Physiker und Paralleluniversen haben gerade Hochkonjunktur. So könnte man denken, hier springt ein deutschsprachiger Film auf diesen Zug auf und zeigt damit, was man in unseren Breiten einfach nicht beherrscht. Das ist umso trauriger, weil an sich ja alles vorhanden ist: Wir haben Menschen mit Ideen, die gut schreiben können, wir haben hervorragende SchauspielerInnen und an technischer Ausstattung mangelt es ebenfalls nicht.
Hin und wieder geht die Rechnung aber doch auf, und so einen Glücksfall haben wir hier. Der Film spielt nicht nur (vorwiegend) in den frühen 60er-Jahren, er bedient sich auch in Teilen der Filmsprache. Fühlt man sich das ein oder andere mal an Hitchcock oder Orson Welles erinnert, dürfte das nicht ganz zufällig geschehen, wenngleich die Geschichte so gar nicht in deren jeweiliges Schema passt.
Ein junger Doktorrand der Physik reist mit seinem Doktorvater in die Schweizer Alpen, um dort eine Fachkonferenz zu besuchen, in der ein mysteriöser iranischer Wissenschaftler einen Vortrag halten soll. Der Doktorvater scheint nicht viel von der Arbeit seines Schülers zu halten, sieht sich eher einer Ethik der Arbeit verpflichtet als den Phantastereien, denen der junge Physiker nachgeht. Angekommen in den Alpen gehen merkwürdige Dinge vor sich. Der junge Physiker begegnet einer rätselhaften Frau, ein weiterer Physiker stirbt, wird kurz danach aber wieder gesehen.
Viel mehr möchte ich nicht verraten. Die Merkwürdigkeiten sind so geschickt gesetzt, dass es über knapp zwei Stunden nie langweilig wird. Meine Empfehlung: unbedingt ansehen!
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viel gesehen in den letzten tagen, aber kaum zeit zu kommentieren gehabt, also die meisten nur der vollständigkeit halber mit ein paar worten und meinen imdb-wertungen:
superbad (greg mottola, 2007) - nicht ganz so blöd, wie die durchschnitts-slacker-komödie ... bis zum auftritt von bill hader und seth rogen; dann wieder business as usual: 6/10
la fille inconnue (jean-pierre & luc dardenne, 2016) bitterster sozialrealismus, wie man ihn von den dardennes gewohnt ist - veredelt durch adèle haenels schauspiel: 7/10
three kings (david o. russell, 1999)
puh, hat der mich auf dem falschen fuß erwischt. denn der lässt sich an wie eine leichtfüßige kriegsklamotte. george clooney, mark wahlberg, ice cube und spike jonze begeben sich nach dem ende vom „desert storm“-krieg auf die suche nach dem, vom irak geklauten gold des kuwait und machen es auch recht bald ausfindig. doch dann fällt der erste schuss … und es wird klar, dass es russell einem nicht so leicht machen will. die tonalität wechselt teilweise abrupt vom komödiantischen ins hardcore-tragische und zu den entsetzlichkeiten des krieges. die amerikanische kriegsführung und haltung gegenüber den besiegten und befreiten kommt dabei gar nicht gut weg. gut so. ein kriegsfilm, den ich so nie gesehen habe. sehr sehenswert! (8/10)
the way back (peter weir, 2010)
der bisher letzte film von weir (und ich glaube auch nicht, dass da noch was kommt). ein trupp in einem sibirischen gulag inhaftierter bricht während des 2. weltkriegs aus seinem lager aus und macht sich auf einen 6500 km weiten weg nach indien in die freiheit. die story beruht angeblich auf einer wahren begebenheit, es bestehen allerdings berechtigte zweifel, dass sie auch nur annähernd so geschehen ist. ist aber meiner meinung nach nicht so wichtig, weil auch die fiktive geschichte einen verdammt guten abenteuerfilm abgibt, der mit u.a. jim sturgess, ed harris, gustaf skarsgard, saoirse ronan und colin farrell richtig gut besetzt ist. angesichts solcher meisterwerke wie „master and commander, „truman show“ und „picnic at hanging rock“ keiner der besten filme von peter weir, aber allemal ein solider abschluss seiner filmographie. (7/10)
close encounters of the third kind (steven spielberg, 1977)
