude (und würde heute Tierschutzorganisationen auf den Plan rufen). Wundervolles Vater-Töchter-Drama, das zwischendurch ein paar Längen aufweist. 7/10
Die verlorene Zeit Holocaust- und Post-Holocaust-Drama. Ein Pole und eine Jüdin fliehen aus Auschwitz, werden getrennt und halten sich gegenseitig für tot. Erst mehr als 30 Jahre später erfährt sie zufällig, dass er noch lebt. 8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von G. Freeman im Beitrag #4879Er ist auch die 5€ wert, eh klar, aber den gibt's dieses Wochenende für einen Euro bei Prime und ich muss hier nochmal insistieren. So ein wundervoller, kleiner, kreativer Schatz. Schaut den.
ist schon gemietet und in der watschliste. kommentar folgt innerhalb der nächsten 29 tage.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #4877les visiteurs (jean-marie poiré, 1993)
Wo hast du den gesehen? Ich mochte den damals sehr gerne. Aber ich habe ihn zu der Zeit auf Deutsch gesehen und der hatte so eine Rainer-Brandt-artige Synchronisation, die ich sehr lustig fand. (Jemand hält jemanden eine Visa-Karte hin, Person ergreift diese und sagt: "Die Freiheit nehme ich mir.") War aber nur für die Videoauswertung, im Fernsehen lief dann eine andere, normalere Synchro. Ich denke mal, dass die näher am Original gewesen sein dürfte.
gab's neulich bei prime für 99 cents. die synchro fand ich grausam (weiß aber nicht, um welche version es sich dabei handelte). deshalb hab ich nach 10 min auf o-ton umgeschalten. mein französisch hat gereicht, zu erkennen, dass die witze leider auch nicht viel besser waren als in der übersetzung.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #4861licorice pizza (paul thomas anderson, 2021)
endlich. ich glaube, anderson, wie sein namensvetter wes in seinen letzten filmen, hat den hier gedreht und eine teenage-romanze drumherum gebaut, um wahnsinnig viele wahnwitzige ideen, beknackte szenen und ganz viel perfektes zeit- und lokalkolorit (l.a. in den 70ern) hineinzupacken. für mich ist das völlig legitim und hat mich ein wenig an einen anderen lieblingsfilm - "wiener" von todd solondz - erinnert. großartig!
Ich hab den jetzt endlich auch gesehen, hab mir dafür sogar die BluRay gegönnt. Der macht schon Spaß zu sehen, allerdings würde ich ihn nicht zu den besten Filmen zählen, von P. T. Anderson. Völlig unverständlich waren für mich die Oscar-Nominierungen für Sean Penn (der hat ihn sogar bekommen), Tom Waits und Bradley Cooper. Jedem von denen gönne ich das, aber die große Ausnahmeleistung konnte ich jetzt nicht feststellen - bei Cooper vielleicht noch am ehesten. Wäre der Film nicht so verdammt gut gemacht, würde man ihn schnell vergessen. Der Inhalt spielt diesmal keine große Rolle. Es geht eher um die Verrücktheit und die Nostalgie. Beides fängt Anderson brilliant ein, und mehr ist eigentlich nicht zu sagen.
Der Film taugt zudem noch als wundervolle Liebesgeschichte, auch wenn auf die klassische Romantik-Erzählung verzichtet wird. Ich fand das schon recht berührend.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #4879Er ist auch die 5€ wert, eh klar, aber den gibt's dieses Wochenende für einen Euro bei Prime und ich muss hier nochmal insistieren. So ein wundervoller, kleiner, kreativer Schatz. Schaut den.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #4812Beyond The Infinite Two Minutes [2020]
Bitte. Bitte. Bitte. Schaut diesen Film, wenn ihr die Chance habt (hab' ihn bei Prime für einen 5er geliehen und keinen Cent bereut). Wenn man euch mit "One Cut For The Dead" eine Freude machen konnte, dann werdet ihr diese low-budget-one-take-Wundertüte lieben, in der ein Cafè-Chef feststellen muss, dass der Bildschirm in seiner Wohnung zwei Minuten in die Zukunft schauen kann. Was passiert, wenn immer mehr Leute dazukommen? Was passiert, wenn man den Fernseher vor einen anderen Bildschirm stellt, um vier Minuten in die Zukunft zu schauen?
Ich lehne mich aus dem Fenster und sage, den muss man gesehen haben. Bin ganz verliebt. Kreativität for the win.
So viel hab ich jetzt gelernt: In Japan sind Stromkabel standardmäßig sehr lang.
