Es ist wahrscheinlich dieses Beschäftigen mit der Urangst und dem sicheren Wissen, dass diese nicht echt ist bzw. das bedrohende Element keine reale Bedrohung darstellt. Und sicher auch die Lust, sich selbst herauszufordern.
Warum steigen Menschen in 100 Meter hohe Achterbahnen? Warum stürzen sie sich an Seilen von Brücken? Das ist alles dasselbe.
soweit ist mir das schon klar. aber wenn es soweit geht, dass man nicht schlafen kann und/oder alpträume bekommt, scheint es mir doch übers ziel hinauszuschießen, oder?
Zitat von tenno im Beitrag #6167soweit ist mir das schon klar. aber wenn es soweit geht, dass man nicht schlafen kann und/oder alpträume bekommt, scheint es mir doch übers ziel hinauszuschießen, oder?
Nun, das ist ja nichts, was man steuern kann. Ich persönlich beschäftige mich schon sehr, sehr lange mit Horror - vielleicht auch, weil ich seit jeher Angst im Dunkeln habe und "Training" an der Angstfront durchaus möglich ist. Dass mir ein Film ernsthaft Angst einjagt, passiert nicht oft. Dass ich mich nicht traue, ins Bett zu gehen, so gut wie nie.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Bei mir ebbt der Effekt eines Horrorfilms inzwischen schnell ab. Weil ich innerlich tot bin wahrscheinlich. Angst, ins Bett zu gehen, hatte ich das letzte Mal nach "Blair Witch Project".
Zweimal Hamburg ... zweimal meine ehemalige Wahlheimat ...
Kurz und schmerzlos (Fatih Akin, 1998)
Das Langfilm-Debut von Fatih Akin behandelt die kulturellen Hintergründe seiner Figuren ernsthaft und sensibel ... und das war für das deutsche Kino 1998 keine Selbstverständlichkeit.
"Ich mache Liebe durch die Kamera." (Fatih Akin)
Absolute Giganten (Sebastian Schipper, 1999)
Der Score ... das Lebensgefühl ... die Freundschaft ... die Stadt ... das Kicker-Spiel ... absolut gigantisch!
"Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenns so richtig scheisse ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment." (Floyd)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Ein weiteres Paradebeispiel für tumbes und muskelbepacktes One-Liner-Over-The-Top-Action-Kino der 80er Jahre ... quasi filmisches Junkfood auf Steroiden. Der Film gehörte neben "Rambo III" zu den damaligen Rekordhaltern, was die Anzahl von Toten pro Film angeht ...
"Let off some steam, Bennett." (John Matrix)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Ferrari Irgendwie alles ganz schön egal hier. Die Handlung setzt am falschen Zeitpunkt von Ferraris Leben ein, der Aufstieg wäre deutlich interessanter gewesen. Richtig viel erfährt man über die Personen nicht, außer dass sie halt mit Autos und Autorennen beschäftigt sind und keine Ahnung haben, was respektvoller Umgang mit Frauen bedeutet. Penelope Cruz ist das klare Highlight hier, von Adam Driver war ich weniger angetan als üblich. Aber seine Rolle ist auch nicht sonderlich gut geschrieben. Muss man nicht gesehen haben. 6/10
Das Reboot erzählt die Ereignisse der ersten vier Filme neu ... technisch hervorragend, filmisch eher mittelmäßig, aber immerhin mit einigen originellen Einfällen. Ich empfehle den sogenannten "Killer Cut", der ca. 10 Minuten länger als die Kinoversion ist.