wow, was hat spielberg damals geraucht? ich hab den bis jetzt tatsächlich nie gesehen und dachte, das sei so eine art e.t.-vorläufer gewesen, aber da hat er ja nochmal so richtig freigedreht. allein, wie er richard dreyfuss' dysfunktionale familie dargestellt hat, gebührt ihm alle ehre. auch ansonsten hat er auf sonstige konventionen der amerikanischen gesellschaft geschissen und lässt deren institutionen nicht gut dastehen. das esoterische bohei um die landung der aliens ist natürlich auch schon ein foreshadowing auf seine zukünftigen missgriffe, aber hier verzeihe ich es ihm vollumfänglich, weils brillant inszeniert ist und auch heute noch verdammt gut aussieht. toller film! (8/10)
un couteau dans le coeur (yann gonzalez, 2018)
1979, vanessa paradis ist anne, eine produzentin von trashigen schwulen-pornos – alkohol-süchtig, erratisch agierend und ihrer cutterin lois (kate moran) komplett ergeben. aber die hat die schnauze voll von ihrer unzuverlässigkeit und ihrer suferei und – selbst als ein serienmörder ihre darsteller-riege dezimiert – will sie ihr nicht beistehen. also beginnt anne auf eigene faust zu ermitteln, wer die morde zu verantworten hat und gerät in einen strudel von ereignissen, bei denen zusehends realität und imagination, gegenwart und vergangenheit ineinander verschwimmen. das whodunnit rückt zugunsten eines experiments in atmosphäre und stil in den hintergrund. und inwieweit die auflösung des rätsels tatsächlich real ist, ist dann auch schon wurscht. mir hat's gefallen. (7/10)
akira (katsuhiro otomo, 1988) - hat mich damals null interessiert. was für ein fehler. total wirre story, aber was für ein ausbund an kreativität und irrsinn: 8/10
all that heaven allows (douglas sirk, 1955) - oberflächlich gesehen eine wahnsinnig kitschige liebesgeschichte mit rock hudson und jane wyman, aber da bekommen doch die muffigen 50er ordentlich ihr fett weg - und optisch ist das ein absoluter genuss (diese farben!): 7/10
the secret of kells (tomm moore, nora twomey, 2009): "die melodie des meeres" habe ich nicht ertragen - den hier um so mehr. mehr bildende kunst bekommt man im animationsfilm sonst kaum 8/10
ash is the purest white (zhangke jia, 2018) nicht-liebesgeschichte aus china - tragisch, lustig, brutal. nuff said!: 8/10
bad lieutenant: port of calls new orleans (werner herzog, 2009) der film, den ich gehasst habe, ohne ihn je gesehen zu haben. was erlauben herzog? tja, auch mal wieder ein fehler. denn es ist ein völlig anderer mit einem nic cage in hochform: 8/10
rafiki (wanuri kahiu, 2018) kenianisches lgbt-drama mit einer nicht allzu originellen romea & julia-story, aber hier macht das herzblut in der regie und beim schauspiel einiges wett: 7/10
dolores claiborne (taylor hackford, 1995) eine meiner liebsten stephen king-verfilmungen mit absolut verehrungswürdigen performances von kathy bates, jennifer jason leigh, christopher plummer, judyparfitt, david strathairn und john c. reilly - musste ich nach dem rewatch gleich nochmal ein pünktchen nach oben werten: 9/10
Zitat von gnathonemus im Beitrag #5658das esoterische bohei um die landung der aliens ist natürlich auch schon ein foreshadowing auf seine zukünftigen missgriffe
Welche Filme würdest du zu seinen Missgriffen zählen?
the worst of spielberg (ohne komplett alles gesehen zu haben):
always (1989) hook (1991) the terminal (2004) war of the worlds (2005) indiana jones and the kingdom of the crystal skull (2008) war horse (2011) the bfg (2016) ready player one (2018)
"the adventures of tintin" hab ich nach 10 min ausgemacht und "west side story" hab ich mir gar nicht erst angetan. immerhin hat er mit seinem letzten film (the fabelmans) gezeigt, dass er's immer noch kann.
Indiana Jones: 6/10 Always, Hook: 7/10 The Terminal, Ready Player One: 8/10 War Of The Worlds: 9/10
Die anderen beiden fehlen mir noch.
Tintin ist auch eine 6, West Side Story eine 8.
Überhaupt, der einzige Spielberg, den ich wirklich nicht mag, ist Saving Private Ryan mit seinem Militär-Pathos. Schwächer als mittelprächtig wird es für mich sonst nie bei ihm. Alles in Abstufungen natürlich.
