the curious case of benjamin button (david fincher, 2009)
hmtja, fincher ... a mixed bag. meisterwerken wie "se7en" und "fight club" einerseits, anderen großartigen filmes wie " the social network" und "zodiac", ziemlich okayem wie "the game", "panic room" und - ja, inzwischen hab ich auch "alien 3" zu schätzen gelernt, stehen dem überflüssigen remake "the girl with the dragon tattoo", dem recht mittelmäßigen "gone girl" und dem fürchterlichen langweiler "mank" gegenüber. "benjamin button" hatte ich bisher ignoriert und sehr viel mehr als wohlfeiles oscar-futter kann ich da leider nicht erkennen. cate blanchett und brad pitt mögen zwar beeindrucken, aber ansonsten ist diese verfilmung einer kurzgeschichte von f. scott fitzgerald reichlich aufgeblasen und auf hochglanz getrimmt ... irgendwie schon sehenswert, aber wirklich gut leider auch nicht.
batman begins, the dark knight, the dark knight rises (christopher nolan, 2005/2008/2012)
jaja, ich weiß, die meisten hier finden nolan doof, aber ich hab sie mal wieder sehr genossen, die trilogie.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #4876futur drei (faraz shariat, 2020)
junger schwuler mann, spross einer persischen einwandererfamilie muss warum auch immer sozialstunden ableisten und tut das in einem heim für junge asylbewerber, wo er sich mit einem iranischen geschwisterpaar anfreundet und sich in dessen männlichen teil verguckt und der ist auch nicht abgeneigt. es entspinnt sich ein drama über die naheliegenden themen homosexualität unter migrantisch geprägten gruppen, identitäts- und flüchtlingspolitik, aber v.a. um die beziehungen zwischen diesen drei menschen und das ist so hinreißend traurig, lustig und lebensecht getroffen kann man eigentlich nur lieben, diesen film.
Danke für die Empfehlung - kurz darauf sah ich, dass der heute im Freiluftkino lief, von wo ich nun komme. Tatsächlich ein ganz, ganz toller Film. Seit langem mal wieder von einem Film den Tränen nahe gebracht. Einziges Manko: die eigentlich immer unfassbar laute Musik. In den Club-Szenen hat es mir in der zweiten Reihe gut die Ohren durchgeblasen.
oh, das freut mich. das mit der musik hat natürlich im heimkino dank eigener lautstärkeregelung nicht so sehr gestört. aber in der tat gehörten die clubszenen nicht zu den höhepunkten des films.
seht es mir nach - ich bin ein bisschen vernarrt in diesen knuddel - also pete buttegieg, den ersten offen schwulen bewerber um die präsidentschaftskandidatur in den usa und jetziges regierungsmitglied. er ist zwar nicht der progressivste und seine politischen ansichten differieren schon sehr stark von meinen, aber sein werdegang, wie er sich als schwuler in einem auch nicht gerade superliberalen städtchen in indiana als bürgermeister durchgesetzt hat, hat mich einfach interessiert, aber die doku ist leider sehr bieder geraten - ganz informativ, aber sonst ohne filmischen mehrwert. nur für knuddel-fans.
mississippi burning (alan parker, 1988)
noch ein bisschen weiter südlicher in den 60ern war es dagegen extrem ungemütlich - für afroamerikaner sowieso, aber sogar für weiße, die mit der nach wie vor herrschenden rassentrennung nicht so ganz einverstanden waren. das erfahren zwei fbi-agenten - dargestellt von gene hackman und willem dafoe - die das verschwinden von 3 aktivisten in einem kaff aufklären sollen, wo der ku klux clan immer noch vorgab, was die mehrheit dachte. basierend auf tatsächlichen ereignissen, hat parker ein, zwar recht plakatives, aber auch extrem spannendes und actionreiches drama inszeniert, bei dem auch die gut-und-böse-lager nicht ganz so klar getrennt werden, dass man sich nicht ganz eindeutig positionieren will und das ist den machern des films hoch anzurechnen.
die andere seite der hoffnung (aki kaurismäki, 2017)
echte menschen - die sind immer wieder die elemente, die kaurismäkis werke so wertvoll machen. sie rauchen ständig, sagen nicht viel, aber handeln eben so, wie man es kennt, ohne dass es vorhersehbar oder langweilig wird. hier nun schon der zweite film nach "le havre", mit dem er nicht nur die finnische gesellschaft behandelt, sondern die europäische flüchtlingskrise (hier sogar beides) - und das auf sehr humanistische weise und ohne kitsch und pathos. so und nicht anders ist es richtig.
