Zitat von Cohle im Beitrag #5787"The Mist" (2007) ist in meinen Augen kein Horrorfilm, eher ein Psychodrama.
das ginge für mich schon als grobe irreführung durch.
du nimmst es da etwas genauer als ich.
noch eine Meinung zu "The Mist"
Nach Meinung der Redaktion des KulturSPIEGELs ist Der Nebel ein „netter Grusel-Trash, in dem Stephen-King-Regisseur Darabont seiner panischen Kundschaft faschistoides Ausrasten nach Art von ‚Herr der Fliegen‘ und ein ungewöhnliches Ende verordnet.“ (Wikipedia)
"High Plains Drifter" ist eine düstere alttestamentarische Beschäftigung mit Sünde, Schuld, Vergeltung und Sühne. Die unheimliche und beunruhigende Filmmusik des Jazzmusikers Dee Barton, die (sparsam eingesetzt) eher zu einem halluzinatorischen Horror als zu einem Western zu passen scheint, unterstreicht diese Intentionen des Films.
Leider ist das dargestellte Frauenbild in "High Plains Drifter" mehr als fragwürdig (bis hin zu einer Vergewaltigung, die im weiteren Verlauf von der Frau toleriert wird ...).
Die Grundthematik des Films ist stimmig, die Umsetzung zu steril geraten, der Cast teilweise unglaubwürdig. Die gezeigte Misogynie ist für heutige Sehverhältnisse völlig aus der Zeit gefallen.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von gnathonemus im Beitrag #4258the accountant (gavin o'connor, 2016)
etwas wirrer, nicht immer stimmiger, aber doch spannender und unterhaltsamer thriller mit einigen starken action-szenen und einem toll agierenden staraufgebot (ben affleck, anna kendrick, jon bernthal, j.k. simmons, john lithgow). extrapunkte für den mut dem ganzen ein recht ruhiges, unspektakuläres und in vielerlei hinsicht offenes ende zu verpassen.
Gestern gesehen, dass der in ein paar Tagen bei Prime Video aus dem Programm fliegt und dann noch schnell angeschaut. Hat mir gut gefallen. In der Tat unterhaltsam und spannend und für mein Empfinden gar nicht so wirr. Die zwei Wendungen am Ende finde ich sogar ziemlich stimmig. Und ja, das Ende ist auch ok. Aber auch hier gibt es Dilemma, das bei Actionfilmen besteht, nämlich dass von eben jener Action möglichst viel und möglichst spektakulär gezeigt werden soll, aber der "Held" auch im dichtesten Kugelhagel höchstens leicht verletzt werden darf. Da muss ich bei so manchem Film dann doch schmunzeln, aber hier das recht gut gelöst.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Franz Rogowski spielt einen Filmregisseur, dessen selbstbestimmtes und in Teilen egoistisch geführtes Leben Unheil in seinem Umfeld anrichtet. Er betrügt seinen Ehemann mit einer Frau und verhällt sich meist wie ein trotziges Kind, wenn etwas nicht nach seinem Kopf läuft. Das Ganze ist ruhig erzählt. Man beobachtent Menschen dabei, wie sie trotz der Enttäuschungen und Demütigungen, die ihnen zugeführt werdern, versuchen klarzukommen. Rogowski spielt den Unsympathen überzeugend und man möchte ihm öfter gerne eine mitgeben. Auch wenn „Passages“ die Info mitgibt, dass er unter gewissen Vorurteilen leidet, die ihm zugebracht werden.
ZitatMargaret und George Blackledge (Diane Lane, Kevin Costner) wohnen 1961 mit ihrem Sohn James, Schwiegertochter Lorna (Kayli Carter) und Enkel Jimmy auf einer Farm in Montana. Die Idylle erhält einen Riss, als James bei einem Reitunfall ums Leben kommt. Das Leben seiner Eltern gerät völlig aus den Fugen, als sie zwei Jahre später auch noch ihren Enkel verlieren: Lorna hat wieder geheiratet und ist mit ihrem neuen Ehemann Donnie Weboy und dem kleinen Jimmy in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zurück zu Donnies Familie nach North Dakota gezogen. Da Margaret zuvor beobachtet hatte, wie Donnie gegenüber Jimmy und Lorna handgreiflich wurde, befürchtet sie, ihr Enkel sei nicht sicher und überredet George, nach ihm zu suchen. Tatsächlich können sie die Familie ausfindig machen. Doch die Weboys wollen Jimmy nicht einfach so hergeben.
