Glass Onion: A Knives Out Mystery (USA 2022, R: Rian Johnson, D: Daniel Craig, Edward Norton, Janelle Monáe, Kathryn Hahn, Leslie Odom Jr., Jessica Henwick, Madelyn Cline, Kate Hudson, Dave Bautista) In die ganzen Lobeshymnen will ich nicht einsteigen. Ja, das ist wieder ein Riesenstaraufgebot. Ja, das hat unglaubliche Schauwerte. Aber das Setting des ersten Teils gefiel mir besser als das hier. Daniel Craig zeigt, dass er auch Humor besitzt, besonders bei der Kostümwahl. Und ja, der Kniff in der Mitte des Films ist gewitzt. Aber es hat mich nicht komplett gepackt. 7/10
Die Tribute von Panem - Catching Fire (USA 2013, R: Francis Lawrence, D: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Woody Harrelson, Elizabeth Banks, Lenny Kravitz, Philip Seymour Hoffman, Jeffrey Wright, Stanley Tucci, Donald Sutherland) Apropos Star-Aufgebot: Das hier ist einfach unglaublich! Es wurde durch Philip Seymour Hoffman und Jeffrey Wright sogar noch größer. Ich behaupte sogar, dass die Macher von Westworld Jeffrey Wright hier gesehen haben und wussten, wer den Bernard spielen sollte. Nachdem ich den ersten Teil "nur" gut fand und der zweite, also dieser hier, lange Zeit bei Streaming-Diensten nicht verfügbar war, habe ich den jetzt nachgeholt. Die Liebste hat gerne mitgeschaut, denn die Reihe mag sie ganz besonders gerne. Und ich war schon sehr begeistert. Spannend und actionreich. 8/10
Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1 (USA/CDN/F 2014, R: Francis Lawrence, D: Jennifer Lawrence, Joshu Hutcherson, Liam Hemsworth, Woody Harrelson, Elizabeth Banks, Julianne Moore, Philip Seymour Hoffman, Jeffrey Wright, Stanley Tucci, Donald Sutherland) Und wo wir einmal dran waren, haben wir auch den Rest geschaut. Die Serie wird düsterer, erst jetzt wird klar, was alles in Teil 2 in Gang gesetzt wurde und warum. Und mit Julianne Moore als Anführerin der Rebellen kommt neue Starpower dazu. Nur das Ende hätte ein paar Szenen früher kommen sollen. Das wollte der Regisseur offenbar sogar - aber das wäre zuviel Schock gewesen für das Publikum. Die Wertungen gingen runter, ich bleibe bei 8/10.
Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 2 (USA/D/CDN/F 2015, R: Francis Lawrence, D: Jennifer Lawrence, Joshu Hutcherson, Liam Hemsworth, Woody Harrelson, Elizabeth Banks, Julianne Moore, Philip Seymour Hoffman, Jeffrey Wright, Stanley Tucci, Donald Sutherland) Das Ende der Reihe. Der Schluss ist vielleicht etwas schwülstig. Aber dazwischen gibt es ein paar großartige Szenen. Und ein paar davon, sind sehr grausam. Ich frage mich, warum ich das alles nicht vorher gesehen habe. 8/10
V wie Vendetta (USA/GB/D 2006, R: James McTeigue, D: Natalie Portman, Hugo Weaving, Stephen Rea, John Hurt) Endlich ganz gesehen. Zwei Versuche gab es schon. Einmal musste ich zu einem beruflichen Einsatz, einmal war ich zu müde und habe abgebrochen. Jetzt habe ich mich begeistern lassen. Vor allen Dingen von John Hurt, den ich großartig fand als Diktator, obwohl man ihn nur auf dem Bildschirm sieht. Natalie Portman war damals in ihrer Glanzzeit, Hugo Weaving kann man nicht erkennen, nur hören (wir haben aber die synchronisierte Fassung gesehen). Eine fiese Dystopie. 8/10
Edit: Vergessen! Dead to Me - Season 3 (USA 2022, D: Christina Applegate, Linda Cardellini, James Marsden) Die Komödie wird zum Drama - vor und hinter den Kulissen. Die Leichtigkeit der ersten beiden Staffeln (besonders der ersten) ist komplett verschwunden. Es geht plötzlich um Krebs und Tod und Verlust und Trauer und Freundschaft. Und auch hinter der Kamera geht es plötzlich um Krankheiten. Mitten während der Dreharbeiten erfuhr Christina Applegate von ihrer MS-Erkrankung. Fast ein halbes Jahr pausierte die Produktion, dann kam Applegate wieder - aufgedunsen vom Cortison, mit Gleichgewichtsproblemen, sodass sie sich permanent irgendwo festhält oder sitzt. Es ist teilweise hart zu ertragen, zu sehen, wie sie in bereits abgedrehten Szenen dünn, in frischer gedrehten Szenen kräftiger ist. Aber sie hat es durchgezogen - und dafür gebührt ihr Respekt. Wenn man sich nur auf die Qualität der Episoden beschränkt, muss man sagen: Gut, dass es vorbei ist (die Entscheidung war angeblich schon vor der Erkrankung getroffen worden). 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
unser silvesterfilm. geringfügig schwächer als die vorgänger, aber immer noch grandios.