Vor 21 Jahren hatte der Film mich nicht interessiert, wie ich heute zugeben muss, aus oberflächlichen Gründen, aus Ignoranz und Halbwissen. Ich ging davon aus, dass es sich hier um eins dieser Remakes handelt, die lediglich deshalb entstehen, weil in den USA keine (okay, kaum) ausländischen Filme gezeigt werden, und somit niemand dort „Es geschah am helllichten Tag“ kennt, der einzige Film mit Heinz Rühmann, den ich mag.
Ich wusste, dass der 50er-Jahre-Film auf einem Roman von Friedrich Dürrenmatt basierte. Was ich nicht wusste ist, dass Dürrenmatt damals das Skript für den Film (mit-)verfasst hat, der Roman aber erst später herauskam, weil das Skript von Dürrenmatt zu sehr verändert wurde. Was letztendlich verfilmt wurde, ist mehr oder weniger ein normaler Krimi. Die Dürrenmatt-Geschichte spielt eher mit dem Genre und hat ein komplett anderes Ende - ein viel besseres, aber mehr verrate ich nicht.
Von dieser Romanfassung gab es in den 70ern wohl schon eine Verfilmung, von der ich sonst nichts weiß. Insofern ist „The Pledge“ durchaus ein Remake, aber nicht das, wofür ich es hielt. Das Setting wurde von der Schweiz in die nördliche USA verlegt. Möglicherweise um es ein wenig europäischer zu gestalten, sind viele der Charaktere dänischer Abstammung, deren Nationaldichter Hans Christian Andersen findet auch Erwähnung.
Mit Jack Nicholson, Benicio Del Toro, Aaron Eckhart, Robin Wright Penn, Vanessa Redgrave, Mickey Rourke, Harry Dean Stanton und Helen Mirren ist der Cast wirklich hochkarätig besetzt. Leider floppte der Film an der Kasse, trotz positiver Kritiken. Jack Nicholson liefert eine schauspielerische Leistung ab, in vergleichbarer Art und Qualität, wie man sie etwas später in dem Film „About Schmidt“ bewundern durfte, wofür er, mit Recht, viel Lob erhalten hat.
Atmosphärisch muss sich der Film nicht vor der 50er-Jahre-Verfilmung verstecken. Das Ende, wie gesagt, ist deutlich besser. In den 50ern hat offenbar der Mut gefehlt, um derart mit dem Genre und den Erwartungen des Publikums zu spielen. Knapp 50 Jahre später hat sich der Mut an der Kasse leider nicht ausgezahlt, aber qualitativ war es jede Mühe wert.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
"the pledge" wird vorgemerkt. ich hatte mich an den nicht rangewagt, weil "es geschah am hellichten tage" tatsächlich einer der besten deutschen filme der muffigen 50er jahre ist und in der tat rühmanns bester (wobei ich auch noch den "hauptmann von köpenick" sehr gut finde) und ich befürchtete, dass das mal wieder ein maues remake ist, aber das klingt schon ganz gut.
bei mir heute:
snitch (ric roman waugh, 2013)
ja, es gibt auch gute filme mit dwayne johnson. das ist nach "southland tales" schon der zweite, den ich mag. und in diesem ist er sogar in seinem element, nämlich action - glaubhaft inszeniert und nicht um ihrer selbst willen, sondern einem echten plot dienlich, der auf wahren begebenheiten basiert und damit schon mal kaum gelegenheiten für die üblichen plot holes und conveniences bietet. dazu gibt's noch john bernthal als widerwilligen sidekick und susan sarandon at her schmierigst und eine regie, die man clint eastwood nicht übel nehmen würde. doch, doch, sehr ordentlich, der film.
