Dieser Film hat es nicht mal geschafft, die Zeitlinie der Songs richtig darzustellen. Ich fand ihn beim Sehen so lala, aber je länger man über ihn nachdenkt, desto mieser wird er.
Ähnlichkeit ist mir nicht so wichtig, ich finde interessanter, ob der grundsätzliche Vibe stimmt. Der Lindenberg-Film hat das nicht schlecht gemacht, den mochte ich.
Sehr unterhaltsam, wenig pittoresk und energiegeladen kommt dieser Western daher ... und dank der sehr starken Leistung von Val Kilmer als Doc Holliday bleibt er als moderner Genre-Klassiker in Erinnerung. Ich empfehle die englische OV ... die deutsche Synchro ist crap ...
"There's no normal life, Wyatt, it's just life. Get on with it." (Doc Holliday)
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Gestern abend gesehen: "Weißt Du noch", ein Kammerspiel mit Senta Berger und Günther Maria Halmer. https://www.ardmediathek.de/film/weisst-...XNzdC1kdS1ub2No Es geht um ein altes Ehepaar und die ganz normalen kleinen und großen Zankereien einer lebenslangen Beziehung.
Menschen unter 50 werden den Film vielleicht als zwar gut gespielt aber inhaltlich mäßig interessant ansehen. Die Dame des Herzens und ich haben uns in vielem wiedererkannt und waren sehr angerührt. Das Drehbuch und die Schauspieler sind wirklich richtig gut. Nie peinlich, sehr "echt".
zum inhalt zitiere ich der einfachheit halber mal imdb: In diesem übernatürlichen Winterepos aus dem 19. Jahrhundert muss ein betrunkener Apfelschnapsverkäufer vom Nullpunkt zum Helden aufsteigen und Nordamerikas größter Pelzjäger werden, indem er Hunderte von Bibern besiegt. ... um damit die dame seines herzens zu erobern. und ich muss heute noch kichern, wenn ich an manche szenen zurückdenke, denn ein solches slapstick-feuerwerk habe ich schon lange nicht mehr gesehen - und das mit billigsten effekten, schrägen surrealistischen animations-sequenzen, aber mit einer dermaßenen hingabe inszeniert und gespielt (der arme hauptdarsteller musste nicht unerhebliche zeit halb bis ganz nackt im komplett zugeschneiten wisconsin herumhampeln) - es ist zum schreien. bitte lasst euch den nicht entgehen, falls er irgendwo läuft oder anderweitig zu ergattern ist.
flow (gints zilbalodis, 2024)
und auch das hat die welt noch nicht gesehen (glaube ich zumindest). eine unerklärliche flutwelle spült eine einsam lebende katze aus ihrer gewohnten umgebung. sie kann sich auf ein segelboot retten und trifft dort auf ein capybara, einen lemuren, einen golden retriever und einen sekretär-artigen vogel und damit segeln sie über den immer weiter steigenden ozean durch unwirkliche landschaften und verlassene bauwerke und erleben dabei glückliche momente und weitere katastrophen. das tolle ist, dass die tiere so aufeinander reagieren, dass man es sich durchaus genauso "in der freien wildbahn" vorstellen kann (wenn auch manchmal doch ein wenig vermenschlicht wird), sie sprechen nicht und es wird sehr viel direkt aus ihrer perspektive "gefilmt". die animationen sind wahnsinnig detailreich und liebevoll gemacht, teilweise fast fotorealsitisch - man sitzt einfach nur da und staunt. und dann gibt es noch ein rührendes schlussbild, das die tränen kullern lässt. zurecht gab's dafür den oscar für den besten animationsfilm (obwohl ich's dem wilden roboter auch gegönnt hätte).
pepe (nelson carlo de los santos arias, 2024)
es erzählt pepe, ein nilpferd, das mit einigen artgenossen vom drogenbaron pablo escobar aus namibia in seinen privatzoo in kolumbien gebracht wurde und von dort ausbüxte und die flussfischer am rio magdalena verängstigte, so dass er schließlich gejagt und erschossen wurde. das aufregende daran ist der genre- und stilmix, mit komplett abrupten brüchen von teil zu teil, was sich aber letztendlich wunderbar zusammenfügt. zunächst erzählt pepe von seiner unfreiwilligen reise, abwechslend auf spanisch, afrikaans und einer bantu-sprache, illustriert von teilweise irrsinnig schönen landschaftsbildern und drohnen-shots. nach seiner ankunft und der "flucht" wird der fokus aber auf die bevölkerung am fluss verlegt und wie sie sich zu diesem unbekannten und beängstigenden tier verhält. dazwischen werden immer wieder auch dokumentar-sequenzen (z.b. von der echten nilpferd-jagd eingeblendet), ausschnitte aus einem nilpferd-cartoon, found footage etc. eingeblendet, es wird zwischen farbe und schwarz-weiß, analog- und digitalaufnahmen geswitcht. ebenso ungewöhnlich aber erfrischend ist der einsatz der musik, welche man so in einem film wohl auch noch nie gehört hat. und letztendlich ist das ganze als kommentar zum kolonialismus und zum sklavenhandel zu interpretieren, ohne aber die moralkeule auszupacken, da das ganze auch noch mit einer guten prise humor versehen ist. und auch für den gab's zu recht einen preis - nämlich den silbernen bären für die beste regie bei der letztjährigen berlinale.
Zitat von fanwander im Beitrag #7011Gestern abend gesehen: "Weißt Du noch", ein Kammerspiel mit Senta Berger und Günther Maria Halmer. https://www.ardmediathek.de/film/weisst-...XNzdC1kdS1ub2No Es geht um ein altes Ehepaar und die ganz normalen kleinen und großen Zankereien einer lebenslangen Beziehung.