War sehr amüsant der Film. Danke für den Tipp.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Weathering With You Die religiösen Untertöne in diesem Film sind schwer zu ertragen, ebenfalls das unfassbare Product Placement. So etwas hatte Ghibli nie nötig. Die Geschichte ist ganz schön, kann es aber zu keinem Zeitpunkt mit „Your Name“ aufnehmen. Ist aber insgesamt ganz nett. Makoto Shinkai bleibt für mich ein Gemischtwarenladen. (7/10)
The Gray Man Wie schlecht kann man einen Film finden, der „Schweinchen Babe“ zitiert, Chris Evans mit weißer Hose und Pornobalken präsentiert und einfach nur Zeitvertreib sein will? Es ist immer leicht, auf diesen Netflix-Vehikeln herumzudreschen, eben weil sie von Netflix sind. Im konkreten Fall habe ich bis auf das schwache CGI nichts auszusetzen und fühlte mich gut unterhalten. Prag sieht geil aus, die Oneliner funktionieren, der Musikeinsatz ist nice. Vielleicht sollte ich doch mal „Red Notice“ ansehen? (8/10)
Kung Fu Hustle Einen bunten Blumenstrauß kreativer, lustiger Einfälle fährt dieser Film auf. Hin und wieder ist er mir ein bisschen zu drüber, aber doch, kann man schon machen. Four stars, would watch again. (8/10)
Beyond The Infinite Two Minutes Wirklich sehr originelles Teil und sehr charmant. Schön, dass es solche Filme noch gibt. Denn da da hat doch hundert Pro jemand eine schicke Idee gehabt, all seine Freunde zusammengetrommelt und das einfach mal mit dem Handy runtergefilmt. Inhaltlich ist natürlich mein Gehirn explodiert, aber das bin ich bei dieser Art von Sujet mittlerweile gewöhnt. (8/10)
Zitat von Olsen im Beitrag #4886Weathering With You Die religiösen Untertöne in diesem Film sind schwer zu ertragen, ebenfalls das unfassbare Product Placement. So etwas hatte Ghibli nie nötig. Die Geschichte ist ganz schön, kann es aber zu keinem Zeitpunkt mit „Your Name“ aufnehmen. Ist aber insgesamt ganz nett. Makoto Shinkai bleibt für mich ein Gemischtwarenladen. (7/10)
ich musste den nach 5 min ausmachen. anime ist einfach nicht mein ding.
Hustlers Stripperinnen, darunter Constance Wu und Jennifer Lopez, haben durch die Finanzkrise 2008 ihre zahlungskräftigen Kunden verloren. Also greifen sie zu härteren Mitteln, um an Kohle zu kommen. Mit einer Mischung aus Ketamin und Ecstasy knocken sie ihre Kunden aus, dann nehmen sie sie aus. Ganz unterhaltsam, mehr aber auch nicht. Es gibt ja Kritiker, die sahen hier einen der besten Filme 2019. (6/10)
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
A Beautiful Day (2018) Joaquin Phoenix ist eine Wucht, hier auch im wahrsten Sinne des Wortes. Mir war nicht immer klar wohin dieser Film will, aber das liegt grad eher an mir als an Lynne (We need to Talk about Kevin) Ramsay. Guter Score zudem, und eigentlich wie geschafffen für ein Remake von Nicolas Winding Refn.
ich glaube, petzold ist neben dominik graf einer der ganz wenigen deutschen regisseure, die eine ganz eigene, unverkennbare filmsprache haben, ohne dabei jemals langweilig zu werden und noch nie einen schlechten film gemacht haben (ich kenne zumindest keinen). unaufgeregt, aber trotzdem spannend, minimalistisch und wortkarg, ohne anzuöden und charakter, die wirklich nachvollziehbar sind und kaum irgendwelchen klischees entsprechen - dargestellt von der deutschen crème de la crème - hier wieder von seiner langjährigen muse nina hoss, benno fürmann und hilmi sözer. jetzt fehlt mir nur noch "wolfsburg".
die band von nebenan (eran kolirin, 2007)
ein kleines polizeiorchester aus ägypten wird eingeladen, in israel zu spielen, aber wegen sprachlicher missverständnisse landen sie in einem öden kaff in der wüste, wo sie vorübergehend von der besitzerin eines imbiss und deren freunde aufgenommen werden. es entspinnen sich viele kleine geschichten zwischen culture clash und völkerverständigung, cringe und herzzerreißenden momenten, einsamkeit und annäherung, komik und tragik - und das in der momentaufnahme einer einzigen nacht. sehr schön auch die theaterhafte inszenierung, ohne dass diese aufgesetzt wirkt. ein kleinod!
in the family (patrick wang, 2011)
fast 3 stunden verlangen einem ordentlich sitzfleisch ab, aber das ist es wert, wie man wang, der die hauptrolle spielt, dabei zusieht, wie er um das sorgerecht für seinen nicht-leiblichen sohn kämpft, nachdem sein freund (der leibliche vater) bei einem autounfall ums leben kam. und da gibt es kein over-the-top-drama zu sehen, sondern viel resignation, unverständnis und kommunikationsversagen - also genau das, was unser leben tatsächlich oft so schwierig macht. das ist so toll erzählt, dass man über etwaige längen spielend hinwegkommt und die oft so subjektive kamera ist schlichtweg sensationell. so etwas hab ich wirklich noch nie gesehen. allein dafür hat sich der film schon gelohnt.