Zitat von Sugate im Beitrag #6119 hate to be that guy, aber: während sich das meiste kritikerlob auf das fantasievolle design und setting oder die message des plots konzentriert, ist mmn eine der stärken des films die poetisch (de)konstruierte sprache vor allem bellas, aber auch aller anderen protagonisten. viele filme mag man wunderbar übersetzen können, dass bei diesem hier nicht zumindest ein teil des zaubers verloren geht kann ich mir kaum vorstellen.
deswegen frug ich ja; das hab ich mir schon gedacht. so sehr ich für die anerkennung meiner profession kämpfe, so realistisch muss ich auch konstatieren, dass man in diesem job vor allem verlieren können muss (gilt im übrigen für so ziemlich alle ebenen der literarischen übertragung).
zur umsetzung: ich hab die deutsche fassung gesehen, darum weiß ich nicht, ob bella im original anfänglich auch so eine unglaubwürdige "kindersprache" spricht. mich haben diese verkürzten infinitivsätze bei gleichzeitig relativ sauberer aussprache sehr unangenehm an die - noch in meiner kindheit und jugend recht häufig anzutreffende - klischeehafte darstellung "wilder" ureinwohner afrikas oder anderer ferner länder erinnert. es hat tatsächlich bis zu bellas ersten halbwegs vollständigen sätzen gedauert, bis ich die figur voll annehmen, und den film dann auch ohne innere vorbehalte genießen konnte.
hate to be that guy, aber: während sich das meiste kritikerlob auf das fantasievolle design und setting oder die message des plots konzentriert, ist mmn eine der stärken des films die poetisch (de)konstruierte sprache vor allem bellas, aber auch aller anderen protagonisten. viele filme mag man wunderbar übersetzen können, dass bei diesem hier nicht zumindest ein teil des zaubers verloren geht kann ich mir kaum vorstellen.
Ich habe ihn ja auf Deutsch gesehen und fand das schon gut gemacht, auch ohne den Vergleich zum Original zu haben. So unbeholfen, wie Bella geht, spricht sie eben auch. Mich hat da nichts gestört.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Lumich im Beitrag #6118Keine Ahnung was der Film kann. Nach „Kriegerin“ schaue ich mir bestimmt keinen Film mehr von Wnendt an.
ist der so schlecht, oder ist er so schlecht auszuhalten?
Der ist so schlecht, dass er schlecht auszuhalten ist. Der Plot ist so abenteuerlich konstruiert und unrealistisch, dabei gäbe es eigentlich so viel zu erzählen aus diesen Milieus. „Als wir träumten“ wäre ein Beispiel für einen deutschen Film mit Neonazi-Thematik, der wirklich etwas zu erzählen hat, anstatt sich irgendeinen Quatsch zur Unterhaltung zusammenzubasteln, aber der ist ja auch von Dresen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
American Fiction Ein unaufgeregter kleiner Film, der einfach nur seine unaufgeregte kleine Geschichte erzählen möchte. Und das funktioniert gut. Es könnte alles eine Spur böser sein, aber der Humor trifft meinen und das Thema ist eh interessant. Es geht grob gesagt um schwarze Klischees in Literatur und Film und die Dekonstruktion davon aus schwarzer Perspektive. Lohnt sich alleine für die Besetzung. 8/10
20th Century Women Das ist ein ziemlich smarter Film mit einer Menge kluger Denkansätze, einem tollen Ensemble und einer schönen Ansammlung von interessanten Figuren. Ich wünschte, ich hätte ihn mir nicht in zwei Hälften angesehen, dann hätte er mir noch besser gefallen. Verfluchtes Streaming-Zeitalter. Gebe ich mir irgendwann noch mal. (Von Mike Mills habe ich jetzt drei Filme gesehen, die ich sehr bemerkenswert finde. Leider klappt es mit "C'mon C'mon" und mir nicht, hab's neulich noch mal versucht. Schade.) 8/10
Ein straffer und verruchter kleiner Thriller mit einer düster-schönen Geschichte über das Erwachsenwerden, die es in sich hat. Insgesamt bleibt der Film etwas hinter seinem vollen Potential zurück und verpasst einige Gelegenheiten, die ihn zu einem Klassiker hätten machen können. Einen Blick ist er trotzdem wert ...
