Duell (1971): 9/10 Sugarland Express (1974): 7/10 Der weiße Hai (1975): 8/10 Die unheimliche Begegnung der 3. Art (1977): 8/10 Jäger des verlorenen Schatzes (1981): 9/10 E.T. - Der Außerirdische (1982): 8/10 Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984): 7/10 Die Farbe Lila (1985): 6/10 Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (1989): 8/10 Jurassic Park (1993): 7/10 Schindlers Liste (1993): 9/10 Vergessene Welt: Jurassic Park (1997): 6/10 Der Soldat James Ryan (1998): 7/10 Minority Report (2002): 8/10 Catch Me If You Can (2002): 8/10 München (2005): 7/10 Die Verlegerin (2017): 7/10 Die Fabelmans (2022): 8/10
der rest ist bei den miesen gelistet oder ich hab' sie nicht gesehen
wow! fincher back to form und das mit einem so straighten, im besten sinne unspektakulären (oder auch unprätentiösen) thriller. keine twists, keine gimmicks, einfach von a nach b, mit klassischen filmischen mitteln erzählt - das gemahnt fast an so einen meister wie michael mann und michael fassbender spielt cool as fuck (und sein charakter hört ausschließlich the smiths ) und tilda swinton hat den denkbar kleinsten, aber auch denkwürdigsten auftritt. wer also kein netflix-abo hat: nur noch bis 9.11. im kino - aber auch abonnenten würde ich raten, den auf der großen leinwand zu gucken. es lohnt sich!
Einer der beeindruckendsten Filme, ich im abgegrabbelten Bereich Horror seit Ewigkeiten gesehen habe. Dazu in der perfekten Atmosphäre: Alleine, nachts, laut und ohne jede Ablenkung. Dieser Film hat mit seinen Kameraperspektiven, seiner Musik und seinen Figuren, aber auch mit seinem Bild etwas sehr sehr Starkes in mir ausgelöst. Wenn ich hier von meinen Alpträumen schreibe, dann empfinde ich etwas, das, müsste ich es ein Bild übersetzen, dem Finale dieses Films sehr nah kommt. Diese Angst, die wir als Kind empfinden ist eine so diffuse, ungreifbare, furchtbare und unverständliche und ich kenne wenige Filme außerhalb von Youtube/Vimeo-Kurzfilmen, die mir diese Angst wieder vor Augen geführt haben. Alles ist groß, Räume sind nicht logisch, Gegenstände und Möbel sind nicht für dich gemacht. Kurz: Ich steckte in einem Gefühl, das mich an meinen allerersten Alptraum als Kind erinnerte. Ich war angespannt, nervös, mir war unheimlich, ich wollte weg, konnte nich aufhören hinzusehen. Das Genre ist noch lange nicht tot und ich hab' gerade richtig Lust auf den Backrooms-Film der A24-Boys (wann auch immer der kommt). Diese Creepypasta-Generation soll den Bums übernehmen und die Blumhouse dieser Welt vom Hof jagen.
Hatching
Elevated Horror, Part 300. Die Regisseurin nutzt ein ~etwas anderes~ Küken und die Muttergefühle einer 12-Jährigen aus, um einen Film über unterdrückte Gefühle zu drehen. Darüber, wie wichtig es ist, sich nicht kleinmachen zu lassen. Und darüber, was passiert, wenn man dazu gezwungen wird, diese Gefühle auf einmal herauszulassen. Ohne Filter. Das Bild, was dafür gewählt wurde (Küken eines von der grauenhaften Mutter getöteten Vogels, welches das Mädchen ausbrütet und sich zum Spiegel ihrerseits entwickelt) ist toll. Leider entscheidet sich das Drehbuch für ein bisschen Quatsch zwischendurch und vor allem am Ende. Trotzdem empfehlenswert.
Totally Killer
Durchgehend quatschige Zeitreise/80s-Nostalgie-Slasher-Komödie mit immerhin zwei bis drei netten Gags. Sonst eher für die Tonne.
Ich hab' auch Killers Of The Flower Moon gesehen. Und fand ihn ziemlich gut. Allein: Mir will dazu wenig einfallen. Eher denke ich, ich müsste das Sachbuch lesen, auf dem er basiert. Wer den im Kino sehen will, bevor er zu Apple kommt, sollte sich aber beeilen.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #5673Das Genre ist noch lange nicht tot und ich hab' gerade richtig Lust auf den Backrooms-Film der A24-Boys (wann auch immer der kommt). Diese Creepypasta-Generation soll den Bums übernehmen und die Blumhouse dieser Welt vom Hof jagen.