Was ist gut an dem Film? Vieles. Allem voran Leonardo DiCaprio, dessen Spiel man nicht hoch genug loben kann. Diese Geschichte der Osage, dem Stamm von Native Americans, denen durch Öl eine kurze Episode von Reichtum beschert war, ist eine wichtige und sträflich übersehene, außerhalb der Community. Diese Geschichte muss erzählt werden, und Scorcese, der sich zuvor schon mit amerikanischer Geschichte filmisch beschäftigt hat, ist für diesen Job der richtige. Die mehr als 3 Stunden fand ich auch nicht zu lang, aber ich war schon froh, dies im Kino gesehen zu haben, wo es mir an Ablenkung fehlt.
Was hätte besser sein können? Jesse Plemons‘ Rolle hätte ruhig etwas größer sein können. Für die Rolle, die er hatte, hätte es einen Schauspieler seines Formats nicht gebraucht. Was ich aber richtig schade fand ist, dass die Charaktere der Osage-Angehörigen sehr oberflächlich gezeichnet sind, wobei die weißen Hauptdarstellern mit weit mehr Tiefe in ihrer Abgründigkeit zugestanden wird.
Fazit. Kein absolutes Jahres-Highlight, aber unbedingt sehenswert.
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Red Rocket Der ersten Sean Baker-Film, den ich nicht ganz überzeugend finde. Das liegt zum einen an der unnötigen Länge und zum anderen daran, dass mir viele Dinge beim Ansehen unangenehm waren. Das soll natürlich so sein, weil sich unsere anfangs unterhaltsame Hauptfigur (ungewöhnlich lustig für Bakers Verhältnisse) bald in eine fiese Richtung wendet. Simon Rex spielt das sehr gut. (7/10)
immer wieder ein riesenspaß. der tar man ist und bleibt eine meiner liebsten horrorikonen. schade nur, dass er so wenig screen time hat.
trick 'r treat (michael dougherty, 2007)
den sehe ich immerhin zum ersten mal. ein paar nette gruselgeschichten, mit denen man allerdings höchstens seine kinder erschrecken kann, aber gut erzählt, mit schönen effekten und gut ineinander verwoben. für ein gemütliches halloween genau das richtige.
was zuvor geschah:
tournée (mathieu amalric, 2010)
slice of life-komödie über eine burlesque-truppe, die durch frankreich tourt, scheinbar angeführt von dem chaotischen joachim (amalric selbst), doch seine amerikanischen künstlerinnen zeigen ihm auch oft genug seine grenzen auf. man küsst sich und schlägt sich, aber ist auch aufeinander angewiesen ... und das macht die story so herzlich. außerdem ist das ganze großartig inszeniert und gefilmt. dass amalric dafür in cannes für die beste regie ausgezeichnet wurde, geht vollkommen in ordnung. eine schöne kleine überraschung!
die letzte etappe (wanda jakubowska, 1948)
laut der quellen, die ich konsultiert habe, war das der erste film über den holocaust überhaupt. die regisseurin erzählt darin ihre erlebnisse in auschwitz birkenau nach - und das ist sowohl erschütternd wie aufbauend - bei all dem lebenswillen, der solidarität und dem kampfgeist der frauen. angesichts dessen, dass es sich dabei hauptsächlich um jüdinnen handelte, ist das genau der film zur richtigen zeit. dummerweise ab morgen nicht mehr bei mubi verfügbar.
support the girls (andrew bujalski, 2018)
auch wieder slice of life, diesmal sogar größtenteils an einem einzigen tag spielend. lisa (regina hall) ist geschäftsführerin einer sportsbar und kümmert sich buchstäblich um alles: ihre stieftochter steckt in rechtlichen schwierigkeiten - sie organisiert eine fundraising aktion; es klappt nicht mehr mit ihrem mann - sie besorgt ihm eine wohnung und nebenbei wuppt sie den betrieb, in dem alles drunter und drüber läuft: es wird eingebrochen, die technik versagt, ihre mitarbeiterinnen haben probleme, ihr chef ist ein ausbeuterisches a... . sie versucht alles, doch irgendwann ist alles zu viel ... . ein wunderbarer film über prekäres arbeiten und wie man trotzdem menschlichkeit, solidarität und sogar spaß aufrecht erhalten kann - erbaulich, ohne in den kitsch abzudriften. top!
el cid (anthony mann, 1961)
und dann mal wieder: monumentalkino. die legende des spanischen helden, der es geschafft hat, die christen (samt ihren königen) und die moderaten mauren gegen die aggressiven islamischen eroberer zu einen. keine ahnung inwieweit, das auch nur annähernd der realität entspricht und wahrscheinlich ist das angesichts der zeitlichkeit (11. jahrhundert) kaum noch nachvollziehbar (muss ich demnächst mal recherchieren), aber die story, die hier entsponnen wurde, ist sehr interessant und trotz ihrer länge von über 3 stunden stringent und spannend erzählt, die schlachtengemälde, landschaftsaufnahmen und die ausstattung sind durchweg imposant und charlton heston und sophia loren in den hauptrollen geben alles. alles in allem: nicht mein kino, aber ich respektiere das schon sehr.
