morgen schaue ich mir auch "anatomie eines falls" an. mubi hat auch ein paar ältere filme der regisseurin im angebot, "victoria" zum beispiel. virginie efira spielt die titelgebende hauptrolle, ein chaotische, alleinerziehende anwältin, die während einer hochzeit auf einen alten freund (melvil poupaud) trifft, den sie anschließend vor gericht verteidigen soll, da er angeblich versucht hat, seine freundin umzubringen und einen ehemaligen klienten (vincent lacoste), den sie als babysitter für ihre beiden kleinen töchter engagiert. und diese beiden männer bringen ihr eh schon ungeordnetes leben noch mal eine portion mehr durcheinander, obwohl die eigentore, die sie ständig schießt, zum größten teil auf ihre eigene kappe gehen. joa, ganz amüsant, v.a. wie efira diese lebenskrise darstellt, aber der unbille sind es für meinen geschmack zu viele, um sie mehr als oberflächlich anzukratzen und so hetzt der film von einem plotpoint zum anderen. das erhöht zwar die schlagzahl an lustigen situationen, in die sie sich immer wieder hineinmanövriert, aber wenn es dann mal ernster, gar tragisch wird, passt diese tonalität weniger gut. trotzdem, eine solide komödie.
withnail & i (bruce robinson, 1987)
im grunde genommen sieht man richard e. grant (withnail) und paul mcgann (i) knappe 2 stunden beim saufen zu. zunächst in ihrer versifften londoner bruchbude und dann im landhaus von withnails onkel monty (richard griffiths), ... um mal rauszukommen. aber statt entspannung gibt's genau das gleiche chaos - nur in grün. und dann reist ihnen auch noch monty hinterher, der ein auge auf "i" geworfen hat. viel handlung hat der film also nicht, aber das ist ziemlich egal, denn der blödsinn, den die beiden anstellen und v.a. reden, ist jede minute des films wert. und griffiths als übergriffige schwuppe setzt dem noch einen obendrauf. wie sagt man auf deutsch? hilarious!
die bleierne zeit (margarethe von trotta, 1981)
vermutlich die beste aufarbeitung zum thema raf/deutscher herbst in spielfilm-form und zwar aus der sicht der journalistin juliane (jutta lampe), die ältere schwester der auf der flucht befindlichen terroristin marianne (barbara sukowa). die geschichte der beiden wird spotlight-artig, aber erzählerisch vollkommen kohärent in der gegenwart und in rückblenden - mal im kleine-mädchen- dann im teenager-alter - erzählt und das ist sooo toll inszeniert wie auch gespielt ... was soll ich sagen? ein meisterwerk!
Zitat von gnathonemus im Beitrag #5671Spielberg-Filme, die ich mag:
Duell (1971): 9/10 Sugarland Express (1974): 7/10 Der weiße Hai (1975): 8/10 Die unheimliche Begegnung der 3. Art (1977): 8/10 Jäger des verlorenen Schatzes (1981): 9/10 E.T. - Der Außerirdische (1982): 8/10 Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984): 7/10 Die Farbe Lila (1985): 6/10 Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (1989): 8/10 Jurassic Park (1993): 7/10 Schindlers Liste (1993): 9/10 Vergessene Welt: Jurassic Park (1997): 6/10 Der Soldat James Ryan (1998): 7/10 Minority Report (2002): 8/10 Catch Me If You Can (2002): 8/10 München (2005): 7/10 Die Verlegerin (2017): 7/10 Die Fabelmans (2022): 8/10
Ich sehe folgende Spielberg-Filme positiv:
Der weiße Hai Unheimliche Begegnung der 3. Art Jäger des verlorenen Schatzes E.T. Indiana Jones und der Tempel des Todes Indiana Jones und der letzte Kreuzzug Jurassic Park Schindlers Liste Der Soldat James Ryan Minority Report Catch Me If You Can
Die Fabelmans habe ich noch nicht gesehen ... wird aber demnächst nachgeholt.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Van Sants Low-Budget-Film wirft einen nachdenklichen, ehrlichen und manchmal komischen Blick auf die amerikanische Drogenkultur. Van Sant erzählt dabei dokumentarisch genau, ohne Larmoyanz und falsche Sentimentalität. Ein erfrischend holpriger Ritt ... Matt Dillon zeigt sich in Bestform.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von James Fogle. Fogle war, wie die Figuren in seiner Geschichte, lange Zeit Drogenkonsument und Drogenhändler.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Ein Low-Budget-Frühwerk von Coppola über ein ungleiches Brüderpaar (gespielt von Matt Dillon und Mickey Rourke). Der Film wurde mit Elementen aus dem expressionistischen Kino unkonventionell in stilisiertem Schwarzweiß gedreht.
Die Erzählung wirkt stellenweise etwas verkopft, undurchsichtig und ziellos ... trotzdem lieferten Coppola und Kameramann Stephen H. Burum mit den geringen zur Verfügung stehenden Mitteln eine visuell beeindruckende Parabel über Identität, Rebellion und das Erwachsenwerden ab.
Ich bevorzuge den Film in der Originalversion ... die deutsche Synchronisation gefällt mir nicht.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Einige der besten Filme zeigen das alltägliche Leben ... und während wir die Menschen im Film kennenlernen, erfahren wir dabei vielleicht sogar etwas über uns selbst.
