mich würde interessieren, ob du bei "sense and sensibility" mit emma thompson oder bei "pride and prejudice" mit keira knightley aus dem saal gegangen bist. und ja, warum wüsste ich auch gern; beides ziemlich tolle filme imho.
Zitat von tenno im Beitrag #5012mich würde interessieren, ob du bei "sense and sensibility" mit emma thompson oder bei "pride and prejudice" mit keira knightley aus dem saal gegangen bist. und ja, warum wüsste ich auch gern; beides ziemlich tolle filme imho.
ah siehste! der wo mit keira knightley. dass ich das durcheinander bringe, dokumentiert meine abneigung hinreichend...
war auch in der sneak. ich war mit meiner freundin drin und wir waren nach ca 30 minuten von dem steten gekeife so genervt und körperlich angegriffen, dass wir einfach gehen mussten. dass bis dahin einfach auch nichts interessantes passiert ist, hat die entscheidung sicherlich erleichtert.
Mike Mills doing Mike Mills things. Die nächste Familiengeschichte und sein bislang bester Film. Joaquin Phoenix spielt einen Radio-Reporter, der durch das Land zieht, um Kinder und Jugendliche zu ihrem Leben und ihrer Zukunft zu interviewen, bis er auf seinen Neffen aufpassen muss, weil seine Schwester, die seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr mit ihm sprechen will, ihrem psychisch labilen Ex helfen muss. Klingt nach viel Drama, ist aber so sanft und behutsam erzählt und hat mir nach etwas schleppendem Start und sehr berührender zweite Hälfte hervorragend gefallen. Das ist "kann nicht mal einer an die Kinder denken" aus den Simpsons aber als Film. Schöner Film ist das.
Triangle Of Sadness
Ab und zu renne ich durch die Stadt um Menschen ungefragt "Force Majeure" zu empfehlen, den ich damals recht zufällig im Kino erwischte und der direkt mein Film des Jahres wurde. Jetzt wurde Östlund in den letzten Jahren für seine oft recht platt geratene Gesellschafts- oder Kunstkritik immer mal wieder gescholten und so tiefsinnig und clever ist auch der kapitalismuskritische Ansatz in Triangle Of Sadness nicht, der in drei Teilen von Menschen erzählt, denen es besser geht als andere. Wohlfühl-Satire, die nicht besonders schmerzt, aber - und das ist ein großes aber - zumindest in den ersten zwei Parts des Films sehr unterhaltsam und auch einfach witzig ist. Am liebsten hätte ich Story 1 90 Minuten begleitet, ich bin mir sicher, ich hätte mit Bestnoten um mich geschmissen. Es zieht sich gegen Ende dann leider gewaltig, aber was soll's.
Ab und zu renne ich durch die Stadt um Menschen ungefragt "Force Majeure" zu empfehlen, den ich damals recht zufällig im Kino erwischte und der direkt mein Film des Jahres wurde. Jetzt wurde Östlund in den letzten Jahren für seine oft recht platt geratene Gesellschafts- oder Kunstkritik immer mal wieder gescholten und so tiefsinnig und clever ist auch der kapitalismuskritische Ansatz in Triangle Of Sadness nicht, der in drei Teilen von Menschen erzählt, denen es besser geht als andere. Wohlfühl-Satire, die nicht besonders schmerzt, aber - und das ist ein großes aber - zumindest in den ersten zwei Parts des Films sehr unterhaltsam und auch einfach witzig ist. Am liebsten hätte ich Story 1 90 Minuten begleitet, ich bin mir sicher, ich hätte mit Bestnoten um mich geschmissen. Es zieht sich gegen Ende dann leider gewaltig, aber was soll's.