Menschen unter 50 werden den Film vielleicht als zwar gut gespielt aber inhaltlich mäßig interessant ansehen. Die Dame des Herzens und ich haben uns in vielem wiedererkannt und waren sehr angerührt. Das Drehbuch und die Schauspieler sind wirklich richtig gut. Nie peinlich, sehr "echt".
War übrigens ein Tipp von @sunday
Habe ich kürzlich auch gesehen, gefiel mir sehr. Habe es auch als Kammerspiel betitelt. Die Besetzung ist großartig, die beiden spielen sehr gut und überzeugend, das Thema Altern, vergessene Träume, vom Alltag überholte Sehnsüchte, Demenz, Vergesslichkeit und von sich selbst ablenken, beim anderen mehr sehen... ja alles gar nicht so weit entfernt, selbst, wenn es die Eltern beträfe und nicht das eigene Schicksal. Beeindruckend.
Zitat von fanwander im Beitrag #7011Gestern abend gesehen: "Weißt Du noch", ein Kammerspiel mit Senta Berger und Günther Maria Halmer. https://www.ardmediathek.de/film/weisst-...XNzdC1kdS1ub2No Es geht um ein altes Ehepaar und die ganz normalen kleinen und großen Zankereien einer lebenslangen Beziehung.
Menschen unter 50 werden den Film vielleicht als zwar gut gespielt aber inhaltlich mäßig interessant ansehen. Die Dame des Herzens und ich haben uns in vielem wiedererkannt und waren sehr angerührt. Das Drehbuch und die Schauspieler sind wirklich richtig gut. Nie peinlich, sehr "echt".
War übrigens ein Tipp von @sunday
Danke, werden wir uns ansehen, bin gespannt.
Dann möchte ich (grad bei den Älteren) noch mal für "Sterben" (2024 Regie Matthias Glasner) werben, ich glaube @gnathonemus hat in hier auch erwähnt.
den hab ich mir schon ganz dringend vorgemerkt! und den biberfilm auf deine worte hin jetzt auch. aber wahrscheinlich schaff ich wieder mal keinen von denen im kino, gnömpf.
Zitat von fanwander im Beitrag #7011Gestern abend gesehen: "Weißt Du noch", ein Kammerspiel mit Senta Berger und Günther Maria Halmer. https://www.ardmediathek.de/film/weisst-...XNzdC1kdS1ub2No Es geht um ein altes Ehepaar und die ganz normalen kleinen und großen Zankereien einer lebenslangen Beziehung.
Menschen unter 50 werden den Film vielleicht als zwar gut gespielt aber inhaltlich mäßig interessant ansehen. Die Dame des Herzens und ich haben uns in vielem wiedererkannt und waren sehr angerührt. Das Drehbuch und die Schauspieler sind wirklich richtig gut. Nie peinlich, sehr "echt".
War übrigens ein Tipp von @sunday
Danke, werden wir uns ansehen, bin gespannt.
Dann möchte ich (grad bei den Älteren) noch mal für "Sterben" (2024 Regie Matthias Glasner) werben, ich glaube @gnathonemus hat in hier auch erwähnt.
hab ich:
Zitat von gnathonemus im Beitrag #6882sterben (matthias glasner, 2024)
wie konnte ich mir nur so einen film in meiner situation zumuten? es geht um die familie lunies. der vater ist schwerkrank mit parkinson und demenzerscheinungen, der mutter geht's auch beschissen (im wahrsten sinne des wortes). aber das ist nur der ausgangspunkt, denn die dysfunktionalität der beziehungen - nicht nur innerhalb der familie - sind das thema. es ist schwer, das alles widerzugeben und es wäre auch blödsinn, denn man lässt sich entweder dadurch fesseln oder es ist nix für einen. denn die 3 stunden muss man aushalten. für mich war da jede minute wertvoll und schlüssig. ich hab mich wirklich kein bisschen gelangweilt, weil die charaktere und deren interaktionen untereinander so glaubwürdig und herzzerreißend waren. ein skript und dialoge zum niederknien mit fantastischen schauspielerischen leistungen von corinna harfouch, lars eidinger, anna bederke, ronald zehrfeld, hans-uwe bauer, robert gwisdek und v.a. lilith stangenberg. und die musik - die eine große rolle darin spielt: ... wunderbar!
Zitat von gnathonemus im Beitrag #6882sterben (matthias glasner, 2024)
wie konnte ich mir nur so einen film in meiner situation zumuten? es geht um die familie lunies. der vater ist schwerkrank mit parkinson und demenzerscheinungen, der mutter geht's auch beschissen (im wahrsten sinne des wortes). aber das ist nur der ausgangspunkt, denn die dysfunktionalität der beziehungen - nicht nur innerhalb der familie - sind das thema. es ist schwer, das alles widerzugeben und es wäre auch blödsinn, denn man lässt sich entweder dadurch fesseln oder es ist nix für einen. denn die 3 stunden muss man aushalten. für mich war da jede minute wertvoll und schlüssig. ich hab mich wirklich kein bisschen gelangweilt, weil die charaktere und deren interaktionen untereinander so glaubwürdig und herzzerreißend waren. ein skript und dialoge zum niederknien mit fantastischen schauspielerischen leistungen von corinna harfouch, lars eidinger, anna bederke, ronald zehrfeld, hans-uwe bauer, robert gwisdek und v.a. lilith stangenberg. und die musik - die eine große rolle darin spielt: ... wunderbar!
danke, schön beschrieben. Hast du "Liebe" (2012 Michael Haneke) gesehen?