Es wird nicht mehr lange dauern und ich brauche ein Lexikon für deine Texte. Backrooms? Creepypasta?
Zitat von Olsen im Beitrag #5674[quote=G. Freeman|p325261]Es wird nicht mehr lange dauern und ich brauche ein Lexikon für deine Texte. Backrooms? Creepypasta?
Haha, den Gedanken hatte ich auch, wie ich das hier las.
Ansonsten nervt es mich gerade, dass man für diverse Filme, alles stehen und liegen lassen muss, um sie schnell im Kino sehen zu können - siehe Scorsese und Fincher.
Spannend. Das kann ich fast nicht glauben, dass man als internetaffiner Mensch in den letzten 15 Jahren das Wort noch nie gelesen hat. Sowas wie Slenderman ist eine Creepypasta. Eine im Netz geborene Schauergeschichte, die auch über ihr Medium und Heimat im Netz (über Videos, Shortstories, Spiele) bekannt wurde. https://knowyourmeme.com/memes/creepypasta https://en.wikipedia.org/wiki/The_Backrooms
ich glaube, deine persönliche internetaffinität ist kein maßstab für ca 95% aller anderen internetaffinen menschen (und das sind ja dann auch nicht unbedingt mehr als 30% der gesamtbevölkerung). ich jedenfalls würde mich durchaus auch als internetaffin bezeichnen, und schon aus beruflichen gründen versuche ich auch, am puls der diesbezüglichen terminologie zu bleiben. aber ich bin froh, dass du deiner erklärung der mir ebenfalls unbekannten wörter noch eine fußnote beigefügt hast, die die erklärung auch mir erklärt.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #5676Spannend. Das kann ich fast nicht glauben, dass man als internetaffiner Mensch in den letzten 15 Jahren das Wort noch nie gelesen hat. Sowas wie Slenderman ist eine Creepypasta. Eine im Netz geborene Schauergeschichte, die auch über ihr Medium und Heimat im Netz (über Videos, Shortstories, Spiele) bekannt wurde. https://knowyourmeme.com/memes/creepypasta https://en.wikipedia.org/wiki/The_Backrooms
Für die Statistik: Ich kenne beides. Ist aber auch Teil meines Berufs.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
als konstruktive kritik gemeint: diesen stil, der gemeinsames insiderwissen voraussetzt kenne ich bei dir von musikbesprechungen. wenn es abseits von genre-foren gelesen werden soll, würde etwas mehr erklärung meiner meinung nach nicht schaden. my two cents. (creepypasta, backrooms etc. nie gehört)
Den Stil kenne ich ganz generell von Musikbesprechungen, wo öfter mal Genrebezeichnungen eingeworfen werden, von denen ich noch nie was gehört habe. Bei "Trap" habe ich irgendwann mal kapiert was gemeint ist, bei "Drill" ist mir das immer noch nicht klar. Wäre vielleicht mal ein schöner Musikthemen-Thread, wo sowas erklärt wird.
Der diesjährige Cannes-Gewinner. 2.5h super spannender Gerichtskrimi, alles top. Ich bezweifle eine grosse Langzeitwirkung - muss ja auch kein zwingendes Qualitätsmerkmal sein.
jetzt muss ich auch mal mit der von trier-aufarbeitung - arte sei dank - beginnen. hab versehentlich mit seinem zweiten film angefangen, aber egal. Olsen hatte da ja schon mal vorgelegt und ich bin ja normalerweise auch ein freund von solchener stylisher kunstkacke, aber leider, leider konnte ich mit dem recht wenig anfangen. das war mir dann doch alles eine spur zu beliebig.
batman returns (tim burton, 1992)
ist und bleibt mir von den prä-nolan-filmen der liebste, da hier düsternis und überdrehte comic-haftigkeit noch eine spur besser aufeinander knallen als im ersten - besonders stark verkörpert von danny devito als pinguin. und michelle pfeiffers cat woman ist wirklich sexy as hell.
killers of the flower moon (martin scorsese, 2023)
3 1/2 stunden und ich hab mich keine minute gelangweilt. ich glaube, das sagt schon viel aus. ich denke, das schlechteste, was man über den film sagen kann, ist, dass scorsese seine meisterschaft routiniert ausspielt. tolle bilder, epische erzählweise, makellose produktion und natürlich die auswahl der schauspieler: ich habe da drei oscarreife leistungen von dicaprio, de niro und lily gladstone gesehen und wer da neulich jesse plemons in seiner rolle als verschenkt gesehen hat: nope, war er nicht. er war genau der richtige dafür.