who is killing the great chefs of europe? (ted kotcheff, 1978)
vergnüglicher whodunnit-krimi, bei dem - wie der titel besagt - nach und nach europas spitzenköche gemeuchelt werden. jacqueline bisset und george segal als ex-ehepaar küssen und schlagen sich aufs amüsanteste und robert morley schnöselt aufs allerbritischste dazwischen. ich liebe solchen altmodischen scheiß.
mommy (xavier dolan, 2014)
auch nach der zweiten sichtung bleibt mein urteil bestehen: ja, schon ein guter film - allen voran wg. der schauspielerischen leistungen, v.a. von anne dorval und suzanne clement, aber die story ist im vergleich zu den vorgängern leider ziemlich konventionell und die bildeinfälle, v.a. der wechsel zwischen dem 1:1 und dem 16:9-format, sind mir ein bisschen zu offensichtlich gewählt. der richtige absturz kam dann aber erst mit dem nächsten film.
the black phone (scott derrickson, 2021)
dieser film steht und fällt mit 1. dem willen zum dispension of disbelief und 2. der bereitschaft, joe hill (dem verfasser der buchvorlage) nachzusehen, dass er eigentlich genau das gleiche macht, wie sein vater (stephen king). mir gelingt sowas selten, aber in diesem fall war 1. das metaphysische element weit genug in den vordergrund geschoben, dass ich die doch beträchtlichen logiklücken bereitwillig in kauf genommen habe und 2. scheiße, ich kann mich diesen old-school-bullied-kid-coming-of-age-geschichten nicht so recht entziehen, v.a. wenn dann auch noch so talentierte junge darsteller am werk sind und dann auch noch ethan hawke at his creepiest.
eastern promises (david cronenberg, 2007)
wohl der beste film aus cronenbergs phase der konventionellen thriller und dramen, der auch mit den großen vertretern des gangster/mafia-films (scorsese, coppola, de palma) mithalten kann. der kampf im dampfbad wird - denke ich - inzwischen als eine der ikonischsten szenen des genres angesehen. und der cast (viggo mortensen, naomi watts, armin müller-stahl, vincent cassel, et al.) tut ein übriges zur veredelung dieses außergewöhnlichen takes eines eigentlich schon abgedroschenen stoffs.
frank (lenny abrahamson, 2014)
abrahamsons vorgängerfilm des mehrfach oscar-nominierten "room" (wobei lediglich brie larson als hauptdarstellerin gewann) - ein indie-film über eine indie band, aber bereits mit einer beachtlichen schauspieler-riege besetzt, u.a. michael fassbender, domnhall gleeson und maggie gyllenhall - so tragisch wie komisch. die psychologisierung der musik-szene ist mir zwar ein bisschen zu dick aufgetragen, aber gute momente und denkanstöße gibt es trotzdem zur genüge.
Menschenverachtend? Das verstehe ich nicht. Mich hat eher gestört, wie extrem vorhersehbar diese Filme waren und wie schmerzhaft konventionell. Graphisch hatten die allerdings ihre Stärken. Das Staraufgebot hat mich eher etwas traurig gemacht, da die Rollen jeweils weit unter den jeweiligen Niveaus lag.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Fußballlegende Louis Van Gaal (NL 2022, R: Geertjan Lassche, D: Louis Van Gaal) Zunächst nicht bei IMDB gefunden, aber eigentlich hätte der Beitrag in den Wust oben gemusst. Als Bayern-Fan und jemand, der Uli Hoeneß zustimmt in der Aussage, dass Louis Van Gaal der Begründer des heutigen FC Bayern München war, war das natürlich ein Pflichtprogramm, zumal Van Gaal natürlich auch eine sehr interessante Persönlichkeit war. Als Fußballer kein Superstar, als Trainer aber schon. Titel mit Ajax Amsterdam, dem FC Barcelona, AZ Alkmaar, dem FC Bayern und sogar mit Manchester United. Dazu mittlerweile dreimal niederländischer Bondscoach. Und ein schwieriger Charakter, der sich mit der Presse ebenso anlegt wie mit Spielern oder Vorgesetzten. Geertjan Lassche geht dementsprechend vorsichtig an die Sache ran, er will Van Gaal offenbar nicht verärgern. Aber Klartext reden andere, denn zum Konzept gehört es, dass ehemalige Weggefährten im Beisein von Van Gaal über ihn reden und er dann auch nachfragt. Aber die meisten Gesprächspartner sind dann doch zu handzahm. Die okaye Doku erhält einen Sonderpunkt für die skurrile Szene mit den De-Boer-Zwillingen, die griesgrämig dreinblickend auf der Rückbank eines Autos sitzen, das von Van Gaal gesteuert wird. 7/10
