Paterson (Jim Jarmusch) Da ich mich vor Jahren in Dead Man (Johnny Depp! WILLIAM BLAKE!!) & Down by Law (Roberto Benigni! Tom Waits!) verliebt habe, gebe ich Jim Jarmusch immer mal wieder eine Chance -- alle seine Filme habe ich noch lange nicht gesehen, aber es wird ... es wird. Nun also der neuste über den Busfahrer Paterson aus dem Städtchen Paterson in New Jersey, der nicht nur Busfahrer, sondern auch Poet ist. Vieles ist sehr Jarmusch: die Kamera, skurril scheinende Dialoge (diesmal in der Hauptsache Gespräche der Bus-Passagiere, die Paterson zwangsläufig mithört), der Zwang der Wiederholung, der melancholisch scheinende Humor der Hauptfigur. Ein ruhiger, schöner und berührender Film über die Poesie im Alltag und die Kunst im Leben, voller sehr, sehr gelungener Gedichte und witziger Begebenheiten. 4/5
(Kleiner Nachtrag: Die Szene, in der Paterson beim abendlichen Spaziergang mit dem Hund zufällig hört, wie ein Typ (Method Man, wenn das Internet nicht mal wieder lügt) in einem Waschsalon an einem Rap arbeitet, und ihm im anschließenden kurzen Gespräch seine Hochachtung zu dieser Arbeit ausspricht, könnte sogar dem King gefallen.)
Jetzt kann ich Reverends Begeisterung für den Film verstehen, weil es eben kein konventionell erzähltes Biopic ist. Dementsprechend erfährt man eher wenig über Miles' Leben, aber als Film ist das durchaus große Kunst. Ich frage mich, ob die Rahmenhandlung mit dem gestohlenen Mastertape erfunden ist oder tatsächlich passiert, in Miles' Autobiographie taucht sie jedenfalls nicht auf. Don Cheadle ist wirklich erstaunlich gut als Miles Davis, und der nachgespielte 80er - Jahre - Auftritt am Ende parallel zum Abspann sieht verblüffend nach authentischem Bildmaterial aus der Zeit aus. Handlung kann ich mir ja sparen, es geht um Miles Davis' Leben, sehr eigentümlich dargestellt. Infogehalt null, aber als Kunstwerk
8/10
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
ich muss mich allen meinen vorrednern anschließen - lange hat mich kein film mehr auf so vielen ebenen so beeindruckt. ich kann und will da auch noch gar nicht detaillierter sein, ich bin gerade noch zu geflasht. aber die analysemaschine rattert bei mir ja ohnehin, und neben der optik, der story, der großartigen schauspieler, dem tollen score und natürlich dem philosophischen überbau (der mich aus verschiedenen gründen doppelt und dreifach in alle möglichen geistigen weichteile trifft) finde ich vor allem die unfassbare dramaturgie erwähnenswert - mit welcher virtuosität hier die blockbuster-klischees nur angerissen und dann doch umfahren werden, welche irrsinnige spannung innerhalb dieses langsamen tempos gehalten wird, wie unspektakulär und doch umso eindrücklicher die kleinen motive gestreut werden, ist nur sensationell zu nennen. da ist nichts zuviel, und nichts zuwenig. selbst mein jüngster (15) war hingerissen, obwohl er eigentlich etwas völlig anderes erwartet hatte.
Schon wieder so ein "muss ich endlich mal nachholen" Film:
Goodfellas (Martin Scorsese, 1990)
Was sehr, sehr vielversprechend beginnt, baut leider im weiteren Verlauf immer weiter ab. Erst ist es Joe Pesci in der Rolle des Tommy DeVito, der nach meinem Geschmack an Glaubwürdigkeit verliert ... und dann folgt Robert De Niro als Jimmy Conway, der nach einem großen Fischzug die Reihen der Kollegen lichtet. Nach zwei (spannenden) Dritteln des Films erlosch bei mir die Aufmerksamkeit. Die logisch nachvollziehbare Handlung kam zum Erliegen.
Zitat von Reverend im Beitrag #1251Ja, und es gibt bei Essgeräuschen ja außerdem auch Nuancen. Man kann ja auch etwas LEISER nach seinen Popcorn greifen und diese dann auch LEISE verzehren. Es ist immer eine Sache der Rücksichtnahme und des guten Benehmens.
Das auch. Aber grundsätzlich gehe ich lieber zu Zeiten ins Kino, an denen ich mir sicher sein kann, meine Ruhe zu haben (mittwochs um 18 Uhr oder so). Ich mag weder Raschler, Popcornfresser noch Schwätzer um mich rum. Nicht mal beim DVD Schauen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von DerKleineMusicFreund im Beitrag #1266Schon wieder so ein "muss ich endlich mal nachholen" Film:
Goodfellas (Martin Scorsese, 1990)
Was sehr, sehr vielversprechend beginnt, baut leider im weiteren Verlauf immer weiter ab. Erst ist es Joe Pesci in der Rolle des Tommy DeVito, der nach meinem Geschmack an Glaubwürdigkeit verliert ... und dann folgt Robert De Niro als Jimmy Conway, der nach einem großen Fischzug die Reihen der Kollegen lichtet. Nach zwei (spannenden) Dritteln des Films erlosch bei mir die Aufmerksamkeit. Die logisch nachvollziehbare Handlung kam zum Erliegen.
Das ist ja schon eine extreme Außenseitermeinung, zumal sich die Geschichte ja in etwa so abgespielt hat.