Insidious - The Red Door (2023) Tja, was soll ich sagen - ich mag das Insidious-Franchise eigentlich nicht, hätte also wissen müssen, dass ich mir den Film besser spare. Aber der Trailer war gut, also hab ich den Fehler halt gemacht ... Der Film fängt gut an. Neun Jahre nach den Ereignissen des letzen Teils lassen sich Vater und Sohn hypnotisieren, um die schrecklichen Ereignisse zu vergessen. Das klappt ein bisschen zu gut und natürlich lässt sich der Dämon nicht lange fernhalten. Pathos, nervige Schockeffekte, mehr Pathos, ein Dämon, der aussieht wie ein betrunkener Karnevalist --- spart euch dieses Machwerk.
Terrifier 2 (2022) Art der Clown ist zurück! Ein Jahr nach seinem Killing Spree zu Halloween lässt sich Art der Clown wieder durch die Stadt treiben. Diesmal hat er ein kleines Clownmädchen dabei, das ihn ein bisschen anstachelt. Der Rest der Geschichte ist so beliebig wie überflüssig: Die junge Sienna und ihr Bruder Jonathan werden in Träumen und durch den Nachlass des offenbar geistig verwirrten Vaters mir Art konfrontiert, sie suchen zaghaft Hilfe, natürlich glaubt ihnen niemand - Art ist immerhin tot - es läuft alles auf einen Kampf hinaus. Der liefert dann auch, aber die Mordszenen von Art und seiner kleinen Freundin sind dann doch die wahren Schauwerte dieses preiswert, aber gut produzierten Slashers. Wer es brutal, blutig und einfallsreich mag und auf stumme Bösewichte steht, sollte einen Blick riskieren. Aber Achtung: Der Film ist wirklich sehr, sehr blutig.
Willy's Wonderland (2021) Nicolas Cage ist ein schweigsamer Draufgänger, der den Fehler macht, die falsche US-Kleinstadt zu durchqueren. Zack, Reifen platt, ups, Sie haben kein Bargeld? Das ist jetzt dumm. Die Nacht soll er also in einem ehemaligen Freizeitpark-Dinglein verbringen, Willy's Wonderland eben, und da klar Schiff machen, dann kriegt er am nächsten Morgen auch das reparierte Auto zurück. Dummerweise spukt es in dem Etablissement, sodass Cage den einen oder anderen Kampf vor sich hat. Unheimlicher absurder, seltsamer, witziger Film. Kein totales Meisterwerk, aber für Genre- und Cage-Fans eindeutig eine Empfehlung.
Deadstream (2022) Ein YouTuber auf dem absteigenden Ast will wieder an die Spitze, also wagt er einen verzweifelten Versuch des ultimativen Livestreams: Er verbringt die Nacht in einem Spukhaus, filmt alles mit und verpflichtet sich, immer nachzusehen, wenn er etwas Seltsames hört. Die Prämisse fand ich schon cool, umgesetzt ist das Ganze auch nicht schlecht. Das Haus ist herrlich heruntergekommen, die Spukgeschichten nachvollziehbar, der Stil (Found Footage) auf amüsante Weise an klassische Abenteuer-Computerspiele angelehnt. Ich wurde sehr gut unterhalten und hab mich stellenweise auch durchaus gegruselt.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Terrifier 2 (2022) Art der Clown ist zurück! Ein Jahr nach seinem Killing Spree zu Halloween lässt sich Art der Clown wieder durch die Stadt treiben. Diesmal hat er ein kleines Clownmädchen dabei, das ihn ein bisschen anstachelt. Der Rest der Geschichte ist so beliebig wie überflüssig: Die junge Sienna und ihr Bruder Jonathan werden in Träumen und durch den Nachlass des offenbar geistig verwirrten Vaters mir Art konfrontiert, sie suchen zaghaft Hilfe, natürlich glaubt ihnen niemand - Art ist immerhin tot - es läuft alles auf einen Kampf hinaus. Der liefert dann auch, aber die Mordszenen von Art und seiner kleinen Freundin sind dann doch die wahren Schauwerte dieses preiswert, aber gut produzierten Slashers. Wer es brutal, blutig und einfallsreich mag und auf stumme Bösewichte steht, sollte einen Blick riskieren. Aber Achtung: Der Film ist wirklich sehr, sehr blutig.