Ja, das ist ein Western, auch wenn die Cowboys mehr mit dem Auto als auf einem Pferd unterwegs sind. Anfangs ein Familiendrama und dann ein Roadmovie, kommt es am Ende doch zum finalen Showdown. Mir hat die ruhige Erzählweise gut gefallen und das actionreichere Ende passt ebenfalls ganz gut.
Läuft auch nur noch ein paar Tage auf Prime.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
A Vigilante (Sarah Daggar-Nickson, 2018) bei Prime Video
Sadie (Olivia Wilde), hilft Opfern häuslicher Gewalt und zwar auf eher unorthodoxe Art und Weise und mit ziemlich drastischen Mitteln. Die Frauen (meistens sind es Frauen) erfahren in Selbsthilfegruppen von ihr und so erhält sie auch ihre "Aufträge". Ziemlich schnell wird aber klar, dass es eine noch nicht abgeschlossene Vorgeschichte gibt, die so nach und nach erzählt wird, unter anderem durch Rückblenden.
Der Film ist kaum voyeuristisch und spart Gewaltdarstellungen weitestgehend aus. Trotzdem ist es oft ziemlich unangenehm, weiter hinzuschauen. Handwerklich ist das sehr gut gemacht und trotz einer eher ruhigen Erzählweise wird die Spannung bis zum Schluss gehalten. Die darstellerische Leistung von Olivia Wilde finde ich ebenfalls bemerkenswert. Dazu kommt dann noch die sparsam aber sehr effektiv eingesetzte Filmmusik.
Kann man sich anschauen. Wenn auch nur noch ein paar Tage, dann fliegt er bei Prime Video aus dem Programm.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
zugegeben, einen riesenbonus hat der film bei mit wegen des themas, geschichtspolitische relevanz, errungenschaften der technik, in dieser nostalgisch-simpleren vergangenheit… sowas kriegt mich immer. aber es ist auch ein hervorragend gemachter, komponierter film. murphy ist sensationell. für mich nolans bisher bester. schön das in unserer welt platz für erfolg von oppie und barbie ist, aber der hier ist schon ne andere liga.
"Mississippi Burning" wurde vom tatsächlichen Fall der Ermordung von drei Bürgerrechtlern durch Mitglieder des Ku Klux Klan in Neshoba County am 21. Juni 1964 inspiriert. Der Filmtitel bezieht sich auf den damaligen Decknamen der FBI-Untersuchung zum genannten Fall.
Hervorragendes Kino mit rasantem Tempo und sehr gutem Cast ... auch wenn die historische Genauigkeit etwas zu wünschen übrig lässt. "Mississippi Burning" fängt dennoch viel von der Wahrheit ein, wenn er die Auswirkungen dieser FBI-Untersuchung schildert.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Der Film kam hier ja recht durchwachsen weg. Gnatho mochte ihn aber und ich ebenso. Ja, der Film ist zu lang und er hat ein paar unnötige Abbiebungen. Mir hat auch die Darstellung des älteren "Eaters" streckenweise nicht so gefallen. Da ist so eine Geheimniskrämerei a la Lynch mitgeschwungen, was es nicht wirklich gebraucht hätte, da die Story selbst ja eher realistisch gehalten ist.
Thematisch hat das viele Parallelen zu Guadagninos Serie "We Are Who We Are“: Coming of Age unter Außenseitern. Atmosphärisch fand ich "Bones and All“ jedenfalls recht toll. Die Bilder sind bestechend und die Story fand ich auch berührend. Sicher nicht sein bester Film, aber ich dennoch schade, dass ich ihn im Kino verpasst habe.
Verdammt sind sie alle (USA 1958, R: Vincente Minnelli, D: Frank Sinatra, Dean Martin, Shirley MacLaine, Martha Hyer, Arthur Kennedy, Nancy Gates) So ein bisschen hatte ich hier Erinnerungen an "Große Freiheit Nr. 7". Auch hier ist die Hauptfigur, Kriegsveteran und Autor Dave Hirsh (Sinatra), ein Trunkenbold vor dem Herren mit einem sehr fragwürdigen Verhalten Frauen gegenüber (wie das in diesem Film aber alle Männer haben). Da wundert es nicht, dass die atemberaubend hübsche Gwen (Hyer) zwar eine große Verehrin von Hirshs Schaffen ist, aber weniger von Hirshs Manieren. Der Autor selbst verliebt sich aber Hals über Kopf in die Lehrerin. Unabhängig davon, dass einige Aspekte hier zu wenig ausgearbeitet wurden, etwa der Bruderzwist zwischen Dave und Frank Hirsh, ist es wirklich dieses aus heutiger Sicht absolut antiquierte Rollenbild, das mir den Film trotz der tollen Schauspieler (allen voran Shirley MacLaine, die ich kaum wiedererkannt habe) ein wenig verleidet. Zwar ist Gwen eine recht moderne Frau - doch wie Dave sie hier begrabscht, sich an sie schmiegt, ihr ins Gesicht fasst - das wirkt aus heutiger Sicht einfach nur falsch. 6/10
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teil 1 der europa-trilogie, in der ein cop in einem dystopischen europa versucht, einen serienkiller zu erwischen - bzw. er erzählt das in hypnose. es ist also nicht ganz klar, ob das alles wirklich passiert ist. aber das ist auch völlig egal, sowie auch der plot eher unerheblich ist (wirr ist er ohnehin), hier zählen eher stil und atmosphäre, die sepia-farbenen bilder, die film noir-anklänge und das dystopische setting - so artsy-fartsy wie faszinierend.