"Boys I know you can hear me. You are in a whole lot of trouble." (Sheriff Kretzer)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von Lumich im Beitrag #6118Keine Ahnung was der Film kann. Nach „Kriegerin“ schaue ich mir bestimmt keinen Film mehr von Wnendt an.
immer diese überflüssigen selbstbeschränkungen. "fear and desire", das debüt von kubrick ist echt schrott, "killer's kiss", der zweite, auch nicht gerade eine offenbarung, aber dann ... . nicht dass ich wnendt mit kubrick vergleichen möchte, aber warum gesteht man jemand nicht zu, in seiner kunst wachsen zu können, weil er mal das eine oder andere schlechte werk abgeliefert hat? und selbst wenn da ein blindes huhn mal ein korn gefunden hat, dann ist es doch schön, das zu genießen. und glaub' mir, bloß weil ich diesen film gut fand, werde ich mir bestimmt nicht so einen käse wie "er ist wieder da" anschauen.
Zitat von Lumich im Beitrag #6118Keine Ahnung was der Film kann. Nach „Kriegerin“ schaue ich mir bestimmt keinen Film mehr von Wnendt an.
immer diese überflüssigen selbstbeschränkungen. "fear and desire", das debüt von kubrick ist echt schrott, "killer's kiss", der zweite, auch nicht gerade eine offenbarung, aber dann ... . nicht dass ich wnendt mit kubrick vergleichen möchte, aber warum gesteht man jemand nicht zu, in seiner kunst wachsen zu können, weil er mal das eine oder andere schlechte werk abgeliefert hat? und selbst wenn da ein blindes huhn mal ein korn gefunden hat, dann ist es doch schön, das zu genießen. und glaub' mir, bloß weil ich diesen film gut fand, werde ich mir bestimmt nicht so einen käse wie "er ist wieder da" anschauen.
…nicht zu vergessen „Feuchtgebiete“, bei dem die Buchvorlage schon der allerletzte Schrott war. Und das sage ich trotz Wertschätzung für Charlotte Roche. Ich habe einfach keine Zeit, um Wnendt noch eine Chance zu geben. Es gibt noch so vieles zu schauen, da sind seine Filme einfach nicht dabei.
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Grundsätzlich bin ich bei gnatho. Mir ist doch der Regisseur am Ende egal, es kommt ja auf den Film an. Und "Sonne und Beton" ist einfach saustark.
Und ich bin auch bei Olsen: Ich fand "Er ist wieder da" auch gut, nicht mehr, nicht weniger.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Meine erste Sichtung dieses Klassikers, der zusammen mit "Halloween" zu den Auslösern der ersten Welle amerikanischer Slasher-Filme Anfang der 1980er Jahre gehörte. Mit elf Fortsetzungen ist "Friday the 13th" eine der langlebigsten Horror-Filmreihen überhaupt ... und er ist nach wie vor einer der umsatzstärksten Horrorfilme der Filmgeschichte.
Dabei zeigt er sich weder besonders einfallsreich, noch sonderlich spannend ... aber immerhin einigermaßen atmosphärisch.
"You're doomed! You're all doomed!" (Crazy Ralph)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Amour Fou Jessica Hausner dreht ausschließlich eigenwillige Filme, wie es den Anschein hat. "Amour Fou" ist mein vierter der Wiener Regisseurin. Hier geht es um Heinrich von Kleist, der unbedingt eine Frau aus seinem Umfeld überreden will, mit ihm gemeinsam Selbstmord zu verüben. Das ist optisch interessant in seiner formalen Strenge, alles sieht formidabel theaterhaft aus. Das ist des weiteren hörenswert aufgrund der wortgewaltigen gestelzten Dialoge. Diese sind es auch, die bei mir den Verdacht aufkommen ließen, dass sich Frau Hausner mindestens teilweise über diesen Romantik-Quatsch lustig macht. Aber sie ist klug genug, das nicht abschließend zu beantworten. 7/10
Roter Himmel Bis zum letzten Viertel des Films wusste ich nicht so recht, was ich damit anfangen soll und was mir Christian Petzold eigentlich erzählen möchte. Und dann fügte sich auf den letzten Metern alles irgendwie zusammen und ich blieb schwer beeindruckt zurück. Und erkannte irgendwie, wie viel da drinsteckt und an wie vielen Stellen ich mich da selbst wiedererkannt habe, mein Ich von früher. Eine wirklich interessante Erfahrung. Was für ein toller Schlussteil nach all dieser diffusen Anspannung (die man natürlich auch erst mal inszenieren können muss). 8/10
Obwohl der Film eine absolute Low-Budget-Produktion war, haben alle Beteiligten einen herausstechenden und fantasievollen Horrorfilm abgeliefert, der bis heute einen vorderen Platz bei den Genrefans innehat. Ein schriller visueller Trip in dunkle Traumwelten ...
"One, two, Freddy's coming for you. / Three, four, better lock your door. / Five, six, grab your crucifix. / Seven, eight, gonna stay up late. / Nine, ten, never sleep again."
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)