Hallström inszeniert diese Qualitäten mit leichter Hand und macht den Film damit außergewöhnlich. Der Cast hinterlässt einen bleibenden Eindruck, Depps subtile Darstellung des leidgeprüften Gilbert Grape ist entwaffnend, die Leistung von DiCaprio ist atemberaubend.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Schlechtes Drehbuch, mieser Schnitt, simple Handlung, schlechtes Acting bis Overacting vom Großteil des Casts, schlechte deutsche Synchronisation ... selbst Christopher Walken kann mit seiner mittelmäßigen Leistung nur wenig überzeugen.
Man sollte seine Zeit besser mit anderen Dingen verschwenden ...
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Den haben wir damals mit Mitte 20 im Kino gesehen ... in erster Linie wegen der Optik und wegen des geilen Soundtracks. Style over content, sure, but what style ...
Eine umwerfend visuelle Rachefantasie, die damals als eine der effektivsten Live-Action-Verfilmungen galt, die je aus einem Comic (von James O'Barr) abgeleitet wurde.
Während des Drehs wurde der Darsteller Brandon Lee bei einem Unfall durch den Funboy-Darsteller Michael Massee erschossen. Es war lange unklar, ob der Film deshalb überhaupt in die Kinos gelangen würde. Für einige wenige Szenen, die noch nicht abgedreht waren, musste entweder ein Double oder ein digitaler Trick mit Ausschuss-Material von Brandon Lee verwendet werden, was in der damaligen Zeit und dem recht niedrigen Budget der Produktion geradezu revolutionär (und teuer) war.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Der Film beginnt mit einem Zitat von Chris Hedges, Kriegs-Korrespondent und Journalist der New York Times: "The rush of battle is a potent and often lethal addiction, for war is a drug."
Bigelow hat einen spannenden und kraftvollen Film über diese Sucht geschaffen, der nachhaltiger ist als ein typischer Kriegsfilm. Für einen Kriegsfilm ist er außerdem oft beunruhigend ruhig.
Der Begriff "Hurt Locker" ist militärischer Slang. EOD-Soldaten verwenden ihn als Ausdruck für die weißen Kisten, in denen Überreste von Soldaten mit einer Flagge drapiert nach Hause geschickt werden, die bei Entschärfungversuchen von Sprengsätzen umgekommen sind.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Ich habe den Film damals in 3D im Kino gesehen und war erstmal völlig eingenommen von der tollen Gestaltung des Planeten, dem Detailreichtum und der Verspieltheit. Es hat Spaß gemacht, Pandora mit den Filmfiguren zu erforschen. Mit Fortschreiten der Story ist die anfängliche Begeisterung aber relativ schnell verflogen. Die vorhersagbare Geschichte, flache Charaktere und die überaus kitschige Romanze haben mir den Film madig gemacht.
Es existieren übrigens verblüffende gestalterische Parallelen zwischen "Avatar" und einem Marvel-Comic namens "Timespirits" aus dem Jahr 1985 ...
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Gus Van Sants moderne und sehr lose Adaption von Shakespeares "Henry IV" und "Henry V" ist intelligent und traurig zugleich.
River Phoenix hat sich bereits in "Stand By Me" als sehr guter Schauspieler hervorgetan ... in diesem Film ist seine Leistung als mutterloses, obdachloses, liebloses Stück menschliches Treibholz über jeden Zweifel erhaben. Sehr bedauerlich, dass er seinem Leben mit einer Überdosis so früh ein Ende gesetzt hat.
Keanu Reeves macht das Beste aus einer Rolle (im Rahmen seiner Möglichkeiten ...), die hauptsächlich durch Shakespeares Prince Hal (gefiltert durch Orson Welles' Film "Falstaff") inspiriert ist.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
alle gesehen, "rumble fish" allerdings eine ewigkeit nicht mehr. kommt auch auf meine liste. "king of new york" kommt mir allerdings zu schlecht weg. sicherlich nicht ferraras bester, aber für mich ein solider thriller.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #5697"king of new york" kommt mir allerdings zu schlecht weg. sicherlich nicht ferraras bester, aber für mich ein solider thriller.
"King Of New York" hatte ich damals in den 90ern das letzte Mal gesehen ... und dementsprechend kaum noch Erinnerungen an den Film. Gester Abend habe ich ihn dann noch mal gesichtet ... und war erschrocken, wie schlecht der Film ist. Der Cast ist mit Christopher Walken, Laurence Fishburn, David Caruso und Steve Buscemi eigentlich gut besetzt ... bringt dem Film aber trotzdem nicht viel, das Drehbuch ist einfach zu schlecht.
Und als Krönung die Stimme von Tommi Pieper für Laurence Fishburn bei der deutschen Synchro
BTW: Hat jemand Interesse an der BluRay/DVD als sehr schöne Mediabookausgabe ... wäre abzugeben
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Harvey Keitel liefert in diesem kompromisslosen Film eine seiner besten Leinwandleistungen ab. Trotz all seiner erniedrigenden Szenen und seiner Härte ist "Bad Lieutenant" ein zutiefst moralischer Film.
"Bad Lieutenant" dürfte Ferraras bester Film sein, der augenscheinlich tief in der italokatholischen Welt verwurzelt zu sein scheint. Deutlich besser als "King Of New York" ...
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Coda Dieser Film ist ein Remake von „La Famille Bélier“, bedient sich aber auch stark bei Caroline Links exzellentem "Jenseits der Stille“. Er ist trotzdem großartig, sehr berührend und einfach schön. Wohlfühlkino, das wir in diesen Zeiten bitter gebrauchen können. Ein bisschen weniger zuckrig hätte es am Schluss sein können, aber das sagt der Typ, der die letzten zwanzig Minuten durchgeheult hat. (9/10)