europa (lars von trier, 1991)
abschluss der europa-trilogie. der konventionellste film der reihe mit stringentem plot und europäischem staraufgebot (jean-marc barr, barbara sukowa, udo kier, max von sydow, eddie constantine). ein junger amerikaner kommt nach ende des 2. weltkriegs nach deutschland, um als schlafwagenschaffner zu arbeiten. dabei verliebt er sich in die tochter des besitzers der schlafwagen-gesellschaft und gerät in eine verschwörung ... . auch hier bleibt von trier seiner betonung auf stilistik und atmosphäre treu. dabei ist ihm das gefühl eines echten film noir der 50er jahre herzustellen wirklich hervorragend gelungen. und frau sukowa, hier als femme fatale, spielt mal wieder großartig.
ach schade, ich hatte mir einen vergnüglichen horrorquatsch mit ordentlich blut, gesplatter und einem überkandidelt overactendem nicolas cage vorgestellt ... und irgendwie gibt's den ja auch ... aber leider nicht, ohne die handbremse reinzuhauen, indem hauptperson renfield (nicholas hoult) eine biedere läuterungsgeschichte durchmachen muss und am ende ist alles gut. mal ehrlich: dann lieber komplett freidrehenden b-movie-müll à la terrifier - lustig, brutal und v.a. konsequent.
halloween II (rick rosenthal, 1981)
knüpft direkt an die ereignisse von teil 1 an und macht den fehler, alles auf die spitze treiben zu wollen und dabei auf fast sämtliche tugenden des originals zu verzichten. michael myers ist viel zu oft zu sehen und die kamera filmt häufig aus seiner perspektive, wobei die tonspur auch noch sein nerviges schnaufen wiedergibt. es gibt kills noch und nöcher, bis sie zur beliebigkeit verkommen und angesichts dessen, dass die meisten opfer diesmal ob der gefahr wissen, fällt mal wieder auf, wie extra blöde sie sich anstellen. man möchte meinen, nicht gut, denn carpenter hat nicht regie geführt, aber das schwache skript hat er doch immerhin selbst zu verantworten. eine ziemliche enttäuschung.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #5803element of crime (lars von trier, 1984)
teil 1 der europa-trilogie, in der ein cop in einem dystopischen europa versucht, einen serienkiller zu erwischen - bzw. er erzählt das in hypnose. es ist also nicht ganz klar, ob das alles wirklich passiert ist. aber das ist auch völlig egal, sowie auch der plot eher unerheblich ist (wirr ist er ohnehin), hier zählen eher stil und atmosphäre, die sepia-farbenen bilder, die film noir-anklänge und das dystopische setting - so artsy-fartsy wie faszinierend.
europa (lars von trier, 1991)
abschluss der europa-trilogie. der konventionellste film der reihe mit stringentem plot und europäischem staraufgebot (jean-marc barr, barbara sukowa, udo kier, max von sydow, eddie constantine). ein junger amerikaner kommt nach ende des 2. weltkriegs nach deutschland, um als schlafwagenschaffner zu arbeiten. dabei verliebt er sich in die tochter des besitzers der schlafwagen-gesellschaft und gerät in eine verschwörung ... . auch hier bleibt von trier seiner betonung auf stilistik und atmosphäre treu. dabei ist ihm das gefühl eines echten film noir der 50er jahre herzustellen wirklich hervorragend gelungen. und frau sukowa, hier als femme fatale, spielt mal wieder großartig.
Lese ich mir dann in ein paar Tagen durch, denn die stehen beide auch auf meiner Watchlist als nächstes dran (wenn nicht irgendwas Neues nicht noch kurzfristiger ausläuft).
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed