Meinst du mit dem Kernthema das Multiversum? Ich glaube ich kann nachvollziehen, was du mit "nicht mehr sehen können" meinst. Hier fand ich es aber trotz allemeiner Überbenutzung gerade interessant, weil es zur Abwechslung mal nicht Gimmick sondern zentrale Metapher war.
Das einzige Manko dieses Films ist für mich der manchmal irgendwie albern auf verschmitzt-verruchten Schock-Effekt getrimmte Humor, der etwas aus der Zeit gefallen und einfach ein bisschen unnötig ist. Sonst wäre das für mich ein perfekter Indie-Blockbuster gewesen.
Verstehe. Hätte das jetzt nicht als Spoiler empfunden, weil der ja durch sämtliche Medien als "der Multiversumsfilm" gejagt wurde und das auch schon selbst im Trailer zeigt.
Zitat von Quork im Beitrag #4998Verstehe. Hätte das jetzt nicht als Spoiler empfunden, weil der ja durch sämtliche Medien als "der Multiversumsfilm" gejagt wurde und das auch schon selbst im Trailer zeigt.
Na ja, auch der Titel ist doch da recht verräterisch. Würde das auch nicht als Spoiler sehen.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #4989wärst du dann auch aus dem kino gegangen? (kleiner tipp: um architekturkritik geht es nicht)
Wahrscheinlich wäre ich geblieben und hätte gehofft, dass es besser wird. Das dürfte doch den meisten Leuten so gehen, dass im Kino die Hemmschwelle, früher zu gehen, viele höher ist als vor dem heimischen Fernseher. Sei es, weil man sich nicht eingestehen will, eine Fehlinvestition getätigt zu haben, sei es, weil der Abend eh schon angebrochen ist, wogegen man zuhause eine Minute später schon ein gutes Buch lesen oder vorm PC hocken kann. Im Kino habe ich glaube ich immer bis zum bitteren Ende durchgehalten, selbst beim meiner Erinnerung nach schrecklichsten Film, « L’humanité » von Bruno Dumont. Da bin ich zwar eingeschlafen, was mir allerdings auch schon bei Filmen passiert ist, die ich mochte. “Calle 54” von Fernando Trueba fällt mir da ein. Das war allerdings in einem salonartigen Kino in Granada, das seeehr bequeme Sessel hatte und ich hate einen harten Touritag hinter mir.
der einzige film, bei dem ich im kino eingeschlafen bin, war leider auch einer, den ich mochte (wie ich leider erst sehr viel später feststellen konnte): "live flesh" von almodovar. das war allerdings eine sehr späte vorstellung und ich war nicht mehr ganz nüchtern. rausgegangen bin ich auch noch nie, bevor ein film zuende war - nicht mal aus warhols 3 1/2-stündigen langweiler "chelsea girls".
Bei „The Martian“ wäre ich gern gegangen, aber ich war mit meinen Freunden da. Ohne die wäre ich auch nie da reingegangen. Epischer Rotz in Überlänge - das nehme ich denen heute noch übel.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
"resident evil" bei mir. stelle aber gerade fest, dass ich mich nicht erinnern kann, überhaupt je vorzeitig aus dem kino gegangen zu sein. und es waren gar nicht so wenig filme, bei denen es sich schlussendlich gelohnt hat, dem zwischenzeitlichen impuls zu widerstehen.
