ein erstaunlich politischer kinderfilm aus dem hause disney - erstaunlich genug, wird doch dem firmengründer rassismus und antisemitismus nachgesagt. auf eine sehr heruntergebrochene art vermittelt der film eine message gegen vorurteile und diskriminierung von minderheiten, hier: raubtiere. in der hauptsache ist der film aber einfach saukomisch und voller ideen und einigen witzen, wo (hoffentlich) nur die erwachsenen lachen, wie z.b einer anspielung auf breaking bad.
der filmtitel ist leider einer der zweifelhaften glanzstücke deutscher titelverhunzungen. zootopia, wie der film im original heisst ist der name einer stadt, einer metropole. die endung "-mania" ergibt da keinen sinn. abgesehen davon ist ein englisches wort anstelle eines anderen englischen wortes nicht das, was man sich von einer übersetzung verspricht.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Gemeinsam mit den Kindern haben wir an den Kinderstellen gelacht, meine Frau und ich aber auch an ganz anderen, die die Kinder nicht verstehen. Und es geht ja nicht nur um die Raubtiere, sondern zuerst auch um "Das schaffst du doch eh nicht"-Mentalität (in dem Fall der Hase, der Polizist wird). Komödiantisches Highlight waren die Faultiere - die Dosis war genau richtig, dass sie nicht nerven.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von CobraBora im Beitrag #1346Gestern habe ich mir den ersten der drei RTL-Winnetous gegeben und war angenehm überrascht. Pathos und Postkarten-Edelkitsch sind weitgehend verschwunden, das Setup wirkt realistisch und angemessen dreckig, sodaß das mehr an "Der mit dem Wolf tanzt" erinnert als an die alten Reinl-Filme. Die Rollen sind weitgehend exzellent besetzt, Möhring nimmt man den etwas biederen Beamten sofort ab (bin mal gespannt wie sich das entwickelt), Winnetou wirkt zwar stolz aber nicht zu edel, und Intschu-Tschuna wird vom erfahrenen DEFA-Indianer Gojko Mitic angemessen dargestellt. Jürgen Vogel darf als potthässlich geschminkter Bahn-Vorarbeiter Grattler hemmungslos den Unsympathen geben (was ist eigentlich ein "roter Nigger"?), glücklicherweise sind die früher von Eddi Arend und Ralf Wolter dargestellten Klamauk-Sidekicks deutlich dezenter angelegt.
Ein Geniestreich ist natürlich, dass man die alten Melodien von Martin Böttcher wieder verwendet hat. Ich habe eine CD mit den Winnetou-Melodien im Regal stehen, und die haben auf mich eine ähnliche Wirkung wie die Star Trek Fanfare oder das Star Wars Theme.
Für den ersten Teil stimme ich dir voll und ganz zu. Der war ziemlich gut gemacht.
Den zweiten Teil vom 27.12. fand ich dagegen unterirdisch schlecht. Der Handlungsstrang zum Teil 1 wurde komplett abgesägt, die Mexikaner kommen, finden rein zufällig jemanden, der Wettschulden bei ihnen hat ... und zufälligerweise der Weg zum Schatz im Silbersee kennt ... hahnebüchende Handlung ... ganz schlecht.
Und jetzt überlege ich, ob ich gleich den Fernseher einschalte. Bin da sehr skeptisch.
Der zweite Teil war in der Tat etwas schwächer, ganz so schlecht fand ich ihn aber auch nicht. Sehr schräg fand ich es aber, einen mexikanischem Bandenchef mit ausgesprochen deutscher Intonation zu spielen, auch von der Wortwahlher. Der dritte Teil hat mir wieder richtig gut gefallen. Schön dramatisch, auch was das Zusammenspiel der Indianerstämme betrifft. Etwas übertrieben fand ich, als der am Ende dazugestoßene Häuptlings-Kollege von einer großen Schlacht sprach, bis dahin waren es allenfalls zwanzig Leute auf jeder Seite. Insgesamt finde ich, dass das Konzept voll und ganz aufgegangen ist. Die Figuren Winnetou und Old Shatterhand zeitemäß wiederbelebt, mit einer deutlich aufgewerteten Nscho-Tschi als Schamanin (wer auf historische Korrektheit Wert legt, sollte Karl May ohnehin meiden). Und das auch noch mit richtig guten Darstellerleistungen, Mario Adorf war da nur das Sahnehäubchen.