Ich habe spontan mal wieder einen meiner Lieblingsfilme sehen dürfen. Ein Film, der mich erstmals gecatcht hat, als ich mich in die Welt von Wong Kar-Wai verliebte und mehr von diesen verlorenen Seelen sehen wollte, die in Asien von Nacht zu Nacht eilen und nicht lieben dürfen, sollen, können oder sollten. Letztlich geht es in MM um das Versprechen, dass das neue Jahrtausend für eine bestimmte Generation nicht einhalten kann. Gezeigt wird Vicky, eine junge Frau, die nicht von ihrem Freund loskommt, obwohl sie dringend müsste und in das Leben eines Gangsterbosses drängt, der nichts mit ihr anzufangen weiß, aber trotzdem etwas für sie empfindet. Jede neue Szene wirkt wie eine Flucht von der letzten, aber wohin, das weiß niemand so recht. Auch das verschneite Japan, in das sie zwischendurch reist, scheint es nicht zu sein. Toller und treibender Score, wunderbar bittersüße Atmosphäre und eine ikonische Opening Scene. Kleines Meisterwerk. Im Internet.
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Malignant [2021]
Immer wenn Regisseure Carte blanche erhalten, weil sie ihrem Studio zuvor etwas Gutes getan haben, droht Gefahr. Oder unfreiwillig komische Hits, die hinten und vorne nicht funktionieren sollten, aber eine Faszination ausstrahlen, der ich mich nicht entziehen kann. Über diesen Film müsste man Bücher schreiben, stundenlang diskutieren kann man definitiv. Eine der unterhaltsamsten Gurken der letzten Jahre. Ist das der teuerste Prank seit langem oder lauert hier nur ein verkanntes Genie in James Wan, der normalerweise eher verzichtbaren, dafür kompetenten Horror-Einheitsbrei aus dem Ärmel schüttelt und Filme für Leute macht, die keine Horrorfilme schauen. Zwischen Early-2000er-Horror-Ästhetrik (inkl. des passenden Müll-Soundtracks) über absurd aufgebaute Häuser, ins Leere laufende Handlungsstränge, billige Giallo-Anspielungen und einem Twist für die Götter. Schaut den mal. Auf WOW/SkyTicket.
Immer wenn Regisseure Carte blanche erhalten, weil sie ihrem Studio zuvor etwas Gutes getan haben, droht Gefahr. Oder unfreiwillig komische Hits, die hinten und vorne nicht funktionieren sollten, aber eine Faszination ausstrahlen, der ich mich nicht entziehen kann. Über diesen Film müsste man Bücher schreiben, stundenlang diskutieren kann man definitiv. Eine der unterhaltsamsten Gurken der letzten Jahre. Ist das der teuerste Prank seit langem oder lauert hier nur ein verkanntes Genie in James Wan, der normalerweise eher verzichtbaren, dafür kompetenten Horror-Einheitsbrei aus dem Ärmel schüttelt und Filme für Leute macht, die keine Horrorfilme schauen. Zwischen Early-2000er-Horror-Ästhetrik (inkl. des passenden Müll-Soundtracks) über absurd aufgebaute Häuser, ins Leere laufende Handlungsstränge, billige Giallo-Anspielungen und einem Twist für die Götter. Schaut den mal. Auf WOW/SkyTicket.
"The Conjuring" ist der beste Horrorfilm der letzten zwanzig Jahre. Inhaltlich sicher nicht originell, aber die Inszenierung finde ich schon große Klasse.
Wenn ich ihn für lau sehen kann, werfe ich vielleicht mal ein Auge rein. Denn generell vertrage ich Horrorfilme nicht mehr gut und muss abbrechen, wenn es mir zu spannend wird.
beste hin oder her aber der erste teil aus dem conjouring universum ist schon herausragend gut inszeniert (hab da auch dead man's bones entdeckt). dabei musste ich mich erst von meinem mitbewohner überzeugen lassen mitzugehen, weil ich wiederum saw für einen der überhaupt schlechtesten filme halte, die ich je gesehen habe. und schließlich wurde the conjouring ja mit den machern von saw beworben.