Ich hatte bisher nur einmal den Impuls, aus dem Kino zu gehen, das aber nur, weil wir den Kinosaal verwechselt hatten und im falschen Film gelandet sind. Anschauen wollten wir "Bodyguard" und gelandet sind wir bei "Stalingrad". Wir sind dann aber geblieben. Und eingeschlafen bin ich im Kino auch nur einmal, als sie in der Schauburg in Karlsruhe die (ursprüngliche) Star Wars-Trilogie am Stück gezeigt hatten. Beim zweiten Teil fehlt mir ein bisschen was.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Ich glaube, ich habe zwei Filme früher beendet. Einmal einen Kinderfilm, weil einem der Kinder schlecht war. Einmal war es "Siegfried" - das lag aber daran, dass wir eine Art Premierenvorstellung mit anschließendem Gespräch mit Tom Gerhardt und den beiden Hauptdarstellerinnen hatten. Es waren die schlimmsten 20 Minuten, die ich je gesehen habe.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Ebenso wie bei Ruben Östlund‘s letzten Film „The Square“ bin ich auch diesmal schwer begeistert. Der Film ist quasi eine Groteske in drei Akten, die neben Geschlechterrollen vor allem das Thema „oben und unten“ behandeln. Im Grunde genommen ist das eine Steilvorlage für Plattheiten, aber Östlund schafft es durch sehr lebensnahe Charakterzeichnungen eben diese zu vermeiden. Natürlich sind die Figuren unterschiedlich sympathisch, aber niemand ist wirklich gut oder wirklich böse. Jetzt sollte ich mir wirklich einmal die ersten Filme von Östlund anschauen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
bin inzwischen schon ein paar mal vorab aus dem saal gegangen. der erste war anfang der 00er einer mit antonio banderas und angelina jolie, den namen habe ich vergessen. bei sense and sensibility mit keira knightley, knight of cups, nem georgischen märchenfilm dessen name ich bis heute nicht weiß und bei beautiful - da aber, weil ich meinen vater, der auch an prostatakrebs starb, kurz zuvor beerdigt hatte. da wusste ich irgendwie, wie der film weiter geht. und es sei aber auch gesagt, dass ich ein regelmäßiger sneak-gänger bin und da der impuls zu gehen öfter mal stark ist. eingeschlafen bin ich bei heat und der schmale grad (ja terrence malick und ich sind nicht die besten freunde.)
bzgl. östlund: "force majeure" kann ich auf jeden fall wärmstens empfehlen. "triangle of sadness" wollte ich heute eigentlich auch schauen, aber in meinem lieblingskino war die abendvorstellung schon ausverkauft. wird aber demnächst nachgeholt.
"goldfinger" hatte ich eigentlich als viel besser im gedächtnis. er hat zwar mit gerd fröbe und oddjob eines der besten bösewicht/handlanger-gespanne zu bieten, die story ist aber allzu einfach gestrickt und bond ist hier nicht wirklich der große held. die meiste zeit befindet er sich in goldfingers gewalt und die rettenden taten werden hauptsächlich von anderen ausgeführt. das macht ihn zwar irgendwie menschlich, aber hey, es ist james bond! und die "liebesszene" mit pussy galore kann man sich aus heutiger sicht nun echt nicht mehr anschauen. "skyfall" hingegen ist und bleibt einer der besten. v.a. wie das verhältnis zwischen bond und m dargestellt ist und im mittelpunkt steht, ist ganz wunderbar. daniel craig und judy dench waren wohl selten besser. auch javier bardem spielt die fiese kanaille silva herausragend und die action sowie die bilder sind grandios.
housebound (gerard johnstone, 2014)
neuseeländische horrorkomödie, die das beliebte haunted house-motiv genüsslich durch den kakao zieht. die hauptdarstellerin ist eine junge frau, die nach einem missglückten raub zu 9 monaten hausarrest mit fußfessel verknackt wird. und den hat sie im haus ihrer mutter und deren lebensgefährten zu verbringen, zu denen sie schon vor jahren den kontakt abgebrochen hatte. ihre mutter behauptet, dass es im haus spukt, was sie für völlig bescheuert hält, aber bald kommt ihr selbst einiges komisch vor ... und dann geht die achterbahnfahrt los. und dabei wird ordentlich gesplattert, es gibt twists and turns en masse und die dauerangepisste protagonistin ist die schau! lange nicht mehr so gelacht.
à nos amours (maurice pialat, 1983)
sandrine bonnaires schauspieldebut ... und was für eins, das sie da mit ihren zarten 16 jahren hingelegt hat. sie spielt eine teenagerin, die ihrer verkorksten familie und deren antiquierten moralvorstellungen entflieht, indem sie mit möglichst vielen männern schläft und auch sonst nicht das tut, was von ihr erwartet wird - was einerseits befreiend wirkt, aber wirklich glücklich macht sie das auch nicht. das fühlt sich ein bisschen wie ein update von truffauts "les quatre cent coups" an und hat mich ähnlich begeistert. für den französischen film übliches gequassel und irrationales gebaren muss man aber schon abkönnen. davor sei gewarnt.