nasty baby (sebastian silva, 2015)
schön, dass mubi neben silvas aktuellem film "rotting in the sun" auch eine kleine auswahl von silvas bisheriger filmographie zeigt und auch hier haben wir's mit einer schwarzen komödie zu tun, in der silva als kunstheini versucht, mit faghag kristen wiig ein kind zu zeugen. doch das klappt nicht, sodass sein lover (tunde adebimpe - ja, der von tv on the radio) als samenspender herhalten muss. als es dann endlich klappt, überschlagen sich die ereignisse, die story wird zappenduster und verpasst einem diverse schläge in die magengegend. und das ist so perfide wie genial. das lässt für die nächsten filme hoffen.
illusions perdues (xavier giannoli, 2021)
verfilmung eines romans von balzac (teil seines lebenswerks - dem zyklus "la comedie humaine"). frühes 19. jahrhundert, lucien chardon (benjamin voisin) ein talentierter aber ärmlicher dichter aus der provinz verliebt sich in seine adelige und um eines ältere gönnerin louise de bargeton (cecile de france). als die liaison auffliegt, fliehen die beiden nach paris und sie versucht ihn - erfolglos - in die feine gesellschaft einzuführen. nach diesem misserfolg entfremden sich die beiden und lucien wird aufgefangen durch etienne lousteau (vincent lacoste), der sein talent für den boulevardjournalismus erkennt. zusammen feiern sie rauschende erfolge mit libertären, anti-royalistischen veröffentlichungen und er ergibt sich der dekadenz und einem ausschweifendem lebensstil. aber das establishment schlägt zurück ... . eine großartige gesellschaftspolitische analyse ist das, die bis in die heutige zeit verweist und hochaktuell ist, mit bezügen zu journalistischen praktiken, korruption und klassismus, wie sie auch heute noch zu beobachten sind. das hat der regisseur und autor giannoli wirklich großartig erkannt. neben den erwähnten darstellern glänzen außerdem noch xavier dolan, als luciens distanzierter schriftstellerfreund und good old gerard depardieu als prolliger, aber gewiefter verleger/gemüsehändler.
pappa ante portas (loriot, 1991)
loriot zu hundertsten. zuvor gab's eine brillante doku über vicco von bülows leben und schaffen von der ard. so was ist man von öffentlich-rechtlichen eigentlich gar nicht mehr gewohnt. nun, und mit seinem filmischen schaffen kann man eh auf nummer sicher gehen: zwei versuche - zwei treffer und ich bin froh, dass nun mal wieder sein zweitling gegenüber "ödipussy" den vorzug erhalten hat. ich will da gar keine wertung vornehmen (ich finde sie beide genial), aber ich war froh, endlich mal wieder die lohses in ihrem alltäglichen struggle zu beobachten. meine güte, wir haben uns wieder dermaßen gekringelt aufm sofa - was will man mehr. er fehlt mir sehr, der vogel bülow. jammerschade, dass diese art von humor komplett aus unseren medien verschwunden ist.
days of being wild (kar-wei wong, 1990)
ja, ich weiß, dass ich als großer fan des regisseurs diesen film heute zum ersten mal gesehen habe, ist ein armutszeugnis. aber ich hoffe, "besser spät als nie" geht noch als argument durch. und - was soll ich sagen - schon hier ließ er wenig zu wünschen übrig. diese beziehungsgeflechte, die mehr auf zufällen beruhen, als auf intentionen, mehr auf impulivität als auf idealistischen vorstellungen - das ist es doch was unsere realität besser abbildet, als irgendwelche wohlkonstruierten plots. dazu kommt dieses immense gespür für stil und atmosphäre und natürlich der einsatz seiner lieblinge leslie cheung, maggie cheung und tony leung. ein frühes meisterwerk!