Mein Film des Jahres 2022! Wäre er nicht so übertrieben blutig, er wäre nur halb so lustig.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #5660the worst of spielberg: war of the worlds (2005)
Wo der Mann recht hat, hat der Mann recht.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
A Haunting in Venice Kenneth Branaghs Hercule-Poirot-Filme sind keine Meisterwerke. Das darf man auch nicht erwarten, wenn man eine Agatha-Christie-Verfilmung anschaut. Was man bekommt, ist ein zweistündiger Streifen filmisches Mittelmaß. Aber manchmal braucht man ja genau das. Hier wird ein klassisches Agatha-Christie-Mysterium mit einigen sanften Grusel-Elementen verquirlt, was am Ende doch hinlänglich gut unterhält. Wer mehr nicht erwartet und manchmal einfach hinlänglich unterhalten werden mag, kann hier gerne zugreifen. Besonders für eigentlich nicht dem Horror zugetane Menschen wie mich ist das ein Level der Grusel-Unterhaltung, das sich gut aushalten lässt. Ich mag es einfach, wenn sich eigentlich stilistisch sehr festgelegte Franchises auf Abwege begeben, so wie hier. Ansonsten lässt sich zu den schauspielerischen Leistungen wenig sagen, weil der Stoff auch nicht so viel verlangt, außer dass Michelle Yeoh als Medium sehr unterhaltsam ist, Kenneth Branagh als Poirot eher wenig präsent wirkt und Tina Fey nicht glaubwürdig in einem anderen Jahrhundert als dem 21. auftreten kann.
Eher so ein Film für einen Sonntagnachmittag auf der Couch. Im Kino habe ich den nur gesehen, weil "Killers of the Flower Moon" für alle Beteiligten zu lang war...
Godzilla: King of the Monsters Ich habe einen kleinen Soft-Sport für Kaiju-Filme, aber eigentlich eher die aus den 50ern, 60ern und 70ern, die früher am Wochenende auf Kabel1 liefen. Die modernen Versionen nehmen sich ein wenig zu ernst, um so richtig Spaß zu machen. Zum Charme der alten Filme gehören die schlechten Effekte untrennbar dazu. Wahrscheinlich vertrüge auch dieser aktuelle Film das eine oder andere Jahrzehnt Abstand, um kultig zu werden. Im Tageslicht der Jetztzeit betrachtet ist das leider einfach Quark.
Mal meine Spielberg-Wertungen (einige Filme schon länger nicht mehr gesehen):
Firelight (1964): -/10 Duell (1971): -/10 Das Haus des Bösen (1972): -/10 Savage (1973): -/10 Sugarland Express (1974): 7/10 Der weiße Hai (1975): 8/10 Die unheimliche Begegnung der 3. Art (1977): 6/10 1941 - Wo bitte geht's nach Hollywood (1979): 6/10 Jäger des verlorenen Schatzes (1981): 9/10 E.T. - Der Außerirdische (1982): 8/10 Unheimliche Schattenlichter (1983): 7/10 (Gesamtwertung, nur ein Segment von Spielberg) Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984): 9/10 Die Farbe Lila (1985): -/10 Amazing Stories (1986): -/10 Das Reich der Sonne (1987): 8/10 Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (1989): 8/10 Always - Der Feuerengel von Montana (1989): 7/10 Hook (1991): 9/10 Jurassic Park (1993): 6/10 Schindlers Liste (1993): 10/10 Vergessene Welt: Jurassic Park (1997): 7/10 Amistad - Das Sklavenschiff (1997): -/10 Der Soldat James Ryan (1998): 9/10 A.I.: Künstliche Intelligenz (2001): 8/10 Minority Report (2002): 8/10 Catch Me If You Can (2002): 8/10 Terminal (2004): 6/10 Krieg der Welten (2005): -/10 München (2005): 6/10 Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (2008): 6/10 Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn (2011): 7/10 Gefährten (2011): 5/10 Lincoln (2012): 4/10 Bridge of Spies - Der Unterhändler (2015): 7/10 BFG: Big Friendly Giant (2016): -/10 Die Verlegerin (2017): -/10 Ready Player One (2018): 7/10 West Side Story (2021): -/10 Die Fabelmans (2022): -/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed