Verfilmung der Lebensgeschichte James Browns. Chadwick Boseman ist als Godfather noch überzeugender als Don Cheadle als Miles Davis, und der Film wird ebenfalls auf mehreren Zeitebenen erzählt, mit dem interessanten Stilmittel der direkten Ansprache des Publikums durch "James Brown". Jedoch hat er bei zweieinhalb Stunden einige deutliche Längen, zudem wird hier mit dem Sujet relativ gnädig umgegangen. Es steht außer Frage, daß der Godfather stellenweise ein - gnädig ausgedrückt - schwieriger Charakter war, was im Film auch klar zum Ausdruck kommt, aber einige Dinge (seine Drogensucht, sein Umgang mit Frauen, sein Nixonsupport) werden im Film nur angerissen und ansonsten weiträumig umfahren, wohl um ihn nicht komplett zu demontieren. Für Fans definitiv ein Muß, wer mit seiner Musik nichts anfangen kann, wird sich wohl auf Dauer eher langweilen.
7/10
Ich fand den wirklich kolossal misslungen, erinnere mich daran, wie verärgert ich schon während des Sehens war. Ich glaube, es war die holzschnittartige Inszenierung, kann aber leider nicht mehr genauer sagen, was mich gestört hat.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Tom à la ferme Hatte bisher noch nie einen Film des Wunderkinds Xavier Dolan gesehen und wusste daher nicht, was mich erwartete. Und mir war auch den ganzen Film über nie ganz klar, was ichn da gerade sehe: eine Familientragödie? Einen Psychothriller? Eine Liebesgeschichte? Es ist dann natürlich irgendwie alles zugleich, was den Reiz der Erfahrung ausmacht. Dolan hält die Kamera immer ganz nah an die Gesichter (meistens sein eigenes), und so kann man als Zuschauer zumindest versuchen, den inneren Kämpfen der Figuren näherzukommen. Ganz schlau bin ich nicht draus geworden, auch nicht aus dem ausfasernden Ende - aber fesselnd war der Film allemal.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Liebe ist das perfekte Verbrechen Verfilmung eines Romans von Philippe Djian. Literaturprofessor Marc gibt hübschen Studentinnen gerne "Privatunterricht" - und das läuft dann genau so ab, wie man es sich vorstellt. In der modernen Architektur einer privaten Hochschule in den französischen Alpen wechseln sich hochgeistiger Unterricht mit unvehohlenen Flirts ab, was seinen Ruf nachhaltig geprägt hat. Dass Marc auch noch mit seiner Schwester in einer einsamen Berghütte ein recht, sagen wir, "inniges" Verhältnis pflegt, macht seine Situation natürlich noch komplizierter. Als eine der Studentinnen verschwindet und Marc sich in ihre attraktive Steifmuitter verliebt, gerät seine Welt endgültig aus den Fugen - die Grenzen zwischen Alltag und Wahnsinn werden fließend. Klar ist: da ist ein Verbrechen passiert. Und wer es begangen hat, ist auch eigentlich klar. Das Ende fand ich etwas schwach, aber vor allem aufgrund der gelegentlich fast bunuel-esk wirkenden grotesken Darstellung schnöseliger Planlosigkeit ist das eine faszinierende Mischung aus Thriller und schwarzer Komödie mit einem angemessen schlüpfrig-fahrigen Mathieu Amalric, der, ständig umgeben von schönen Frauen, schnell nicht mehr weiß, wo hinten und vorne ist.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Nach hail caesar der zweite sträflichst von mir verpasste coen. Kurz: zum niederknien, was für ein schönes stück film. Definitiv in meinen top 3 der brüder.
Zitat von Sugate im Beitrag #1296Inside llewyn davis
Nach hail caesar der zweite sträflichst von mir verpasste coen. Kurz: zum niederknien, was für ein schönes stück film. Definitiv in meinen top 3 der brüder.
Ganz genau! Paradebeispiel für einen Film, der bei mir nach dem Sehen unglaublich gewachsen ist, und das bei Durchgang zwei und drei absolut bestätigen konnte. Wunderschöner Soundtrack auch.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Sogar noch enttäuschender als "Get On Up", scheitert Miles Ahead fast an derselben Prämisse, mehr eine abstrakte Sicht auf den Künstler zu zeigen, mit Zeitsprüngen, die sehr abrupt und ohne Konzept mich aus der Geschichte reißen. Mit viel angereicherter Action, die anscheinend notwendig ist, um den Zuschauer dem MD eh' am Arsch vorbei geht auch noch mit ins Boot zu holen. Zu guter Letzt frag ich mich, ob alle Schauspieler, die Bill Evans etwas ähnlich sehen, bem Casting grad auf Urlaub waren.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #1299Für mich leider einer der schwächeren Coen in letzter Zeit; HC war schon aufgrund des Settings besser, jedoch auch längst nicht ganz oben dabei.
Das unterschreibe ich so. Inside Llewyn Davis ist für mich der schwächste Coen seit Ladykillers.
Ne, da bin ich bei Berthold. ILD hatte im Gegensatz zu den letzten Coen Filmen, mehr Warmherzigkeit und Liebe für ihre Figuren und weniger den Anspruch auf clevere Schauwerte zu setzen.
Satan der Rache (1969) Meine Güte, was ein Stück Trash... Kinski als unschuldig verurteilter Straftäter, der nach zehn Jahren Steinekloppen nach Hause kommt und erst mal Rache nimmt. Da die mehrfach beschworene "verlorene Lebenszeit" des Rächers sogar den traditionell pathetischen Italienern als allzu schwaches Motiv erscheinen muss, einfach mal so Dutzende Leute abzuknallen, ist der Bösewicht halt auch richtig böse, ein Despot, der das Dorf unterdrückt und ausnimmt und Kohle ohne Ende hortet. Das war's auch schon, mehr Geschichte gibt es nicht, und es könnte reichen, wenn es nicht so elend langweilig wäre. Zwei, drei gute Szenen reichen nicht mal in meiner Trash-affinen Welt, um einen Film sehenswert zu machen. Muss ich nicht nochmal haben. Ach ja: Kinski kann ich auch nicht ab. Völlig überschätzt, der Mann. (4/10)
Der King sieht das anders, mal sehen, wie er sich äußert.