Black Book (NL/D/GB/B 2006, R: Paul Verhoeven, D: Carice van Houten, Sebastian Koch, Thom Hoffman, Christian Berkel) Es ist eine Zufallsbegegnung: Elf Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg trifft eine Frau in Israel eine jüdische Kollegin wieder, die als Lehrerin arbeitet. Die Geschichte dieser Frau, Rachel Stein, wird nun in eine Rückblende erzählt. Es geht um eine missglückte Flucht, es geht um ihre Mitgliedschaft in einer Widerstandsgruppe bis hin zum Job bei den Nazis unter falscher Identität. Und es geht auch um die Liebe zu einem SS-Hauptsturmführer. Hätte teilweise noch etwas straffer erzählt werden können, war aber dennoch gut. 7/10
Die perfekte Kandidatin (KSA/D 2019, R: Haifaa Al-Mansour, D: Mila Alzahrani, Khalid Abdulrahim, Dhay, Nourah Al Awad, Tarek Ahmed Al Khadki, Shafi Al Harthy) Es ist ein Zufall: Weil ihr Vater ihr einen Berechtigungsschein nicht unterzeichnet hat, darf die junge Ärztin Maryam nicht zu einem Kongress reisen. Der Vater selbst ist mit seiner Amateur-Musikgruppe auf Tournee und nicht erreichbar. Ein Versuch bei ihrem Cousin, einem Politiker, schlägt fehl. Dafür kommt sie wie die Jungfrau zum Kinde zu einer Kandidatur für den Stadtrat. Natürlich ein Affront, denn als Frau hat sie da ja nichts zu suchen. Der Film ist spannend, aber manchmal doch arg naiv erzählt. 7/10
Ida (PL/D/F/GB 2013, R: Pawel Pawlikowski, D: Agata Kulesza, Agata Trzebuchowska, Dawid Ogrodnik) Polen in den 60er Jahren. Die Novizin Anna steht kurz vor ihrem Gelübde. Die Oberin empfiehlt ihr, die einzige noch lebende Verwandte, ihre Tante Wanda, eine frühere knallharte Richterin, zu besuchen. Wanda offenbart Anna, das diese eigentlich Ida heißt und Jüdin ist. Die beiden Frauen machen sich auf die Suche nach den Gebeinen von Idas Eltern, die im Zweiten Weltkrieg verraten und getötet wurden. Dabei lernen sich die beiden Frauen kennen - und den jungen Jazzmusiker Lis. Ein in wunderbaren Schwarz-Weiß-Aufnahmen gedrehtes packendes Drama (das noch für ein paar Tage in der ZDF-Mediathek sein sollte und wirklich das Anschauen Wert ist!). 8/10
Mystery Train (USA/J 1989, R: Jim Jarmusch, D: Youki Kudoh, Masatoshi Nagase, Screamin' Jay Hawkins, Cinqué Lee, Nicoletta Braschi, Elizabeth Bracco, Joe Strummer, Rick Aviles, Steve Buscemi, Tom Waits) Diesen Episodenfilm habe ich tatsächlich noch nie gesehen. Erzählt werden drei Geschichten, die alle in einem Hotel in Memphis zusammenführern, aber dennoch keine wirklichen Berührungen haben. Ein japanisches Touristen-Pärchen entdeckt die Geschichte des Rock & Roll, eine italienische Touristin macht Bekanntschaft mit einer frisch von ihrem Mann getrennten Frau und eben jener Mann überfällt mit zwei Kumpels einen Schnapsladen. Wie bei Jarmusch üblich gibt es ebenso absurde wie urkomische Momente, eine höhere Wertung verhindert nur meine Aversion gegen Episodenfilme. 7/10
Star Wars - Episode VIII: Die letzten Jedi (USA 2017, R: Rian Johnson, D: Daisy Ridley, John Boyega, Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver, Oscar Isaac) Wahnsinn: Ich hatte den zwar zur Hälfte schon mit den Kindern gesehen, aber im Nachgang gemerkt, dass ich mich an wenig erinnern kann. Daran lag es außerdem nicht, dass ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, irgendwie alles schon mal gesehen zu haben. Besonders schön ist es natürlich, dem alten Duo Hamill/Fisher zuschauen zu dürfen. Und ja, auch Ridley/Boyega/Isaac ist schon irgendwie sympathisch. Aber es bleib der Eindruck bei Teil 7: Da wird aus alten Zutaten eine neue Trilogie aufgebaut. Und das wirkt dann oft halbgar. 6/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Sugate im Beitrag #5682Anatomie eines Falls
Der diesjährige Cannes-Gewinner. 2.5h super spannender Gerichtskrimi, alles top. Ich bezweifle eine grosse Langzeitwirkung - muss ja auch kein zwingendes Qualitätsmerkmal sein.
Jetzt auch gesehen und kann bestätigen. Skript und schauspielerische Leistung waren gleichermaßen hervorragend. Bei Filmen wie diesem fürchte ich mich immer vor dem Ende. Wird es versemmelt, verdirbt es den ganzen Film, aber hier kann ich beruhigen. Alles gut gemacht.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.