Der 3. Teil war ein bisschen besser als der krude 2. Insgesamt war ich aber recht entäuscht.
Wenn wieder mal so etwas altes, ziehe ich lieber den Vierteiler Lederstrumpf mit Helmut Lange aus dem Regal. So hölzern und antiquiert die Teile heute wirken mögen, sind sie für mich der Weihnachts-Western-Kult und stehen der Neuverfilmung von Winnetou m.E. in nichts nach. Die Betrachtungsweise mag aber auch an meinem Alter liegen.
Am 30.12. ein würdiger Film zum Jahresabschluss im Delphi:
Nocturnal Animals (Tom Ford, 2016)
Zunächst war ich skeptisch; ein Modehersteller mit seinem zweiten Film. Ich wurde allerdings höchst postiv überrascht. Auf drei Erzählebenen versteht es Ford wunderbar mit nur angedeuteter Brutalität eine fesselnde Stimmung zu erzeugen, die den Zuschauer bis zum überraschenden Ende in seinen Bann schlägt. Manchmal kann Rache sehr subtil sein.
Nach diesem Film steht "A Single Man" ganz oben auf meiner Watchlist.
Zitat von DerKleineMusicFreund im Beitrag #1354Der 3. Teil war ein bisschen besser als der krude 2. Insgesamt war ich aber recht entäuscht.
Wenn wieder mal so etwas altes, ziehe ich lieber den Vierteiler Lederstrumpf mit Helmut Lange aus dem Regal. So hölzern und antiquiert die Teile heute wirken mögen, sind sie für mich der Weihnachts-Western-Kult und stehen der Neuverfilmung von Winnetou m.E. in nichts nach. Die Betrachtungsweise mag aber auch an meinem Alter liegen.
Lederstrumpf / Der letzte Mohikaner habe ich noch als Hörspiel-LP zu Hause, auch mit Hellmut Lange. Konnte ich seinerseits fast auswendig, komischerweise habe ich die Filme nie gesehen. Dafür finde ich den letzten Mohikaner mit Daniel Day-Lewis ganz herausragend. Und in fünf Minuten gebe ich mir den Winnetou I im Bayerischen Fernsehen.
Die Neuverfilmung des "Der letzte Mohikaner" mit Daniel Day-Lewis finde ich auch immer noch fulminant!
Ob die alten Lederstrumpf-Filme etwas für dich sind, kannst nur du alleine entscheiden. Kann sein, dass du sie schrecklich findest. Ich bin mit denen Ende der 60er/Anfang der 70er groß geworden, daher finde ich sie noch immer großartig.
a prairie home companion (robert altmans letzter film)
eigentlich ein ganz wundererbar ruhig erzählter, humorvoller film, der sehr liebevoll mit seinen protagonisten umgeht. tolle schauspielerleistungen von u.a. meryl streep, lily tomlin und - ja - auch von lindsey lohan. ABER: danke, amazon prime. ab ca. der hälfte des films läuft die tonspur asynchron. wenn ich nicht schon so eingemommen gewesen wäre, hätte ich diese farce abschalten müssen (ich war ein paar mal kurz davor). so hab ich mich halt durchgequält. sehr ärgerlich.
Fantastisch. Freu' mich jetzt schon, den Film wieder zu sehen. Was für eine Augenweide und tolle Geschichte, die einen srachlos zurückläßt. Was hätte wohl Kubrick zu diesem Film gesagt. Blade Runner 2049 kann kommen.
Und an Sylvester
Sing Street - John Carney
Toller coming of age Musikerfilm, der in sorgfältig ausgesuchten Stufen die Entwicklung des Musikers (und Band) anhand der ausgewählten Popsongs aus den 80ern zeigt. Die Schauspieler sind alle Top, und es macht so richtig Spaß diese Zeit wieder durch die Ohren eines jungen Musikers zu erleben.
Maleficent - R. Stromberg
Wenn auch die Effekte manchmal etwas cheesy wirken, war die Erzählung von Dornröschen schon beeindruckend, und daran hatte Angelina Jolie einen großen Anteil. Sie hat genau die richtige Balance zwischen Grausamkeit und Humor gefunden und eine tolle Präsenz.
E. T. - Der Außerirdische Die Kinder fanden's spannend, ich fand's spannend, meine Frau stinklangweilig. "E. T." ist aus heutigen Gesichtspunkten schon etwas angestaubt und oft auch unglaubwürdig (auch abseits der Tatsache, dass es sich um einen gestrandeten Außerirdischen handelt). Aber ich finde ihn einfach sympathisch, ein schönes Märchen das aus nostalgischen Gründen schon die 8/10 verdient hat.
A Perfect Day Das ist wieder ein Film, über den ich mich ärgere, weil er so viel Potenzial verschenkt. Was hätte man nicht alles mit der Prämisse anstellen können? Hilfsorganisation, die unter anderem Brunnen reinigt, leidet am Ende des Balkankrieges an den Restriktionen durch UN und Co. Tim Robbins und Benicio Del Toro sind hervorragend besetzt. Es werden die Schrecken des Krieges ansatzweise deutlich. Aber die permanente Gefahr leider nicht. Minen sollen da liegen? Warum lässt man als Regisseur nicht mal eine eindrucksvoll in die Luft fliegen? Außerdem weiß der Film nie, ob er Satire oder Drama sein soll. Deshalb nur 6/10.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
auch als DC das reine Vergnügen. Trotzdem sind es wieder die selben Begebenheiten die mich ansprechen: da Donnie mit seinem Verhalten, und mit seiner Sicht der Dinge von der allgemein üblichen abweicht, diagnostiziert man paranoide Schizophrenie. In einem Tangentenuniversum bekommt Donnie Placebos verschrieben, und Frank kann ihm daher auch "erscheinen", dies rettet Donnie vor dem Tod, aber seine Rettung kostet Andere das Leben. In dem anderen Universum bekommt er womöglich Medikamente die seine Wahrnehmung verändern, und daher stirbt er, nicht die Anderen. Ein Happy End ist in keinem Paralleluniversum möglich, abhängiges Entstehen, alles hat seine Konsequenzen, es gibt kein Richtig oder Falsch. Dann ist da noch die gefasste Trauer seiner Mutter, dieses scheinbare Wissen um etwas, dass man als Zuschauer nur erahnen, vermuten kann.
es scheint mir von Vorteil, wenn man die Bibel kennt, mit Freud, Jung und Nietzsche vertraut ist, Dante gelesen hat, Ulysses versteht, und ein Faible für Shakespeare besitzt.
Stalker verfolgt mich, ich will verstehen, und muß dazu viel hinterfragen, meine gesamte Lebenserfahrung einbringen.
Zitat von Tilt im Beitrag #1362Stalker - Andrei Tarkowski
es scheint mir von Vorteil, wenn man die Bibel kennt, mit Freud, Jung und Nietzsche vertraut ist, Dante gelesen hat, Ulysses versteht, und ein Faible für Shakespeare besitzt.
Stalker verfolgt mich, ich will verstehen, und muß dazu viel hinterfragen, meine gesamte Lebenserfahrung einbringen.
Im Idealfall hat man auch das großartige "Picknick am Wegesrand" von den Strugazki-Brüdern gelesen.
ich habe mit tarkowskijs filmen eher immer gefremdelt ("nostalghia" ist bis auf die großartige kerzenszene ein einziger zäher mystikklumpen für mich), aber den "stalker" liebe ich sehr. hier funktioniert die melange aus mystischen elementen, philosophischem überbau und ultralangsamem erzähltempo aus irgendeinem grund hervorragend; ich hab den film seinerzeit dreimal gesehen, und mich keine sekunde gelangweilt. allerdings sollte man den film nicht zuhause auf der kleinen glotze sehen - einmal aufs klo und bier geholt, und schon ist man aus dem zauber gerissen.
Ein recht atmosphärischer und ruhig erzählter Thriller der im winterlichen Minnesota der 80er Jahre spielt und die sozial schwache Landbevölkerung als Grundsetting verwendet. Forest Whitaker spielt einen Versicherungsdetektiv, die einen Versicherungsbetrug aufdecken will. Die Handlung schlägt hierbei ein paar überraschende Haken. Ich fand den Film inhaltlich nicht immer ganz auf den Punkt, aber die düsteren und unterkühlten Bilder sind schon sehr gelungen. Auch die Charaktäre sind erfreulich vielschichtig angelegt, die Grenzen zwischen Gut und Böse ein verwischen ziemlich. Der Film ist keine Sensation, aber dennoch sehenswert.