Der 13. (USA 2016, R: Ava DuVernay) Die Sklaverei in den USA ist abgeschafft. Aber es gibt sie noch. Sie nennt sich heute Strafrechtssystem. "Selma"-Regisseurin Ava DuVernay widmet sich in dieser Dokumentation dem 13. Verfassungszusatz. Denn Sklave darf niemand mehr sein in den USA. Aber wer im Gefängnis sitzt, verliert dieses Recht. Allein die Zahlen, die präsentiert werden, sind schwindelerregend. Fünf Prozent der Weltbevölkerung (US-Amerikaner) stellen 25 Prozent der Gefängnisinsassen auf der Erde. Und 6,5 Prozent der US-Bevölkerung (schwarze Männer) stellen 40 Prozent der Inhaftierten. Mithilfe von Historikern, Forschern und Politikern erörtert DuVernay die Gründe dafür und findet heraus, dass wie immer Wirtschaftsinteressen eine große Rolle spielen. Erschreckend ist, wenn ganz am Ende der Hass aus Donald Trumps Wahlkampf mit Bildern rassistischer Übergriffe von vor Jahrzehnten untermalt werden. Ebenso erschreckend, dass zwar mit Nixon, Reagan und Bush Sr. die Gefangenenzahl stark stieg, aber unter Clinton und auch später unter Obama regelrecht nach oben geschnellt ist. Vorwerfen muss man der Doku aber, dass Gegenstimmen fehlen. So wirkt sie etwas einseitig. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Hunter Killer Ach kumma, da ist noch ein altes Schrott-Skript aus den 80ern übrig geblieben! So wirkt das jedenfalls in diesem halbgaren B-Filmchen, das sich immerhin ein paar bekanntere Namen sichern konnte. Bei den fiesen Russkis gibt es einen Militärcoup, aber zum Glück befindet sich die USS Greenscreen direkt in der Nähe und … ist ja auch egal jetzt. Sprechen eh alle Englisch, damit bloß niemand Untertitel lesen muss. Regisseur Donovan Marsh hat keine Ahnung von Schauspielerführung, das CGI ist unterirdisch, aber man kann super Linsenchips dazu knabbern. (5/10)
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Zitat von Lumich im Beitrag #5180Menschenverachtend? Das verstehe ich nicht.
na ja, menschen werden zum vergnügen der zuschauer verheizt - ohne jede distanz. scheinbar soll das wohl eine medienkritik sein, aber letztendlich ist das gemetzel dazu da, dass sich der zuschauer daran ergötzt. haneke in doof - meine meinung.
Am Rande ist das auch eine Medienkritik ja. Aber es geht um ein dystopisches Land, das einmal die USA war, in dem sich einige Distrikte in einer Rebellion gegen das übermächtige Kapitol erhoben haben. Diese Rebellion wurde blutig niedergeschlagen. Seitdem werden die Distrikte jedes Jahr für ihre Missetaten mit dieser grausigen Veranstaltung bestraft, damit sie schön ducken.
A Quiet Place 2 Die Grundregel im Viecher-Horrorfilm lautet: Zeig deine Viecher nicht zu oft. John Krasinski zeigt seine Viecher zu oft. Außerdem hält er sich nicht an seine eigenen Regeln. Das Ganze ist ganz schön gefilmt und gespielt, aber letztlich enttäuschend. Vielleicht aber auch nur, weil ich den ersten Teil so großartig fand. (6/10)
David Attenborough: Mein Leben auf unserem Planeten (GB 2020, R: Alastair Fothergill, Jonathan Hughes, Keith Scholey, D: David Attenborough) Eine eindrückliche Dokumentation und gleichzeitig auch eine Biografie über Attenboroughs Wirken. Der Naturfilmer zeigt auf, wie sich die Welt während seines Lebens verändert hat. Demzufolge sieht er den Film als seine Zeugenaussage. Natürlich liefert die Regie beeindruckende Bilder - leider sowohl schöne als auch hässliche. Attenborough zeigt auf, wie die nächsten 80 Jahre aussehen könnten, wenn die Erde kollabiert. Er setzt es mit dem Massensterben der Dinosaurier gleich, erschaffen diesmal vom Menschen selbst. Er liefert aber auch Lösungsansätze, die, wir er sagt, gar nicht so schwer umzusetzen sind. Man müsse nur wollen. Ich kann nur jedem, der gegen Wind- und Solarkraft stänkert, diese 83 Minuten empfehlen. Und man wird schon bestärkt darin, vielleicht doch mal auf Fleisch zu verzichten. 9/10
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Ich habe heute sogar vegane Hackbällchen gekauft und probiere die morgen zu meinen Pommes. Ich werde berichten...
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