Das sehe ich völlig anders. Tatsächlich sehe ich darin nichts annähernd so plattes wie „Kapitalismuskritik“, auch wenn das gerne so beschrieben wird. Wenn mir jemand mit „Kapitalismuskritik“ kommt, frage ich regelmäßig, wo Kapitalismus denn bitte beginnt, und was sich denn außerhalb dessen befindet. Meiner Meinung nach geht Östlund’s Ansatz viel tiefer, auf einer (zwischen-)menschlichen Ebene. Wenn man genau hinschaut werden dort auch keine Superreichen vorgeführt, was ja tatsächlich äußerst billig wäre. Es zeigt sich sogar ganz deutlich, dass diejenigen, die sich oben befinden so benehmen, wie Menschen, die sich oben befinden. Da unterscheidet sich der Milliardär nicht von der Putzfrau. Selbst was vordergründig wie ein Geschlechterkonflikt aussieht, entpuppt sich in Wirklichkeit als „Oben-Unten-Konflikt“. Mir fällt kein anderer Film ein, der diese Themen in vergleichbarer Weise behandelt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Wenn auf der oberen Etage das sich für gebeutelt haltende Personal zum Lächeln und Ja-Sagen auffordert und "Money!" ruft, während das Getrampel das wirklich gebeutelte ausländische Personal unter Deck nervt, ist das ein nettes Bild, aber tief geht das mMn wirklich nicht, dafür braucht's ja keinen Östlund. Meiner Meinung nach ist das aber okay, ich hatte meinen Spaß und gerade in Story 1 steckt noch viel mehr drin (Geschlechter, Verdienste usw.).
Ausgerechnet in dem Punkt "sie benehmen sich halt so, wenn sie oben sind" geht der Film aber hoffentlich weiter als "Alle wären an der Spitze schlecht", das wäre ja fast fatal. Ich hab diese Eben drüber in dem Punkt aber gesehen.
Da kommen wir uns auf jeden Fall wieder näher. Empfehlen würde ich ihn ja eh. Aber ich hätte mir mehr im Stile von Part 1 erhofft (den ich mir als Kurzfilm sicher nochmal anschauen werde).
Zitat von gnathonemus im Beitrag #4935spencer (pablo larrain, 2021)
larrain scheint ein herz für "first ladies" in unglücklichen ehen/familienverhältnissen zu haben. nach jackie kennedy war nun lady di dran. außerdem hat er ein händchen für seine hauptdarstellerinnen. natalie portman war ebenso für den oscar nominiert wie jetzt kristen stewart - und das hochverdient. wie sie diesen inneren konflikt von loyalität und pflichtgefühl vs. selbstbehauptung und freiheitswillen und wie sich dieser auch nach außen hin bahn bricht, darstellt, das ist schon toll. nicht weniger zu loben sind steven knights skript, larrains regie und die musik von johnny greenwood. hätte nicht gedacht, dass mich so ein verfilmtes "gossip-thema" dermaßen begeistern könnte. demnächst dann "melania" mit jessica chastain in der hauptrolle?
Ich war angesichts des Themas ein wenig skeptisch, aber dann auch ziemlich begeistert. Das war teilweise ganz schön spooky wie die Seelenzustände dargestellt sind. Toller Film.
Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber (NL/GB/F 1989, R: Peter Greenaway, D: Richard Bohringer, Michael Gambon, Helen Mirren, Alan Howard, Tim Roth, Ciarán Hinds) Spaß hatte ich keinen mit diesem Film. Aber Spaß soll der Film auch nicht bereiten. Gangster Albert (Gambon) ist ein solches egozentrisches Ekelpaket, dass man sich wünscht, er würde an seinem Essen elendig ersticken. Dummerweise gehört ihm ein Restaurant, in dem er jeden Abend mit seiner Frau (Mirren) und seiner Entourage zum Essen kommt - auch wenn der Koch (Bohringer) ihn abgrundtief hasst. Und auch die Gattin Georgina kann ihren Mann nicht mehr ausstehen - traut sich aber auch nicht, ihn zu verlassen. Im Restaurant lernt sie dann den belesenen Michael kennen - und beginnt, gedeckt vom Koch, eine Affäre. Natürlich kommt Albert dem Paar auf die Schliche. So ekelerregend Michael Gambon hier auch spielt, so großartig ist seine schauspielerische Leistung - erst recht, wenn man weiß, dass er eigentlich den belesenen Michael spielen sollte. Greenaways Film ist mehr Theaterstück, mehr Kammerspiel als Film. Die einzelnen Sets haben unterschiedliche Farbgebungen, einige Kleidungsstücke wandeln sich passend mit. Absurde Szenen gibt es ebenfalls zuhauf - wenn ich beispielsweise an den Spüljungen denke, der im feinsten Sopran singt. Im letzten Drittel geht dem Film aber mal kurz die Luft ein wenig aus. Ansonsten wäre meine Wertung besser ausgefallen. 7/10
Wer wenn nicht wir (D 2011, R: Andres Veiel, D: August Diehl, Lena Lauzemis, Alexander Fehling) Ich hatte mich im Vorfeld nur grob mit dem Film beschäftigt und die Beschreibung bei Netflix gab auch nicht preis, dass es sich hier um einen Film handelt, der zeigt, wie Gudrun Ensslin sich nach und nach radikalisierte und die eigentliche Hauptfigur des Films, Bernward Vesper (Diehl), immer mehr zur Nebenfigur wird. Beide Studenten hadern Anfang der 60er-Jahre mit der Rolle ihrer Väter im NS-Regime. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, ziehen in eine WG, beginnen eine Liaison. Doch weil Vesper immer wieder fremdgeht, entfernt sich Ensslin von ihm - und ist am Ende vom wilden Andreas Baader fasziniert. "Wer wenn nicht wir" tut stellenweise weh. Da ist die Radikalität der Studenten, die später in der Gründung der RAF mündet. Da ist das Spiel von August Diehl und Lena Lauzemis. Zunächst wirken beide verloren, doch während Ensslin später aufblüht, bricht bei Vesper der Wahnsinn durch. Ich schätze, den Film kann man sehr gut platt finden - ich fand ihn packend. 8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
ich bin immer noch ein häufchen elend, aber eins sei gesagt: dieser film ist unfassbar gut. bitte dringend anschauen. zumindest ab freitag auf netflix (auch wenn ich die große leinwand empfehle).
Ein paar Ghibli-Lücken gibt's noch und ich bin froh, diese hier geschlossen zu haben. Vielleicht ist es die Lebensphase, vielleicht liegt es auch daran, dass ich es selbst so bemerkenswert finde, an welche nur scheinbar beliebigen Dinge ich mich aus meiner Kindheit erinnere, aber der Film spricht zu mir. Die Reise der jungen Frau auf das Land, das sie so liebt, weil sie zumindest glaubt, hier einmal im Jahr das zu finden, was sie sucht, sieht auch einfach wundervoll aus und jeder Grashalm will sofort angefasst werden. Schöner, schöner Film.
Creepshow [1982]
Hier die typische Eröffnung für jeden Anthologie-Film einfügen: Irgendwas mit immer nur so gut wie die schwächste Story, braucht die gleiche Vision etc. etc. Als gemeinsames Kind von Geoprge Romero und Stephen King atmen die vier Geschichten allesamt die selbe leicht groteske Gruselluft, sind dabei weit weniger trashig inszeniert als ich dachte (seriously, die Farbenspiele in manchen reaction shots sind der Hammer) und auch einfach lustig. Leslie Nielsen, der seinen Kabelsalat am Strand erklärt, während er Ted Danson töten woll, das Monster in der Uni, das dafür herhalten muss, eine ungeliebte Frau loszuwerden, die nur halbwegs geglückte Familienzusammenkunft zu Beginn oder der arme Tropf mit seinem Tropfen Weltraum (gespielt von King selbst). Kein Ausreißer dabei.