eins vorneweg: mit martial arts und an seilen aufgehängten, herumfliegenden und -wirbelnden akteuren kann ich nur wenig anfangen, aber das muss ich ang lee zugute halten, er setzt das hier im film relativ gut dosiert ein, sodass sich meine langeweile in diesen sequenzen in grenzen hielt. die story, bzw. charaktere bleiben immer im vordergrund und die haben mich trotz einer recht konventionellen erzählung und erzählweise doch recht gut eingefangen - dank der tollen schauspieler*innen (u.a. michelle yeoh und chow yun-fat), die ja auch fast alle stunts selbst machten. kamera, drehorte und ausstattung sind zudem ein absoluter augenschmaus (würde man gerne auf der leinwand sehen). in die lobeshymnen, die dieser film damals erntete, würde ich zwar nicht uneingeschränkt einstimmen, aber ein bemerkenswertes werk: durchaus.
She Said Hervorragend! Maria Schrader ist eine ausgezeichnete Regisseurin und ich hoffe, wir bekommen noch viele schöne Filme (und Miniserien) von ihr zu sehen. Hier vollbringt sie zusammen mit Drehbuchautorin Rebecca Lenkiewicz das Kunststück, eine sehr spannende Geschichte mit bekanntem Ende zu erzählen. Ich hatte feuchte Hände. Carey Mulligan beim Schauspielen zuzusehen, ist ja immer eine Wonne, aber auch Zoe Kazan überzeugt voll. Wichtiger Film. (9/10)
Zitat von kafkaktus im Beitrag #5910Perfect Days Hirayama putzt die (äußerst vielseitigen) öffentlichen Toiletten von Tokio. Ein Tag ist wie der andere, was irgendwie auch sehr in Ordnung ist. Und ab und an bricht das Leben ein. Wundervolle Meditation über das Leben und den Tod und die Zeit und die Großstadt und die Musik und irgendwie überhaupt alles.
Der steht bei mir auch auf der To-Watch-Liste. Bin gespannt auf den Film.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Wenn man nicht innerhalb von 45 Tagen einen Partner findet, verwandelt man sich in ein Tier seiner Wahl ... Kompromisslos, provokativ, vergnüglich und originell kommt "The Lobster" daher und zeigt, dass der Druck, den die Gesellschaft auf uns ausübt, einen Seelenverwandten zu finden, zu rücksichtslosen Entscheidungen führen kann. Die Alternative, glücklich als Single zu sein, behandelt er allerdings genauso radikal.
"We dance alone. That's why we only play electronic music." (Loner Leader)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Der erste Teil ist unterhaltsam, gewalttätig, fröhlich pervers, absurd ... quasi ein stilvolles Gegenmittel zu den aufgeblähten Superheldenfilmen à la Avengers: Age of Ultron o.Ä.. Reynolds genießt seine Rolle sichtlich, Tim Miller sorgt für die nötige Unterhaltung und den Spaß.
Der zweite Teil ist nicht so großartig wie sein Vorgänger ... er bietet von allem noch etwas mehr, was sich relativ schnell abnutzt und gelegentlich auch anstrengend wird. Brad Pitt hat hier einen schönen Cameo-Auftritt ...
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Intelligente, kinetische, emotionale und gut gemachte Mainstream-Filmkunst. Das Vermächtnis der Rocky-Reihe bewahrend zeichnet sich der Film durch gut geschriebene und klug gespielte zwischenmenschliche Beziehungen aus.
"Time takes everybody out, time is undefeated." (Rocky Balboa)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Ein zeitloser, durchweg provokativer und ultrabrutaler Klassiker des SciFi-Actionfilms ... dabei aber auch eine gesellschaftspolitische Satire mit raffinierten, subversiven Elementen.
Ich empfehle den ungeschnittenen Director's Cut.
"Dead or alive, you're coming with me!" (RoboCop)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
die erste hälfte des films war ich erwartungsgemäß sehr angetan von coppolas unaufgeregtem pacing, in dem sie die tollen darsteller durch schön gefilmte, subtil mit bedeutung aufgeladene settings schickt. cailee spaney ist wunderbar, ihr gesicht erzählt tausend geschichten unter der eigentlichen; dass sie mehr als einen kopf kleiner als jacob elordi ist, nutzt die kamera ganz beiläufig immer wieder, um unterschwellig auf das alters- und machtgefälle zwischen beiden protagonisten hinzuweisen. und dann rutscht der film irgendwann unmerklich in so eine wurschtige beliebigkeit ab, die man erst gar nicht richtig wahrhaben will. priscilla wohnt in graceland, fühlt sich einsam, wird von elvis (und seinem vater) emotional, sexuell und finanziell kurz gehalten, irgendwann heiraten sie endlich, und sie kriegt ihre tochter, goldener käfig; dass zeit vergeht, merkt man nur an den klamotten. klar, sie ist einsam; dass elvis ein toxisches würstchen war, wusste man auch schon vorher. die übrigen bewohner von graceland bleiben blass, man kann ihre beziehung zu priscilla nur erahnen. elvis wird immer desolater, irgendwann reicht es ihr, und sie verlässt das anwesen, umarmt noch mal ein paar leute, die man nicht mal richtig zuordnen kann, und fährt weg. abspann. etwas verdutzt saßen wir noch einen moment da und erwarteten irgendwas, das nicht mehr kam. man wirft bio-pics meistens zu recht vor, banale ereignisse zu überdramatisieren, um dem spannungsbogen mehr pfeffer zu verleihen ("walk hard" macht sich zu recht darüber lustig). aber es kann nicht die lösung sein, den spannungsbogen UND den pfeffer komplett wegzulassen, dann hat man nämlich am ende doch nur ungewürzten grießpudding, auch wenn er noch so schön kredenzt wird.
Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber was du beschreibst glaube ich so von Coppolas typischer Erzählweise zu kennen. Gerade die Langeweile, die einen gehörigen Anteil des Glamours auszumachen scheint, ist ja immer wieder Thema bei ihr.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
über einen gewissen zeitraum funktioniert das auch im film (so wie bei "lost in translation" über die gesamte länge). aber irgendwann reißt einfach der faden zwischen zuschauer und figur. es bleibt ziemlich unklar, wie es nun eigentlich zu ihrer plötzlichen selbstermächtigung kommt, nachdem sie sich über einen langen (und vom zuschauer bitteschön nachzugoogelnden) zeitraum die ganze palette elvis'scher unberechenbarkeiten hat bieten lassen. dass die protagonistin anders sozialisiert ist als das publikum, von dem der großteil schon nach wenigen wochen abgehauen (oder gar nicht erst mitgegangen) wäre, ist klar. aber dann muss man die beweggründe der figur eben auch ein bisschen sichtbarer machen. mir altem sack ist die gedankenwelt der 50er jahre und die kämpfe, die junge frauen in ihr auszustehen hatten, immerhin noch durch die erzählungen meiner mutter recht vertraut. die jungen menschen, die mich begleiteten, waren noch viel irritierter, und dankbar für meine erläuterungen auf der heimfahrt. sicher muss ein film nicht alles ins detail erklären und auswalzen. aber hier fehlt so einiges. und ich merke jetzt erst, wie sauer ich darüber bin.
The Black Phone (2022) Endlich, endlich gibt es den Film nicht mehr nur für teuer Geld, sondern einfach so auf Prime. Und das Warten hat sich gelohnt, ich fand ihn großartig! 1978 geht in einer Kleinstadt in Colorado die Angst um: schon fünf Kinder wurden vom "Grabber" entführt und sind nicht wieder aufgetaucht. Die Polizei tappt dermaßen im Dunkeln, dass sie sogar unkonventionelle Wege einschlägt: Die kleine Gwen hat prophetische Träume und in einigen davon Informationen zum "Grabber" bekommen, die eigentlich niemand haben dürfte. Also wird sie befragt, in der Hoffnung, dass sie mehr über den "Grabber" sagen kann. Kann sie nicht, aber als mit Finn ihr eigener Bruder entführt wird, gibt sie sich alle Mühe, das zu ändern. Finn bekommt währenddessen im schalldichten Kellerverließ des "Grabbers" mysteriöse Anrufe über ein nicht angeschlossenes schwarzes Telefon - Anrufe aus dem Jenseits, mit Tipps, wie er diese Tortur vielleicht überleben kann. Die Welt dieser Kinder ist finster, auch fernab der Bedrohung durch den "Grabber": der nichtsnutzige, versoffene Vater packt gerne mal den Gürtel aus, die stärkeren Kinder terrorisieren die schwächeren, Prügeleien aller Art scheinen an der Tagesordnung zu sein. Das kommt eindrucksvoll bedrückend rüber, genau wie der Wahn des "Grabbers" und die Bedrohung durch ihn und sein "Spiel" mit den entführten Jungs. Ethan Hawke spielt das mit Bravour, genauso wie die beiden Kinder Mason Thames und Madeleine McGraw, auf deren Schauspiel es sehr ankommt; wie leicht hätte dieser Film misslingen können. Zum Glück ist er das nicht. Was die Logiklöcher angeht, konnte ich sie für mich ziemlich einfach stopfen, sodass dem vollen Filmvergnügen nichts mehr im Wege stand.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Gestern tatsächlich beim Zappen hängengeblieben und ihn fast komplett angeschaut.
Ich zitiere Wikipedia:
Non-Stop ist ein Action-Thriller von Jaume Collet-Serra aus dem Jahr 2014 mit Liam Neeson in der Hauptrolle als abgehalfterter Air Marshal, der sich auf einem Flug von New York nach London in einem tödlichen Katz-und-Maus-Spiel mit einem unbekannten Erpresser wiederfindet: Wird seinen Forderungen nicht nachgekommen, werde alle 20 Minuten ein Passagier hingerichtet.
Ein atmosphärisch dichter Thriller mit überraschenden Wendungen, in dem sich Liam Neeson zusehends selbst in eine immer ausweglosere Lage hineinmanövriert, bis er in den Verdacht gerät, selbst der Erpresser (und dann schließlich Mörder) zu sein. Sehr spannend, weil die Lage irgendwann so hoffnungslos ist, daß man unbedingt wissen will, wie Crew und Passagiere da am Ende rauskommen ... und natürlich, wer der Erpresser ist, weil ständig andere Passagiere (und sogar Stewardessen) in den Verdacht geraten. Ganz große und intelligente Unterhaltung, die bis zum Schluß Spaß macht.
9/10
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Eine Tragödie dieses Ausmaßes mit Humor zu verbinden (auch wenn er satirisch ist), ist eine heikle Gratwanderung, die Regisseur Taika Waititi allerdings mit Bravour meistert. Der Film ist herrlich absurd und überraschend poetisch ... er verbindet Menschlichkeit und eine unverblümte Nazi-Polemik ... kommt also zur richtigen Zeit, in der es mal wieder deprimierend notwendig zu sein scheint. Absolute Empfehlung!
"Fuck off, Hitler!" (Jojo Betzler)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
ja, ich war auch ganz überrascht, WIE gut der gelungen ist. ich habe mich lange gescheut, ihn mir anzusehen, weil ich nicht geglaubt hätte, dass das klappt. wirklich guter film!