"You got perfect nipple placement, baby." (Trent)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel (USA 1986, R: Tony Scott, D: Tom Cruise, Kelly McGillis, Val Kilmer, Anthony Edwards, Tom Skerritt) Schon lange nicht mehr gesehen und auch noch nie bewertet. Das ist jetzt erledigt. Ich hatte gedacht, dass die Jungs den Film mögen, aber nach der Hälfte des Films haben sie sich dann doch meist anders beschäftigt. Was mir dann wieder aufgefallen ist: Das ist schon geil gefilmt. Die Bilder sind großartig. Der Rest ist dann doch US-Navy-Propaganda (vor allen Dingen, wenn man liest, was die Navy alles vorgegeben hat!). Natürlich mit gutem 80er-Jahre-Soundtrack, natürlich mit ein paar coolen Sprüchen und Szenen. Den Kultstatus kann ich verstehen. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Amüsante, gewalttätige und sehr exzentrische Burleske aus der Feder Shane Blacks ("Lethal Weapon", "Last Boy Scout", "Kiss Kiss Bang Bang"), die zwar nicht durchgehend zündet ... aber trotzdem für gute Unterhaltung sorgt.
"All right, which one of you cock-and-balls wants to make twenty bucks?" (Holland March)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Nachdem ich mit Possessor (2020) ein wenig gefremdelt, mich aber schnell in Antiviral (2012; ja, ich hab ihn erst später gesehen) verliebt habe, bin ich nun vollends überzeugt, in Brandon Cronenberg einen neuen Filmhelden gefunden zu haben - sein dritter Infinity Pool ist richtig gut! James & Em machen einen All-In-Urlaub in einem exklusiven Resort in einem offenbar nicht ungefährlichen, ziemlich armen Land. Wie so oft bei reichen Menschen ist es die Langeweile, die den beiden zusetzt. Das ändert sich, als sie Gabi und deren Mann Alban kennenlernen und ein tödlicher Autounfall ziemlich finstere Ecken des exotisch-schönen Urlaubslandes enthüllt: Die Todesstrafe steht hier auf alle möglichen Arten von Vergehen und wird auch vollstreckt, allerdings im Falle von Touristen gerne gegen Zahlung einer exorbitanten Summe an einem in einem mysteriösen Verfahren hergestellten "Double". Das Double ist ein Mensch, sieht aus wie der Delinquent und bekommt sogar dessen Erinnerungen. Der Clou: Der Delinquent muss bei seiner Hinrichtung zusehen. Was macht das mit einem? Und wie oft kann man sich "klonen" lassen, ohne sich selbst zu verlieren?
Aber das ist erst der Anfang, der Exzess von Sex, Gewalt, Mobbing, dem verzweifelten Kampf gegen oben erwähnte Langeweile und einer fast schon ekligen Dekadenz kommt erst noch. Alles in teils schönen, teils abstoßenden Bildern erzählt, manchmal auch sexuell ganz schön explizit. Sci-Fi-Horror mit einem sehr überzeugenden Alexander Skarsgård und einer wie immer ziemlich guten Mia Goth.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Hochspannende und fast sehr gute Beobachtung des schleichenden Todes des unabhängigen Journalismus Ende der 70er in Boston. Junge Journalist*innen stehen in ihrem Blatt vor einer ungewissen Zukunft, weil sie die nächsten sein könnten, die von einem Medienfutzi aufgekauft werden. Vor allem die kleinen persönlichen Momente zwischen den "großen" Szenen kriegen mich. Ein bisschen zu leichtfüßig ist der Film am Ende vielleicht doch, gerade mit seinem manchmal ablenkenden Fokus darauf, wer jetzt mit wem schläft. Unter anderem mit einem Jeff Goldblum, der einen dauerpleiten Musikkolumnisten spielt. Aber durch die Bank finden sich hier wirklich gut geschriebene Figuren. Der arrogante Fatzke, der mit seinem Bookdeal eh glaubt, etwas Besseres zu sein und den Journalismus verachtet, die idealistische und talentierte Fotografin, die ihrem Freund als Interviewerin weit überlegen ist, was der nicht wahrhaben will, der engagierte, aber naive Investigativo, der sich in Gefahren bringt, weil nichts wichtiger ist als die Story etc etc. P.S. Der Film sieht wirklich fantastisch aus. Ich muss mal schauen, was Joan Micklin Silver sonst so gedreht hat.